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Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

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  • #16
    AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

    ich fürchte auch, dass es wie bassist schreibt, eher zu einer verhärtung der fronten kommen wird statt zu einer beruhigung.

    wobei's meiner meinung nach zwei konfliktfelder gibt:

    einerseits die unterschiedlichen interessen von jenen, die die landschaft als erwerbsquelle bzw. arbeitsplatz sehen und jenen, die darin erholung suchen. kann ich bis zu einem gewissen mass verstehen - mir wär's auch nicht recht, wenn sich irgendwer zu mir in die firma setzen würde, weil's schön warm ist und einen guten kaffee gibt.
    und da kommts dann immer mehr zu nicht real nachvollziehenden justamentstandpunkten, z.b. dass eine forststrasse einzig und allein für die holzbringung gedacht ist und daher nicht anders genutzt werden darf - ausser zum wandern, und das auch nur deshalb, weil man's vom gesetz her kaum verhindern kann.

    andererseits konflikte zwischen unterschiedlichen erholungssuchenden.
    und das wird sicher nicht besser, wenn die neuankömmlinge (biker) immer mehr in regionen vorstossen, die bis jetzt den (zitat pivo) rotkarierten vorbehalten waren. wer hat vor vier jahren dort oben radler gesehen? jetzt formt sich der begriff "bikebergsteigen", youtube ist voll mit hinterradversetzenden narrischen, die vor fast keinem steig mehr respekt haben....derzeit mache ich noch die erfahrung, dass einem die klassischen berggeher meist mit respekt und manchmal mit einer gewissen bewunderung gegenübertreten. aber wie schaut's aus, wenn "wir" immer mehr werden?

    das verhalten mancher bikerkollegen, denen so einfache alpine grundregeln wie grüssen und schmähführen anscheinend zuwidwer oder unbekannt sind verstärkt das ganze natürlich noch.

    und so kleinigkeiten: jemand macht - prinzipiell eine super sache - auf meinem haushügel downhillstrecken - akkordiert mit den grundbesitzern, der gemeinde etc.. und dann hängen's auf der für waldundwiesenbiker vollkommen unfahrbaren schweren variante ein schild auf: "fahrradstrecke - kein wanderweg!". ich veredenke es keinem wanderer, der mir auf den anderen bikebaren wegen zuruft: "wanderweg - keine bikestrecke!"

    bikeparadiese wie westalpen, slo, ita sind leider fürn schnellen tagesausflug ein bissl abseits - in zukunft wird die suche nach geeigneten holzstössen und wasserdurchlässen wahrscheinlich eine noch grössere rolle spielen....
    Zuletzt geändert von bernhardw; 27.08.2012, 10:28.
    live your life - dream your dream

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    • #17
      AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

      wieder mal ein sensationeller bericht von euren radtagen, pivo.

      mit den kommentaren triffst du ins schwarze. da wir aber bergradler SIND, müssen wir das wohl ertragen. oder - wie du es richtigerweise machst - ins freundlichere ausland ausweichen. wie auch immer, ich freu mich schon auf den nächsten bericht ...
      meine hobby´s sind

      schifahren, mountainbiken,
      klettern, klettersteige,
      bergsteigen, schitouren, schneeschuhwandern

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      • #18
        AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

        Zitat von bernhardw Beitrag anzeigen
        ich fürchte auch, dass es wie bassist schreibt, eher zu einer verhärtung der fronten kommen wird statt zu einer beruhigung.
        da tut auch die politik das ihre dazu (s derzeit kennzeichendiskussion) sowie die presse. radlerbashing ist derzeit in.
        brav ist nur, wer sich auf kosten der anderen steuerzahler ein gefördertes e-bike besorgt. weil der ist im ökotrend. und sowas von co2-neutral!

        scherz beiseite. ich seh nun mal einen großen grad der sogenannten kleinkariertheit in österreich. man regt sich über dinge auf, die einem nicht mal was angehen, oder gar betreffen. so auch über radler im gelände, obwohl das einem nicht mal gehört. aber verboten isses halt. marantana!

