Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

TRIGLAV / 2 x am Gipfel über „Prag Weg“ + über „Bamberger Weg“

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • TRIGLAV / 2 x am Gipfel über „Prag Weg“ + über „Bamberger Weg“

    TRIGLAV / 2 x am Gipfel über „Prag Weg“ + über „Bamberger Weg“


    Infos zu den 2 Wanderungen:


    „Prag Weg“ als Tagestour am 02.08.2018; Auf- und Abstieg über „Prag Weg“
    (Aljazev Dom ab 07.03 Uhr – Gipfel an 11.56 Uhr – Aljazev Dom an 16.36 Uhr)

    „Bamberger Weg“ als Tagestour am 04.08.2018; Aufstieg über „Bamberger Weg“
    und Abstieg nochmals über „Prag Weg“
    (Aljazev Dom ab 06.13 Uhr – Gipfel an 11.28 Uhr – Aljazev Dom an 15.35 Uhr)


    Donnerstag, 02.08.2018:

    …nach dem Frühstück + Tasse Tee (muss schon sein!) folgte ich ab der Hütte (auf 1.015 m ü. NN) den roten Wegmarkierungen bis zum Abzweig mit dem Wegweiser.

    Hier kann man sich dann entscheiden, ob es rechts des Baches bergauf in Richtung der „Luknja-Scharte“, weiter zum oberen Talende und hoch zum Einstieg vom „Bamberger Weg“ geht, oder man quert den Bach und steigt zu den ersten Felsen und zur ersten Kletterstelle vom „Prag Weg“ auf.

    Da die meisten Wanderer bereits ab 04.00 Uhr an der Hütte vorbeikommen oder von dort aufbrechen, ist man in der Woche und nach 07.00 Uhr fast allein unterwegs.

    An sonnigen Wochenenden sieht es allerdings gaaaanz anders aus, dann ist halb Slowenien und im Alter von 5 – 80 Jahren in Richtung Gipfel unterwegs, unterstützt von Italien, Österreich, DE, Rumänien, usw. usf.

    Wer an einem warmen Sommerwochenende die Einsamkeit und Stille sucht, ist an solchen Tagen am Triglav völlig verkehrt.

    Je nach Wandertempo, Pausen u. anderen Bergbegeisterten kann man über den „Prag Weg“ bereits nach ca. 5,0 h am Gipfel stehen, wobei an einigen Kletterstellen, speziell oberhalb der „Triglavski Dom“ (2.515 ü. NN), auch mal gewartet werden muss.

    Oben am Gipfel (2.864 m ü. NN) und nach ca. 1.800 Höhenmeter gibt es abhängig vom Wetter fast „Null-Sicht“ wie am Donnerstag oder einen tollen 360°-Rundumblick über die Berge bzw. an den 60 – 80 Bergsteigern vorbei, welche sich am Samstag ringsum die runde „Triglavski Stolp“ gedrängt haben. :-)

    Zurück geht es dann wieder über den „Prag Weg“ oder über den im Aufstieg und im Abstieg deutlich anspruchsvolleren u. ausgesetzteren (!!) „Bamberger Weg“.

    Am Donnerstag bin ich über den „Prag Weg“ wieder abgestiegen, wobei ich mir unterwegs die eine oder andere Pause und auch längere Blicke in die Nordwand gegönnt habe.


    Samstag, 04.08.2018:

    …nach einem etwas zeitigeren Frühstück ging es diesmal um 06.13 Uhr los.

    Nach dem Abzweig des „Prag Wegs“ kann man auf dem Zustieg zur „Luknja Scharte“ noch etwa eine halbe Stunde bergauf zw. Bäumchen und Sträuchern spazieren gehen, bevor es schuttig und auch steiler wird.

    An der Scharte war ich so gegen 07.56 Uhr.

    Da sich ganze „Busladungen“ an Wanderern zum Einstieg in den „Bamberger Weg“ zurecht machten, war ich nur wenige Augenblicke später bereits steil bergauf und in dem z. Teil fast senkrechten Klettersteig unterwegs.

    Insgesamt schätze ich den „Bamberger Weg“ als deutlich anspruchsvoller ein, als den „Prag Weg“, wobei seine Ausgesetzheit und auch die Kletter- und Querungstellen ohne jegliche Sicherung, bei rund 300 m oder mehr Meter Absturzhöhe + die oftmals mit Erde und mit losem Schutt belegten schmalen Bänder und Absätze sowieso keine „Langeweile“ aufkommen lassen.

