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Gedrängel am Everest

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  • Gedrängel am Everest

    Hallo, out there,

    heute habe ich mir die aktuelle Alpin geholt und in einem Beitrag über den Rückgang der Gletscher und Eisverhältnisse im Himalaya steht geschrieben, daß im vergangenen Frühjahr der Everest von 597 Leuten bestiegen wurde. Bedenkt man die im Vormonsun zur Verfügung stehende Zeitspanne - wenige Tage bis Wochen im Mai - muß es dagegen auf der Wildspitze geradezu einsam zugehen.

    Was ist denn da los?

    Ich habe das Höhenbergsteigen in letzter Zeit nicht besonders intensiv verfolgt, daher hat mich das schon ein bißchen überrascht.

    Kopfschüttelnd
    Slider

  • #2
    AW: Gedrängel am Everest

    Siehe das Thema um das Buch "Der Gipfel - Antoli Boukreev ". Die Katastrophe damals war ja z.T. auch dem Gedränge oberhalb des letzten Lagersd geschuldet. Dadurch kamen die Leute zu spät hoch (bzw. sind nicht rechtzeitig umgekehrt), dann der Wettereinbruch und schon war das Problem da ...

    Der Everest ist halt das Matterhorn des Himalya geworden, seit die kommerziellen Führungen das Geschehen dominieren.
    ________________________________

    Jedermann steht irgendwann vor einem Berg, aber nicht jeder erklimmt ihn.
    Pavel Kosorin, (*1964), tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker

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    • #3
      AW: Gedrängel am Everest

      Zitat von Slider Beitrag anzeigen

      Was ist denn da los?
      15.000 Touristen pro Jahr, allein in der Khumburegion. Aber es kommt noch besser, die Chinesen bauen ja derzeit eine Strasse zum Basislager.

      bye bye loneliness,
      M.

      ps: man kann's auch positiv sehen - vielleicht kann man dafür bald wieder nach Mallorca fahren ...
      "Und wenn Natur dich unterweist,
      Dann geht die Seelenkraft dir auf." (Faust/Goethe)

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      • #4
        AW: Gedrängel am Everest

        Am 22. Mai 2003 standen 115 Menschen auf dem höchsten Berg der Erde.

        Der überwiegende Teil davon von kommerziellen Anbietern hinaufgeschleppt.
        Wenn mir einer erklären kann was das bringen soll wäre ich ihm dankbar.
        La lutte elle-même vers les sommets suffit à remplir un cœur d'homme.
        [Le Mythe de Sisyphe, Albert Camus, 1942]

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        • #5
          AW: Gedrängel am Everest

          Der überwiegende Teil davon von kommerziellen Anbietern hinaufgeschleppt.
          Wenn mir einer erklären kann was das bringen soll wäre ich ihm dankbar.
          Autsch!


          Aber mal ne Frage: warum gehst du in die Berge?

          Kommentar


          • #6
            AW: Gedrängel am Everest

            Zitat von hosenseidl Beitrag anzeigen
            Aber es kommt noch besser, die Chinesen bauen ja derzeit eine Strasse zum Basislager.
            Ahja, klar, befahrbar mit Dreirad und Holzroller oder wie soll dann die Akklimatisierung laufen? Hoffentlich bauen sie ein Krankenhaus gleich dazu... Oh Mann

            Meine letzte Bergtour führte mich auf den Fluchtkogel (Ötztaler), den ich eigentlich aufgrund des Namens nicht besteigen wollte - ...kogel erschien mir albern. Aber schön war's dann doch und vor allem waren wir die einzigen So stell' ich mir das vor!

            Ciao
            Slider

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            • #7
              AW: Gedrängel am Everest

              Sprich, es sieht so aus wie am Eisenerzer Reichenstein? (aufgenommen Sept 06)
              HPIM2550.JPG
              Schöne Grüße, Harry

              http://www.rottensteiners.info

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              • #8
                AW: Gedrängel am Everest

                Zitat von Slider Beitrag anzeigen
                ... im vergangenen Frühjahr der Everest von 597 Leuten bestiegen wurde. Bedenkt man die im Vormonsun zur Verfügung stehende Zeitspanne - wenige Tage bis Wochen im Mai ... Was ist denn da los?
                Ich habe das Höhenbergsteigen in letzter Zeit nicht besonders intensiv verfolgt, daher hat mich das schon ein bißchen überrascht.
                Schau doch einfach einmal bei everestnews.com und mounteverest.net die diversen Berichte und Links zu weiteren Bildberichten durch, dann siehst du, was sich dort so abspielt...