        oder noch ein beispiel gefällig:

        radler am leeren gehsteig - 9 von 10 autofahrern in ö hupen obwohl sie das geschehen am gehsteig nur periphär was angeht, mind zwei verringern ihre geschwindigkeit und lassen nicht jugendfreie kommentare raus, 1 wird schon stehenbleiben und die aufgabe eines exekutivorganes übernhemen wollen.

        in f oder i ist das den leuten sowas von scheissegal, auch den fussgängern.

        der österreicher braucht halt seine 114 im habtacht stehenden gartenzwege auf dem mit der schere geschnittenen auch bei dauerregen beprenkelten 20m² rasen, dazwischen diese komischen gartenkugeln, sein gaspedal, sein bachhendl, sein bier und eben die möglichkeit, sich mindestens einmal am tag über was aufzuregen. sei es die EU, seien es die ausländer, die studenten, die radlfahrer und was weiss ich noch was "krone" und "österreich" gerade für vogelfrei erklären. weil er sich in seinem bescheidenen dasein halt nicht anderweitig verwirklichen kann.

        eine gewisse südländische gelassenheit würde uns guttun. echt.
        Zuletzt geändert von pivo; 27.08.2012, 11:51.
        mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

        bürstelt wird nur flüssiges

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        • #19
          AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

          Zitat von pivo Beitrag anzeigen
          .....der österreicher braucht halt seine 114 im habtacht stehenden gartenzwege auf dem mit der schere geschnittenen auch bei dauerregen beprenkelten 20m² rasen, dazwischen diese komischen gartenkugeln, sein gaspedal, sein bachhendl, sein bier......
          Wobei ich mich aber frag, ob mich das überhaupt stören soll! Ist es nicht besser, das die ganzen Typen ihre Freizeit damit verbringen, zwischen ihrem privaten Arbeitslager (=Garten), dem Baumarkt, der SCS, dem McKotz und diversen Zeltfesten zu pendeln? Stell Dir vor, die wären alle am Berg oder mit`n Radl unterwegs.

          Frühjahr und Herbst sind halt blöd, wenn die Echten (kariertes Hemd, kurzer Hüttenanstieg, Schweinzbraten, 3 Bier, 5 Stamperln) und die Getarnten (kein kariertes Hemd, kurzer Hüttenanstieg, Schweinzbraten, 3 Bier, 5 Stamperln) unterwegs sind - da haben die obgenannten halt kurz Ausgang - kann man aber leicht umgehen, da sie eh nur an bestimmten Abfüllstationen auftauchen
          Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

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          • #20
            AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

            Super Bericht, tolle Bilder und lustige (leider ernste) Sprüche. Bin zwar kein Biker, aber am Paß Thurn auf einer Alm sagte der Besitzer (der ein Arzt ist) als er mir mit der Mistgabel nachlief: I stich Di ob!

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            • #21
              AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