    Mal im Ernst, ungeübte Bergsteiger sollten auf jeden Fall an beiden Wegen zum Gipfel einen Gurt + Klettersteigset dabei haben, auch wenn viele andere Besucher, die Slowenen sowieso, selbst am „Bamberger Weg“ ohne Eigen-Sicherung unterwegs waren.

    Mehrere Staus gab es dann auf den letzten rund 150 Höhenmetern in Richtung Gipfel; die Route verläuft als schmales Band fast ringförmig und auch z. T. steil diagonal bergauf so an der Wand entlang, dass Auf- und Abkletternde kaum aneinander vorbei kommen.

    Den Gipfel habe ich nach wiederum ca. 1.800 Höhenmeter ab der Hütte gegen 11.28 Uhr erreicht, wiedererkannt von Thomaschek (od. so ähnlich) der oben Wasser, Saft und Bier verkauft.

    Alles was man dort oben kaufen kann, buckelt er unten von der „Triglavksi Dom“ den Klettersteig bis zum Gipfel hoch!

    Dass der „Bamberger Weg“ nicht ohne ist, zeigte sich laut Thomaschek am Tag vorher, da hatte sich eine Bergsteigerin den Unterarm gebrochen und musste mit dem Hubschrauber vom Gipfel abgeholt werden.

    Zurück zur Hütte nahm ich dann wieder den „Prag Weg“; Ankunft an der „Aljazev Dom“ um 15.35 Uhr, rechtzeitig genug, um noch einen leckeren Apfelstrudel + ein Tässchen Tee zu genießen.

    So, jetzt ein paar Fotos zu dem Routenverlauf

    Start „Aljazev Dom“ – Aufstieg zum Gipfel über „Bamberger Weg“ – Abstieg über „Prag Weg“ – „Aljazev Dom“.

    Ich fange mit dem „Bamberger Weg“ zum Gipfel an und füge Fotos von den insgesamt 3 Wanderungen über den „Prag Weg“ ein; z. T. aufgenommen am Donnerstag (im Auf- / Abstieg) bzw. am Samstag im Abstieg über den „Prag Weg“.

    Da es am Samstag sonniger als am Donnerstag war, sind die Fotos oftmals deutlich nebliger oder farbiger als das Foto davor oder danach, also nicht wundern.


    Foto069.JPG

    …der Triglav, ist mit 2.864 m ü. NN der Höchste und so etwas wie ein Nationalheiligtum der Slowenen


    Foto012.JPG

    …links geht es zum „Prag Weg“, gerade aus folgt man dem Zustieg zur „Luknja Scharte“ und dann kommt oben am Talende der „Bamberger Weg“


    Foto072.JPG

    …im Sommer ein ganz normaler Samstag am Berg; ober seht Ihr die „Luknja Scharte“, von der es dann nach links hoch zum Klettersteig „Bamberger Weg“ geht


    Foto076.JPG

    …hier bin ich bereits ein paar Höhenmeter im Klettersteig unterwegs; solche steilen Passagen gibt es mehrere bis zum Gipfel


    Foto081.JPG

    …er und seine Artgenossen sind die Chefs am Triglav


    Foto083.JPG

    …bis zum Gipfel überquert man nicht nur Fels, sondern selbst im August noch Schneefelder; Steigeisen waren allerdings nicht nötig


    Foto085.JPG

    … eine der Engstellen; als höflicher Mensch wartet man halt bis alle eiligen, gestressten und zielorientierten Menschen mit weniger Langmut vorbeigeklettert sind oder sich mehr oder weniger sicher vorbeigetastet haben


    Foto087.JPG
    …Blick vom „Bamberger Weg“ rüber zum Grat am „Prag Weg“; wie bereits geschrieben, wer Ruhe und Einsamkeit sucht, ist an einem sonnigen Sommerwochenende garantiert nicht allein


    Foto088.JPG

    …die letzten Höhenmeter zum Gipfel; oben ging es zu wie beim jährlichen Sommerkonzert im Schloss Schönbrunn, …Menschen über Menschen


    Foto035.JPG

    …der Gipfel am Donnerstag, 02.08., bei windigem u. nicht so sonnigem Wetter; mit Thomaschek waren nur insgesamt ca. 10 Leute oben, solang ich am Gipfel war


    Foto092.JPG

    …der Abstieg zur „Triglavski Dom“; vom Vater mit seinen ca. 5 + 7 Jahre alten und am zweistrangigen Kurzseil angebundenen Jungs OHNE Eigensicherung und OHNE Klettersteigset, über Bergführer mit überfordertem Kunde, von älteren Ehepaaren mit akuter Atemnot bis zu Leuten in leichten Turnschuhen bekommt man am Triglav alles zu sehen


    Foto094.JPG

    … immer noch im Abstieg


    Foto099.JPG

    …die Vierbeiner sind so an die Besucher gewöhnt, dass sie mich bis auf ca. 2 m herankommen ließen


    Foto100.JPG

    …eine der etwas anspruchsvolleren, aber gesicherten Stellen am „Prag Weg“


    Foto021.JPG
    …dieselbe Stelle nochmals von unten; Foto v. 02.08.



