Allgäu: Kanzelwand & Fellhorn, Großer Widderstein, Gaisalphorn & Nebelhorn

[Bene29]

Hallo zusammen,

ich möchte heute drei Touren vorstellen, die ich mit meiner Freundin während einer Woche im Oktober 2012 ausgehend von Oberstdorf gegangen bin. Das Wetter war leider sehr regnerisch - deswegen hat es nur für drei Bergtouren gelangt:

Montag: Kanzelwand (2058m) und Fellhorn (2038m)
Donnerstag: Großer Widderstein (2533m)
Samstag: Gaisalphorn (1953m) und Nebelhorn (2221m)

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Montag, 8.10.2012

Eine ganz nette Gratwanderung inklusive Kanzelwand (2047m) und Fellhorn (2037m).

Von der Kanzelwand, und auch auf dem ganzen Folgeweg tolle Aussicht auf die ganze Bergwelt des Allgäus.

Auf dem gesamten Weg, besonders im Bereich von Kanzelwand und Fellhorn, selbst an einem kühlem Montag im Oktober sehr (zu) viel Betrieb.
(Zur Kanzewlwand, Fellhorn und zum Söllereck am Ende führen je eine Bergbahn.)

Eigentlich war geplant, am Ende der Tour vom Berghaus Söller zu Fuß nach Riezlern zurückzugehen. Stattdessen mit der Söllereckbahn und Bus zurück.



Kanzelwand:


Panorma Hauptkamm der Allgäuer Alpen


Blick von Kanzelwand in Richtung Fellhorn


Blick vom Fellhorn über den Grat

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[Dienstag und Mittwoch regnete es wie aus Kübeln...]

Donnerstag, 11.10.2012

Start um 11:15 am Hotel Adler, zügiger Anstieg und Höhengewinn über mäßig steile Wiesen Richtung Widdersteinhütte.

Nach der Hütte wird es schnell steiniger und steil, ab dem eigentlichen Einstieg in die "Schlucht" Richtung Gipfel ist der Weg blau-weiß markiert.

Es geht steil in der Schlucht mit leichter Kletterei bergan, immer wieder braucht man auch die Hände zum Vorwärtskommen.

Richtung schwierig wird es dabei aber nie. Kaum ausgesetzte Stellen, bis auf ein paar Meter auf dem Grat vorm Gipfel, aber harmlos.

Vom Gipfel grandiose Aussicht in alle Himmelsrichtungen, das Allgäu und das Kleinwalsertal nördlich, reihenweise hohe, teils schon schneebedeckte Berge südlich von einem.

Tolle Tour, aber von Oberstdorf zu weite An/Abfahrt zum Hotel Adler.
Besser von Baad aus dem Kleinwalsertal ansteigen, zwar 350hm mehr, aber auf einige Kilometer verteilt ja kein Problem.





Ungefährer Zustieg:


4 Wanderer vor mir;


Am Gipfel:

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[Freitag ging es in die sehenswerte, aber selbst an einem regnerischem Oktobertag gut besuchte Breitachklamm.]

Samstag, 12.10.2012


Am letzten Tag im Allgäu, einem versönlich schönem Samstag nach dem vielen Regen, sind meine Freundin und ich noch einmal auf eine richtige Bergtour gegangen.

Route: Vordere See-Alp (1267m), Roßbichel (1468m), Niedereck (1862m), Gaisalphorn (1963m), Nebelhorn (2224m) bzw Mittelstation Edmund Probst Haus für meine Freundin (1927m).

In Richtung Roßbichel ging es zunächst über einen kaum steilen Pfad einfach bergan. Kurz vorm Roßbichel müssen wir den richtigen Weg verloren haben, und stapften mit einem anderem Pärchen auf einen immer schlechteren und schwierigeren Pfad, über alte, feuchte, umgestürzte Baumstämme in einen Steilhang hinein...
Das andere Pärchen bemerkte, vor uns gehend, den Fehler, und der Mann erkundete einen Weg den Steilhang hoch zum Roßbichel. Wir folgten, machten dann am Roßbichel eine erste kleine Pause.

Zum Niedereck ging es über einen bequemen, gut angelegten Pfad in unendlich vielen Serpentinen, mit zuletzt einigen kleinen harmlosen Kletterstellen (Stahlseile, Trittstufen) hoch.

Am Niedereck dann fantastische Aussicht; die Täler unter einer Wolkenschicht in ca 1500m Höhe verdeckt, die Gipfel des Allgäus ragten daraus hervor. Die hohen teilweise schon mit Schneekrone.
Wirklich sehr schön!

Vom Niedereck kann man westlich zum Rubihorn auf- oder zu den Gaisalpseen absteigen (ausgeschildert), oder eben östlich zum Gaisalphorn aufsteigen - nicht ausgeschildert.
Lediglich ein Schild warnt in diese Richtung: "Lebensgefahr! Kein Abstieg!" Naja, absteigen wollten wir ja auch nicht.

Trotzdem, es hat wohl seinen Grund, warum das Gaisalphorn nicht ausgeschildert ist. Als einen "Wanderweg" kann man den Weg nicht mehr bezeichnen, vielleicht als alpinen Steig.

Für Turnschuh-Touristen defintiv absolut ungeeignet. Dennoch hatten es anscheinend zwei solche Herren mittleren Alters ohne jegliche Erfahrung versucht - sie kamen uns entgegen, während sie zwei erfahrene Bergsteiger zum Niedereck zurück begleiteten. Mit den beiden unterhielten wir uns kurz: Unverantwortlich für die zwei, dort zu gehen, Kopfschütteln, so der Tenor; und einer der beiden Touristen hatte sich wohl vor lauter Angst auf dem Steig eingenässt....

Unklar blieb für uns, ob die beiden es tatsächlich vom Nebelhorn über das Gaisalphorn geschafft hatten - es machte zwar den Anschein, aber vorstellen konnten wir uns das beim weiteren Begehen des Steigs kaum. Vielleicht kamen sie aber auch vom Niedereck wie wir, und waren von den beiden Helfern zurückbegleitet worden.

Auf dem Steig also: Zunächst mäßig ausgesetzte Stellen nur zu einer Seite hin, dann eine kurze, vielleicht 3 Meter lange beidseitig sehr ausgesetzte Stelle, die man (leicht, waagerecht) kletternd überwinden musste. Wirklich nicht ohne.

Dann eine ca 2,2m hohe senkrechte Felsstufe, mit einem losen Stahlseil als Unterstützung.

Außerdem eine etwa 4-5m lange Stahlleiter.

Im weiteren Verlauf, auch auf der anderne Seite des Gipfels nochmal einige einfache, aber steile Kletterstellen, und durchwegs ausgesetztes Gelände zu beiden Seiten hin - alles nicht zu unterschätzen.

Später, unterhalb des Gundkopfs, trennten sich dann unsere Wege kurz vor Ende: Ich stieg nochmals ca 350hm über einen einfach zu bewältigenden Steig zum Gipfel des Nebelhorn auf 2224m hoch, während meine Freundin direkt zur Mittelstation der Nebelhornbahn ging.

Super Bergtour!!! Spannend, tolle Aussichten, Adrenalin, Action - toll!!!

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Der falsche Pfad unterhalb des Roßbichel:


Im Aufstieg zum Niedereck:




Leichte Kletterei unterhalb des Niederecks:


Panorama: Links Rubihorn, Mitte rechts Nebelhorn, rechts Gaisalphorn:




Schlüsselstellen zum Gaisalphorn:


Leiter:


Am Nebelhorn: