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Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

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  • Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

    ...nämlich Bärenloch, Bismarcksteig und einer Blamage beim Großen Gries.

    Doch der Reihe nach: nachdem ich vor einer Woche wieder einmal die Wildfährte gegangen war, wollte ich diesmal über den Bärenlochsteig auf die Rax. Für den Abstieg hatte ich mir, angeregt durch die Erwähnung im Wolfstal-Thread von Berghex, das Große Gries vorgenommen, nicht zuletzt deshalb, um meine dortigen saloppen Statements ("brauchst ja nur abseilen"), basierend auf einer 20 Jahre zurückliegenden Begehung, zu überprüfen.

    Ich ging also um 9h bei -2 Grad von Hinternaßwald los (ich weiß, ein richtiger Bergsteiger geht früher ).

    Beim Aufstieg schaute ich interessiert zum Objekt meiner Begierde hinüber.
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    Zoom auf den Abbruch des Rotwandgrabens ins Große Gries
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    Auch das Habsburghaus taucht schon auf.
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    Der untere gemeinsame Teil von Wildfährte+Bärenlochsteig hat natürliche...
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    ...und künstliche Steighilfen.
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    Durch den im Schatten liegenden Kamin geht es hinauf...
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    ...und endlich bin ich im Bärengraben in der Sonne.
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    Vorbei an der Ebnerhütte...
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    latsche ich den Bärengraben hinauf bis zur Siebenbrunnscharte und wende mich dem
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    zu. Das kleine Schneefeld am Beginn (das sich auch im Frühjahr am längsten hält) ist kein Problem.
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    Die kleine Scharte...
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    ...nach deren "Überwindung" man im Rückblick aufs Karl Ludwig Haus sieht.
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    Man quert die steilen Hänge unterhalb der Predigtstuhl-Wände...
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    ...und einige plattige Stellen.
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    Der Weiterweg zum Trinksteinsattel führt an merkwürdigen Markierungen
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    und Kunstwerken vorbei.
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    Unterhalb des Dreimarksteins zwischen 1800m-1900m zeigt sich schon ein Hauch vom Winter (es hat dort oben 0 Grad und es weht ein eisiger Wind).
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    Die Spuren einer frostigen Nacht
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    Zuletzt geändert von maxrax; 20.10.2008, 09:46.

  • #2
    AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

    FORTSETZUNG


    Der Frost hat die Vegetation fest im Griff
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    Den Gemsen scheint es egal zu sein
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    Ich nähere mich dem Habsburghaus,
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    hinter dem schön der Ötscher zu sehen ist...
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    ...und vor dem das Jahn-Kreuz daran erinnert, wie schrecklich ein Schneesturm sein kann.
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    Daniel In(n)thaler erlitt zum Glück nicht so ein Schicksal.
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    Nach einem Radler in der Hütte will ich es wissen: ich geh den Rotwandgraben hinunter...
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    ...und komme der Sache schon näher.
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    Großartige Felswildnis rundherum!
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    Da ist schon der Abseilbügel (siehe auch hier), doch...
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    ...nach einem Blick hinunter weiß ich: mein Seil ist zu kurz.
    Hinunterkraxeln trau ich mich auch nicht (das war doch vor 20 Jahren nicht so hoch ),
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    also muss ich wohl oder übel die 250hm wieder hinauf zum
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    und mach mich an den 2-stündigen Abstieg über den Kaisersteig, von dem man das Habsburghaus...
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    ...und die Kahlmäuer im letzten Abendlicht sieht.
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    Um 19h bin ich schon in der Dunkelheit wieder in Hinternaßwald.
    Mit den Gegenanstiegen bin ich auf ca. 1500hm gekommen, meine Beine sprechen eine deutliche Sprache

    Moral: mit fortschreitendem Alter werden die Berge höher, die Wände steiler, die Knochen müder!
    Zuletzt geändert von maxrax; 20.10.2008, 12:04.

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    • #3
      AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

      Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
      ...nach einem Blick hinunter weiß ich: mein Seil ist zu kurz.
      Hinunterkraxeln trau ich mich auch nicht (das war doch vor 20 Jahren nicht so hoch ),

      Moral: mit fortschreitendem Alter werden die Berge höher, die Wände steiler, die Knochen müder!
      Hast du versucht, mit deinen Schnürsenkeln abzuseilen?

