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Radtour: Windischgarsten-Leoben, 11.5.2024

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  • Radtour: Windischgarsten-Leoben, 11.5.2024

    Eine weitere Radtour steht auf dem Programm.
    Nach allen mir zur Verfügung stehenden Informationen wie Wetterbericht, Ehrgeiz und Bauchgefühl habe ich mich für folgende Route entschieden:

    Windischgarsten - Hengstpass - Hieflau - Präbichl - Leoben

    Die Fahrtrichtung ergibt sich durch meinen Wunsch, den Präbichl einmal von Eisenerz aus zu befahren und aus Neugier, wie schnell ich wirklich mit dem Rad auf Ostseite runter düsen kann, nachdem mich Gegenwind und Wanderrucksack vor wenigen Wochen dabei stark gebremst hatten.
    Apropos Wind: Der ist heute nur schwach und kommt tendentiell aus nördlichen Richtungen.

    Mit dem Railjet geht es nach Linz und dann mit dem IC weiter. Die Sitzplatzreservierung für den IC bereitet mit dabei kopfzerbrechen - meinen Sitz Nr. 36 gibt es in Wagen 29 nämlich nicht.
    Die Zugbegleiter interessieren sich allerdings meist eh mehr für die Fahrradplatzreservierung.

    Am Bahnhof Windischgarsten habe ich das aber längst vergessen und freue mich aufs radlen im Sonnenschein.
    Ein paar Hundert Meter rolle ich in den Ort hinein und besorge mir noch zusätzlichen Proviant.
    Gerne hätte ich von hier Richtung Totes Gebirge geknipst, es geht aber nur ins Sengsengebirge.

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    Dann geht es richtig los; wobei auch das nicht ganz stimmt, denn ich muß mir meine "Körner" heute gut einteilen, so richtig anstrengend wird es ja erst gegen Ende der Strecke.

    Der Hengstpass ist aber eh gutmütig und schön zum einfahren geeignet. Es sind knapp 400hm bei Steigungen unter 10% zu bewältigen.

    Immer wieder blicke ich zurück um keinen Ausblick Richtung Totes Gebirge zu verpassen, aber den gibt es hier anscheinend nicht.

    Auch die Passhöhe gibt keine Weitblicke her.

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    Ich mach mich schon an die Abfahrt, als ich doch noch so etwas wie eine gebirgige Aussicht erspähen kann.
    Für ein besseres Foto fahre ich noch wenige Meter einen Güterweg hinauf.

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    Zu sehen gibt es die Nordseite der Haller Mauern - ich denke, daß das halblinks der Hexenturm (2172m) ist:

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    Es folgt die nette Abfahrt Richtung Altenmarkt bei St. Gallen - bis dorthin sind es etwa 20km und knapp 600hm hinunter.

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    Mittendrin bleibe ich für dieses idyllische Bild stehen:

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    ...und dann werden wieder Meter gemacht.

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    In Altenmarkt überquere ich die Enns...

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    ...und nehme eine Abkürzung hinauf zur B115.

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    Die wird nach oben hin aber immer enger und steiler - geschoben wird bei 20% aber noch nicht.

    Dann folgt vielleicht der unangenehmste Teil, nämlich entlang der Enns flußaufwärts nach Hieflau.
    Dabei geht es nämlich ständig rund 50hm hinauf und 40hm wieder hinab und jeglicher Rhythmus geht verloren.

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    Landschaftlich ist es hier aber mehr als ok.
    ...für eine schönere Umschreibung ist es gerade zu mühsam zu fahren.
    Zuletzt geändert von Gratwanderer; 16.05.2024, 19:26.

  • #2
    Almmauer und Tamischbachturm kommen ins Blickfeld.

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    Bei Großreifling ist erst die Hälfte der Achterbahnfahrt vorbei.

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    ...und es geht schon wieder hinauf.

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    Meine Ziele stehen ganz oben:

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    Es geht abermals hinunter und an einem der viele Kraftwerke bzw. Wehre vorbei auch schon wieder hinauf:

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    Hier dürfte der Lugauer zu sehen sein:

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    In Hieflau gönne ich mir ein paar Minuten Pause.

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    Das auf und ab ist nun vorbei, es folgen aber noch die 750hm auf den Präbichl - das erzeugt gemischte Gefühle.

    Es geht auf der B115 den Erzbach entlang Richtung Eisenerz.

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    Der Radweg über den längeren hölzernen Steg neben der Straße ist aktuell gesperrt und muß wohl saniert werden, falls das überhaupt geplant ist.
    Genau in diesem Bereich befindet sich das Wassermannsloch, eine aktive Karstquelle und Höhle.
    Das muß ich mir natürlich ansehen.

    Nach der Bachquerung quert man noch eine neue Fahrschneise:

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    Unmittelbar dahinter befindet sich eine Felswand und an deren Fuß quillt das Wasser aus dem Berg:

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    Man kann mit erhöhter Vorsicht auf der rechten Seite noch etwas näher gehen und in den Quelltopf blicken; leider habe ich mit dem Telephon keine brauchbaren Bilder davon hinbekommen.


    Diese Schnecke trotzt der Schwerkraft...

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    ...und auch ich stelle mich jetzt langsam auf das höher kraxeln ein. Meine Beine finden das nicht mehr so toll - vielleicht war es nicht so klug, den längsten Anstieg erst nach gut 70km in der Tour zu haben.
    Aber da muß ich jetzt durch.

    Zuerst geht es noch durch Eisenerz, hier gefällt es mir stets sehr gut.

