Zehn Einsätze in zehn Tagen
Harte Belastungsprobe für Gmundner Bergretter
Schien sich bis Ende Juli ein eher ruhiges Einsatzjahr für die Bergrettung Gmunden abzuzeichnen, änderte sich dies schlagartig am vorletzten Tag des Monats.
GMUNDEN. Kurz nach Mittag erreichte die Bergrettung [am 30. Juli] ein Notruf vom unmarkierten Zierlersteig: Ein Pärchen aus dem Mühlviertel hatte sich im steilen Gelände verstiegen und
konnte nicht mehr weiter. Beide mussten geborgen werden.
Nur wenige Tage später verunglückte eine bergerfahrene, hochbetagte Wienerin am Mair-Alm-Steig tödlich. Ihre gleichaltrige Cousine konnte sicher ins Tal gebracht werden.
Keine 48 Stunden später benötigte ein 63-jähriger Attnanger am selben Steig Hilfe – er war gestürzt und hatte sich bei einem Überschlag Kopf- und Beinverletzungen zugezogen. Kaum war dieser Einsatz beendet, folgte der nächste: Eine 19-Jährige aus Neuzug wollte am Miesweg ihren abgestürzten Golden Retriever bergen. Sie überstieg das Sicherungsseil und stürzte rund fünf Meter auf eine Sandbank am Traunseeufer. Hund und Besitzerin wurden gemeinsam aufgeseilt und geborgen.
Leo Windtner erlitt Herzinfarkt
Besonders betroffen machte die Gmundner Bergretter der plötzliche Herztod von Leo Windtner – ehemaliger Generaldirektor der Energie AG und Präsident des ÖFB – am Naturfreundesteig. Dr. Windtner war ein enger Freund und bedeutender Förderer der Bergrettung Gmunden. Es war ein schwerer Moment, als gerade seine Freunde aus der Bergrettung ihn vom Berg ins Tal bringen mussten.
Noch während dieser Bergung erreichte die Mannschaft der nächste Notruf: Eine 30-jährige Kletterin aus dem Grenzgebiet zu Niederösterreich war im Klettergebiet „Sanduhrenparadies“ sechs bis acht Meter abgestürzt. Sie musste ärztlich versorgt und geborgen werden.
Hitzeschock, Erschöpfung und ein defekter Elektrorollstuhl
Am folgenden Tag – dem 9. August – kollabierte ein 42-jähriger Mann aus Inzell beim Abstieg vom Traunstein. Große Hitze und Flüssigkeitsmangel führten zu einem Kreislaufzusammenbruch. In der Gebirgstrage wurde er zu jenem Ort zurückgebracht, von dem er Stunden zuvor zum Aufstieg aufgebrochen war.
Noch am selben Tag fuhr ein 46-jähriger gehbehinderter Mann aus Wien mit seinem Elektrorollstuhl von der Seilbahn-Bergstation den Mitterweg entlang. Als der Akku leer wurde, konnte er die steilen Stufen nicht mehr bewältigen. Die Gmundner Bergrettung brachte ihn samt Rollstuhl sicher ins Tal zurück.
In derselben Nacht wählte eine 67-jährige Frau aus Steyr den Notruf 140. Auf dem Naturfreundesteig hatte sie sich im Schein des Mondlichts nicht mehr weiter getraut. Zufällig anwesende Bergretter stiegen gemeinsam mit dem Hüttenwirt zu ihr ab und begleiteten sie hinauf zum Traunsteinhaus.
Freiwillige an der Belastungsgrenze
Die enorme Einsatzdichte bringt die Bergrettung Gmunden an ihre Leistungsgrenze. Pro Einsatz sind zwischen 8 und 10 ehrenamtliche Bergretter erforderlich.
„Die jederzeitige Einsatzbereitschaft ist zunehmend schwer aufrechtzuerhalten, da die Freistellung unserer Mitglieder durch deren Arbeitgeber immer schwieriger wird“, erklärt Ortsstellenleiter Stefan Oberkalmsteiner. Die Einsatzleiter Peter Cäsar und Andreas Spitzbart danken den Unternehmen, die ihre Mitarbeiter für Einsätze freistellen, und bitten darum, dieses Ehrenamt auch weiterhin zu unterstützen.
https://www.meinbezirk.at/salzkammer...etter_a7524625
Mehr zu den einzelnen Einsätzen findet sich auf der facebook-Seite der Bergrettung Gmunden.
https://www.facebook.com/bergrettung.gmunden/
Harte Belastungsprobe für Gmundner Bergretter
Schien sich bis Ende Juli ein eher ruhiges Einsatzjahr für die Bergrettung Gmunden abzuzeichnen, änderte sich dies schlagartig am vorletzten Tag des Monats.