      Ein schönes Beispiel, dass auch Rax-Berichte sehr unterhaltsam und lehrreich sein können.
      Und die Bilder sind auch gut zusammengestellt.
      Mein Lieblingssong - [B]Lied 16 [/B]...

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      • #4
        AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

        Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
        ... das war doch vor 20 Jahren nicht so hoch ),
        das kann wirklich sein Im Benesch steht was von 10m - mir scheint aber das sind eher 20m.

        Bin selber an der Stelle vor ein paar Jahren (ebenfalls im Oktober - Schneereste, feucht und schon fast dunkel) ein bisserl ins Schwitzen gekommen ... Es ist zwar nicht senkrecht (hab's aber steiler in Erinnerung als Dein Foto es zeigt) aber eher kleingriffig.

        Im Zweifel war Deine "kleine Runde" sicher die bessere Entscheidung.

        Gruß, Michael
        Zuletzt geändert von hosenseidl; 20.10.2008, 00:06.
        "Und wenn Natur dich unterweist,
        Dann geht die Seelenkraft dir auf." (Faust/Goethe)

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        • #5
          AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

          Bin dort schon 2 x gescheitert u. zwar im Winter wollten wir mit den Figeln abfahren. War leider beide male total abgeweht, sodass wir wieder den Ruckzug antraten.

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          • #6
            AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

            Zitat von mitleser Beitrag anzeigen
            Ein schönes Beispiel, dass auch Rax-Berichte sehr unterhaltsam und lehrreich sein können.
            Und die Bilder sind auch gut zusammengestellt.
            Danke! Ich hab mich auch bemüht

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            • #7
              AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

              Zitat von hosenseidl Beitrag anzeigen
              Im Benesch steht was von 10m - mir scheint aber das sind eher 20m.
              Das kommt darauf an wovon wir jetzt sprechen. Der Weg, den Benesch beschreibt, ging im Aufstieg gesehen links von der Steilrinne über den "mit dichten Zerben bewachsenen Riegel", an dessen Fuß der Anstieg "über einen etwa 10m hohen, plattigen Abrutsch" begann. "Weiter den guten Serpentinensteig über den äußerst steilen Riegel (an den unangenehmsten Stellen Seilversicherung projektiert) und an seiner Spitze einige Schritte nach rechts um ein Eck in den Rotwandgraben." Von den 1914 erst projektierten, heute längst wieder verfallenen Sicherungen sieht man noch ein paar Eisenstangen zwischen den Latschen, der Weg ist nicht mehr vorhanden. Die 10m haben also mit der Höhe der Steilrinne, über die man sich abseilen muss, nichts zu tun. Man kann es zwar von oben schwer schätzen, aber 40m geb ich ihr locker, wenn nicht gar 50m.

              Bei Schirmer 1994 ist meiner Meinung nach etwas durcheinandergekommen: Einerseits übernimmt er die alte Benesch-Beschreibung, andererseits schreibt er "Dieser Absatz kann an mehreren Stellen erstiegen werden, am besten aber ganz rechts, wo der Schutt am höchsten hinaufreicht (Kletterlänge etwa 15 bis 20m)". Dann zitiert er wieder fast wörtlich Benesch, was natürlich ein Unsinn ist, denn wenn man an der rechten Seite hinaufgeht kommt man oben nach links in den Rotwandgraben und nicht "an der Spitze des Riegels nach rechts um eine Ecke".

              Wie auch immer, die Abseilstrecke hat jedenfalls die größte Höhe zu überwinden, wie man auf diesem Foto (das csf125 im Wolfstal-Thread hineingestellt hat) gut sieht:

              02uebersicht.jpg

              Ganz links im Bild ist noch ein Teil des "krummholzbewachsenen Riegels" zu sehen, über den der einstige Weg führte, den Benesch beschreibt (bei meinem Tiefblick-Foto sieht man ihn rechts oben).