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    Zuletzt geändert von Gratwanderer; 16.05.2024, 19:31.

    Kommentar


    • #3
      Noch einmal besorge ich mir bei einem Supermarkt eine Stärkung und raste kurz.

      Schon im Ort geht es dann moderat bergauf und an dieser Stelle...

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      ...bin ich als Autofahrer immer erstaunt, wie weit und hoch die Rampe auf den Pass hinauf aussieht - als Radfahrer ist es aktuell mehr ein entsetzen.

      Beim Ortsende geht es dann richtig los.
      Die Schenkel brennen und der Schweiß tropft vom Helm.

      Ab der Gsollkehre sind es immer noch 300hm bis zum Scheitelpunkt, der Ausblick auf Stadelstein und Schwarzenstein lenkt leider kaum von den Strapazen ab:

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      Der Parkplatz in der folgenden 90° Kurve ist gesperrt, den Grund kann ich nicht heraus finden.

      Für ein Foto vertrete ich mir aber gerne ein wenig die Beine:

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      Vielleicht kommt ja der Bergbau der Straße schon zu nahe:

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      Jedenfalls nutzt man anscheinend jeden Quadratmeter um taubes Gestein wieder los zu werden:

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      Dann würde ich gerne auf dem letzten Stück die Zähne zusammen beißen, aber das passt nicht ganz zum offenen Mund, den ich zum atmen brauche.

      Auf den wirklich letzten Metern hinauf bekomme ich einen Euphorieanfall und oben angekommen ist es einfach nur geil, das jetzt geschafft zu haben!

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      Im nächsten klaren Moment buche ich dann das Radticket für den Railjet ab Leoben.

      Die Strapazen sind fast vergessen und die Schenkel wollen wieder arbeiten, und so rolle ich mit einem breiten Grinsen im Gesicht das anfangs moderate Gefälle hinunter.

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      Dann wird es deutlich steiler und es folgt die "S"- Kurve.

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      Auf den nun etwa 3km bis Vordernberg klemme ich meine 1,93m besonders eng ans Rad und erreiche so unglaubliche 86,9km/h.

      Und nachdem ich mich fast wieder fit fühle und es gerade so gut läuft, rolle ich flott auf der B115 weiter und ignoriere die abseits davon verlaufende Radroute, die für meinen Geschmack ohnehin zu holprig und teilweise eng und kurvig ist.

      Kurz vor Trofaiach zweige ich falsch ab und kann so noch immerhin einen netten Rückblick mitnehmen:

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      In Trofaiach ist dann mehr drauf, u.A. der Eisenerzer Reichenstein in Bildmitte:

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      Ab hier ist der Radweg (R38) akzeptabel.

      Die Wallfahrtskirche bei St. Peter - Freienstein habe ich schon oft beim vorbei fahren gesehen:

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      Bei meiner letzten Tour in der Gegend bin ich auch die steilen Meter zu ihr hinauf gegangen und war dann etwas enttäuscht, daß man oben nicht viel von ihr gesehen hat. (privat, bzw. nur zu gewissen Stunden zu besichtigen)

      Die Industrie bestimmt das Bild in Leoben.

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      Mit etwas Rückenwind bin ich heute schneller daran vorbei als beim letzten Mal.

      Bevor es zum Bahnhof geht, wird schon wieder Futter besorgt.

      Der Bahnsteig ist zwar auch kein Stadtpark, aber mit vollem Bauch und ein paar Glückshormonen im Blut sieht alles halb so schlimm aus.

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      Daten zur Tour: 107,1km, 1462hm, netto 5h 8min., Schnitt 20,8km/h


      ...und einmal mehr muß ich die Frage stellen: Wo sind all die Radfahrer?

      Auf der gesamten Strecke habe ich in beide Richtungen vielleicht ein Dutzend gesehen plus einige E-Biker.
      An einem wetterperfekten Samstag hätte ich mir gerade in dieser schönen Gegend mehr erwartet.
      Zuletzt geändert von Gratwanderer; 16.05.2024, 19:36.

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      • #4
        Zitat von Gratwanderer Beitrag anzeigen
        107,1km, 1462hm,


        Starke Leistung und ein schöner Bericht zur Tour.

        Da braucht es wahrlich viel Vertrauen in die Kondi (oder das Durchhaltevermögen) , wenn man fast am Schluss noch auf den Präbichl rauf muss.

        LG, Günter
        Meine Touren in Europa

        Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
        (Marie von Ebner-Eschenbach)

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        • #5
          Interessante Unternehmung,
          auf diese Distanz hätte wahrscheinlich mein E-Bike versagt.
          Lg. helmut55

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          • #6
            Schöne Strecke hast du dir da ausgesucht. War kürzlich das erste Mal in der Gegend vor dem Hengstpass und habe die Ausblicke von etwas oberhalb der Straße zu den Haller Mauern sehr schön gefunden. Danke für die vielen schönen Bilder und die Beschreibung dazu, und gratuliere zur Tour!

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            • #7
              Zitat von mountainrabbit Beitrag anzeigen
              Da braucht es wahrlich viel Vertrauen in die Kondi (oder das Durchhaltevermögen) , wenn man fast am Schluss noch auf den Präbichl rauf muss.
              Zuerst hofft man auf die Kondi, dann vertraut man dem Durchhaltevermögen.


              Zitat von Hard85 Beitrag anzeigen
              Schöne Strecke hast du dir da ausgesucht.
              Ja, auch das rundherum muß schon passen wenn man sich ein bissi quält.

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