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Kasereck, 2740m; Überschreitung III, IV; Niedere Tauern

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  • #16
    AW: Kasereck, 2740m; Überschreitung III, IV; Niedere Tauern

    Zitat von HAH Beitrag anzeigen
    Hallo tauernfuchs,

    so freizügig kennt man Dich ja sonst gar nicht.

    Der Bericht ist mal wieder sehr unterhaltsam und anschaulich und die Tour sieht klasse aus. IVer-Stellen seilfrei gehen - das ist auf jeden Fall jenseits meines Niveaus. Macht aber Spaß, darüber zu lesen.

    Grüße
    Hannes
    so sehe ich es auch. Und auf den Pics wirkt der Fels so stabil und nicht brüchig/bröselig wie in den anschließenden Hohen Tauern.
    I nix daham bliem!

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    • #17
      AW: Kasereck, 2740m; Überschreitung III, IV; Niedere Tauern

      Danke nochmal für die netten Meldungen!

      Zitat von robins Beitrag anzeigen
      Und auf den Pics wirkt der Fels so stabil und nicht brüchig/bröselig wie in den anschließenden Hohen Tauern.
      Der Kasereck N-Grat weist tatsächlich meist guten Fels auf. Es stecken auch einige Bohrhaken und man kann zwischen einfacheren und schwereren Varianten variieren. Trotzdem auch Ver-Varianten eingebohrt sind, besteht bei etwas Umsicht kaum die Gefahr, sich in diese zu verrennen, falls man nur an der Normalroute interessiert ist.
      Topo:
      http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=56481

      LG

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      • #18
        AW: Kasereck, 2740m; Überschreitung III, IV; Niedere Tauern

        Lieber Tauernfuchs!
        Ein wenig traurig bin ich über Deinen Bericht - Du hast mir eine von mir schon jahrelang überlegte "Erstbegehung" weggeschnappt...
        Aber der O-Grat des Wirriegels hat würdige Erstbegeher...
        Familienbedingt (Vaterfreuden) kann ich nur aus der Hauptstadt zur Fahrt gratulieren!

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        • #19
          AW: Kasereck, 2740m; Überschreitung III, IV; Niedere Tauern

          Zitat von Dietbert Beitrag anzeigen
          Lieber Tauernfuchs!
          Ein wenig traurig bin ich über Deinen Bericht - Du hast mir eine von mir schon jahrelang überlegte "Erstbegehung" weggeschnappt...
          Aber der O-Grat des Wirriegels hat würdige Erstbegeher...
          Familienbedingt (Vaterfreuden) kann ich nur aus der Hauptstadt zur Fahrt gratulieren!
          Na ja - mit dem Wirriegelgrat hast du nicht viel versäumt, aber er war tatsächlich einer der letzten weissen Flecken des Holl-Führers...
          Aber Vaterfreuden sind schließlich auch was Schönes!

          LG

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          • #20
            AW: Kasereck, 2740m; Überschreitung III, IV; Niedere Tauern

            Hallo Tauernfuchs,

            ich hoffe du hast nichts dagegen wenn ich deinen Beitrag hier im Forum etwas ergänze (nachdem die Tour über weite Teile ähnlich ist)

            Unsere Tour:

            5.8.2012; Kasereck, 2740m; Überschreitung zur Kreuzhöhe, 2566m
            Über Kasergraben, direkter Nordgrat, V+, direkter Kamplgrat IV+ zur Kreuzhöheund Abstieg entlang des markierten Wanderweges


            Topos der Tour von Sepp Laßhofer, zu finden auf
            http://www.gipfeltreffen.at/showthre...rer-Gratis-PDF

            zum direkten Nordgrat findet man schon so manches im Netz, z.B
            http://www.gipfeltreffen.at/showthre...dminger-Tauern

            Der erste Abschnitt des Grates ist etwas brüchig, dann wird der Fels immer schöner. Traumhafte Kletterei in gutem Fels mit ausreichender Sicherung. Zusätzliches Material hatten wir zwar dabei, wurde allerdings nicht benötigt.
            Wir gingen nur die V er Stellen am Seil (die auch allesamt umgangen werden können, siehe Original-Posting) und erreichten somit recht zügig, ca 4 h nach dem Abmasch von der Laßhoferalm, den Gipfel des Kaserecks:

            kasereck.jpg

            Dann ging es weiter Richtung Wirriegelhöhe. wobei wir fast immer dem Gratverlauf folgten. Eine Stelle die im Topo umgangen wird und dort als "Achtung brüchig" gekennzeichnet ist präsentiert sich etwas heikel aber durchaus machbar:

            wirriegel.jpg

            (Schwierigkeitsgrad dieser Stelle ca. 3+; kann aber ostseitig umgangen werden. Brüchig war vor allem die Spitze dieses kleinen Türmchens. Foto vom Abschnitt "Schöne Platte")

