Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Vorsicht mit Kinderrückentragen im Winter

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Vorsicht mit Kinderrückentragen im Winter

    Aus witterungs- und jahreszeitlichem Anlass möchte ich an alle Väter und Mütter appellieren, Vorsicht walten zu lassen, wenn sie ihre kleinen Nachwuchsbergsteiger in der wirklich kalten Jahreszeit in Kinderrückentragen transportierend am gefügigem Rücken durch die Landschaft tragen.

    Die Haxerln der Kleinen kühlen wegen der aus der Sitz- und Beinposition resultierenden schlechteren Durchblutung bei kaltem Wetter wirklich erstaunlich rasch aus - da nutzen auch mehrere Gwandschichten nix.

    Es wurde schon ein Fall bekannt, wo einem Kind die Beine abgefroren sind, leichte Erfrierungen in diesem Zusammenhang sind keine Seltenheit.

    Setzen sie die Trage alle 30 Minuten ab und bewegen sie unbedingt das Kind bzw. lassen sie es ein stück mitgehen, auch wenn die Marschleistung dadurch für eine Zeit gegen Null sinken sollte.

    Also - keine Frage, auch im Winter unbedingt raus, aber mit Bedacht!

    ein Vater, dessen Rücken sich an Kindertragen gewöhnt hat

    Robinson
    www.nawisho.at - Natur- und Wildnisschule Ost

  • #2
    Trage im Winter - nein danke ...

    Ich möchte das Herumtragen von Kindern im Winter überhaupt in Frage stellen. Ist das notwendig? Das Argument, "Ich - Vater oder Mutter - will meine Tour und das Kind MUSS auf jeden Fall mit!", sollte hier nicht gelten. Auch den Fun-Faktor für den/die Kleine(n) am Rücken stelle ich in Frage. Ich bin mit einem Dreikäsehoch am Rücken einmal auf den Göller - im Sommer. Hat geschlafen, und wenn er einmal wach war, wurde pausiert und auf Gaudi und Unterhaltung gemacht. Schlafen im Winter bei Kälte wird wohl nicht möglich sein. Zum Erwärmen sind lange Pausen notwendig, was den Eltern wieder unangenehm sein wird.
    Was bleibt für eine Lösung? Gar nicht in die Trage, sondern selbst gehen lassen - kürzest mögliche Strecken natürlich, auf den Haushügel maximal (und die Trage nur als "Notfallausrüstung" mitnehmen).

    Ein Kind, das überhaupt noch getragen werden muss, gehört meines Erachtens - im Winter! - nicht auf die Berge.

    Thomas
    Ich liebe die Berge. Ich will sie nicht erobern. Ich komme als Pilger zu ihnen. Tenzing Norgay

    www.BergNews.com - Neues aus den Bergen ...

    Kommentar


    • #3
      thomas,

      ich teile deine Meinung absolut. Ich bin sogar der Meinung, dass die Kids nur dahingehören, wo sie auch aus eigener Kraft hinkommen

      Ich hab letzes Jahr ein 4 Jähriges Kind auf dem Matrashaus gesehen (immerhin 3000m), völlig fertig von der Höhe und ohne Akklimatisierung. So quengelig wie das war, würde ich auch nicht ausschließen, dass es mit Kopfschmerzen zu tun hatte. Der Vater, völlig überfordert, meinte nur stolz er hätte seinen Sohn in der Kraxe hochgetragen. Da ist mir echt nichts mehr eingefallen.

      Dieser Leistungsdruck, der den Kindern mittlerweile am Berg auferlegt wird, ist nicht mehr zu verantworten.
      Oder findet ihr es normal, sich übergebende Kinder an der Adlersruhe anzutreffen, die Väter selbst völlig fertig und ausgerüstet für 'ne Wanderung daneben??

      Bitte verzeiht mir meine Pauschalisierung, es gibt natürlich auch echte Vorbilder in Sachen Bergsteigen, die überhaupt keinen Leistungsdruck ausüben.

      So, genug Dampf abgelassen.
      Bergsteiger aus Leidenschaft.


      "Der Berg gehört Dir erst dann, wenn Du wieder unten bist, bis dahin gehörst du dem Berg!" Kurt Diemberger


      Sämtliche Technikanfragen bitte an >>> nessy <<<

      Kommentar


      • #4
        Dazu muß ich auch was sagen !