    So, das war´s.

    Ich hoffe, Ihr könnt mit den Infos etwas anfangen.

    Grüße aus Thüringen

    zenitsucher








    Zuletzt geändert von zenitsucher; 08.08.2018, 08:52.

  • #2
    Danke für diese Beschreibung. Es gibt einen guten Eindruck was einem dort erwarten kann - und das wirkt nicht so einladend - diese Menschenmassen Sonst scheint es ja ein lohnender Gipfel zu sein, der auch von einigen Stellen in Österreich gut auszunehmen ist.
    Interessant, das es oben einen Getränkeverkäufer gibt, sicher eine gute Gelegenheit für müde Wanderer sich mit Getränken zu laben

    Kommentar


    • #3
      War in den 80-ern oben. Da gab es einen Zigarettenverkäufer am Gipfel. Das waren noch Zeiten

      Kommentar


      • #4
        arg was sich am triglav abspielt bzw. eigentlich immer schon abgespielt hat. würde gern mal wissen wie oft die slowenischen bergrettung da einsätze hat...

        war im sommer oder eigentich herbst nur 1x am gipfel, auch übern bamberger weg. ohne set hätt ich den damals auch nicht gehen wollen. damals war kaum was los, unter der woche im september. ist mMn die beste zeit. oder am besten im goldenen herbst aber halt auch nur unter der woche. dann ist man mit glück echt allein am gipfel. da ich damals im nebel die kredarica nicht gesehn habe bin ich mangels ortskenntnis falsch abgestiegen und dann zum dom planika runter. dem nicht genug noch bis knapp 2000m weiter bis ich endlich mal die Karte rausgekramt hab. also wieder rauf die 500hm zur kredarica und anschließend den prag weg runter. war in summe ein langer Tag aber absolut genial.
        .
        .
        .
        the future is just written

        Kommentar


        • #5
          Der Triglav hat schon was, immer wieder schön da oben. Ich war bisher 4x am Gipfel, immer über den Bamberger Weg. Bin allerdings früher unterwegs gewesen (so um 5h), am Weg hinauf war da noch nichts los. Meine Fotos vom Gipfel gleichen dann den Deinigen 1:1, ist schon erstaunlich was sich da abspielt. 2x bin ich den Prag Weg runter, 2x haben wir als Tagestour die Überschreitung über die Kozana Dolicu und das 7 Seen Tal runter zum Save Ursprung gemacht. Gute 2200HM hinauf, gesamt12,5h Gehzeit

          Kommentar


          • #6
            Danke für den Bericht.

            Ich werde in Kürze auch dort sein, leider geht's zeitlich nicht anders, als am Wochenende.
            Mein Gedanke war, dass wir uns im Aufstieg zur Stanica-Hütte Zeit lassen, um - stabiles Wetter vorausgesetzt - erst am Nachmittag nach einer Pause zum Gipfel zu gehen. Die Hoffnung wäre, dass der Großteil der Begeher dann schon wieder im Abstieg wäre und es am Gipfel ruhiger wäre.

            Wie schätzt ihr das ein, wie habt ihr das beobachtet -- könnte das funktionieren?
            Danke!

            Kommentar


            • #7
              Da kann ich dir jetzt leider nicht helfen, da ich immer zeitig unterwegs war. Beim Abstieg zur Triglavski Dom sind mir immer eine Menge von Bergsteiger entgegen gekommen, kann mir vorstellen dass es am Nachmitag umgekehrt ist (weniger im Aufstieg, dafür viele im Abstieg). Vielleicht ist dadurch am Gipfel weniger los. Genieße auf jeden Fall den Berg und lass dich von den Leuten nicht stören.

              Kommentar


              • #8
                Wir haben es seinerzeit (1989) genau so gemacht: Zeitiger Abmarsch von der Aljaz-Hütte - Triglav N-Wand (Zimmer-Jahn) - Ankunft Kredarica am frühen Nachmittag. Wegen Unmengen von Leuten am Gipfel wollten wir garnicht hinauf. Als sich immer mehr Leute an den Abstieg machten, sind wir dann doch noch die Stunde zum Gipfel hinaufgegangen. Wir kamen an, gerade als sich die letzten Menschen an den Abstieg machten und hatten dann den Berg für uns allein. Geschlafen haben wir dann auf der Kredarica. Alles in allem ein wunderschöner Tag auf einem herrlichen Berg.

