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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

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Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
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7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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Arctic Circle Trail / Grönland, August 2022

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  • Arctic Circle Trail / Grönland, August 2022

    Im Zuge meiner x-ten Midlife-Krise entdeckte ich 2019 bei meinen Recherchen im Internet neben dem Laugavegur Trail auf Island auch den Arctic Circle Trail in Westgrönland. Ich war begeistert!

    Frei nach dem Motto „Just do it!“ nahm ich mitten in der Corona-Krise im August 2020 den Laugavegur Trail als Probegalopp für Grönland in Angriff (Link zu meinem Bericht hier:
    Laugavegur Trail und Fimmvörduhals im August 2020 - Forum Gipfeltreffen). Probe deswegen, da es im zarten Alter von 50 Jahren nicht mehr ganz so selbstverständlich war, eine Zelttour im hohen Norden zu machen…

    Im August 2022 war es dann endlich soweit. Zusammen mit Oskar alias Schöngeist saßen wir „plötzlich“ im Flugzeug nach Kangerlussuaq, dem internationalen Flughafen Grönlands.

    Inlandseis mit seinen sommerlichen Schmelzseen


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    Aber zurück zum Trail selbst.

    Der Arctic Circle Trail (ACT) gehört zu den weniger bekannten Weitwanderwegen, obwohl er 1990 angelegt wurde. Traut man den im Internet verfügbaren Angaben, dann wird der ACT jährlich von nur 2.500 Wanderern begangen. Wie bei vielen Weitwanderwegen ist auch hier die Tendenz steigend (Schätzungen für 2010: 300 und 2019: ca. 1.500 Wanderer). Allerdings gab es 2020 sehr strenger Reisebeschränkungen und für 2022 munkelt man von circa 3.000 Hikern am Trail. Wie auch immer, noch verteilen sich die Aspiranten sehr gut über die Hauptsaison von Juni bis Anfang September, wobei Hartgesottene auch außerhalb dieser Saison unterwegs sind.


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    Der Trail führt circa 173km durch das eisfreie Hinterland Westgrönlands. Die genaue Längenangabe variiert, wie so oft, in Abhängigkeit von der Informationsquelle bzw. dem tatsächlichen Startpunkt. Startet man direkt vom internationalen Flughafen in Kangerlussuaq, so legt man bis zum Ziel in Sisimiut besagte 173km zurück (Quelle: Paddy Dillon, Arctic Circle Trail, Cicerone Verlag).

    Flughafen Kangerlussaq


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    ... und das Postamt, in welchem wir unsere zivile Kleidung für das Sightseeing nach dem Trail aufgaben (Ziel: Postamt in Sisimiut).

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    Die ersten 13km des Arctic Circle Trail (ACT) verlaufen auf einer Asphalt- bzw. Schotterstraße, welche von Kangerlussuaq zur ehemaligen US-amerikanischen Forschungsstation Kelly Ville führt.

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    Dort verlässt der Trail die Schotterstraße und führt in die Wildnis. Das ist auch der Grund, weshalb die Forschungssiedlung oft als offizieller Startpunkt des ACT angeführt wird und sich viele Wanderer mit dem Taxi nach Kelly Ville fahren lassen, um ihren ACT erst dort zu beginnen.

    Der ACT verläuft circa 50km nördlich des Polarkreises parallel zu diesem, was auch den Namen dieses Weiterwanderwegs erklärt. Technisch ist der Trail unschwierig. Viel schwieriger als hier wird s nicht...


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    Die nicht zu unterschätzenden Herausforderungen bestehen jedoch in der Verlassenheit des ACT. Mit Ausnahme der ersten paar Kilometer am Anfang und Ende des Trails gibt es keinen Handyempfang, keine Geschäfte, keine Siedlungen oder Hütten, in welchen es Verpflegung gibt.

    Die vorhandenen Schutzhütten, welche ungefähr alle 20km auf dem ACT zu finden sind, bieten nur einen mäßigen Komfort, da sie in erster Linie als Wetterschutz gedacht sind bzw. je nach Lage von einheimischen Jägern und Fischern genutzt werden.


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    Plant man den ACT, kann man theoretisch seine Etappen nach der Lage dieser Hütten ausrichten und erspart sich so die Mitnahme eines Zeltes. Angesichts der mittlerweile steigenden Bekanntheit des ACT und des spärlichen Platzangebots in den kleineren Hütten wird man sinnvollerweise nicht auf den mobilen Wetterschutz verzichten wollen.

    Erste Nacht im Zelt ca. 18km von Kangerlussuaq entfernt.


