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Regenspitz, 1675m, Osterhorngruppe - Anstieg vom Tauglboden 27.02.2018

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  • Regenspitz, 1675m, Osterhorngruppe - Anstieg vom Tauglboden 27.02.2018

    Am vierten Tag dieses kurzen Heimaturlaubes war ich alleine unterwegs. Das Wetter war wieder nicht besonders berauschend, immer noch recht kalt und die Gipfel in Wolken. Sowie beim Schlenken am Vortag auch heute optimale Bedingungen für einen weiteren Klassiker, den man sonst nie alleine erleben kann.

    Ich fuhr mit dem Auto über die Sommerau rein in den Tauglboden. Nicht ganz am tiefsten Punkt des Grabens auf ca. 680m gibt es hier auch im Winter einen gut geräumten Parkplatz. Weiter fahren macht keinen Sinn, da es hinten keine Parkmöglichkeiten mehr gibt. Im Graben herunten hat es gar nicht so viel Schnee aber auch hier nahm mit jedem Meter den ich höher kam die Schneehöhe zu.

    Anfänglich muss hier entlang der Straße bis nach dem Gehöft David gegangen werden.

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    Schönes Eis auf den Bächen die hier in den Graben runter kommen. Vor langer Zeit bin ich hier auch mit Eisausrüstung unterwegs gewesen.

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    Wild schaut es im Davidgraben aus. Da musste ich glücklicherweise aber nicht durch. Nach der Brücke über den Graben dann die erste Möglichkeit die Straße zu verlassen und durch den Wald abzukürzen.

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    Bei der Grundbichlalm auf 865m wird das Gelände dann erstmals etwas weiter und Schnee hat es auch schon ganz schön. Im Winter ist das Gasthaus unter der Woche nie geöffnet. An schönen Wochenenden ist manchmal offen.

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    Ab Grundbichl folgte ich dann dem Sommerweg rauf zur Bergalm. Nett ist der Weg der hier manchmal entlang einem kleinen Bacherl rauf geht.

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    Unterhalb der Bergalm dann wieder einmal ein Hauch von Blau am Himmel. Die alte Doppelspur läßt erahnen was da am vorangegangenen Wochenende los war.

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    Rückblick zur Bergalm 1250m. Im Hintergrund rechts das Bergköpfel und links das Sattelköpfel.

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    Oberhalb der Storchenalm quert hier die Spur zur Kapelle.

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    Die kleine Kapelle bevor es in den steilen Hochwald rauf geht.

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    Mit vielen Spitzkehren führte die Spur durch den Wald rauf. Hier ist alles gut zerspurt. Die Spur zog relativ weit bis unter den Gipfel rauf. Weit oben dann eine pickelharte Unterlage mit einer dünnen Neuschneeauflage. Die Querung aus dem Graben raus auf den Rücken war durch die dünne Neuschschneeauflage auf der harten Unterlage ziemlich unangenehm und mit großer Vorsicht zu begehen. Harschteisen wären hier sinnvoll gewesen.

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    Am Rücken hat der Wind den Neuschnee der Nacht abgelager und ich durfte hier auch noch ordentlich spuren. Die letzten hundert Höhenmeter waren die anstrengensten.

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    Am Gipfel begann es dann wieder etwas zu schneien und ein wenig Wind gab es auch. Lang bin ich nicht geblieben.

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    Viel Fernsicht gab es nicht. Der Blick über den Gendarmen hinweg zum Gruberhorn war aber trotzdem spektakulär anzusehen.

    Da die Abfahrt entlang der Aufstiegsspur vom Wochenende bereits sehr zerspurt war und der wenige Schnee auf der alten Unterlage auch nicht so toll ausgesehen hatte, hab ich mich an eine Variante erinnert, die ich bereits vor einigen Jahren einmal gefahren bin.

    Oben ist die Variante nicht so toll. Ich musste entlang dem Sommerwer am westseitigen Rücken ca. 200HM abfahren. Teilweise war die Abfahrt hier etwas eng. Tiefe Abschnitte wechselten sich mit hart gepressten ab. Ab ca. 1550m verließ ich den Rücken und stoch,etwas nordseitig dem Rücken, in eine steile Waldflanke rein.