              Schwierige Sachlage.
              Einer meiner besten Freunde - ein Mountainbiker bzw. VTTler, wie man dort sagt - wohnt mitten in dieser herrlichen Gegend, in der du unterwegs warst und auch ich bin dort fast sowas wie zuhause.
              Tja, die Mountainbiker, wie soll ich dieses heikle Thema angehen, ohne es mir gleich mit allen dieser Spezies zu verderben.
              Eines vorweg, ich wäre stark dafür, alle Forststraßen sofort freizugeben. Aber vielleicht doch mit dem Hintergedanken, die Biker von den Wanderwegen wegzubringen.
              Wie du ja selber schreibst, liegt es an der Fahrtechnik, ob man einen Weg kaputt macht oder nicht. Ganz so ist es aber auch nicht.
              Zwischen Leonding und Wilhering haben wir an den steilen Donauhängen einen wunderschönen Weg, den Prinzensteig.
              Der wird von Jahr zu Jahr kaputter durch die Biker. Da er ständig am Hang entlangführt, wird der Weg durch die Biker immer mehr "hinabgenudelt" und abgeschrägt. Steilere Passagen werden ebenfalls für den Fußgänger immer schlechter zu gehen, da regelrechte Rinnen "hineingebremst" werden.
              Diese Beschädigung der Wege durch Mountainbiker kann ich überall dort feststellen, wo etwas häufiger gefahren wird. Natürlich sind es meist die schwarzen Schafe, die eine Sportart in Verruf bringen. So ist z.B. ein mit viel Mühe neu angelegter Weg mit vielen Stufen (Holzbrettchen zum abstützen usw.) nur kurze Zeit darauf von einer Gruppe Biker beim Downhill völlig ruiniert worden.
              Auch für mich war es als Wanderer ziemlich lästig, bei einer Tour in den französischen Alpen ungefähr 10 oder 15 Mal von einem VTT-ler überholt zu werden (zur Seite, zur Seite!), um ihn dann bei seinen Trage- und Rastpartien wieder überholen zu müssen. Auch dort tragen manche Wege schon deutliche Zeichen der Befahrung, die immer in rinnenförmige Wege ausarten.
              Dass Kühe einen Weg in kürzester Zeit komplett ruinieren können, schlimmer als jeder Biker, ist auch mir klar.
              Aber zurück zum Wandern und zu den Wanderwegen. Ist die Bewältigung eines Wanderweges wirklich nur dann interessant, wenn man dabei ein Hightech-Gerät unterm Hintern hat?
              Im Klartext: Ist Wandern einfach zu wenig sportlich, spektakulär oder sonstwas?
              Kletterer lehnen es im allgemeinen ab, wenn ihre Wege zu Klettersteigen umfunktioniert werden.
              Skitourengeher haben es sicher nicht gerne, wenn aus ihrer Skitour eine Piste mit Lift gemacht wird.
              Umgekehrt schätzen es Pistenfahrer kaum, wenn ihnen Karawanen von Tourengehern entgegenkommen.

              Etwas mehr Rücksicht untereinander wäre angebracht. Sicher auch etwas mehr Toleranz.
              Fest steht: Ein Wanderer macht einen Wanderweg, soferne es sich um Erdreich oder Material mit ähnlicher Konsistenz handelt, nicht kaputt (außer durch Abschneider), ein Radfahrer bei vielen Passagen normalerweise schon (und der steht i.d.R. auf Abschneider beim Downhill). Das Wasser (die Erosion) hilft entsprechend nach.
              Und noch etwas zu Ubaye und Queyras: Die Saison dort dauert maximal von Juli bis August, in der übrigen Zeit ist tote Hose. Es ist daher sehr verständlich, dass die Touristen in den beiden Monaten, in denen Geld gemacht werden kann, nahezu alles dürfen und freundlichst behandelt werden. Nirgendwo sonst gibt es so viele wilde Campingplätze, wo selbst bei zwanzig abgestellten Wohnmobilen keiner ein Wort sagt (obwohl die meist eh kaum Geld dalassen). Spätestens Ende August sind eh alle wieder weg. Und sogar die Quadfahrer, die dort bei ihrem Sport Forststraßen und manchmal auch Wanderwege kaputt machen und kilometerlange Staubfahnen nach sich ziehen, werden toleriert, denn auch sie bringen Geld in die Kassen - während dieser zwei Monate.
              Vielleicht ist es einen Versuch wert, diese herrliche Gegend zu Fuß zu durchwandern und sie dabei noch viel intensiver erleben und bestaunen zu können.
              Alle Konflikte wären dadurch von vorneherein ausgeschaltet. Außer mit Radfahrern und Naturschützern vielleicht
              Zuletzt geändert von ReinholdB; 27.08.2012, 18:11.

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              • #22
                AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

                Zuerst einmal: Tolle Bilder! Es ist immer wieder ein Genuss deine Bikeberichte anzuschauen.

                Zur Diskussion: Gibt es östlich von Nordtirol viel mehr Leute, die auf Wanderwegen fahren, oder mache ich nur die "falschen" Touren. Ich sehe fast nie jemanden auf dem MTB außerhalb von Fahrstraßen und die Wege geben zumeist keinen Anhaltspunkt dafür, dass es anders sein könnte. Aber wie gesagt, vielleicht liegt es nur an meiner Tourenauswahl.
                "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                • #23
                  AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

