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Griechenland Tymphi 1 (bis 2497 m)

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  • Griechenland Tymphi 1 (bis 2497 m)

    Das Tymfigebirge nördlich von Ioannina (Zagori - Dörfer)
    waagrecht gebänderter kalk. nordost abstürze von etwa 8 felstürmen - dazwischen steile kare, die schitouristisch an einem tag nicht zu machen sind, da man die aoos - schlucht nicht begehen kann. man müsste also weite, in den nordhang querende zustiege (schneefrei) in kauf nehmen, um in die kare zu kommen.

    der "klassiker" führt von mikro papigo (etwa 1000m, oberhalb eingang zur vikos schlucht) markiert und wegen westseite meist schneefrei zur astrakihütte (im winter geschlossen) auf cca 1900 m - ab dort mit schi einstieg ins plateau - zuerst einen kurzen osthang hinunter - südwärts drehend und dann über den südhang auf die astraka (2432m) . mit 5 stunden muss man sicher rechnen.
    oder gegen nordost auf gamila 1 (2497m) gamila 2 etc. ebenfall mind. 5 std.

    ich bin das tymfiplateau in der karwoche 08 zwei mal über die vermutlich bequemste variante angefahren: aus süd bergstraße (asphaltiert) von kapesovo nach vradheto, an deren höchstem punkt (cca 1550m) zweigt ein almweg (gut fahrbar, breit für 2 autos) richtung vorgipfel psorovouni ab, ostern 08 nach 200m schnee.
    nicht wie der sommerweg (Anavasi, Blatt 3.1: Zagori 1:50000), sondern wegen steiler hangquerung besser über den doppelvorgipfel Kazaima (cca. 1800m) ins wellige, mit jedem hügel höher steigenden plateau.
    Dieses gegen nordnordwest bis zu Gamila1 oder 2, oder einfach gleich ins erste kar genau nach nord richtung vorgipfel samari (2297m) und diesen westlich umgehend zur megala litharia (cca 2450m)
    welches der ungefähr sieben aus dem hügeligen plateau von südwest nach nordost ziehenden kare schitouristisch am interessantesten wäre, war mir wegen des schlechtwetters leider nicht zu erkunden möglich.
    achtung: rückweg bringt auch wieder ein paar höhenmeter gegenanstiege

    Der einstieg über die almstraße, die von Tsepelovo nach Skamneli führt, würde zwar manche gegensteigung ersparen, die piste war aber 08 für PKW nicht geeignet. da die bauern mit pickup allrad unterweg sind, wird da nicht viel verbesserung zu erwarten sein.

    bild 1: astraka aus dem südwesten (vikostal): ganz links im bild der aufstieg von papigo deutlich erkennbar (grauer wiesenfleck) - die hütte liegt etwa an der nebelgrenze

    bild 2: astraka von osten aus gesehen (der bergstock links im nebel). damit wird deutlich, dass dieser gipfel vom um 180 grad drehenden vikostal abgeschnitten liegt und mit schi eigentlich nur über den oben beschriebenen anstieg aus papigo als lange tagestour erreichbar ist.

    bild 3: blick auf die gamila und nachbarfelstürme aus nord

    bild 4: blick auf die gamila aus südost über das wellige plateau

    bild 5: blick richtung vorgipfel samari. bilder von höher oben sind im nebel stecken geblieben :-)

    bild 6/7: in der nacht auf "unseren" ostersonntag 08 (in griechenland war ostern erst ein monat später! julianischer kalender!) ging über ganz griechenland nach neuschnee (15 cm) saharasand nieder (ab südlichem peloponnes)

    ganz klar: dort oben ist niemand :-) und mit schi schon gar nicht.
    a
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    Zuletzt geändert von renoldna; 26.03.2008, 14:00.
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  • #2
    AW: Griechenland Tymphi 1 (bis 2497 m)

    Ja die griechischen Berge mit Tourenski das war vor vielen Jahren auch mal ein Traum von mir!

    Im Astraka-Tymfi-Gamila-Gebiet war ich 1977 mit Freunden Ende Juni ca. 2 Wochen mit dem Zelt unterwegs - war damals noch eine extrem einsame Gegend.
    Wir haben damals die Vikos-Schlucht gleich vom Plateau aus begonnen abzusteigen, war nicht leicht den Einstieg zu finden.

