Peru - Anden

[Alpenfex]

grias eich,

ich habe geplant, nächstes Jahr nach Peru zu fliegen. Wenn ich schonmal dort bin, möchte ich von den 4 Wochen ca., auch 1 -2 an den grossen Bergen verbringen.

Meine hochalpine Erfahrung beschränkt sich bisher auf einige Ost- und Westalpen 3000er der eher leichten Art.

Kann mir jemand eventuell Touren in Peru empfehlen, die 30° Stellen im Eis nicht unbedingt um viele "Grad" und nicht andauernd übertreffen? Gibt es einen "einfachen" 6000er? Wie ist die Lage betreffend Guides vorort? Wann ist die beste Zeit? Kann man die Ausrüstung (Pickel, Eisen, Seile, Schrauben und Zeugs) vorort ausleihen oder besser mitbringen?

Freue mich über alles Nützliche!!!
Danke
Flo

[Andele]

AW: Peru - Anden

Nix für ungut, wenn Du so wenig Erfahrung hast, solltest du Dir lieber eine geführte Expedition suchen. Immerhin kann die Höhenkrankheit oberhalb von 4000m tödlich sein, und die Rettungs-Infrastruktur ist nicht so gut ausgebaut wie hierzulande.

Ausrüstung ausleihen würde ich nicht empfehlen. Wer leiht denn Sachen, an die er sein Leben hängen will? Weißt Du, wie stark die Dinger vorher schon benutzt wurden?

[csf125]

AW: Peru - Anden

Es gibt durchaus technisch ganz leichte 6000er, auch in Peru, für die Du kaum Material außer warmer Bekleidung etc. brauchst.

Aber das wesentliche Problem ist, daß Du sicherlich nach Besteigen einiger Alpen-3000er nicht wissen kannst, wie Du mit der Höhe zurechtkommst - und das kann gefährlich werden. Probier das lieber an hohen 4000ern aus, vielleicht noch ein paar niedere 5000er, dann bist Du auf der sicheren Seite.

Beste Berg-Zeit für Peru ist Juni-Juli-August, da ist ziemlich sicher mit trockenem Wetter zu rechnen.

Das Führerwesen in Lateinamerika ist nicht mit dem mitteleuropäischen zu vergleichen - es gibt recht wenige Führer mit vergleichbarer Ausbildung (durch Schulungen in Frankreich und der Schweiz vor allem), aber viele Trekkingunternehmen mit recht zweifelhaftem Standard.

Mit guten Spanischkenntnissen und etwas Erfahrung an hohen Bergen kann man aber viel auch selbst organisieren.

lg
Norbert

[Alpenfex]

AW: Peru - Anden

Danke für Deine Aussage, generelle und allgemeingültige Aussagen brauch ich aber nicht. Meine Frage war eher an die adressiert, die schonmal dort waren und handfeste Tipps geben können.
1. wenig Erfahrung: Lieber Vor- als Nachsicht und ich messe mich an denen,
die viel Erfahrung haben, aber ich denke, 53 3000er sind doch schon eine
Grundlage...
2. Würde ich in diesem Gebiet eh nur MIT Guide gehen, da er sich wenigstens
auskennt vorort
3. man kann auch in den Alpen Ausrüstung ausleihen, die scheisse ist und das
machen auch viele
4. habe ich die Frage deswegen gestellt, da ich nicht nur zum Berggehen dort
hin will und unter Umständen nicht alles rumschleppen will...
5. Höhenkrankheit...naja, ich bin Mediziner :-)

aber trotzdem Danke für Deine Rückmeldung,
Grüsse
Flo

[Alpenfex]

AW: Peru - Anden

Danke Norbert. Die Höhe macht mir weniger Sorgen, da ich Mediziner bin und eine notwendige Akklimatisierung schon einplane, wobei man natürlich damit nru den absolut notwendigen Part getan hat und nie wirklich weiss, was der Körper macht. Einen 4000er habe ich schon in Petto aber dann werde ich meinen Plan vielleicht erst auf einen 5000er ändern und evtl. den 6000 auf später vertagen.