                  Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
                  .. Ich sehe fast nie jemanden auf dem MTB außerhalb von Fahrstraßen und die Wege geben zumeist keinen Anhaltspunkt dafür, dass es anders sein könnte. Aber wie gesagt, vielleicht liegt es nur an meiner Tourenauswahl.
                  eben genau das ist ja das lustige dran: es gibt sooo viele berge und auf jedem berg sooo viele wegerl - und in relation dazu (noch) nur ganz wenige spinner, die drauf mitn radl rumfahren.
                  und komisch ist: nicht dort, wo viel gefahren wird gibt's stunk - nämlich nahe der grösseren städte oder in gegenden mit sommertourismus, sondern hinterm siebten berg, dort wo sich sogar kaum wanderer hinverirren.
                  live your life - dream your dream

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                  • #24
                    AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

                    Zitat von bernhardw Beitrag anzeigen
                    eben genau das ist ja das lustige dran: es gibt sooo viele berge und auf jedem berg sooo viele wegerl - und in relation dazu (noch) nur ganz wenige spinner, die drauf mitn radl rumfahren.
                    und komisch ist: nicht dort, wo viel gefahren wird gibt's stunk - nämlich nahe der grösseren städte oder in gegenden mit sommertourismus, sondern hinterm siebten berg, dort wo sich sogar kaum wanderer hinverirren.
                    hmm, also i erleb das eher umgekehrt. gerade da, wo man als mountainbiker eigentlich nicht erwartet wird, bekomm ich meistens positives feedback. in graz bzw. graz umgebung bin i allerdings schon öfters mal gschimpft worden. und bei mir daheim am land gilt sowieso: je höher man auffi kommt, desto mehr wird man toleriert.

                    mei, und fast hätt ichs noch vergessen: voll schöne fotos, pivo!!!
                    Zuletzt geändert von tini:wini; 27.08.2012, 21:33.

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                    • #25
                      AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

                      Habs mir erst jetzt ganz angschaut und kann den Vorrednern nur zustimmen: Fotos + Gegend + südländische Entspantheit = Wödklasse.
                      Bei uns, na ja, irgendwie hab i´s aufgeben den Sturschädeln mit logischen Argumenten beizukommen. I bin ka MTBler, weil i net des geeignete Equipment hab und mei Kreuz heftigen Einspruch erheben würde. Nebenbei bin i oft eh auf Wegen unterwegs, wo Zweibeiner selten anzutreffen sind, weil sie glauben, dort 2 Beine zu wenig zu haben.
                      I hab aber noch keinen Wanderer, oder Biker oder Kletterer gesehen, der eine Straße durch den Wald hackt, einen Auspuff hat, einen Lift aufstellt oder sonstige nicht natürlich gewachsenen Bauten hinterläßt (und jetzt net mit Haken in Felswänden kommen) - von wegen Zerstörung.
                      Aber wie war das noch schnell mit der Logik?
                      Brauchst eh nur do auffi

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                      • #26
                        AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

                        Exxxtreme-stauning bei deinen Bildern!!! Anfoch WOW!
                        Exxxtreme-aungfressing bei den Kommentaren.
                        Die aber eh genau das zeigen was los is.
                        Waren letztens bissl in der Schweiz unterwegs - PARADISO schlechthin. Die Wanderwege zugleich Biketrails - Bestens beschildert und sowas von keinem Problem! UNd des Pupperl des uns entgegengeflowt is hat unsere gesamte begeisterung ertragen müssen (mit pseudoitalienischen Zurufversuchen, weil ma im Tessin woarn *ggg*)

                        Wos des aungeht, miassat ma uns echt schleichn - aba daunn hom de Großkopfertn des erreicht wos wuin :-(
                        -_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-_-
                        Es gibt imma an, dem gehts oascha... (Helmi, Kabarett Simpl)

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                        • #27
                          AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

                          Zitat von ReinholdB Beitrag anzeigen
                          Schwierige Sachlage.
                          ja und nein. warum, erlaube ich mir unten zu erläutern.

                          Zitat von ReinholdB Beitrag anzeigen
                          Einer meiner besten Freunde - ein Mountainbiker bzw. VTTler, wie man dort sagt - wohnt mitten in dieser herrlichen Gegend,
                          der glückliche. keine fichtenplantagen.