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    Rechnet man zur standardmäßigen Ausrüstung mit Zelt, Schlafmatte/-sack, etc. noch adäquate Kleidung, Camping-Kochausrüstung und Nahrung, welche selber mitzubringen ist, dann landet man bald bei einem Gewicht des Rucksacks von 18kg und mehr (eher 20kg).

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    Setzt man die notwendige physische Fitness voraus, die für Tagesetappen von 15km bis maximal 25km mit einem 20kg schweren Rucksack notwendig sind, gestaltet sich der Weg selbst relativ einfach. Es gibt zumindest keine ernsthaften technischen Schwierigkeiten.

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    DENNOCH: Trotz erster Versuche, Kangerlussuaq mit Sisimiut, der zweitgrößten Stadt Grönlands, zu verbinden, gibt es kein Straßennetz am oder in der Nähe des ACT. Jeglicher Unfall oder Verletzung kann daher ein ernstes Vorkommnis darstellen, das im Falle einer Bergung mit hohen Kosten verbunden ist. Das Thema Eigenverantwortung wird am ACT großgeschrieben.

    Die Beschilderung besteht in einem roten Halbkreis, welcher sich auf teils mit Rentiergeweihen verzierten Steinmännern und Felsen findet. Der ACT ist größtenteils ausgetreten, so dass es nur wenige Stellen gibt, an welchen man sich ernsthaft verirren könnte. Die Mitnahme einer Karte und GPS sind dennoch ein Muss.

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    Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 08:28.
    "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

    "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

  • #2
    Je nach Informationsquelle wird die Gesamtsumme der zu bewältigenden Höhenmeter zwischen 3.000 und 4.500m angegeben. Dies ist auf einer Gesamtstrecke von besagten 173km keine Schwierigkeit. Nur selten erreicht man eine Seehöhe von 400m über dem Meeresspiegel, da die Berge in Westgrönland durchaus schroff und felsig, jedoch entlang des ACT selten höher als 500m sind.

    Hochtal am Qerrortusup Majoriaa ca 15km vor dem Ziel Sisimiut


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    Berge um Querrortusup

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    Eine dagegen ernst zu nehmende Schwierigkeit stellt das Wetter dar, wie Oskar und ich herausfinden sollten. Der Monat August wird auf Basis der bestehenden Wetterdaten bzw. Erfahrungswerte als der wettertechnisch stabilste Monat für ACT-Aspiranten betrachtet. Davor ist je nach Jahreszeit mit Schnee, Schneeschmelze, Moskitos und ab September wieder mit Kälte und Schneefall zu rechnen. Im August dagegen kann man untertags mit einer sommerlich milden Durchschnittstemperatur von 13 Grad und Nachttemperaturen zwischen 5 und 9 Grad rechnen. Auch die Niederschlagsmengen halten sich in diesem Monat in Grenzen.

    Planungstechnisch war somit klar, dass wir den ACT im August angehen würden. Wir wussten jedoch nicht, dass der August 2022 der schlechteste und niederschlagreichste August seit Jahrzehnten sein würde. Auch wussten wir nicht, wie viel Sumpflandschaft es auf dem ACT gibt. So war der Pfad sehr oft überschwemmt bzw. stand unter Wasser, wodurch wir gezwungen waren, Umwege in Kauf zu nehmen oder von Grasbüschel bzw. Wurzelwerk niedriger Büsche (z.B. arktische Weide) zu hüpfen, was extrem kräftezerrend war. Wer dies nachempfinden möchte, kann gerne stundenlag mit einem 20kg-Rucksack auf weichem Sand herumspringen….

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    Abgesehen von den nassen Füßen, welche wir tagelang hatten, und den mangelnden Möglichkeiten, Socken und Schuhe trocknen zu lassen, wird auch das Zelten im Regen und die restliche durchnässte Ausrüstung zu einer Zusatzbelastung. Die vorhandenen Hütten weisen keine Heizung oder Heizmaterial auf. Mit viel Glück gibt es Kerzen, die verzweifelt zum Trocknen der Ausrüstung herangezogen werden.

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    Es ist daher an dieser Stelle nach Berücksichtigung aller oben angeführten Faktoren auf die herausfordernden Schwierigkeiten des scheinbar so einfachen ACT zu verweisen. Dieser ist unerfahrenen Weitwanderern definitiv nicht zu empfehlen!




    Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 08:33.
    "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

    "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

    Kommentar


    • #3
      Tag 1 Kangerlussuaq bis 2km vor Hundesoe (18km)

      Nach einer langen Anreise über Kopenhagen kamen wir bedingt durch die Zeitverschiebung gegen 13 Uhr in Kangerlussuaq an. Nach der Erledigung einiger organisatorischer Angelegenheiten (z.B. Postamt, Supermarkt zwecks Kaufs von Gaskartuschen) marschierten wir die ersten 10km auf Asphalt, bevor es die nächsten 3km auf einer Schotterstraße zur Forschungsstation Kelly Ville ging. Nach weiteren fünf Kilometern suchten wir uns im leichten Regen einen Zeltplatz an einem See circa 2km vor der ersten Hütte in Hundesoe. Es war aufregend, endlich am ACT zu sein!