Das mit dem Führerwesen habe ich befürchtet, wobei ich da bereits einen guten Tipp habe, allerdings hat auch dieser Führer einige zeit in Chamonix gelebt.

Sprache ist nicht das Thema..aber die Erfahrung schätze ich zu gering ein, vor alllem in diesem Erdtteil in dem ich das Wetter noch schlechter einschätzen kann als in den Ost und Westalpen.

Danke und grüsse,
Flo

[pablito]

AW: Peru - Anden

Sprache ist nicht das Thema..

Na ja ohne einen Minimalwortschatz in Spanisch ist es nicht gerade leicht, wenn einem in Peru(das ja nicht gerade zu den sichersten Ländern Südarmerikas zählt) z.Bsp. Paß & Flugticket gestohlen wird......

[Alpenfex]

AW: Peru - Anden

Na ja ohne einen Minimalwortschatz in Spanisch ist es nicht gerade leicht.....

ja, deswegen habe ich ja gesagt, ist nicht das Problem, weil ich ganz gut spanisch kann und einer meiner "mitreisenden" kann es perfecto..Abgesehen davon hat man (verschiedene Quellen) gesagt, dass Peru nicht wirklich gefährlich ist, es sei denn man wedelt mit der Kohle rum und hat die goldene Uhr am Arm..

[JOPE]

AW: Peru - Anden

dass Peru nicht wirklich gefährlich ist, es sei denn man wedelt mit der Kohle rum und hat die goldene Uhr am Arm..

Ich bin im August von einer 11 monatigen Südamerikareise mit meiner Familie im eigenen Auto zurückgekehrt. Wir haben auch über ein Monat in Peru verbracht und es gilt die Erfahrung, je einsamer, je untouristischer desto gastfreundlicher. In den Tourismuszentren (Huaraz, Cusco etc...) gilt dasselbe wie in anderen Tourismuszentren, einfach die Vorsicht walten lassen, die man auch im Normalfall walten läßt - keine Wertsachen zur Schau stellen.
Wir hatten auf der gesamten Reise nur positive Erfahrungen (mit einigen Ausnahmen, aber das gehört zum Lernprozess, deshalb eigentlich auch positv) gemacht. Allerdings haben aus erster Hand erzählt bekommen, dass einer Reisenden bereits am ersten Tag in SA in Buenos Aires an einer Straßenkreuzung, die Rolex vom Handgelenk gerissen wurde.

Zum Bergsteigen bin ich leider nur wenig gekommen, aber die Berge sind dort schon einladend, halt nur schwer erreichbar.

Mit deiner Einstellung kann Peru nur ein eindruckvolles unvergeßliches Erlebnis werden. Von meiner Seite begleiten dich die besten Wünsche.

Hans

[csf125]

AW: Peru - Anden

... dass Peru nicht wirklich gefährlich ist, ...

Richtig, ich fühlte mich nie "gefährdet", aber das ist natürlich auch ein wenig Glückssache.
Bolivien scheint mir da ein wenig heikler, von Kolumbien ganz zu schweigen ...

... je einsamer, je untouristischer desto gastfreundlicher. In den Tourismuszentren (Huaraz, Cusco etc...) gilt dasselbe wie in anderen Tourismuszentren, einfach die Vorsicht walten lassen, die man auch im Normalfall walten läßt - keine Wertsachen zur Schau stellen.

Richtig, aber das gilt schließlich auch für Wien
Zelte und sonstiges Material sollte man dort nirgends, ausgenommen wirklich ganz menschenleere Gegenden, unbeaufsichtigt stehenlassen.

... die Berge sind dort schon einladend, halt nur schwer erreichbar.

Kann ich nicht ganz unterstreichen, gelegentlich genügt ein Taxi oder der Linienbus zum Ausgangspunkt oder Basecamp!

lg
Norbert

[Alpenfex]

AW: Peru - Anden

Besten Dank, Hans, für Deinen Bericht, der meine Quellen bestätigt. Es zieht mich ja auch eher abseits der "Tourizentren" wobei natürlich das "Pflichtprogramm" fast gemacht werden muss...Kultur muss auch sein finde ich..

