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Pinzgauer Lokalbahn: monatelange Sanierung nach Hochwasserschäden erforderlich / Juli 2021

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  • Pinzgauer Lokalbahn: monatelange Sanierung nach Hochwasserschäden erforderlich / Juli 2021

    Zerstörte Pinzgaubahn benötigt erneut Hilfen in Millionenhöhe

    Nach dem Unwetter sind rund 20 Kilometer der Trasse unterspült und beschädigt.
    Wie nach dem Hochwasser 2005 wird das Land die Bahn auffangen und wieder instand setzen (müssen).


    Im Juli 2005 hatte ein Hochwasser weite Teile der Pinzgaubahn von Mittersill bis Krimml zerstört. Damals hing die Zukunft der Bahn am seidenen Faden. Die ÖBB wollten sie nicht mehr instand setzen. Land und Salzburg AG sprangen ein. Am Ende kostete die Behebung der Schäden 9,5 Millionen Euro.

    Nun steht man 16 Jahre später erneut vor einem zerstörten Gleisbett. Das Hochwasser am Wochenende hat die Bahnstrecke stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Ausmaß ist noch gar nicht abschätzbar, weil das Wasser noch immer nicht gewichen ist. Das Verkehrsressort gehe von einem Schaden in Höhe eines niedrigen zweistelligen Millionenbetrags aus, sagte Christoph Bayrhammer, Sprecher von Landesrat Stefan Schnöll. "Man kann die Strecke noch immer nicht vollständig besichtigen." Eine genauere Einschätzung sei erst möglich, wenn das Wasser vollständig zurückgegangen sei. Das könnte noch bis Donnerstag dauern. "Erst dann kann man Rückschlüsse ziehen, wie kaputt die Schienen wirklich sind."

    Nach Hubschrauberflügen rechne man damit, dass mehr als 20 Kilometer des Gleiskörpers betroffen sind. Wobei es im Gegensatz zu den Zerstörungen beim letzten großen Hochwasser auch auf der Strecke zwischen Niedernsill und Mittersill zu gravierenden Schäden gekommen sei. Es stehe außer Frage, dass die Pinzgaubahn weiterbetrieben werde, dazu gebe es ein "definitives Bekenntnis", sagte Bayrhammer. Er verwies auf die geplante Elektrifizierung sowie die Verlängerung bis ins Ortszentrum von Krimml - beide Projekte würden weiterverfolgt.

    Was die zerstörte Infrastruktur betreffe, sei die Pinzgaubahn der "größte Brocken", betonte Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Dienstag. Eine Wiederinstandsetzung steht außer Streit. Nicht zuletzt deswegen, weil sich die Landesregierung ein Stilllegen der Bahn nicht leisten könnte. Das Signal bezüglich öffentlichem Verkehr wäre verheerend. [...] "Wir bekennen uns innerhalb der Landesregierung zur Pinzgaubahn", sagte der Salzburger Regierungschef. Er rechnet auch mit Unterstützung von Bundesseite. Zuletzt zählte die Pinzgaubahn eine Million Fahrgäste.
    [...]

    Quelle: https://www.sn.at/salzburg/politik/z...oehe-106869559


    Pinzgauer Lokalbahn: Zehn Millionen Euro Schaden, monatelange Sanierung

    Nach dem Starkregen und Hochwasser am Wochenende werden nach und nach die Schäden offenbar. Alleine die Wiederherstellung der Pinzgauer Lokalbahn dürfte rund zehn Millionen Euro kosten.

    Der Gleiskörper der Pinzgauer Lokalbahn wurde durch die Wassermassen massiv unterspült, doch es gibt erste gute Nachrichten: "Durch den unermüdlichen Einsatz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort ist es gelungen, dass die Bahn schon jetzt drei Tage danach wieder von Zell am See bis Niedernsill fahren kann", so Verkehrslandesrat Stefan Schnöll.

    "Die Planungen für den Wiederaufbau laufen bereits auf Hochtouren. Wir schätzen allerdings, dass es Monate dauern wird, bis wieder die gesamte Strecke befahrbar ist", sagt Schnöll, der am Donnerstag in die für die Region wichtige Lokalbahn eingestiegen und bis Niedernsill gefahren ist. "Der Aufwand für die Wiederherstellung wird enorm sein, aber ich denke hier ist jeder Cent gut investiert, denn die Verbindung ist eines der Herzstücke des öffentlichen Verkehrs im Oberpinzgau."

    Quelle: https://www.sn.at/salzburg/chronik/p...rung-106959736


    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Im Sommer 2021 wurde die Trasse der Pinzgauer Lokalbahn auf einer Strecke von vielen Kilometern durch ein Hochwasser schwer beschädigt. Es war das dritte Ereignis dieser Art seit Beginn des 21. Jahrhunderts. Die Trasse soll daher hochwassersicher saniert werden. Die gesamte Strecke wird frühestens 2023 wieder befahrbar sein.


    Die Pinzgaubahn soll hochwassersicher sein: Aufbau verzögert sich

    Damit es in ein paar Jahren nicht wieder zu großen Schäden kommt, sind umfangreiche und langwierige Baumaßnahmen nötig.