GMUNDEN. Kurz nach Mittag erreichte die Bergrettung [am 30. Juli] ein Notruf vom unmarkierten Zierlersteig: Ein Pärchen aus dem Mühlviertel hatte sich im steilen Gelände verstiegen und
konnte nicht mehr weiter. Beide mussten geborgen werden.
Nur wenige Tage später verunglückte eine bergerfahrene, hochbetagte Wienerin am Mair-Alm-Steig tödlich. Ihre gleichaltrige Cousine konnte sicher ins Tal gebracht werden.
Keine 48 Stunden später benötigte ein 63-jähriger Attnanger am selben Steig Hilfe – er war gestürzt und hatte sich bei einem Überschlag Kopf- und Beinverletzungen zugezogen. Kaum war dieser Einsatz beendet, folgte der nächste: Eine 19-Jährige aus Neuzug wollte am Miesweg ihren abgestürzten Golden Retriever bergen. Sie überstieg das Sicherungsseil und stürzte rund fünf Meter auf eine Sandbank am Traunseeufer. Hund und Besitzerin wurden gemeinsam aufgeseilt und geborgen.
Leo Windtner erlitt Herzinfarkt
Besonders betroffen machte die Gmundner Bergretter der plötzliche Herztod von Leo Windtner – ehemaliger Generaldirektor der Energie AG und Präsident des ÖFB – am Naturfreundesteig. Dr. Windtner war ein enger Freund und bedeutender Förderer der Bergrettung Gmunden. Es war ein schwerer Moment, als gerade seine Freunde aus der Bergrettung ihn vom Berg ins Tal bringen mussten.
Noch während dieser Bergung erreichte die Mannschaft der nächste Notruf: Eine 30-jährige Kletterin aus dem Grenzgebiet zu Niederösterreich war im Klettergebiet „Sanduhrenparadies“ sechs bis acht Meter abgestürzt. Sie musste ärztlich versorgt und geborgen werden.
Hitzeschock, Erschöpfung und ein defekter Elektrorollstuhl
Am folgenden Tag – dem 9. August – kollabierte ein 42-jähriger Mann aus Inzell beim Abstieg vom Traunstein. Große Hitze und Flüssigkeitsmangel führten zu einem Kreislaufzusammenbruch. In der Gebirgstrage wurde er zu jenem Ort zurückgebracht, von dem er Stunden zuvor zum Aufstieg aufgebrochen war.
Noch am selben Tag fuhr ein 46-jähriger gehbehinderter Mann aus Wien mit seinem Elektrorollstuhl von der Seilbahn-Bergstation den Mitterweg entlang. Als der Akku leer wurde, konnte er die steilen Stufen nicht mehr bewältigen. Die Gmundner Bergrettung brachte ihn samt Rollstuhl sicher ins Tal zurück.
In derselben Nacht wählte eine 67-jährige Frau aus Steyr den Notruf 140. Auf dem Naturfreundesteig hatte sie sich im Schein des Mondlichts nicht mehr weiter getraut. Zufällig anwesende Bergretter stiegen gemeinsam mit dem Hüttenwirt zu ihr ab und begleiteten sie hinauf zum Traunsteinhaus.
Freiwillige an der Belastungsgrenze
Die enorme Einsatzdichte bringt die Bergrettung Gmunden an ihre Leistungsgrenze. Pro Einsatz sind zwischen 8 und 10 ehrenamtliche Bergretter erforderlich.
„Die jederzeitige Einsatzbereitschaft ist zunehmend schwer aufrechtzuerhalten, da die Freistellung unserer Mitglieder durch deren Arbeitgeber immer schwieriger wird“, erklärt Ortsstellenleiter Stefan Oberkalmsteiner. Die Einsatzleiter Peter Cäsar und Andreas Spitzbart danken den Unternehmen, die ihre Mitarbeiter für Einsätze freistellen, und bitten darum, dieses Ehrenamt auch weiterhin zu unterstützen.
https://www.meinbezirk.at/salzkammer...etter_a7524625
Mehr zu den einzelnen Einsätzen findet sich auf der facebook-Seite der Bergrettung Gmunden.
https://www.facebook.com/bergrettung.gmunden/