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Weiße Wand, Schiwanderrunde im Toten Gebirge, 21.3.2015

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  • Weiße Wand, Schiwanderrunde im Toten Gebirge, 21.3.2015


    Dass Google den Steirersee „Steyrersee“ nennt, tut mir im Aug schon ein bissl weh.



    Eine Tour, die von der Tauplitz tief ins zentrale Hochplateau des Toten Gebirges führt. Wie man am Höhenprofil (die untere Kurve sind die kumulierten Höhenmeter) erkennen kann, ists vorrangig eine Wanderrunde, die mehrmaliges Auf- u. Abfellen beinhaltet, also nix für Freerider. Dafür kann man auf solch einer Tour schnell mal ganz alleine sein, auch an einem schönen Tag am Wochenende, in Zeiten des Schitourenbooms. Zwei Überquerer, die von der Tauplitz zum Prielschutzhaus unterwegs waren, bleiben heute die einzigen Begegnungen.

    Wir reisen am Freitagnachmittag an und kommen im Naturfreundehaus unter, wo wir die einzigen Nächtigungsgäste sind. Dafür gibts vom Wirt auch gleich ein Begrüßungsschnapserl.


    Nach dem Thermosfrühstück geht’s einmal (stückweise mit Schlittschuhschritten) über die Ratrac-Spuren der Sonne entgegen:


    Rückblick zu den Steirerseehütten, dort unten haben wir das erste mal aufgefellt:


    Ja, heute ist Frühlingsbeginn und mein Schatz ist auch recht frühlingshaft unterwegs. Im Hintergrund der Grimming:


    Das Große Tragl ist wahrscheinlich das häufigste Schitourenziel von der Tauplitz, aber wir lassens heute links liegen:


    Hier sehen wir erstmals unser heutiges Ziel, die Weiße Wand: Man sieht auch schön, woher der Berg seinen Namen hat.

    Anstieg und Abfahrt erfolgen auf der gut erkennbaren Südflanke. Links im Bild ist die Plankermira, der wir auch schon mal einen Besuch abgestattet hatten.

    Der Dachstein ist immer wieder in unserem Blickfeld:


    Rückblick auf die Karstfläche, über die wir gekommen sind:


    Ein paar Höhenmeter hätten wir uns gespart wenn wir uns östlich der Plankermira mehr links gehalten hätten, so sind wir mit den Fellen tiefer runter gerutscht als notwendig.

    Hier geht’s aber schon rauf auf den Sattel zwischen Plankermira und Weiße Wand, in den Karten als „Zwisch“ bezeichnet, häugiger wird’s aber Rickmersscharte genannt.


    Hier sind wir schon im Anstieg auf der Südflanke, Harscheisen sind da schon ganz angenehm, obwohls eh schon ein wenig aufgefirnt hat:




    Der Prevedel schreibt über den Gipfelanstieg „steil, meist zu Fuß“, da hatten wir offenbar sehr gute Bedingungen, dass wir auf Schi ganz raufgehen konnten. Wir nehmen sonst die Schi auch gerne auf den Rücken, um ein Spitzkehrenstakkato in harten Flanken zu vermeiden.

    Die Weiße Wand hat einen Doppelgipfel. Der Steinmann hier markiert den Punkt, der in der Karte mit der Höhe 2198 gekennzeichnet ist. Drüben (NW) gibt’s dafür ein Kreuz, das dort wahrscheinlich aufgrund der besseren Sichtbarkeit von unten aufgestellt wurde.
    Nach uns die Sintflut.

  • #2
    AW: Weiße Wand, Schiwanderrunde im Toten Gebirge, 21.3.2015

    Auf der Abfahrt haben wir tollen Firn, leider ist es nicht mehr so wolkenlos wie am Morgen, aber das haben wir eh aufgrund der Wetterprognose erwartet.


    Die Sichtbedingungen bleiben aber gut, sodass wir diesmal die Variante in Richtung Öderntal kennenlernen wollen.