                          Zitat von ReinholdB Beitrag anzeigen
                          Tja, die Mountainbiker, wie soll ich dieses heikle Thema angehen, ohne es mir gleich mit allen dieser Spezies zu verderben.
                          keine angst, ich bin vom durchschnittsbiker und von denen aus den bikehefteln so weit weg, dass ich mich eigentlich eher als unterart des alpiisten zu bezeichnen wage: meine mtbs haben keine clickies, keinen tacho und sind zt urschwer. zeit und hm sind mir wurscht. mir, resp uns, gehts um was ganz anderes. dazu unten.

                          Zitat von ReinholdB Beitrag anzeigen
                          Eines vorweg, ich wäre stark dafür, alle Forststraßen sofort freizugeben. Aber vielleicht doch mit dem Hintergedanken, die Biker von den Wanderwegen wegzubringen.
                          das würde gar nix ändern. es gibt leute, die brauchen offizielle strecken. die bleiben dort, auch wenn anderes erlaubt ist.
                          dann wieder welche, denens wurscht ist.
                          und diejenigen, die wegerl vlg trails fahren wollen, wirst du mit dem schachzug nimmer von dort wegbringen.
                          warum: weil es verdammt öd ist, eine foststraße runterzufahren. meist siehst nur mehr oder weniger schönen nutzwald rechts und links, oft hochsitze, und wenn sich der wald lichtet, dann nur dort, wo der harvester gerade gemetzelt hat. zum fahrtechnischen dann unten.
                          im übrigen sind forstwege, und da geh ich mit den waldbesitzern konform, betriebsstätten mit allen gefahren und haftungsfragen.
                          btw: die meisten bikeunfälle passiern auf forstwegen. warum: weil fahrtechnisch minderbemittelte glauben, mit einem zittrigen hardtail mit sch*bereifung einen 60er bergab flecken zu müssen...

                          Zitat von ReinholdB Beitrag anzeigen
                          Wie du ja selber schreibst, liegt es an der Fahrtechnik, ob man einen Weg kaputt macht oder nicht. Ganz so ist es aber auch nicht.
                          nicht nur an der fahrtechnik. ich würde es trailethik nennen, ein dummes neues wort. darunter verstehe ich unter anderem: so fahren, dass der weg nicht hin wird. das heisst im klartext, schon bei der auswahl jene wege ausscheiden lassen, wo diese gefahr besteht und am trail absteigen, wo man eben zu zerstören beginnt. das ist beim einen mit einer unsicheren bremshand und weniger gleichgewicht und technischen fertigkeiten eben früher als bei einem anderen fahrer.
                          dummerweise muss ich dir hier aber recht geben: das tut (fast) keiner. und drum unterschreib ich dir deine geschichte.

                          andererseits: wo ich wohne, ist das glatte gegenteil der fall. 2000 einwohner in einem 30km langen tal mit vielen wegen, wenig bis gar kein tourismus bedeutet bei unserm klima, dass die wege zuwachsen. brennnesseln, him+brombeeren, tollkirschen und allerlei neophyten wuchern. wo niemand geht, ist der weg bald weg. so dass ein paar biker nicht schaden würden... so muss ich halt in meiner freizeit gelegentlich mit der motorsense ausrücken, um freie lauf-, wander- und bikewegerl (für mich...) zu haben.
                          oder: viele der "wanderwege" sind alte wirtschafts-, saum- und ziehwege. die sind durch ganz andere einwirkungen entstanden und nur im laufe der modernen zeit rückgebildet worden, wo keine fuhrwerke, säumer und holzarbeiten mehr stattfinden. gegen diese belastungen ist ein biker eine lappalie.
                          nur so als denkanstoss....
                          das argument, andere umstände machen den weg auch hin (rinder, wetter...) lass ich aber nicht gelten, wie gesagt, es ist sehr wohl die fahrweise, wozu auch das absteigen zählt.