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      Tag 2 Hundesoe bis Katiffik (22km)

      Hatten wir am Vortag noch Sonne, begrüßte uns die zweite Etappe mit jenem Wetter, das uns bis zur vorletzten Etappe meist begleiten sollte – kalt, nebelig oder bewölkt und regnerisch mit kurzen sonnigen Phasen. Hier der umgebaute Camper von Hundesoe, welcher als Unterkunft/Hütte dient.


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      Abgesehen von den Wegabschnitten in den Bergen bewegt man sich fast permanent entlang von Seen oder Flüssen.

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      So liegt auch die Hütte Katiffik, unser Etappenziel an diesem Tag, an einem der größten Seen, dem Amitsorsuaq, welcher sich gut 24km von Osten nach Westen erstreckt.

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      Die Hütte kann vier Personen beherbergen. Vor uns hatte es sich schon ein sehr freundliches niederländisches Paar bequem gemacht, weswegen wir eine weitere Zeltnacht anstatt des engen Platzes in der Hütte vorzogen.

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      Tag 3 Katiffik zum Canoe Center (20km)

      Nach Regen am Morgen, den wir im Zelt abwarteten, ließen wir die Zeltplanen im Wind und der kurz aufblitzenden Sonne trocknen und starteten gegen Mittag.


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      Vorsorglich hatte ich mein Garmin GPSMap 66i mit Inreach-Funktion (Iridium-Satellitennetzwerk) mit nach Grönland genommen. Kurz, die Wetterberichte, die man mit seinem Iridium-Abo abrufen kann, waren fast nie richtig. Wir hatten sehr viel Regen und so verwundert es nicht, dass die einzige korrekte Wetterprognose einen Regentag betraf….

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      Insgesamt war es eine schöne Route und auch die circa 20kg schweren Rucksäcke hinderten uns nicht. Ganz im Gegenteil genossen wir eine Mittagspause bei akzeptablem Wetter und die zwar eintönige, aber dennoch reizvolle Landschaft des eisfreien Westgrönlands.

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      Schließlich erreichten wir unser Etappenziel, das Canoe Center, das tatsächlich für seine Kanus bekannt ist. Die Provinzverwaltung sponsort derartige Wasservehikel. Da jedoch die Mehrheit der Trail-Aspiranten den ACT in Richtung Westen nach Sisimiut marschiert, sind die Chancen einer Kanufahrt relativ gering. Die meisten Kanus liegen am westlichsten Ufer des Amitsorsuaq, da eben nur wenigen Wanderer in Richtung Kangerlussuaq gehen.

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      Das Canoe Center ist die größte Hütte auf dem ACT und kann bis zu 14 Personen in Betten oder Matratzenlagern beherbergen. Heizung oder fließendes Wasser gibt es nicht. Allerdings findet sich wie bei den meisten Hütten ein Plumpsklo, immerhin…

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      Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 11:40.
      "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

      "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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      • #4
        Tag 4 Canoe Center bis Ikkattooq (22km)

        Nachdem wir die letzten beiden Tage aufgrund des nächtlichen bzw. morgendlichen Regens jeweils erst zu Mittag gestartet waren, konnten wir an diesem Tag erstmals früher loslegen und wurden mit dem letzten verfügbaren Aluminiumkanu belohnt. So konnten wir die 4km zum Westufer auf dem Wasser zurücklegen – cool….

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        Wieder an Land genossen wir die Landschaft, die uns zwischen den Seen über Hügel und Berge führte.

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        Die Menschen auf Grönland haben übrigens noch ein anderes Verhältnis zur Natur und das Jagen ist teils noch fixer Bestandteil des täglichen Lebens; hier eine Inuit-Familie auf der Suche nach Rentieren.

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        Wäre es nicht so kalt gewesen (ca 10 Grad Celsius), hätten wir den Strand am westlichen Ufer des Sees Kangerluatsiarsuaq, genannt The Beach, mehr genossen.

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        Hier hatten wir etwas Sonnenschein, so dass ich die Gelegenheit nutzte, im See eine Ganzkörperwäsche trotz des Winds vorzunehmen. Nackt und nass wurde ich nach dem wechselnden Wetter nicht wirklich vom einsetzenden Regen überrascht. Dennoch bereiteten wir uns am Strand unser übliches Mittagessen zu (dehydrierte Mahlzeiten mit kochendem Wasser aufgegossen) und machten uns wieder auf den Weg.