    Das Gelände ist nicht ganz übersichtlich, ein GPS erleichtert da schon das Einhalten der Route.

    Zwischen dem Lawinenstein mit der Sesselbahn und unserem Standort befindet sich das Öderntal, da wollen wir hinunter:


    Davor mussten aber nochmals die Felle rauf, auch weil wir einer Spur folgend etwas zu weit rechts runter gefahren sind.

    Das Abfahrtsgelände zur Plankeraualm bietet uns wieder perfekten Firn, ein Hochgenuss der auf dieser Tour viel zu schnell zu Ende geht:




    Hier sehen wir auch mehr Spuren als oben, offenbar wird diese Tour auch öfters von unten mit Ausgangspunkt Kochalmbauer begangen.

    Die Hütten auf der Plankeraualm sind noch ordentlich eingeschneit:


    Die Standardabfahrt geht jetzt weiter südwestlich runter zum Kochalmbauer, wo man vielleicht ein zweites Auto geparkt hat. Haben wir aber nicht und auch keine Fahrräder, was wir kurz angedacht hatten.
    Übrigens gilt jetzt ein Radfahrverbot auf der Mautstraße. Ich hab den Parksheriff am Tauplitzparkplatz gefragt, was es damit auf sich hat: Ist nur zum Wohle der Radfahrer, damit sie nicht den Straßenstaub atmen müssen, den die Autofahrer aufwirbeln. Sie haben wirklich nur das Beste im Sinn, für die Radlfahrer.

    Aber zurück zur Tour: Wir müssen also wieder zurück rauf auf die Tauplitz und ich hab dafür aus Luftbildaufnahmen einen schönen Schlag direkt unterhalb der Schlageraualm ausgemacht, der den Weg um etwa 2km abkürzt. Hat am Anfang auch gut ausgesehen, aber als das Gelände dann etwas steiler wurde, wars mit dem Schnee vorbei: Ist ja auch logisch, ein südseitiger Schlag auf etwa 1200m Ende März, das hätte ich mir denken können. Hab ich aber nicht und so kann ich mir allerlei unschöne Worte meiner Begleiterin anhören, als wir die Schi ungefähr 150hm runterschleppen.

    Die Tourenvariante zum Kochalmbauer wird also öfters gefahren, das haben wir an der Anzahl der Abfahrtsspuren gesehen, auf unserem Rückanstieg durchs Öderntal sehen wir aber keine einzige Schispur. Erst oben, am Beginn der Steilstufe, die uns wieder aufs Tauplitzplateau bringt, biegen wir in den Trampelpfad ein, den die Geisterwaldabfahrer vom Großen Tragl nehmen.

    Hier schauen wir rauf zum Öderntörl, wo man wieder das Plateau erreicht.


    Der Rückanstieg schlaucht uns jetzt schon ein bisschen, aber um ½ 3 haben wir das Naturfreundehaus doch wieder erreicht, nach einem Start um etwa ½ 7.

    Uns hats getaugt, diese Runde mit recht unterschiedlichen Teilabschnitten (Autobahn bis Traglabzweigung, Dolinen- und Grabengewirr im Karst, schöne Gipfelflanke, unübersichtliches Auf und Ab bis zum Plankeraueck, perfekter Firn in parkähnlichem Waldgelände bis zur Plankeraualm, bierdurststeigender Anstieg am Schluss).
    Potentiellen Nachahmern sei aber gesagt: Schaut euch vorher das Höhenprofil an, wer das Dahinhatschen mit Fellen nur als Mittel zum Zwecke einer tollen Abfahrt sieht, wird hier wahrscheinlich enttäuscht sein.
    Man muss schon das Schiwandern an sich („der Weg ist das Ziel“) mögen, dass man hier uneingeschränkt genießen kann.

    LG Hans
    Zuletzt geändert von GrazerHans; 22.03.2015, 17:07.
    Nach uns die Sintflut.