              Das gelb eingezeichnete "Steigerl", das jetzt den "Normalweg" darstellt (danke Norbert!), schaut hier nicht schwer aus, aber wenn man oben steht und die plattigen, brüchigen Schrofen sieht überlegt man sich's.



              Zitat von hosenseidl Beitrag anzeigen
              Es ist zwar nicht senkrecht (hab's aber steiler in Erinnerung als Dein Foto es zeigt) aber eher kleingriffig.
              ...und brüchig!
              Am Foto schaut es immer flacher und kürzer aus als in Wirklichkeit, außer man fotografiert von der Seite hinein.
              Zuletzt geändert von maxrax; 20.10.2008, 10:54.

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              • #8
                AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

                Zitat von slunecka Beitrag anzeigen
                Bin dort schon 2 x gescheitert u. zwar im Winter wollten wir mit den Figeln abfahren. War leider beide male total abgeweht, sodass wir wieder den Ruckzug antraten.
                Im Winter war ich zwar noch nicht dort, aber ich kann mir vorstellen, dass es da sehr viel Schnee braucht, um ohne Abseilen einigermaßen hinunterzukommen.

                Ich finde es eigentlich schade, dass diese Stelle - abgesehen von den Abseilbügeln für den Winter - nicht versichert ist. Sonst gibt es so viele Steige mit Sicherungen, sogar auf ziemlich unbekannten, selten begangenen wie z.B. der Zustiegsvariante zur Brandschneide. Und gerade beim Großen Gries, das einer der großartigsten Winkel der Rax ist, fehlen die paar Meter Drahtseil, die eine Begehung gefahrlos machen würden. Warum kann man den alten von Innthaler angelegten Weg über den "Riegel" nicht reaktivieren? Die großen Menschenmassen würden sich deswegen trotzdem nicht dorthin verirren, aber die wenigen die dort gehen müssten nichts riskieren oder umkehren.
                Zuletzt geändert von maxrax; 20.10.2008, 11:20.

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                • #9
                  AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

                  kann leider nimmer sagen wie wir damals runter sind, war aber wohl eher die gelbe Linie. Von oben sieht das einigermaßen logisch und gangbar aus. Wir sind an dem Tag lange oben sitzen geblieben, weils so schön war ... im Abstieg mussten wir dann feststellen, dass der Schotter schon tw. glasig gefroren und unser Timing daher Sch..... war (ja, die Tage werden kürzer ...). An der Stelle war es fast dunkel, aber man konnte auf einigen Leisten eine dünne Schneeauflage erkennen und darunter Tritte vermuten ...

                  Dass es dort keine Versicherungen gibt find ich aber trotzdem gut - so verirren sich weniger Leut dahin - und es bleibt ein kleines Abenteuer.

                  Gruß, Michael

                  ps: Respekt vor Deinem Timing. Uns hätte ein Wiederaufstieg in die mondlose Dunkelheit gebracht, zu Zweit mit einem Stirnlamperl (meine Freundin hatte keines) nicht wirklich ein Vergnügen.

                  pps: Die Bewertung im Benesch (0) versteh ich nicht ganz, mit der Beschreibung tu ich mir auch schwer. Bei diesen "Semifredo-Bedingungen" kam mir das schwieriger vor als jede Stelle am Preintalersteig, also eher 2 als 1.
                  Zuletzt geändert von hosenseidl; 20.10.2008, 19:12.
                  "Und wenn Natur dich unterweist,
                  Dann geht die Seelenkraft dir auf." (Faust/Goethe)

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                  • #10
                    AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

                    Wenn ihr die gelbe Linie runter seid ist es klar dass es nur 20m waren, dort ist es ja nicht so hoch. Leider kann man sich dort aber nicht abseilen.