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        Wieder ging es in die Berge, wo wir schließlich in der Hütte Ikkattooq mit einem deutschen Paar sowie einem Litauer mit seiner Tochter übernachteten. Es war eng, aber dennoch halbwegs kuschelig. Plumpsklo gab es nicht, aber einen Spaten… Gute Nacht!

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        Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 08:49.
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        "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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        • #5
          Tag 5 Ikkattooq bis Eqalugaarniarfik (11km)

          Die bevorstehende kurze Etappe stellte sich letztlich als eine der mühsamsten heraus. Ging es zuerst bergauf zur höchsten Stelle auf 448m Seehöhe, schaffte mich in der Folge der recht steile Weg bergab in ein Tal mit dem Namen Itinneq oder Ole’s Laakselv. Dort hatten wir circa 6km Sumpf in einer recht flachen Flusslandschaft vor uns. Das Furten des Flusses mit seinem stellenweisen schenkelhohen Wasser war nach den Regenfällen der letzten Tage nicht zu unterschätzen.


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          Ich hatte das Glück, dass die Provinzverwaltung brusthohe Fischergummistiefel spendiert hatte, von welchen uns eine entgegenkommende Deutsche berichtet hatte. Wir fanden sie nach kurzer Such auf einem Strauch hängend. Sie passten mir perfekt. Oskar furtete mit seinen geliebten und bewährten Fivefinger-Sandalen. Überraschend war, dass das Wasser nicht so beißend kalt wie die zu furtenden Gletscherflüsse Islands war. Bei den in den kommenden Tagen vor uns liegenden Furten zahlten sich übrigens meine Leichtgummistiefel der Marke Pokeboo aus.

          Der restliche Weg zur Hütte war ein Leidensweg bei kaltem regnerischem Wetter, da wir den nassesten Sumpfteil des gesamten ACT auf circa 4km vor uns hatten. Oskar zog sich seine Bergschuhe gar nicht mehr an und wanderte in seinen Fivefingers. Ich hatte trotz Goretex nun endgültig nasse Füße.

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          In der Hütte Eqalugaarniarfik begrüßte uns das schon bekannte niederländische Paar und spendierte uns Earl Grey-Tee, herrlich! Trotz der kurzen Etappe von insgesamt nur 11km waren wir alle aufgrund des Wetters und Wegbeschaffenheit völlig fertig.

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          Von der Deutschen hatten wir schon gehört, dass die Holländerin beim Furten in den Fluss gefallen war. Nun bekamen wir den Bericht aus erster Hand. Entsprechend war auch klar, weshalb ihre gesamte Ausrüstung und Kleidung zum Trocknen ausgelegt oder aufgehängt war. Blöd war nur, dass es für die beiden vorhandenen Öfen kein Heizmaterial gab und es draußen und in der Hütte immer kälter wurde. Wir hatten im besten Fall 10 Grad Celsius....

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          Dennoch war es ein vergnüglicher Hüttenaufenthalt mit vielen Geschichten. Als dann noch ein deutsches Paar auftauchte, das wir bis zu unserem Ausflug in den Norden nach Ilulisaat regelmäßig sahen und trafen, war unsere ACT-Community am Trail nahezu perfekt.






          Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 09:00.
          "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

          "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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          • #6
            Tag 6 Eqalugaarniarfik bis Innajuattoq (19km)

            Der nächste Morgen führte uns bei nasskaltem Wetter wieder in die Berge und an Seen entlang.


            40IMG_20220808_091448.jpg 42_1_IMG_20220808_110322.jpg 41IMG_20220808_135209.jpg

            Hier übrigens ein Foto von einer der Trassen, wo die Provinzverwaltung versucht, eine Schotterstraße zu bauen. Außer Stückwerk gibt es noch nicht viel, was die empörten Hiker erfreut. Die Einheimischen sehen in dem Projekt einen sehr großen Nutzen.....

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            Diese Bergetappe mit ihren eingebetteten Seen war für mich eine der schönsten auf dem Trail. Nach 19km erreichten wir die wunderschön an einem – no na – See gelegene Hütte Innajuattoq II. Die kleinere Hütte I liegt auf einem Hügel davor circa einen Kilometer entfernt.

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            In der Hütte trafen wir ein kanadisches Paar und einen Holländer, welche die vorhandenen Kerzen zum Trocknen ihrer Ausrüstung aufgestellt hatten. So hatten wir eine Raumtemperatur von circa 16 Grad, was im Vergleich zu den bestenfalls 10 Grad in der Hütte davor einen Luxus darstellte. Wir konnten uns ohne Daunenjacke im Inneren bewegen….