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    • #3
      AW: Weiße Wand, Schiwanderrunde im Toten Gebirge, 21.3.2015

      Sehr Lässige Tour - Gratuliere!
      LG
      Sebastian

      samma uns ehrlich - das Leben is herrlich!

      Tourenfotos

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      • #4
        schöne runde.... und der parkplatzhüter hat das bzgl. radfahrer und staub einatmen im vollen ernst oder mit einer gewissen ironie gesagt?

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        • #5
          AW: Weiße Wand, Schiwanderrunde im Toten Gebirge, 21.3.2015

          Saulässige Tour, aber ich mag auch Skiwandern ja auch gern.
          Over every mountain there is a path, although it may not be seen from the valley.

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          • #6
            AW: Weiße Wand, Schiwanderrunde im Toten Gebirge, 21.3.2015

            Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
            Zwei Überquerer, die von der Tauplitz zum Prielschutzhaus unterwegs waren, bleiben heute die einzigen Begegnungen.
            Wir sind unterhalb der Weissen Wand rüber zum Wegedreieck, leicht ansteigend über den Hinteren Ofenkogel weiter zum Bösenbühelsattel und haben uns nach ein paar Stunden Einsamkeit am Hochplateau direkt dem Massentourismus in der Dietlhöll hingegegen.

            Hat mich sehr gefreut, euch kennenlernen zu dürfen! Auch wenn ich es erst heute beim Lesen des Berichts gesehen hab, das ihr es wart...

            Zuletzt geändert von jules_mp; 22.03.2015, 18:10.

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            • #7
              AW: Weiße Wand, Schiwanderrunde im Toten Gebirge, 21.3.2015

              @alle: Danke für die netten Rückmeldungen, was wäre eine Selbstdarstellung, wenn sie niemand bewundert!
              Zitat von Steirerspur Beitrag anzeigen
              .... und der parkplatzhüter hat das bzgl. radfahrer und staub einatmen im vollen ernst oder mit einer gewissen ironie gesagt?
              Naja, das hat er schon ernst gemeint.
              Wobei der Parkscheinverkäufer das Fahrverbot (bis wann weiß ich nicht, vielleicht bis der Liftbetrieb endet?) wohl nicht erlassen hat und eben sein Sprücherl aufgesagt hat, das ihm die Geschäftsführung vorgegeben hat. Was wirklich der Grund ist, weiß ich nicht, deshalb hab ich ja danach gefragt.
              Bezüglich Staubbelastung auf der asphaltierten Mautstraße: Die Schladminger bewerben ihre geschotterten Zufahrtsstraßen zu den riesigen Parkplätzen am Talschluss als Mountainbike-Eldorado.

              Zitat von jules_mp Beitrag anzeigen
              Hat mich sehr gefreut, euch kennenlernen zu dürfen!
              ..... und haben uns nach ein paar Stunden Einsamkeit am Hochplateau direkt dem Massentourismus in der Dietlhöll hingegeben.
              Ebenso!
              Ist schon lustig, wenn man sich nach der realen Welt auch in der virtuellen wieder trifft (oder umgekehrt). Ich hab auch die Erfahrung gemacht, dass die Bereitschaft für ein wenig Small-Talk umgekehrt proportional zur Begegnungsanzahl ist. Wenn ich 2 Leute in einsamer Gegend treffe, frage ich halt, was sie so vorhaben, wenn 20 (oder mehr) unterwegs sind, bleibts beim "Griaß eich".

              Zur Dietlhöll: Hab ich mir gedacht, dass es nicht überall so ruhig war wie bei uns.

              LG Hans
              Nach uns die Sintflut.

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              • #8
                AW: Weiße Wand, Schiwanderrunde im Toten Gebirge, 21.3.2015

                tolle Runde, Hans gratulier euch!

                Hab mir de G'schicht mal am Gipfel des Scheiblingtragls überlegt, bin aber bis dato noch nicht dazu gekommen.

                für den feinen Bericht!

                lG
                Martin
                Leuchtende Tage - nicht weinen, dass sie vergangen, sondern lächeln, dass sie gewesen!

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