    Beim Hochwasser im Juli 2021 und einem Murenabgang in Wald einen Monat später wurden die Strecke der Pinzgauer Lokalbahn und drei im vermurten Bahnhof Vorderkrimml abgestellte Wagen schwer beschädigt. Es war schon das dritte Mal in diesem Jahrtausend nach 2005 und - in geringerem Ausmaß - 2014.

    Zwischen Niedernsill und Krimml sind rund 14 Kilometer des Gleiskörpers verschlammt und sechs Kilometer komplett zerstört. Das sind fast 40 Prozent der gesamten Bahn. Anders als 2005, wo die ÖBB die Bahn westlich von Mittersill nicht mehr wiederherstellten, gibt es dieses Mal keine Diskussion über den Wiederaufbau. Das Land als neuer Eigentümer ließ von Anfang an keinen Zweifel daran, dass er erfolgen werde. Der Obmann des Regionalverbands Oberpinzgau und Mittersiller Bürgermeister, Wolfgang Viertler, drückte es treffend aus: "Im Jahr 2021 ist über die Sinnhaftigkeit eines öffentlichen Verkehrsmittels nicht mehr zu diskutieren." Nach einer ersten Schadensaufnahme hoffte man, noch im Jahr 2021 wieder bis Uttendorf fahren zu können und im Herbst 2022 bis Wald/Vorderkrimml.

    Seither ist es still um die Bahn geworden. Oberhalb von Mittersill gibt es bereits Bedenken, dass nur bis Mittersill geplant werde. Davon weiß man beim Land nichts. Verkehrslandesrat Stefan Schnöll sagt: "Ein konventioneller Wiederaufbau wäre im oben beschriebenen Zeitplan möglich gewesen, es wäre aber bei einem ähnlichen Hochwasser wieder mit einem vergleichbaren Schadensausmaß zu rechnen gewesen. Das führte zu dem Schluss, dass nur ein Wiederaufbau Sinn ergibt, der bei zukünftigen Hochwasser-Ereignissen einen wesentlich besseren Schutz bietet." Beim nächsten Hochwasser soll es zu keinem langen Betriebsausfall mehr kommen. Aber dafür sind umfangreiche und aufwendige Baumaßnahmen notwendig."

    In jenen Bereichen, wo das Wasser über die Bahn in die Retentionsräume fließt, kommt es bei einem herkömmlichen Schotterbett in der Regel zur Unterspülung und Zerstörung. Dort soll die Strecke verstärkt werden. Die Gleise werden in ein Betonbett verlegt, für das auch der Damm verbessert werden muss. Laut dem Leiter der Bahn, Walter Stramitzer, gibt es vergleichbare betonierte Wannen bei keiner Bahn in Europa. Dementsprechend groß ist die Herausforderung für die Planer.

    Dann bleiben noch jene 14 Kilometer Strecke, die nicht zerstört, sondern "nur" verschlammt sind. Aber auch dort ist der Aufwand für die Sanierung riesig. Der Gleisschotter muss entfernt und gereinigt werden, weil er sonst nicht mehr frostsicher ist und es zu Verformungen kommt. Und dafür muss man die Gleise vorher entfernen und danach wieder aufbauen. Auf diesem Abschnitt will man verhindern, dass das Schlammwasser den Gleisschotter erreicht. Die Gleise werden höhergelegt, und zwar um bis zu 90 Zentimeter wie im Bereich des Bahnhofs Stuhlfelden. Allein zwischen Niedernsill und Mittersill müssen drei Brücken neu gebaut und sieben weitere adaptiert werden.

    Die Trasse einfach von der Salzach, wo sie Ende des 19. Jahrhunderts errichtet worden ist, in höhere Bereiche zu verlegen, ist nicht möglich, weil die Flächen seither verbaut wurden oder weil man den Grund nicht bekommt. Laut Schnöll ist hier zwischen Zell am See und Mittersill fast gar nichts mehr möglich. Westlich davon werde man weiter versuchen, kleinere Verlegungen zu erreichen.

    Durch die Veränderung an den Bahndämmen müssen die neuen Abflussverhältnisse berechnet und wasserrechtlich genehmigt werden. Die Experten des Wasserbaus haben 32 Simulationen durchgeführt. Das Ergebnis: Die Maßnahmen werden im Hochwasserfall sowohl eine Verbesserung der Hochwasser-Situation im Tal als auch ein viel geringeres Schadensausmaß bei der Bahn bringen.

    Der weitere Fahrplan sieht so aus, dass im Frühjahr das wasserrechtliche und das naturschutzrechtliche Verfahren abgewickelt werden. Im Sommer sollen die Arbeiten beginnen. Noch 2022 sollen die Züge zumindest wieder bis Uttendorf fahren. Im Frühjahr 2023 könnte die Sanierung zwischen Mittersill und Wald beginnen, für die die Detailplanungen erst starten, wenn der erste Abschnitt genehmigt ist. Dass die Züge noch 2023 wieder bis Wald fahren, darauf will sich beim Land niemand festlegen.

    [...]

    https://www.sn.at/salzburg/chronik/d...sich-117550678
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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