                Zitat von bergsteirer Beitrag anzeigen
                Am 22. Mai 2003 standen 115 Menschen auf dem höchsten Berg der Erde. Der überwiegende Teil davon von kommerziellen Anbietern hinaufgeschleppt.
                Wenn mir einer erklären kann was das bringen soll wäre ich ihm dankbar.
                Hast du eine Erklärung, warum es z.B. am Schneeberg, Dachstein, Großglockner, Matterhorn, Mont Blanc, Kilimanjaro, Aconcagua genauso zugeht?
                Wenn ja, gilt die auch für den Mount Everest.

                Großglockner und Matterhorn (z.B.) haben mit dem Mount Everest auch noch gemeinsam, dass heute viele Besteiger (oder besser: Aspiranten) im Hinblick auf ihr bergsteigerisches Können dort eigentlich gar nix verloren haben. Ein Unterschied kommt allerdings am Mount Everest immer mehr heraus: es gehen Leute nicht hinauf, weil sie so gut sind, sondern weil sie das nötige Geld dazu haben...

                Zitat von Harry_R Beitrag anzeigen
                Sprich, es sieht so aus wie am Eisenerzer Reichenstein?
                Am Mount Everest hat es teilweise schon ärger ausgesehen (siehe z.B. hier oder hier).
                Am Eisenerzer Reichenstein ist dann aber noch der große Unterschied, dass dort eben genug Platz für all die Leute ist, und die sich (daher) auch kaum gegenseitig gefährden...
                snowkid G.m.b.h. - Gehst mit, bist hin... *g*

                Kommentar


                • #9
                  AW: Gedrängel am Everest

                  Zitat von snowkid Beitrag anzeigen
                  Schau doch einfach einmal bei everestnews.com und mounteverest.net die diversen Berichte und Links zu weiteren Bildberichten durch, dann siehst du, was sich dort so abspielt...
                  Das ist allerdings mal wieder

                  Denke aber man muß sich da an die etwas andere Mentalität in anderen Völkern erinnern. Mancher Asiat geht mit der Devise "Gipfel oder Tod" da hinauf und seinen Mitstreitern zur Last zu wäre unanständig, geradezu undenkbar. Entsprechend leistet auch keiner Hilfe.

                  (Ich weiß das solche Vorfälle auch unter westlichen Expeditionen passiert sind, das ist eine andere Sache.)

                  Gruß, Martin

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                  • #10
                    AW: Gedrängel am Everest

                    Nun, ich war auch eine von diesen mehr als 500 Personen. Wieso hätte ich den Everest nicht versuchen sollen? Die alte Antwort "because it's there" gilt immer noch. Ich denke, dass ich mir das zutrauen durfte nach allen Viertausendern der Schweiz und den anderen sechs der Seven Summits und überhaupt noch vielen, vielen Gipfeln. Dass man dort nicht alleine ist, sollten alle wissen, die den Everest versuchen wollen. (Es sei denn man gehe an die Ostseite oder mindestens an den Westgrat.)

                    Sozusagen als Gegengewicht besteige ich mittlerweile hierzulande vorallem unbekannte Gipfel, weil ich immer gerne einen neuen Berg kennenlerne.
                    Zuletzt geändert von Veronika Meyer; 12.12.2007, 16:43.
                    Musst
                    dein leben erfinden.
                    Eine himmelstreppe.
                    Tritt
                    um tritt.

                    Jos Nünlist

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Gedrängel am Everest

                      Zitat von Veronika Meyer Beitrag anzeigen
                      Nun, ich war auch eine von diesen mehr als 500 Personen. Wieso hätte ich den Everest nicht versuchen sollen? Die alte Antwort "because it's there" gilt immer noch...
                      Wenn ich mir die letzten Postings zu diesem Thema durchlese, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, das vorallem jene Leute ein Problem mit der haufenweisen Ersteigung des Everest haben, die selbst noch nicht dort waren.

                      Bitteschön er ist der Höchste auf unserem Planet, ist doch logisch das da Bergsteiger in Unmengen ihr Glück versuchen, keiner von Ihnen wird sich dort erholsame Stunden in abgeschiedener Gebirgswelt erwarten.