            Vorbei am Skistock

            skistock.jpg

            auf die Wirriegelhöhe (2600m). Nachdem sich Team Tauernfuchs an dieser Stelle der Erkundung des Wirriegelhöhe-Ostgrates zuwendet möchte ich hier noch den weiteren Verlauf des direkten Kamplgrates ergänzen. Kurz nach der Wirriegelhöhe kommen wir zu der Stelle die Topo mit IV+ bewertet und als "enorm ausgesetzt, enorm brüchig, Nervenstärke sehr gefragt!" beschrieben wird. Zur Kräftigung der Nervenstärke packen wir hier wieder das Seil aus und bewältigen die Stelle übers Kamplfenster am kurzen Seil. Highlight dieser Passage ist sicher das Überklettern einer Platte die sich plötzlich mitten auf dem Grat in den Weg stellt (iV):

            platte.jpg
            (auf der Platte die leider (genauso wie ich) am Foto nicht so gut erkennbar ist; was mit Nervenstärke sehr gefragt gemeint ist wusste ich spätestens an dieser Stelle; im Hintergrund links Kasereck und mit Schneefleck Hochgolling)

            Enorm ausgesetzt können wir auch bestätigen

            ausgesetzt.jpg

            Brüchig war vor allem der erste Aufschwung dieser Schlüsselstelle. Der weitere Weg: kurze Stellen IV meistens etwas leichter, in anregender(!!!) Kletterei. Dann wirds wieder etwas einfacher, es bleibt aber ausgesetzt und wie fast überall in dieser Gegend kann es passieren dass ein Griff/Tritt das Weite sucht. Die Stelle vor der Knödelgabel im Topo als "Vorsicht Brüchig" bezeichnet konnte man zwar gut von oben sichern ist aber ohne Seilsicherung sehr heikel (3+/4 und enorm brüchig, überhaupt nicht empfehlenswert!!). Nachdem ich also meine Sicherungsaufgabe erledigt hatte wählte ich die im Topo gekennzeichnete (wenn man genau schaut) Umgehungsvariante. In weiterer Folge wird auch die Knödelgabel ostseitig umgangen, die Besteigung der zwei Zacken haben wir ausgelassen. Nun war die Kreuzhöhe schon im Blickfeld, über den langen ausgesetzten Blockgrat (Stellen III) musste man aber weiterhin sehr konzentriert bleiben. Schlussendlich gings über schöne Plattenkletterei auf den Gipfel der Kreuzhöhe

            kreuzhoehe.jpg
            (auf dem Gipfel der Kreuzhöhe, links das Kasereck und mit Schneefleck der Hochgolling, die Schlüsselstelle des Kamplgrates war die Stelle im Bereich des Kamplfensters (über dem Kopf von Roli)

            Von der Kreuzhöhe gings dann am markierten Wanderweg ohne weitere Schwierigkeiten über den Gumma und die Wildbachhütte (Radler!) nach Lessach.

            Insgesamt eine wunderschöne, tolle und lohnende Gratkletterei!!! (wobei man hinterher zugegebenermaßen auch froh ist dass es vorbei ist
            Während man den Kasereck-Nordgrat noch gut gesichert bewältigen kann, ist der im Lungau berühmt berüchtigte Kamplgrat schon eine wilde Herausforderung!
            Zuletzt geändert von chris a; 07.08.2012, 18:39.
            Everybody said: "This is impossible." Then someone came along, unaware of this, and did it.

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            • #21
              AW: Kasereck, 2740m; Überschreitung III, IV; Niedere Tauern

              Gratuliere, vor allem zum Kamplgrat! Bei meiner Begehung bin ich von der Kreuzhöhe her gekommen. Im Bereich der grauweissen, brüchigen Felsen des Kampelfensters habe ich eine kurze Umgehung vorgezogen. Alleine hab ich nicht immer die Nerven für so was...
              Die Tour war sicher nicht sonderlich überlaufen, oder...

              LG

              PS.: Ich hatte den Eindruck, dass die Begehungsrichtung von der Kreuzhöhe her günstiger wäre als die Richtung, die ihr eingeschlagen habt. Meinst du, dass das stimmt?

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              • #22
                AW: Kasereck, 2740m; Überschreitung III, IV; Niedere Tauern

                Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                Die Tour war sicher nicht sonderlich überlaufen, oder...
                Nein da sind nicht viele unterwegs. Dementsprechend liegt auch noch einiges an losem Material herum (obwohl wir da wieder ein bisschen aufgeräumt haben )

                Zitat von tauernfuchs Beitrag anzeigen
                PS.: Ich hatte den Eindruck, dass die Begehungsrichtung von der Kreuzhöhe her günstiger wäre als die Richtung, die ihr eingeschlagen habt. Meinst du, dass das stimmt?
                der Bereich Wirriegelhöhe - Kasereck ist wahrscheinlich vom Kasereck günstiger weil die schwierigeren Abkletterstellen kürzer sind. Bei der Schlüsselstelle rund um das Kamplfenster wirds fast egal sein. Eher würde ich aber auch hier die Begehungsrichtung vom Kasereck vorziehen; dann hat man die brüchigste Stelle im Aufstieg. Voraussetzung ist dass man die Stelle "Vorsicht Brüchig" umgeht; das empfehle ich aber auf alle Fälle

                LG
                Everybody said: "This is impossible." Then someone came along, unaware of this, and did it.