            46IMG_20220808_201012.jpg

            Absolute Härte zeigte jedoch Oskar, der sich mit großer Freude in den See schmiss, um ein erfrischendes Bad zu nehmen....

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            Auch dieser Hüttenabend war ein sehr geselliger. Es wurden Geschichten ausgetauscht und Klopapier geschenkt....
            Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 09:12.
            "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

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            • #7
              Tag 7 Innajuattoq bis 5km nach Nerumaq (22km)

              Der nächste Tag begann wieder mit dem Furten eines Flusses, dem noch weitere folgten. Das Durchwaten war jedoch aufgrund des niedrigen Wasserstands überall problemlos.


              48IMG_20220809_095635.jpg 49IMG_20220809_095657.jpg 48_0__DSC5467.jpg

              Blick zurück zur Hütte Innajuattoq

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              Der weitere Weg führt uns durch die Berge und Hochtäler entlang der Flanke der Bergkette Tatseeqqap Saqqaa, wo wir die Hütte Nerumaq nach 17km erreichten. Da wir früh losmarschiert waren, das Tageslicht bis Mitternacht reichte und wir konditionell gut in Form waren, ließen wir die recht kleine und enge Hütte hinter uns und nahmen uns noch weitere 5km in Richtung Kangerluarsuk Tulleq vor.

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              Da es keine Wälder auf Grönland gibt (Ausnahme: experimentelle Bepflanzungen) reicht die Vegetation normalerweise nicht über Kniehöhe hinaus. Wir reden von Gräsern, wie das arktische Baumwollgras, Mosse, Flechten und niedrigen Büschen wie Blaubeeren oder die arktische Weide. An diesem Tag erreichten wir die einzige Stelle, wo uns Büsche tatsächlich überragten und wir uns stellenweise trotz des bestehenden Trampelpfades durchkämpfen mussten.

              53IMG_20220809_172939.jpg 54IMG_20220809_182447.jpg

              Letztlich erreichten wir einen halbwegs ebenen Zeltplatz an einem Fluss direkt neben der am nächsten Tag zu querenden Furt.

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              Nach dem üblichen Trekking-Food schlief ich zu Klängen von Drahdiwaberl ein… (Oskars Faible samt externem Lautsprecher für sein Handy ).



              Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 11:54.
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              • #8
                Tag 8 Wilde Campsite bis Qerrortusup Majoriaa (21km)

                Nach dem Furten ging es auf einer recht flachen Etappe dem Fluss und seinen Verzweigungen entlang, was uns wieder einmal zahlreiche überflutete Wegabschnitte bescherte. Man beachte übrigens die feschen Moskitonetze, die wir auf dem Kopf trugen, da wir von Myriaden Gelsen umgeben waren. Gut, ein bisserl übertrieben, aber es waren recht viele....


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                Nach 17km erreichten wir erstmals seit unserem Start in Kangerlussuaq wieder das Meer. Konkret erreichten wir den Fjord Kangerluarsuk Tulleq, an welchem direkt eine Hütte liegt.

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                Wir beschlossen jedoch gleich in Richtung der zweiten Berghütte zu gehen, welche auf den Hängen über dem Fjord liegt.

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                Hier kann man übrigens schön das Abluftrohr bzw. Kaminrohr des Ofens sehen, der sich in fast jeder Hütte findet. Diese Öfen werden mit Öl oder Petroleum betrieben. Allerdings waren die Tanks in allen Hütten ausnahmslos leer. Kein Problem im grönländischen Sommer....

                Diese Hütte war die kleinste (max. 3 Personen) und im Innenraum auch grauslichste von allen, so dass es uns sehr leicht viel, nach einer Mahlzeit weiterzugehen. Ab nun ging es bergauf, da sich vor uns der Qerrortursup Majoriaa mit einer Höhe von knapp über 500m Seehöhe etwas steiler auftürmte. Das Ziel war der Pass auf etwas mehr als 400m Seehöhe. Nach einigen Kilometern fanden wir einen sehr schönen Zeltplatz mit grandioser Aussicht auf den Fjord mit einem von einem Hotel in Sisimiut gesponserten Plumpsklo und nicht wenigen Gelsen, welche jedoch aufgrund der Kälte recht träge waren.

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                In der Nacht wurden wir von Quadfahrern geweckt, welche vom circa 17km entfernten Sisimiut aus einen Ausflug machten (Tageslicht gab es ja ausreichend). Auch hört ich Oskar fluchen, als er irgendwann die Toilette (wo auch immer) aufsuchte, da es mittlerweile nur noch 1 Grad Celsius hatte…
                Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 09:21.
                "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

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                • #9
                  Tag 9 Qerrortusup Majoriaa bis Sisimiut (17km)

                  Unsere letzte Etappe wurde ein wunderschöner sonniger Tag, auch wenn ein kalter Wind wehte.