                      Zu den vielfach kritisierten "kommerziellen Anbietern":
                      ich denke, das ohne Sie wohl kaum weniger Leut auf den Berg raufgehen würden,
                      ich glaube aber, das ohne diese Anbieter wesentlich weniger lebendig runterkommen würden.
                      Zuletzt geändert von bergpeter; 12.12.2007, 17:00.
                      neue Homepage: www.berg1.at.tf

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                      • #12
                        AW: Gedrängel am Everest

                        Zitat von bergpeter Beitrag anzeigen
                        Wenn ich mir die letzten Postings zu diesem Thema durchlese, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, das vorallem jene Leute ein Problem mit der haufenweisen Ersteigung des Everest haben, die selbst noch nicht dort waren..
                        Mir ists wurscht, wie viele da raufgehen, ist eh nicht mein Traumberg


                        Zitat von bergpeter Beitrag anzeigen
                        Zu den vielfach kritisierten "kommerziellen Anbietern":
                        ich denke, das ohne Sie wohl kaum weniger Leut auf den Berg raufgehen würden,
                        Das glaub ich nicht. Ohne die Komplettanbieter gäbs deutlich weniger Betrieb im Himalya

                        Zitat von bergpeter Beitrag anzeigen
                        Zu den vielfach kritisierten "kommerziellen Anbietern":
                        ich glaube aber, das ohne diese Anbieter wesentlich weniger lebendig runterkommen würden.
                        Das schon eher, aber erst raufhetzen, um nachher zumindest einen Teil wieder heil runterzubringen ist ein Geschäftsprinzip, dass zumindest zum Nachdenken Anlass gibt
                        ________________________________

                        Jedermann steht irgendwann vor einem Berg, aber nicht jeder erklimmt ihn.
                        Pavel Kosorin, (*1964), tschechischer Schriftsteller und Aphoristiker

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                        • #13
                          AW: Gedrängel am Everest

                          Zitat von bergpeter Beitrag anzeigen
                          Wenn ich mir die letzten Postings zu diesem Thema durchlese, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, das vorallem jene Leute ein Problem mit der haufenweisen Ersteigung des Everest haben, die selbst noch nicht dort waren.

                          Bitteschön er ist der Höchste auf unserem Planet, ist doch logisch das da Bergsteiger in Unmengen ihr Glück versuchen, keiner von Ihnen wird sich dort erholsame Stunden in abgeschiedener Gebirgswelt erwarten.

                          Zu den vielfach kritisierten "kommerziellen Anbietern":
                          ich denke, das ohne Sie wohl kaum weniger Leut auf den Berg raufgehen würden,
                          ich glaube aber, das ohne diese Anbieter wesentlich weniger lebendig runterkommen würden.

                          muss ich dir zustimmen, denke ich mir auch so!
                          my bikes:
                          http://light-bikes.com/bikegallery/B...ing.asp?id=752
                          http://www.fotos.light-bikes.de/main.php?g2_itemId=9781

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                          • #14
                            AW: Gedrängel am Everest

                            Nun, ich war auch eine von diesen mehr als 500 Personen. Wieso hätte ich den Everest nicht versuchen sollen? Die alte Antwort "because it's there" gilt immer noch...

                            Zitat von bergpeter Beitrag anzeigen
                            Wenn ich mir die letzten Postings zu diesem Thema durchlese, kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, das vorallem jene Leute ein Problem mit der haufenweisen Ersteigung des Everest haben, die selbst noch nicht dort waren.
                            Jetzt versteht mich mal nicht falsch - ich kritisiere niemanden, wenn er auf den Everest geht. Jeder Bergsteiger hat in den Bergen das Recht zu tun, was ihm beliebt, solange er sich an allgemein anerkannte einfache Regeln hält (Müll wieder mitnehmen; andere nicht gefährden; ...). Mich hat vor allem gewundert, wie so viele Leute in einer Saison da hoch kommen können. Die Schlüsselstellen (z.B. Hillary Step am Südostgrat; Second Step am Nordgrat) dürften doch limitierend wirken.

                            Wenn Ihr aber wissen wollt, was ich am Everest-Bergsteigen heutigentags nicht gut finde, hier habt Ihr es:
                            • die ganze kommerzialisierende Logistik, die es auch Bergsteigern, die aus eigener Kraft nicht dazu in der Lage wären, ermöglicht, sich in Situationen zu begeben, die für sie und andere unnötig gefährlich sind
                            • kommerzielle Anbieter, die bis zum Gipfel führen (wollen)
                            • Besteigungen mit Sauerstoff-Unterstützung


                            Ansonsten bin ich dafür, daß wir alle Spaß in den Bergen haben

                            Ciao
                            Slider

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                            • #15
                              AW: Gedrängel am Everest

                              Sorry, der mußte jetzt sein:

                              Gary Larson.bmp

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