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    Nur zwei alte Spuren waren hier zu finden, dafür aber knietiefer federleichter Pulver. Ein Traum diese knapp 250HM runter zur Alm. So lockeren und tiefen Pulver durfte ich schon lang nicht mehr fahren.

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    Auch die Hänge über die Bergalm waren noch sehr lohnend.

    Bis zur Grundalm bin ich dann entlang dem Almweg abgefahren. Bei der Grundalm dann noch ein paar Schwünge auf der Wiese. Die Straße runter ist mit Vorsicht zu befahren. Tlw. wurde hier gestreut. Die Steindln waren bei der dünnen Schneeauflage natürlich nicht zu erkennen. Von der Brücke beim Davidgraben hab ich die Ski dann zurück getragen.

    An diesem Tag war es sehr sicher. Die tiefen Temperaturen haben eine gut durchgefrorene Unterlage geschaffen. Aber der Anstieg von der Bergalm auf den Regenspitz ist auch bei geringer Lawinenwarnstufe nicht zu unterschätzen. Im steilen lichten Wald hat es hier leider bereits sehr schwere und tödliche Lawinenunfälle gegeben.

    An diesem Vormittag hatte ich unterwegs überhaupt niemanden gesehen. Nur unten beim Parkplatz war dann noch eine Spaziergeherin unterwegs. Auch heute waren es wieder ca. 1100HM.
    Am Nachmittag ging es dann etwas traurig zurück nach Wien. Aber ich komm ja wieder nach Salzburg um noch ein paar Tourln machen zu können.

    LG. Martin

    Zuletzt geändert von waldrauschen; 31.03.2018, 22:34.
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  • #2
    Hallo Martin,

    wieder eine weitere schöne Doku trotz wenig blau am Himmel. Der Steilwald sieht am Bild doch schon etwas lawinengefährlich aus. Nach welchen Kriterien entscheidest du hier solo durchzugehen oder umzukehren? Hätte da allein ein etwas mulmliges Gefühl.

    Du schreibst auch bei der Querung aus dem Graben raus war unangenehm und mit grosser Vorsicht zu begehen. Hatte man in deinem Fall das Gefühl, dass der Schnee unter einem wegbricht, oder ist es dann eh schon zu spät?

    LG Chris
    Zuletzt geändert von chfrey; 05.03.2018, 09:33.

    Kommentar


    • #3
      Zitat von chfrey Beitrag anzeigen
      Der Steilwald sieht am Bild doch schon etwas lawinengefährlich aus. Nach welchen Kriterien entscheidest du hier solo durchzugehen oder umzukehren? Hätte da allein ein etwas mulmliges Gefühl.

      Du schreibst auch bei der Querung aus dem Graben raus war unangenehm und mit grosser Vorsicht zu begehen. Hatte man in deinem Fall das Gefühl, dass der Schnee unter einem wegbricht, oder ist es dann eh schon zu spät?
      Servus Chris
      Die mir bekannten Abgänge in diesem Wald waren bei viel Neuschnee bzw. warmen Temperaturen. Der Hang dort ist ja nicht extrem steil. Ich habs nicht nachgemessen, aber irgendwas um 35° wird er haben.
      Es hatte an diesem Tag LW1 in der Gegend und es war sehr kalt. Die Unterlage war extrem kompakt. Eine Neuschneeauflage von ca. 10cm. Die ist schon immer wieder kleinflächig unter dem Ski abgerutscht. Aber diese Schicht war komplett ungebunden. Seitens der Lawinensituation hatte ich nicht einmal ein mulmiges Gefühl.

      Die steile Querung raus auf den Rücken war unangenehm, da der lose Pulverschnee von der harten Unterlage abgerutscht ist und ich auf der harten Unterlage nur schlecht halt gefunden hatte. Da wäre es gscheiter gewesen Harschteisen zu verwenden (Danke für den Hinweis, ich hab das oben im Text auch ergänzt). Das schlimmste was geschehen hätte können wäre gewesen, dass ich einige Meter abgerutscht wäre. Da hatte ich schon ein etwas mulmiges Gefühl. Seitlich abzurutschen ist auch nicht fein, natürlich hätte ich mich da auch verletzen können, aber meine Angst war nicht groß genug deswegen umzudrehen.
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