                  Blick talwärts zum Fjord


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                  Blick in Richtung Pass

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                  Und das übliche Spielchen beim Abbauen der Zelte

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                  Das Hochtal, unsere letzte Hürde vor Sisimiut

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                  Und der erste Blick auf die Ausläufer der zweitgrößten Stadt Grönlands und dem Ende des ACT, Sisimiut.

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                  Ich darf an dieser Stelle etwas jammern. Die letzten 5km waren unerträglich, da es ständig hügelauf und -ab ging und wir aufgrund des sich von der Stadt wegdrehenden Wegs den Eindruck hatten, dass wir Sisimiut nicht wirklich näherkamen. Aber irgendwann war es soweit, die Zivilisation hatte uns wieder und der ACT war Geschichte.

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                  Nach der erfolgreichen Suche einer Unterkunft (Einbettzimmer mit Zusatzbett, da ansonsten in den drei Hotels alles ausgebucht war), führte unser erster Weg zum Postamt, um mein Boardcase abzuholen (Stichwort: Zivilkleidung) und dann zum Cafe Sisimiut. Statt in einer vermutlichen Konditorei fanden wir uns in einem chinesischen Fastfood-Restaurant mit dem Namen Cafe Sisimiut wieder, aha. Egal, endlich gab es nach neun Tagen wieder ungesundes fettiges Essen mit ebenso ungesunden Getränken!

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                  Wir waren fertig, aber: WIR WAREN AM ZIEL ANGEKOMMEN!!!!
                  Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 11:57.
                  "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

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                  • #10
                    Ruhetag in Sisimiut

                    Damit begann der zweite Teil unserer Reise. Da wir nicht wussten, wann wir in Abhängigkeit von unvorhergesehenen Vorkommnissen wie bspw. schlechtem Wetter in Sisimiut ankommen würden, hatten wir, wie die meisten Hiker, kein Hotelzimmer reserviert. Da es auf dem ACT bis knapp vor Sisimiut keinen Handyempfang gibt, war dies auch etwas schwierig. Wir bekamen im Hotel Soemandshjemmet unweit des Hafens das letzte verfügbare Zimmer und waren sehr froh, da dieses Hotel ein spezielles Angebot für ACT-Absolventen anbot. Neben einem Preisnachlass und 24h-Gratisreinigung der Kleidung durften wir u.a. den Spa-Bereich gratis nutzen, was wir auch gerne in Anspruch nahmen. Jetzt wo wir den ACT abgeschlossen hatten, war das Wetter perfekt - sonnig und warm....

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                    Jedenfalls nutzen wir den freien Tag vor unserer Weiterreise in den hohen Norden, um uns auszuruhen und Sisimiut zu erkunden. Wir beseitigten den Müll, den Oskar für uns beide auf dem gesamten ACT gesammelt und geschleppt hatte. Ein riesiges Dankeschön!

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                    Neben den bedrückenden Sozialbauten finden sich im Bereich des Hafens noch alte Häuschen. In den Stadtteilen, in welchen sichtlich Einheimische mit besserem Einkommen wohnen, leuchteten ebenfalls sehr freundlich viele bunte Häuser.

                    Auf dem ersten Foto sieht man ein Freiluftmuseum, in welchem gezeigt wird, wie die Dänen in Sisimiut hausten.


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                    Wir schauten uns - gefühlt - alles an. Von den Sportgeschäften bis hin zum Supermarkt ... und fanden doch noch eine tolle Konditorei!

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                    Am Abend hatten wir noch ein unterhaltsames Abendessen mit unseren ACT-Bekannten in einer gelösten und herzlichen Atmosphäre.

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                    Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 09:36.
                    "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

                    "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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                    • #11
                      Fahrt in den Norden nach Ilulissat

                      Nach unserem Ruhetag ging es mit der Fähre der Arctic Umaq Line, welche mangels eines Straßennetzes in Grönland von Einheimischen und Touristen genutzt wird, in den Norden nach Ilulissat. Wir verließen Sisimiut um 19 Uhr und hatten somit de facto noch einen zweiten Ruhetag, den wir entspannt mit Spaziergängen und Spa verbrachten. Die Schifffahrt entlang der Küste erforderte eine Nächtigung an Bord, da wir erst am nächsten Tag gegen 14 Uhr in Ilulissat ankamen. Es war eine kleine Kreuzfahrt, es war ein echtes Erlebnis!

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                      Und die recht bequemen Schlafkojen....

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                      Hier eine Karte, auf welcher man unsere wichtigsten Stationen auf Grönland in Relation sehen kann (Kangerlussaq, Sisimiut gedacht westlich davon und im Norden Ilulissat).