                          Zitat von ReinholdB Beitrag anzeigen

                          Diese Beschädigung der Wege durch Mountainbiker kann ich überall dort feststellen, wo etwas häufiger gefahren wird. Natürlich sind es meist die schwarzen Schafe, die eine Sportart in Verruf bringen. So ist z.B. ein mit viel Mühe neu angelegter Weg mit vielen Stufen (Holzbrettchen zum abstützen usw.) nur kurze Zeit darauf von einer Gruppe Biker beim Downhill völlig ruiniert worden.
                          das sind/waren vollidioten. schau dir die bikezeitschriften an, was die suggerieren. bunte, fitte junx und mädels böllern auf geilen bikes geile trails runter. schnell, schneller, enduro! oder so... wie werd ich in der kurve schneller, typischer artikel... schade, ja. dabei ist radlfahren mehr als attackieren.

                          Zitat von ReinholdB Beitrag anzeigen

                          Auch für mich war es als Wanderer ziemlich lästig, bei einer Tour in den französischen Alpen ungefähr 10 oder 15 Mal von einem VTT-ler überholt zu werden (zur Seite, zur Seite!), um ihn dann bei seinen Trage- und Rastpartien wieder überholen zu müssen.
                          na, das passiert bei wanderern untereinander auch. nur hat der kein feindbild am buckel, oder? wenn einer seinen geglaubten vorrang aber lautstark einfordert, is er ein arschloch. den hat er nicht.
                          btw: auf meinen westalpentouren hab ich abseits der straßen heuer in fast vier wochen KEINEN ANDEREN BIKER GESEHEN.
                          also bitte die kirche im dorf lassen. wenn eine einmal ein rudel stört, ja mei. gegenseitige rücksichtnahme, ein schönes wort. wer sie einfordert, sollte sie auch gewähren. dann gib ich den bikern halt an vorsprung. im übrigen haben wir ein einfaches grundrezept: rauf wird bald getragen/geschoben. kämpfe gibts keine, die sind wertlos, wo nix gscheit geht zum fahren, wird das rad anderweitig nach oben befördert. und wie die erfahrung zeigt, gibts kaum tempounterschiede, und wenn, ja mei, siehe oben.

                          Zitat von ReinholdB Beitrag anzeigen

                          Aber zurück zum Wandern und zu den Wanderwegen. Ist die Bewältigung eines Wanderweges wirklich nur dann interessant, wenn man dabei ein Hightech-Gerät unterm Hintern hat?
                          Im Klartext: Ist Wandern einfach zu wenig sportlich, spektakulär oder sonstwas?
                          die kardinalfrage:
                          antwort: NEIN.
                          auch ich wandere, siehe zb hier: http://www.gipfeltreffen.at/showthre...berge-Okt-2011 oder http://www.gipfeltreffen.at/showthre...-Ende-Okt-2010. in den alpen und auf anderen kontinenten. seit praktisch meiner geburt. und mir isses nicht fad geworden.
                          genauso laufe ich auf berge.
                          oder klettere. altes und neues, verbringe stunden im fels, tage, um neues zu erkunden.
                          oder gehe eine schitour.

                          warum dann auch mit dem bike?

                          weil es einfach spass macht.

                          es macht spass, mal eine koordinative aufgabe in schöner umgebung zu bewältigen.

                          ich könnt dir ja die gegenfrage stellen, warum du wanderst: warum, wo es doch in diversen docus am sofa genauso zu sehen ist, wo du hinlatschen musst. oft sogar bei besserem wetter und mit allen viechern, die es dort gibt.

                          oder:
                          za was eine wand raufklettern, wenn doch eh ein weg raufführt? ist das wandern dem kletterer zu fad? (da werden viele ja sagen. ein guter kletterer antwortete mir mal, als ich in frug, ob er mit uns mal eine dreitageswanderung machen wollte, mit: "wandern tu i eh beim zu- und abstieg").

                          oder tourengeher: warum das leidige schifahren, wenn es mit schneeschuhen runter für die meisten besser wäre, wenn ich mir so deren schitechnik anschaue. oder generell: ist schneeschuhgehen zu langweilig, braucht man das hightechzeugs schi, bindung, schuh....

                          wenn dem so wäre, dürften nur der bauer und der jäger am berg gehen.