[Alpenfex]

AW: Peru - Anden

mir wurde auch berichtet, dass die Berge verhältnismässig schnell und leicht zu erreichen seien. Aber das scheint unterschiedlich zu sein.

Macht es, aus Eurer Sicht, Sinn, sich einen Mietwagen zu nehmen oder ist das eher "überfallfördernd"?

[JOPE]

AW: Peru - Anden

In Bolivien haben wir uns noch wohler gefühlt, da das Land wesentlich dünner besiedelt ist. Allerdings kann man schon mal in Demos bzw. Aufständen hineingeraten - trotzdem hängt viel (nicht alles) vom eigenen Verhalten ab.

Und Kolumbien soll eines der schönsten Länder SA`s sein, das haben uns ausnahmslos alle Reisenden, die Kolumbien besucht haben, bestätigt. Die jetzige Regierung setzt sehr viel daran, das Land reisesicher zu machen.
Aus "Zeitmangel" konnten wir uns diesmal leider nicht selbst von der Reisesicherheit überzeugen.

LbG
Hans

[JOPE]

AW: Peru - Anden

mir wurde auch berichtet, dass die Berge verhältnismässig schnell und leicht zu erreichen seien. Aber das scheint unterschiedlich zu sein.

Macht es, aus Eurer Sicht, Sinn, sich einen Mietwagen zu nehmen oder ist das eher "überfallfördernd"?

Es ist alles sehr relativ, für mich war ein oder zwei Tage Anreise zu einem Berg relativ viel, da ich meine Familie nicht solange alleine lassen wollte.

Meines Erachtens ist die Mietwagenfrage eine Kostenfrage und abhängig durch wieviele Personen die Kosten geteilt werden können - aber keinesfalls eine Risikofrage. Auch in Österreich kann man überfallen werden (hat es auf Autobahnraststätten vor Jahren gegeben). Letztendlich ist es wahrscheinlich eine Zeitfrage und wenn Geld nicht die entscheidende Rolle spielt, holt man sich das Optimum an Spass und Landerfahrung mit heimischen Führern, vorausgesetzt man hat ein verlässlichen.
Da ihr der Landessprache mächtig seid - wird es für euch kein großes Problem sein vor Ort etwas zu organisieren.

Ich bin immer ohne Führer unterwegs und das heißt alles selbst erarbeiten und dazu braucht man Zeit und die nimmt man sich nicht immer.

LbG
Hans

[JOPE]

AW: Peru - Anden

Besten Dank, Hans, für Deinen Bericht, der meine Quellen bestätigt. Es zieht mich ja auch eher abseits der "Tourizentren" wobei natürlich das "Pflichtprogramm" fast gemacht werden muss...Kultur muss auch sein finde ich..

Ich kenne dein Programm nicht, auch nicht wie du reist mit Zelt oder ob du in Hotels übernachtest. Vielleicht habe ich ein paar Tips, wenn du solche möchtest, natürlich mit Vorbehalt, da sich alles sehr schnell ändern kann.

Lbg
Hans

[atahualpa]

AW: Peru - Anden

Ich bin auf 2 verschiedenen Arten ganz gut gefahren:

Pickel, Steigeisen und Seil hab ich mir in Huaraz ausgeborgt. Alles andere (Kocher, Matte, Biwaksack, einfache Bergausrüstung) hab ich ohnedies mitgehabt.

Ein andermal habe ich mein ganzes Bergzeug mitgenommen, in einem seriösen Hotel deponiert und bei Bedarf abgeholt.

Ein Leihwagen ist in Peru eher unpassend. Die Anreise zum Berg mit Truck oder Bus gehört schon zum Gesamterlebnis dazu.

Für den Pastoruri hab ich mir sogar Schi in Huaraz ausgeborgt. Das war eine der irrsten Schitouren meines Lebens.