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                • #23
                  AW: Kasereck, 2740m; Überschreitung III, IV; Niedere Tauern

                  Sehr interessant!

                  Sind vom Kasereck kommend die schwersten Stellen am Kamplfenster im Aufstieg zu bewältigen oder muss im 4. Grad auch öfters abgeklettert werden? Dafür fehlt mir alleine vermutlich die angesprochene Nervenstärke. Würde es sich dort auch anbieten mal kurz abzuseilen, oder besser gleich das ganze Kamplfenster umgehen? Abgesehen vom Fenster hat man in dieser Begehungsrichtung, wenn man dem Topo glaubt, alle schwereren Stellen nur in Aufstiegsrichtung, oder?

                  Und falls ihr dort zufällig runtergeschaut habt, wie sehr ist die westseitige Rinne kurz vorm Gipfelaufbau der Kreuzhöhe für den Abstieg geeignet?
                  (dadurch käme man sehr schnell wieder zum Piendlsee und zum Auto zurück)

                  Die Rinne die ich meine ist auf diesem Foto gut zu erkennen (links der Kreuzhöhe), nur kann man die Steilheit schwer einschätzen wenn man gerade draufschaut:
                  kamplgrat.jpg

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                  • #24
                    AW: Kasereck, 2740m; Überschreitung III, IV; Niedere Tauern

                    Zitat von raxclimber Beitrag anzeigen
                    Sehr interessant!

                    Sind vom Kasereck kommend die schwersten Stellen am Kamplfenster im Aufstieg zu bewältigen oder muss im 4. Grad auch öfters abgeklettert werden? Dafür fehlt mir alleine vermutlich die angesprochene Nervenstärke. Würde es sich dort auch anbieten mal kurz abzuseilen, oder besser gleich das ganze Kamplfenster umgehen?
                    Super Foto! Da kann man das Topo des Kamplgrats sehr gut nachvollziehen.

                    Wenn man sich bis zum Kamplfenster wohlfühlt kann man sich auch die Überschreitung anschaun; ein kurzes Seil (30m) wird aber zur Not sicher nicht schaden. Die anspruchsvollste Stelle war hier für mich der erste Aufschwung vom Kasereck kommend weil es hier einfach am brüchigsten war. In weiterer Folge muss man am schmalen Grat immer wieder Hindernisse (Platten, Steinblöcke) überklettern, an ein Abseilen hab ich aber nie gedacht. Wäre auch in Gegenrichtung nicht der Fall gewesen. Das Seil war für uns hier vor allem für die Psyche sicher nicht schlecht Die Umgehungsvariante die im Topo mit II beschrieben wird kenn ich nicht.
                    Zitat von raxclimber Beitrag anzeigen
                    Abgesehen vom Fenster hat man in dieser Begehungsrichtung, wenn man dem Topo glaubt, alle schwereren Stellen nur in Aufstiegsrichtung, oder?
                    Wenn man die zwei Stellen "Vorsicht brüchig" (am Foto gut erkennbar als der Abbruch gleich links neben der Knödelgabel) und "Achtung brüchig" (mein zweites Foto) auslässt bzw wie im Topo beschrieben kleinräumig umgeht, hat man alle schwereren Stellen in Aufstiegsrichtung. Oder besser gesagt man hat keine gravierenden Hindernisse in Abstiegsrichtung.
                    Zitat von raxclimber Beitrag anzeigen
                    Und falls ihr dort zufällig runtergeschaut habt, wie sehr ist die westseitige Rinne kurz vorm Gipfelaufbau der Kreuzhöhe für den Abstieg geeignet?
                    (dadurch käme man sehr schnell wieder zum Piendlsee und zum Auto zurück)

                    Die Rinne die ich meine ist auf diesem Foto gut zu erkennen (links der Kreuzhöhe), nur kann man die Steilheit schwer einschätzen wenn man gerade draufschaut:
                    Die Rinne hab ich mir leider nicht näher angeschaut. Interessant für den Abstieg wäre meiner Meinung nach aber auch der Westgrat der Kreuzhöhe (am Foto ganz rechts) der im unteren Bereich zugegebenermaßen etwas unnahbar ausschaut Vielleicht weiß hier Tauernfuchs etwas mehr. Knapp überhalb der Waldgrenze scheint es ja dann einen Jägersteig zurück zur Piendlalm zu geben.
                    Everybody said: "This is impossible." Then someone came along, unaware of this, and did it.

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                    • #25
                      AW: Kasereck, 2740m; Überschreitung III, IV; Niedere Tauern

                      Der Westgrat der Kreuzhöhe weist einen gut 100 Meter hohen Steilabbruch auf, sieht man deutlich aus dem Göriachtal. Von einem der südlichereren Vorgipfel kann man jedoch recht einfach über einen W-Kamm absteigen. Bin bei meiner S-N-Überschreitung auch so rauf.
                      Eine verbale Beschreibung (mit Umgehungsvariante) findest du auch unter Randzahl 1181a hier:
                      http://www.gipfeltreffen.at/showthre...rer-Gratis-PDF

                      LG

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