        Ich habe eine tochter mit 4 1/2 jahren; dén ersten ausflug mit trage ("babyborn" wird vorne auf der brust getragen) machten wir mit 2 monaten auf die silberkarhütte - ramsau/dachstein, gehzeit 1 std, ca. 1200 m.
        An den wochenenden waren wir des öfteren auf unseren hausberg dem damberg 811 m unterwges, auch im winter mit trage (vorne), auf die grünburgerhütte od. schobersteinhütte ca. 1100 - 1300 m, gehzeiten 1 std.
        Ein jahr später im februar mit knapp 1 1/2 jahren auf unsere selbstversorgerhütte in rosenau/hengstpass, 1100 m bereits mit trage am rücken etc.
        Ich will damit nur sagen, man kann mit kindern sehr wohl was unternehmen.
        Es ist nur eine frage der einstellung und der richtigen planung. Früher hieß es: Mit einem kind hast du zu hause zubleiben und aus; kein urlaub keine ausflüge.
        Ich kann kinder sehr wohl mitnehmen, natürlich im rahmen ihrer kräfte, touren von 3 -4 std. im kindergartenalter od. auf den glockner etc. sind wahnsinn, genauso wie skifahren mit einem kind im rücketrager´l - totaler schwachsinn.

        Nur so wie cyberclimber meint: kinder gehören nur dorthin wo sie aus eigener kraft hinkommen, tja dann DÜRFTEN SIE AUCH NICHT IN EIN FREIBAD OD. AUF EINEN SEE, eine grillparty...............

        Die gesundheit und das wohlbefinden der Kinder ist das wichtigste, sie geben die entsprechenden signale über wohlsein od. unbehagen ab, mann u. frau muss sie nur empfangen und deuten können - wollen und danach entsprechend handeln.

        Kids san a gscheide hack´n aber sie mach´n a fü spass
        Gerhard

        Kommentar


        • #5
          Servus grasi,

          Du hast natürlich Recht, dass du behauptest, man könne mit Kids sehr wohl was unternehmen. Stimmt absolut, aber eben nur dann, wenn Man(n)/Frau auch die Signale des Kindes bemerkt und richtig deutet.
          Ich habe mit meinem Text eher die treffen wollen, die dermaßen erfolgssüchtig sind, dass sie sogar die Gesundheit ihrer Kinder und teilweise von sich selbst aufs Spiel setzen.
          Bergsteiger aus Leidenschaft.


          "Der Berg gehört Dir erst dann, wenn Du wieder unten bist, bis dahin gehörst du dem Berg!" Kurt Diemberger


          Sämtliche Technikanfragen bitte an >>> nessy <<<

          Kommentar


          • #6
            Na dann sind wir ja eh auf einer wellenlänge !!
            Gerhard

            Kommentar


            • #7
              Kinderrückentragen

              Hallo, Grasi!

              Nachdem Du ein erfahrener Kinderrückenträger bist, wollte ich Dich mal fragen, wie alles begann. Mein Kleiner ist jetzt 18 Monate und läuft seit dem 11. Monat. Wie lange halten es die Zwerge in so einer Trage aus bzw. lohnt es in dem Alter noch, an eine Kraxn zu denken? Oder sollte ich warten, bis er in einem Alter ist, in dem er kleine Touren auf seinen eigenen Füßen geht...
              Er ist übrigens genauso ungeduldig wie seine Mama.

              Viele Grüße, Kotschi!

              Kommentar


              • #8
                ich glaube, das problem ist eher im winter.
                es hat - leider- schon todesfaelle gegeben, wo die eltern das kind in der trage mitgetragen haben und das kind an unterkuehlung gestorben ist.
                das wichtigste ist, meines erachtens, an das kind zu denkne, zu ueberlegen, wie lange man es mittragen kann, ohne dass eine gesundheitsgefahr auftritt.
                das ist natuerlich im winter kuerzer, als im sommer.
                ansonst finde ich die trage aeusserts praktisch und die kleinen sitzen auch gerne drin, wenn es nicht zu lange dauert und sie zwichendurch wieder ihren bewegungsdrang ausleben koennen.

                daxy
                Daxy besucht mich auf www.wabnig.net

                asti, asti bandar ko bakaro!
                Langsam, langsam fang den Affen!
                Indisches Sprichwort

                Kommentar


                • #9
                  eine Marktübersicht zu Kindertragen mit Praxistipps gibts in LAND DER BERGE 5/04 (erscheint im August).

                  Klaus

                  Kommentar

                  Lädt...