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                      Ilulissat ist das Inuit-Wort für Eisberg und solche tauchten am nächsten Morgen auch auf....

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                      Die mit circa 4.700 Einwohnern drittgrößte Stadt Grönlands ist für seine Eisberge bekannt, welche aus dem südlich der Ortschaft gelegenen Ilulissat-Eisfjord stammen. Dort kalbt der Gletscher Sermeq Kujalleq schätzungsweise 70 Millionen Tonnen Eis täglich direkt ins Meer. Forscher nehmen an, dass der Eisberg, welcher 1912 die Titanic versenkte, aus dieser Region stammt. Durch den Klimawandel finden sich laut der Forschung wesentlich mehr und dafür kleinere Eisberge im Fjord als noch vor Jahrzehnten.

                      Touristen lernen diese Region um Ilulissat als Disco Bay, benannt nach der westlich liegenden Disco Insel, kennen.


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                      Und mein Lieblingsfoto, weil am Ende der Straße das Meer voller Eisberge ist - ein toller Anblick!

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                      Da die meisten ACT-Hiker nach ihrer Ankunft in Sisimiut weiter nach Ilulissat reisen (wie oft kommt man schon nach Grönland…), war es schön, dass wir mit unseren deutschen und litauischen Freunden eine nette Zeit bei einem gemeinsamen Abendessen verbrachten.





                      Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 10:17.
                      "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

                      "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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                      • #12
                        Ausflug zum Eqi Gletscher (Eqip Sermia)

                        Unser erster voller Tag in Ilulissat brachte Oskar und mich weiter in den Norden, wo wir einen Ausflug zum Gletscher Eqi machten, der ebenfalls direkt in das Meer kalbt, aber mit dem Schiff relativ gefahrlos besichtigt werden kann. Der Gletscher mit dem Inuit-Namen Eqip Sermia liegt circa 80km nördlich von Ilulissat in der Disco Bay.

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                        Der Gletscher hat am Meer eine Ausdehnung von 4km und ragt circa 200m aus dem Meer.

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                        Auch hier war es unmöglich, sich der Faszination des allgegenwärtigen Eises zu entziehen…

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                        Den Abend verbrachten wir mit unseren Freunden aus Deutschland und Litauen mit Walsteaks und nicht ganz so günstigem Bier (EUR 19 für ein Krügerl...).
                        Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 10:14.
                        "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

                        "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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                        • #13
                          Kajaktour in den Norden

                          Der nächste Tag belohnte uns mit weiteren Erlebnissen. Während Oskar einen Ausflug in die Umgebung von Ilulissat machte und sensationelle Fotos schoss, hatte ich eine Kajaktour beim nördlich gelegenen Fischerdorf Oqaatsut gebucht.

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                          In der Bucht konnte man einen Finnwal sehen und deutlich atmen hören...

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                          Und nach einem Mittagessen im Fischerdörfchen ging es wieder zurück nach Ilulissat.

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                          Am Abend trafen wir ein letztes Mal unsere deutschen und litauischen Freunde, da diese am nächsten Tag zurück in die Heimat flogen, während Oskar und ich einen letzten Ausflug zum Inlandseis bei Kangerlussuaq machten.
                          Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 10:09.
                          "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

                          "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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                          • #14
                            Ausflug zum Inlandseis (Point 660) und Rückmarsch nach Kangerlussuaq

                            In der Früh machten wir uns zum Flughafen von Ilulissat auf, um zu unserem Startpunkt nach Kangerlussuaq zurückzufliegen.


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                            Damit begann der dritte und letzte Teil unseres Aufenthalts auf Grönland. In Kangerlussuaq hatten wir einen Ausflug zum Inlandseis mit dem Messpunkt Point 660 gebucht. Der Plan war, von dort zurück zum circa 37km entfernten Flughafen zurückzugehen und noch ein oder zwei Zeltnächte zu verbringen. Der Urlaub ging dem Ende entgegen...

                            Der Ausflugsbus war etwas robuster, da es sich um eine teils recht ruppige Schotterstraße handelt, welche befahren wird.


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                            Am Wegesrand besichtigten wir das Wrack eines US-Militärflugzeugs, dass hier vor Jahrzehnten abgestürzt war.

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                            Während der Fahrt erfuhren wir Interessantes zu den Gebräuchen der Inuit, der Klimaerwärmung und zum Bau der Straße selbst. Diese ist insgesamt 50km lang und reicht vom Inlandseis bis zum Hafen von Kangerlussuaq. Sie ist damit die längste Straße Grönlands, auch wenn nur lediglich 10km asphaltiert sind.

                            Endlich zeigten sich die Ausläufer des Ice sheets...