    Kannst du noch ein paar links dazustellen betreffend Anavasi-Karten und Skitourenführer für Griechenland?
    LGr. Pablito

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    • #3
      AW: Griechenland Tymphi 1 (bis 2497 m)

      hallo P,

      karten: die anavasikarten stehen/stecken beim freytag und berndt am graben wien 1
      erdgeschoß ganz hinten kammerl rechts - dort rechts im regal

      hab das alles ohne schitourenführer gemacht. also: kartenstudium und lokalaugenschein :-)

      das gebirge heißt tymphi
      gamila, astraka etc. sind die einzelnen gipfel.
      der ganze stock ist 20 x 20 km groß und bis zu 2100 Hm (der talgrund bei konitsa liegt auf 400m)
      wenn man die durch den aoos abgetrennte trapetsitsa (NW - eher eine klippe) und den durch den vikos abgetrennten stouros (S - fortsetzung des hauptplateus - beschilderte auffahrt zu aussichtspunkt in die vikosschlucht auf etwa 1300m) dazunimmt - die Straßen laufen außerhalb der beiden genannten "einzelberge"

      ad tymphi: das gegen NO ansteigende Plateau ist wie gesagt eine hügelige sache, erinnert alles zusammen ein bissl an hochschwab, wenn man abgelegene gipfel wie zB den brandstein aus der gsollkehre geht

      a
      Zuletzt geändert von renoldna; 26.03.2008, 11:03.
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      • #4
        AW: Griechenland Tymphi 1 (bis 2497 m)

        Danke für den Tipp wegen der Anavasi-Karten, aber ich habe alle erdenklich Bergkarten über Griechenland, die mich interessieren mir bereits vor Jahren zum größten Teil in Griechenland selbst gekauft, aber auch vom F & B die alten Militärkarten!
        LGr. Pablito

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        • #5
          AW: Griechenland Tymphi 1 (bis 2497 m)

          die anavasikarten sind ganz neu und werden laufend ergänzt
          zur zeit mit 25000er topos
          sind bis auf die ganz exakten wegverläufe (?) gut recherchiert, fand ich und vergleichbar mit guten kompass / f&b (die AV karten sind besser :-)

          wege: da das gesamte bergland ab der baumgrenze durchgehend überweidet ist, sind überall wege, kreuz und quer rauf runter. man kann also nie sagen: DAS ist jetzt der weg, den der kartenzeichner gemeint hat, weil 50 m daneben läuft auch einer und 20 m weiter einer quer dazu etc
          bzw.: sommerwege sind wie schon erwähnt für den winter oft ungeeignet wegen steiler hangquerungen / bei schnee kommt man problemlos gerade über zugewehte felsstufen etc
          entlang der "hauptrouten" werden die größeren hügel wie bei uns die schimarkierungen mit steinhaufen gekennzeichnet - aber eigentlich ist ALLES weg. im schlimmsten fall endet er unvermittelt vor / in / über felsabbruch

          datenstand der karten ist herbst 2006

          a

          bild1: ab der kurve lag der schnee
          bild 2: almhütte auf dem tymphiplateau
          Angehängte Dateien
          Zuletzt geändert von renoldna; 26.03.2008, 14:02.
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          • #6
            April 2010- Griechenland Tymphi (Nordpindos)

            Yassas, (speziell an Renoldna)
            ich hab mir für Anfang April 2010 den Pindos vorgenommen. Da sich die Athener zu Ostern gern auf Inseln oder in Bergdörfer zurückziehen, war es nicht leicht ein Zimmer zu bekommen. Gelandet bin ich schliesslich in Kipi.
            Anreise mit Minoan Lines von Venedig um 160eur in der 4er-Kabine zur Alleinbenützung.

            Fahrt nach Kipi von Igoumenitsa über Ioannina. siehe Karte
            Nordgriechenland.jpg

            Am Tag nach der Anreise (Karfreitag) hab ich das Tymphigebirge mal umrundet. Aufgrund der langen Anfahrt über teils vermurte und weggerissene Strassen habe ich den Smolikas für ein anderes Jahr aufgeschoben.

            Eine Variante wäre die Gamila über Astraka Refuge, wobei es von Mikro Papingo ca. 400hm bis zum Schnee wären.

            Am Karsamstag bin ich dann (leider verspätet) Richtung Vradheto aufgebrochen. Bin ca.1,5km weiter gefahren als Renoldna und durch einen Graben aufgestiegen.
            IMG_1071 [1600x1200].JPG

            Vom Auto aus direkt mit Ski habe ich nach ca.1h Gehzeit die ersten Steinmänner gefunden. Ein wunderbarer Tag mit wenigen Wolken am Himmel und Fernsicht bis weit in den Süden. Die Temperatur lag ungefähr bei 4° und der Schnee zeigte sich schon leicht firnig.
            IMG_1075 [1600x1200].JPG

            Der Anstieg wird immer wieder (ca.5mal) von kurzen Gegenanstiegen unterbrochen - wie bereits beschrieben. Der Wind legt mit zunehmender Höhe etwas zu, was mich auch auf Firn am Nachmittag hoffen lässt, denn die Temperaturen legen schon deutlich zu.

            2 Stunden vergehen und ich bin mit meinem Rucksack und meinen Skiern allein. Ich halte mich ca. 100m rechts des Nordostarms der Vikos-Schlucht und links der Abhänge Richtung Tsepelovo. Nach einer kurzen Abfahrt blicke ich wieder Richtung Vikos Schlucht und entdecke plötzlich MENSCHEN.
            IMG_1084 [1600x1200] [1600x1200].jpg

            Erst 2 zu Fuss, dann kommt ein Dritter auf Skiern nach. Nach dem ich doch ein deutliches Stück abfahren hätte müssen und ich einen schönen Graben für den Anstieg gefunden hatte, denke ich mir, dass ich die 3 sicher ein Stück weiter oben treffen werde.