                          Zitat von ReinholdB Beitrag anzeigen
                          Kletterer lehnen es im allgemeinen ab, wenn ihre Wege zu Klettersteigen umfunktioniert werden.
                          Skitourengeher haben es sicher nicht gerne, wenn aus ihrer Skitour eine Piste mit Lift gemacht wird.
                          Umgekehrt schätzen es Pistenfahrer kaum, wenn ihnen Karawanen von Tourengehern entgegenkommen.
                          - ein klettersteig ist eine fixe anlage aus eisen. ich hinterlasse bestenfalls reifenspuren. punkt.
                          - ein lift ist eine technische anlage, die samt ihrem umfeld piste+parkplatz+beherberung+restauration und errichtung derselben unmassen an ressourcen verschlingt: raum, energie, luft. etwas, was nicht so schnell nachwächst wie ein paar wiesenflecken....
                          - wer eine piste raufschwartelt und danach nicht weiter rauf geht, ist kein tourengeher. punkt.

                          Zitat von ReinholdB Beitrag anzeigen
                          Etwas mehr Rücksicht untereinander wäre angebracht. Sicher auch etwas mehr Toleranz.
                          auf den punkt gebracht.
                          ich praktiziere meine selbst auferlegte trailethik, die ua lautet: wanderer haben vorrang, kein schleifen beim bremsen, absteigen bevor der weg in mitleidenschaft gezogen wird, ... einfach alles, was einem ein gesunder menschenverstand vorgibt.
                          wie du selber sagtest, es gibt schwarze schafe.
                          nur, die gibts überall, damit muss man leben. und im sinne einer wertegemeinschaft das eben nicht auf andere übertragen bzw selber nicht so sein.

                          umgekehrt fordere auch ich rücksicht seitens der anderen naturnützer ein: ein gruß und keine schimpfwortorgien. nicht mehr. weil sie eh vorrang haben.

                          Zitat von ReinholdB Beitrag anzeigen
                          Fest steht: Ein Wanderer macht einen Wanderweg, soferne es sich um Erdreich oder Material mit ähnlicher Konsistenz handelt, nicht kaputt (außer durch Abschneider), ein Radfahrer bei vielen Passagen normalerweise schon (und der steht i.d.R. auf Abschneider beim Downhill). Das Wasser (die Erosion) hilft entsprechend nach.
                          es gibt wege und gegenden, wo das zutrifft. richtig. die meisten erosionsbedingten wasserläufe im kehrenbereich gehen aber auf unbedarfte wanderer zurück. weil die gibts schon seit jahrzehnten. über die hat mein grossvater schon gesudert, und da gabs noch keine bikebergsteiger.

                          aber in der tat: webauftritte, zeitschriften, heldenvideos suggerieren, wie cool es ist, hochgebirgstrails zu "surfen" oder gar dort oben kopf und kragen bei waghalsigen fahrmanövern zu riskieren. das lockt, und zwar leider gerade leute, die nicht das gefühl, die verbundenheit zur bergwelt haben wie jemand, der vom bergsteigen kommt. genauso ists aber auch beim klettern.
                          da aber der transport eines 15kilo bikes auf einen dreitausender nicht jedermanns sache ist, mache ich mir da weniger sorgen als beim klettern. bikebergsteigen werden niemals allzuviele tun. da kommen sicher keine hallen, ähhh, bikeparkklone, die in massen zb von einem 3000er in der granatspitzgruppe runterpledern.

                          so, das langt, ich hoffe, ich hab deine kardinalfrage beantwortet.

                          aber ich werde in zukunft nachdenken, ob ich aufgrund etwaiger breitenwirkung überhaupt noch bikebeiträge poste. kletter+schitourenberichte findet man von mir eh kaum.
                          Zuletzt geändert von pivo; 28.08.2012, 09:51.
                          mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

                          bürstelt wird nur flüssiges

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                          • #28
                            AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

                            Zitat von pivo Beitrag anzeigen
                            aber ich werde in zukunft nachdenken, ob ich aufgrund etwaiger breitenwirkung überhaupt noch bikebeiträge poste. kletter+schitourenberichte findet man von mir eh kaum.
                            geh bitte!
                            bei einer Abwägung einer wohl nicht zu grossen Breitenwirkung gegen den Genuss Deiner Bilder und Kommentaren:
                            Bitte weiter posten!
                            Bin ein lausiger Forststrassen-Biker, darauf, Deine Touren nachzumachen, käme ich eh ned.
                            Kaklakariada

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                            • #29
                              AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

                              Hi!