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                            Auch wenn Grönland noch nicht touristisch überlaufen ist, war die Menschenmenge, mit welcher wir uns auf das Inlandseis wagten, doch etwas ungewohnt. Insgesamt war dieser Hauch von scheinbarer Ewigkeit jedoch faszinierend!

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                            Bald waren wir wieder beim Parkplatz....

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                            ...wo wir die Reisegruppe verließen und zurück nach Kangerlussuaq marschierten. Das Wetterglück blieb uns treu und nach circa 3km fing es verlässlich zu regnen an... die Ausblicke auf das Inlandseis und den Russell Gletscher zogen uns jedoch in ihren Bann!

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                            Aufgrund des stärker werdenden Regens entschieden wir uns frühzeitig nach etwa 7km unsere Zelte aufzustellen. Eine gute Entscheidung - das Wetter wurde nicht besser. Der Zeltplatz lag zwischen einem kleinen See und der Straße mit Ausblick auf den Russell Gletscher. Es ging uns sehr gut!

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                            Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 10:08.
                            "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

                            "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

                            Kommentar


                            • #15
                              Unser letzter Tag auf dem Trail

                              Aufgrund des nicht nachlassenden Regens verbrachten wir den ganzen Vormittag im Zelt, wunderbar... Irgendwann regnete es dann zumindest etwas weniger und wir machen uns mit nasser Ausrüstung auf den Weg zurück zum Flughafen. Im Laufe des Weges entschieden wir uns, auf eine weitere Zeltnacht bei Regen zur verzichten. So ging es ab mittags etwas mehr als 30km zurück. Gott sei Dank, unsere Rucksäcke waren deutlich leichter als bei unserer Ankunft in Grönland...

                              Der Gletscher begleitete uns noch ein paar Kilometer.


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                              Dann wurde der Weg zu einem langen Hatscher - die meiste Zeit im Regen, mal leichter, mal stärker...

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                              Wie schon erwähnt, gibt es auf Grönland keine Bäume. Eine Ausnahme bilden die von Biologen experimentell gepflanzten Exemplare verschiedenster subarktischer Arten. Das Ergebnis war nicht sehr überzeugend, da das Klima auf Grönland einfach zu harsch war. Bedauerlicherweise gedeihen die Pflanzungen mit den zunehmenden Auswirkungen der Klimaerwärmungen deutlich besser, wie wir von einem lokalen Guide erfahren haben.

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                              Endlich tauchte Kangerlussuaq auf, nachdem wir sechs Stunden ohne Pause durchmarschiert waren.

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                              Kangerlussuaq ist keine historisch gewachsene Ansiedlung. Hier wurde 1941 eine US Air Force Base gebaut, da das Wetter in dieser Region sehr stabil ist und es überdurchschnittlich viele Tage mit klarem Himmel gibt. 1992 gaben die Amerikaner die Base auf und Kangerlussuaq wurde zum internationalen Flughafen Grönlands. Das ist etwas kurios, da die Hauptstadt Nuuk etwas mehr als 300k südlich liegt.

                              Touristisch ist Kangerlussuaq als Transitpunkt etwas unterentwickelt. Es gibt lediglich drei Hotels und eine Jugendherberge. Als wir im Regen beim Flughafengebäude ankamen, war es daher nicht verwunderlich, dass alle Unterkünfte ausgebucht waren. Da ich mich weigerte, noch eine Nacht im Zelt bei Regen zu verbringen, ließ sich Oskar breitschlagen, im Flughafengebäude zu übernachten. Er hat es gehasst…


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                              Nach einem sehr guten und preiswerten Frühstücksbuffet in der Cafeteria des Flughafens bezogen wir schon um 10 Uhr vormittags unser Zimmer im nicht ganz so preiswerten 1*-Hotel mit dem Namen Polar Lodge, wo wir unsere letzte Nacht auf Grönland verbrachten.

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                              Dank unseres Gewaltmarsches hatten wir noch einen Ruhetag, den wir Karten spielend verbrachten bzw. letzte Souvenirs erstanden und etwas spazieren gingen. Mit Freude und etwas Wehmut stiegen wir am nächsten Tag ins Flugzeug der Air Greenland. Ein tolles Abenteuer hatte nun endgültig sein Ende gefunden.


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                              Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit und Geduld!

                              Euer Schelli


                              Zuletzt geändert von Schelli; 31.10.2022, 10:05.
                              "Muss man sich denn auch alles von sich gefallen lassen?" Viktor Frankl

                              "Nicht, weil die Dinge unerreichbar sind, wagen wir sie nicht. Weil wir sie nicht wagen, bleiben sie für uns unerreichbar." Lucius Annaeus Seneca - 65 n. Chr.

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