            Nach dem ich den besagten Graben nach weiteren 25min verlassen habe, breitet sich das Tymphimassiv herrlich vor mir aus. Im Osten die Astraka.

            IMG_1095 [1600x1200].JPG

            Im Nordosten Gamila 1 und 2.
            IMG_1094 [1600x1200].JPG

            Im Rücken habe ich den Nordostarm der Vikos Schlucht.
            IMG_1096 [1600x1200].JPG

            Ich mache etwas Pause und mittlerweile holt mich zumindest der Tourengeher ein. Yassas, Dionysos aus Athen der sogar Deutsch spricht.
            Und dann kommen noch Natasha und Luis - auch beide aus Athen. Sie sind genauso verwundert wie ich, hier jemanden zu treffen.
            IMG_1102 [1600x1200].JPG

            Sie sind dabei das Tymphigebirge Richtung Papingo zu durchwandern.
            Und so komme ich noch zu einem Beweisfoto für mich.
            IMG_1099 [1600x1200].JPG

            Für mich ist hier fast Schluss - ich nehme nach der Pause noch einen kurzen Anstieg (damit ich genug Schwung habe), verzichte aber darauf weiter in Richtung Gamila zu marschieren, da der Schnee im Moment für die Abfahrt optimal ist... und ich mit weiterer Durchfeuchtung rechne.

            Die Abfahrt ist sensationell. Perfekter Firn.
            IMG_1111 [1600x1200].JPG

            Vorbei an den Blicken Richtung Tsepelovo.
            IMG_1115 [1600x1200].JPG

            Und schliesslich erreiche ich meinen Aufstiegsgraben und mein Auto ist in Sichtweite.

            Hier noch die GPS-Daten umgelegt auf GoogleEarth.
            GoogleEarth_Image.jpg

            Leider bin ich zu spät aufgebrochen. 2h früher und die Gamila ist kein Problem.
            Von meinem Versuch von Papingo aus kann ich separat berichten.

            Vielen vielen Dank an Renoldna für Deine detaillierte Beschreibung.

            Den Nachmittag versüße ich mir mit Mythos und Feta aus dem Ofen.


            Lg Helmut
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            • #7
              AW: Griechenland Tymphi 1 (bis 2497 m)

              Lässig!
              Seltsam, durch rosaroten Schnee zu gehen - oder?
              LG

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              • #8
                AW: Griechenland Tymphi 1 (bis 2497 m)

                wie Zuckerwatte!

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                • #9
                  Griechenland Tymphi - Gamila

                  noch als kleiner Zusatz! So sieht Gamila bzw. der Tymphi-Stock von NOO aus:
                  IMG_1031 [1600x1200] [1600x1200].jpg

                  und so von Norden:
                  IMG_1040 [1600x1200].jpg

                  erinnert etwas an die Lienzer Dolomiten... dafür hätt i net so weit fahren brauchen

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                  • #10
                    AW: Griechenland Tymphi 1 (bis 2497 m)

                    die steinmannsäule kommt mir bekannt vor
                    A
                    Angehängte Dateien
                    runter gehts oft schnell.

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                    • #11
                      AW: Griechenland Tymphi 1 (bis 2497 m)

                      Zitat von renoldna Beitrag anzeigen
                      die steinmannsäule kommt mir bekannt vor
                      A
                      Deiner almhütte - eher ein schäferunterstand - bin ich auch begegnet!

                      IMG_1082 [1600x1200].JPG


                      Ich hab's übrigens auch von Papingo versucht. War aber dann doch zu spät dran bzw. hatte ich die Hosen voll, die 200hm von der Astraka Refuge abzufahren. Es gab jede Menge nassen Schnee, noch dazu überwächtet und ich war mir unsicher, ob der nicht doch zu rutschen beginnt.

                      Hier Astraka Refuge und tauber, griechischer Hund (Kyon?), der mich von Papingo aus 1000hm durch Gestrüpp und über Eis verfolgte.
                      P1030987 [1600x1200].JPG

                      Und hier der Blick von Astraka Refuge zur Gamilla, wo es von 1900hm nochmals auf ca.1700hm runter geht.
                      P1030989 [1600x1200].JPG


                      Vielen Dank nochmal für Deine Fotos und Beschreibungen, die mir sehr weitergeholfen haben. Wenn sich's heuer zeitlich ausgeht, würde ich ein den südlichen Pindos. Nach den Skitouren war ich 2010 südlich von Metsovo nur noch zum Fotografieren unterwegs. Vor allem ist es von dort nicht mehr weit zu den Meteorafelsen.

                      Schöne Grüsse
                      Helmut

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