                    Respekt vor eurem Mut, bei solchen Bedingungen da runter zu klettern! Andererseits was hättet ihr sonst machen sollen... Ich hatte einen Rückzug eingeplant, denn ich war mir von vornherein nicht sicher, ob ich runterkommen würde. Vom Timing her war's also kein Problem, nur bissl müd war ich halt schon. Und am Wegerl im Rotwandgraben kann man sich besonders im Aufstieg leicht in den Latschen verkoffern, was noch müder macht

                    Abenteuer ist schön und gut, ich bin auch schon oft in den Schrofen herumgekraxelt. Ich bin auch nicht daran interessiert, dass die Massen die entlegeneren Winkel der Rax stürmen. Und ich hätte kein Problem damit, 20m über einen schön gestuften, halbwegs festen Ier oder II- abzuklettern. Aber der Abbruch schaut wirklich nicht einladend aus und das traue ich mir einfach nicht mehr zu. So eine Stelle zu versichern hätte wirklich Sinn, denn sie ist mehr gefährlich als schwierig. Deswegen wird die Route ja nicht zu einem Klettersteig der die Massen anzieht, sondern bleibt ein alpiner Weg mit einer kurzen versicherten Passage; solche Wege gibt es doch viele.

                    Was verstehst du am Benesch nicht? Ich hab doch vorher klar zu machen versucht, dass der ursprüngliche Weg anders verlief als die gelbe Linie, die auch du abgestiegen bist, und zwar auf der gegenüberliegenden Seite! Das ergibt sich eindeutig aus der Beschreibung und außerdem an den Resten der Sicherungen, die man auf dem latschenbewachsenen Riegel noch sehen kann. Und diese Route war eben leichter.

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                    • #11
                      AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

                      Zitat von maxrax Beitrag anzeigen
                      Was verstehst du am Benesch nicht?
                      das mit dem Abstieg im Krummholz ... ich hab da kein Krummholz gesehen, vielleicht war's einfach schon zu finster ... Die Eisenstangen hab ich gesehen, aber leichter sah mir das nicht wirklich aus.

                      Ich glaube mit Versicherung, würde das GG im Abstieg viel stärker frequentiert. In meinem Sinne wär' das nicht. Die Gamsen dort sind sicher auch ganz froh.

                      LG Michael
                      Zuletzt geändert von hosenseidl; 20.10.2008, 23:26.
                      "Und wenn Natur dich unterweist,
                      Dann geht die Seelenkraft dir auf." (Faust/Goethe)

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                      • #12
                        AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...


                        Die Leute diskutieren da wort- und kenntnisreich über besagte "Schlüsselstelle" herum
                        und vergessen dabei ganz, Dir für diesen Bericht fünf goldene Sterne umzuhängen !

                        Ich kann Dich nur bitten, maxrax, max weiter so mit Deinen maximalen Berichten !!

                        TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                        Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

                          Danke, Willy!

                          PS: ich werd mich bemühen

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                          • #14
                            AW: Rax-Runde mit 3 B und 2 G (18.10.2008)...

                            Zitat von hosenseidl Beitrag anzeigen
                            das mit dem Abstieg im Krummholz ... ich hab da kein Krummholz gesehen, vielleicht war's einfach schon zu finster ... Die Eisenstangen hab ich gesehen, aber leichter sah mir das nicht wirklich aus.
                            Ich hab leider kein Foto nach der Seite gemacht, aber ein bißchen sieht man es schon, auch auf diesem (Mitte bis rechts oben):

                            Gr.Grieß1.JPG

                            Die Vegetation verändert sich natürlich in 100 Jahren, damals war der Rücken wahrscheinlich mit weit mehr Latschen bewachsen (ein typisches Beispiel dafür ist auch der Zerbenriegelsteig, wo man heute von den "Zerben" am Riegel nicht mehr viel sieht; schon bei Benesch-Pruscha 1949 steht "Dieser [...] Anstieg ist durch Abscheuern der Pflanzendecke des Felsgiebels jetzt bedeutend schwieriger als früher"). So wird es bei dieser Stelle auch gewesen sein. Zu Benesch's Zeiten war der Anstieg dort eben leichter, heute gibt es diesen Weg nicht mehr. Die Eisenstangen verleiten zwar dazu, dort einen Weg zu suchen (ich hab das beim ersten Mal auch gemacht), aber davon kommt man schnell wieder ab und versucht es auf der anderen Seite, wo es noch am logischsten und einfachsten aussieht (oder man kehrt um ).

                            Vielleicht sollte ich mich doch einmal dazu aufraffen, das Große Gries von unten anzugehen; bei der Gelegenheit könnte ich mir gleich den Einstieg von der Roten Schlurze ansehen...

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