                Später habe ich die Zimmer-Jahn nocheinmal gemacht, habe aber auf den Gipfel verzichtet, da ich die Nachtruhe auf der Krederica nicht genossen habe.


                09-Triglav-N-Wand.jpg
                19-Janez-&-Filip.jpg
                81-Auf-dem-Gipfel.jpg
                106-Mangart.jpg

                Ich würde es wieder so machen.

                LGH
                Zuletzt geändert von dokta; 09.08.2018, 13:17.
                www.reichensteiner.at

                Kommentar


                • #9
                  Danke!

                  Kommentar


                  • #10
                    Hallo Zenitsucher, beste Grüße nach Thüringen

                    Danke für deinen Bericht - ich war einen Monat früher auch am Triglav unterwegs und durfte teilweise die gleichen Erfahrungen machen. Es ist wirklich verrückt, wie viel am Triglav los ist. Klar, die Hütten begünstigen den Massentourismus, aber bei uns war selbst unter der Woche gefühlt halb Slowenien auf den Beinen. Wer irgendwie laufen kann, will da hoch: Ob Väter mit ihren völlig überforderten Kleinkindern (oft ohne Klettersteigset und Helm, dafür am dünnen Strick um den Bauch hochgezogen), Jugendliche in Jeans und Turnschuhen oder panische Männer und Frauen, die bewaffnet mit Klettersteigset, Exen, Prusikschlingen und Abseilgerät (warum eigentlich?) verzweifelt gegen ihre Höhenangst ankämpfen, alles trifft sich ab 7Uhr in der Früh auf den Zustiegen oder am Gipfelgrat. Wir konnten dem Treiben ein wenig entgehen, haben aber trotzdem noch genug mitbekommen. Was in Italien am Ortler zur Schau gestellt wird und in Österreich am Glockner, zeigt sich in Slowenien am Triglav.

                    Aber ok, hätte man wissen können...

                    Wir sind über den Prager Weg rauf und über den Bamberger Weg abgestiegen. Nachdem wir an den beiden Tagen zuvor am gegenüberliegenden Scrlatica das Klettersteigset ohne Benutzung im Rucksack rauf- und wieder runtergeschleppt hatten (keine Ahnung wo der Klettersteig eine Bewertung mit "C" verdient hat), ließen wir es beim Triglav gleich ganz im Auto. Und ich muss ganz ehrlich sagen: Wer am Prager Weg ein Klettersteigset nötig hat, der sollte sich vlt erst einmal andere Ziele aussuchen. Ja, der Fels ist speckig und dadurch hin und wieder ganz schön glatt und ja, es gibt ausgesetzte Stellen, aber wer sich auf diesem Weg nur durch ein Klettersteigset sicher fühlt, der kann bei Unachtsamkeit oder Fehlern schnell in Teufels Küche kommen. Und ob insgesamt mehr Sicherheit gewährleistet wird, wenn sich einige Leute die letzten 300hm zum Gipfel von Stange zu Stange sichern, stundenlang für diese imgrunde nicht sehr lange Passage brauchen und dahinter die anderen Berggeher langsam nervös werden und im falschen Gelände zum Überholen verleitetet werden...puh...das stell ich doch mal in Frage. Aber gut, der Berg steht frei für alle. Wie gesagt: Durch günstiges Zeitmanagement und Vorausplanung kann man dem Treiben ja mehr oder weniger entgehen - auch im Juli/August.

                    Der Bamber Weg ist in der Tat schon eine Nummer schärfer. Aber nicht wegen seiner technischen Schwierigkeit (so viele Drahtseilversicherungen gibt es im Grunde gar nicht), sondern wegen den zahlreichen langen ungesicherten Passagen im Schutt und Bruch, die kaum wirklich Zeit zum Entspannen oder für Gedankenlosigkeit bieten. Zugleich fand ich den Bamberger Weg deutlich einsamer und auch landschaftlich viel abwechslungsreicher als den Prager Weg.


                    Zu guter letzt: Darf ich dich fragen, warum du zwei Mal auf den Triglav gestiegen bist? Ist ja nicht so, als gäbs in der Umgebung keine anderen schönen Alternativen
                    3x Prager Weg binnen 2 Tage. Ganz ehrlich: Das kann ich nicht so recht nachvollziehen...

                    Grüße aus Dresden in die alte Heimat
                    "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
                    Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

                    Kommentar

                    Lädt...