                              Zu den Bildern: Großartig - da wird man richtig neidisch und mein kleiner Ausflug über den Höhenwanderweg im Lavanttal verkommt zu einer blassen Erinnerung ... schrecklich

                              Zur Diskussion: Bisher wurde ich noch nicht deppat angemault (oder ich hab's einfach net verstanden - Piefke in Graz... ). Grundsätzlich grüß i alles, was nicht auf 3 hinter einem Busch verschwunden ist - gelegentlich kann man dabei auch förmlich mit ansehen, wie sich die Zornesfalten im Gesicht zu einem Lächeln formen (Reflexbedingt?)...

                              Gerade bei meinem Kurzurlaub in Kärnten ist mir auch aufgefallen, dass die Leute (Wanderer) entweder eher ungläubig (im Sinne von "Do willst auffi!?") oder freundlich als mit wirklicher Ablehnung reagieren. Kann aber auch damit zusammenhängen, dass ein Radler am Höhenwanderweg eh als hirnverbrannt und kurz vor der Einweisung stehend eingestuft wird.

                              Grundsätzlich kann ich mich dem "Kodex" nur anschließen. Wenn mir ein Wanderer auf dem Wanderweg (oder auch Singletrail in Neudeutsch) entgegen kommt wird angehalten, Platz gemacht und freundlich gegrüßt. Wo einen die mangelnde Fahrtechnik oder das Gelände nicht fahren lasst wird getragen oder geschoben - das liegt auch einem gewissen Selbsterhaltungstrieb zugrunde.

                              Ich selber bin gelegentlich auch per pedes auf Wanderwegen anzutreffen, wobei wir dann durch unsere Hunde eh zur Zielscheibe für alle anderen Parteien werden... Aber wenn a Radlfahrer mit nem Mordstempo am Plabutsch 1m an uns und den Hunden vorbeirauscht hängts mi irgendwie schon aus ... und da wunderts mi ehrlich gesagt net, dass man teilweise so einen schlechten Ruf genießen muss.

                              Auf der anderen Seite muss ich auch schmunzeln, wenn man auf einer Forststraße unterwegs ist ("... Gilt auch für Radfahrer!") und a) die Forststraße selber durch Harvester o.ä. zum Fahrtechnikparcours umgestaltet wurde oder b) die Forststraße selber unangetastet bleibt und dafür der Bereich daneben verunstaltet wurde.

                              Generell kann ich mich nur dem Gesagten anschließen... Gegenseitige Rücksichtnahme würde allen Beteiligten gut tun ...

                              LG
                              Patrick

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                              • #30
                                AW: Biken wie Gott in Frankreich, Ubaye und Queyras, August 2012

                                Zitat von pivo Beitrag anzeigen
                                [...]
                                nicht nur an der fahrtechnik. ich würde es trailethik nennen, ein dummes neues wort. darunter verstehe ich unter anderem: so fahren, dass der weg nicht hin wird. das heisst im klartext, schon bei der auswahl jene wege ausscheiden lassen, wo diese gefahr besteht und am trail absteigen, wo man eben zu zerstören beginnt. das ist beim einen mit einer unsicheren bremshand und weniger gleichgewicht und technischen fertigkeiten eben früher als bei einem anderen fahrer. [...]
                                Ab wann bist du der Meinung, dass man beginnt einen Trail zu zerstören? Bzw. was ist die allgmeine Meinung dazu? Das würd mi wirklich interessieren, weil ja, wenns steil wird, zwangsläufig a paar Steinderl kugeln. Was aber bei Wanderern genauso passiert…

                                Und ich bin schon der Meinung, dass Gleichgewicht bzw. das Wissen um die richtige Körpergewichtsverteilung (= Technik) mindestens genauso wichtig ist, wie eine gute Bremshand.
                                Wenn ma in steilem Gelände z'weit hinten hängt, dann nützt eine gute Bremshand in der Regel auch nix….
                                Jm2c!
                                LG

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