Die Eckdaten:
Radtour in den Südkarpaten (auch „Transsilvanische Alpen“) von Sibiu (Hermannstadt) bis Băile Herculane (Herkulesbad).
8 Tage (Samstag bis Samstag), laut GPS-Aufzeichnung eine Wegstrecke von 408km bei 7362 Höhenmetern.


Die Anregung für diese Tour hab ich mir aus dem Programm des Linzer Reiseveranstalters „Bergspechte“ geholt. Herzlichen Dank jedenfalls für die Infos, die ich mir dabei aus der Beschreibung der Tour holen konnte, sie bildeten das Grundgerüst meiner Vorbereitung. Die Streckenführung wurde ein wenig abgeändert, um dem Ganzen doch eine persönliche Note zu geben, die Route hab ich mir dabei mit Google Earth und Open Street Map zusammengesucht und aufs GPS geladen. Statt einem rumänischen Guide sind war damit eben einem elektronischen gefolgt, hat bestens geklappt.
Den Gepäcktransport mussten wir halt selbst übernehmen, und um eventuellen Problemen bei der Quartiersuche aus dem Weg zu gehen, haben wir auch Campingzeug mitgeführt. Für die Räder sollte man bei einer solchen Tour natürlich auch etwas mehr Material mithaben als nur den Ersatzschlauch plus Reifenheber und Druckgaspatrone. Damit hatten wir natürlich etwas mehr an Gewicht mitzuführen, was uns sicher die eine oder andere Schiebepassage beschert hat, die man mit einem Tagesrucksack noch fahren hätte können. Das ist halt der Preis der Unabhängigkeit, aber für uns passts so.
Um die Urlaubswoche voll auszunutzen, haben wir die Tour Freitag nachmittags gestartet:

Nein, das sind noch nicht die Karpaten, im Hintergrund ist der Grazer Schlossberg, auf der Fahrt zum Hauptbahnhof.
Dort wurden die Räder am Bahnsteig in schon bewährter Manier auf Reisegepäcksgröße gebracht und ab gings mit dem Zug um 16.25 nach Wien. Im Railjet, der ja keine Räder mitnimmt, schaut das dann so aus, Leser meiner Radreiseberichte kennen das eh schon, unsere beiden Bikes in Wickelfolie:

In Wien dann umgestiegen auf den Nachtzug Wien-Bukarest, wir haben uns einen Liegewagen gegönnt und die doch lange Anreise sehr angenehm zugebracht. In Simeria in Transsilvanien (Siebenbürgen) mussten wir am frühen Vormittag nochmals auf einen Regionalzug umsteigen um zu unserem Ausgangspunkt Sibiu (Hermannstadt) zu kommen. Geld hatte ich vorher keines gewechselt und einen Bankomat oder eine Wechselstube gabs in Bahnhofsnähe nicht. Wir befürchteten schon, unseren Kaffeedurst nicht stillen zu können, weil die Imbissbuden und die Automaten auf die heimische Währung, den Lei bestanden. Ein Taxler hat uns aber gerettet und uns 10 Euro umgewechselt, dafür kriegt man in Rumänien im Restaurant 20 Kaffees oder 8 Krügel Bier.
1.Tag, Samstag
Noch vor Mittag kamen wir in Sibiu an, bauten unsere Radln wieder zusammen und rollten einmal ins historische Stadtzentrum.


Leider hatten wir nicht viel Zeit, um uns in Sibiu, das 2007 den Titel Kulturhauptstadt Europas tragen durfte, viel umzusehen. Nach Geld abheben bei einem Bankomaten einer Raiffeisenbank und einem Pizzeriabesuch in der Fußgängerzone machten wir uns gleich an die erste Etappe, etwa 30km und gut 900 Höhenmeter auf einer Asphaltstraße rauf in die Berge. Unser Ziel war Paltinis (Hohe Rinne), ein ehemaliger Luftkurort des Habsburgerreichs und nun Wintersportort mit einigen Liften.
Diejenigen, die in Geschichte ein wenig aufgepasst haben, wissen natürlich, dass dieser zentrale Teil Rumäniens, Siebenbürgen, eine mehrere Jahrhunderte dauernde deutsche Geschichte hat. Im 12. Jahrhundert kam es zu ersten Einwanderungswellen aus dem heutigen Deutschland und bis zum Ende des ersten Weltkriegs war das Gebiet auch Teil der Monarchie Österreich-Ungarns. Mit Ende des 2. Weltkriegs war die deutsche Bevölkerungsgruppe Übergriffen ausgesetzt und es setzte eine Flucht ein, sodass die deutsche Minderheit zahlenmäßig nur mehr geringe Bedeutung hat. Die Ortstafeln sind aber dennoch noch teilweise zweisprachig beschriftet:

Bei der Heimfahrt lernten wir im Zug einen deutschstämmigen Rumänen aus Brașov (Kronstadt) namens Peter kennen, der uns erzählt hat, dass er noch in den Sechziger Jahren eine deutsprachige Schule besucht hat, in der Rumänisch nur als Fremdsprache unterrichtet wurde.
So, aber eigentlich solls ja nicht um Geschichteunterricht gehen, sondern ums Radln in den Bergen.
Also los, nachdem wir Sibiu hinter uns gelassen haben wird es gleich zunehmend ländlich, wie die Kühe auf der Straße beweisen:

Aber sie halten sich brav an den Rechtsverkehr, also stellen sie keine Gefahr für uns dar.
Oben erwartet uns eine schöne Almlandschaft und Schafherden werden wir auf unserer Tour noch sehr viele sehen:

Wir erreichen nach einer etwas schweißtreibenden Auffahrt in der Nachmittagshitze den Wintersportort Paltinis, wo wir eine reiche Auswahl an Nächtigungsmöglichkeiten haben. Hier sitzen wir schon beim Abendessen und genießen den Ausklang unseres ersten Urlaubstages:

Für die Statistik: 35km und 940 Höhenmeter sind wir am ersten Tag gefahren.
2.Tag, Sonntag
Zunächst geht’s noch ganz kurz die Asphaltstraße bis ans Ende, wo sogar jetzt im Sommer ein Doppelsessellift in Betrieb ist. Der Tiroler Ex-Snowboardprofi Martin Freidanemetz hat hier auch investiert, es soll auch schon eine Beschneiungsanlage geben und natürlich auch einen Funpark. Aber auch im Sommer ist er hier umtriebig und organisiert hier alljährlich die Red Bull Romaniacs, ein Endurorennen das zur Rennserie „Hard Enduro“ gehört, wie auch das bei uns besser bekannte Erzberg-Rodeo.
Man könnte nun auf Schotterstraßen im Rozdesti-Tal weiterfahren, wie die Bergspechte das machen, aber mich hat auf Google Earth die Variante über den Bergkamm angelacht und so biegen wir bald ins steilere Gelände ab, wo wir auch immer wieder mal ein Stück zu schieben haben:

Als Belohnung kommen wir aber über die Waldgrenze auf ein weitläufiges Gelände, das durch sanfte Rücken geprägt ist:

Unsere Route ist als Wanderweg markiert, aber die Gegend hier ist kein Nationalpark und es gibt damit auch keine Beschränkungen fürs motorisierte Fahren im Gelände und das sieht man leider auch:

Hier geht mir auch die Luft aus und der Schaden stellt sich als etwas problematischer heraus:

Die scharfkantigen Schieferplatten haben die Reifenflanke an meinem Hinterrad beschädigt und an einer Stelle will beim Wiederaufpumpen der Schlauch ins Freie. Einen Reservereifen haben wir mit, aber das ist nur eine Notbereifung in sehr schmaler Dimension, den ich noch nicht zum Einsatz bringen will. Ich versuchs mit Reifenflicken auf der Innenseite um den Schlitz abzudecken und montiere den Patienten nun vorne, wo der Reifen weniger belastet wird und ich beim Reifendruck ein wenig sparsamer sein kann. Es hat dann tatsächlich bis zum Schluss gehalten.
Bei meinem Schatz waren noch die Bremsgummis der V-Brake zu wechseln, das waren auch schon die einzigen Pannen. Dafür wird nun zu Hause die Felge entsorgt, die ist schon ziemlich durchgeschliffen und würde bald brechen.
Radtour in den Südkarpaten (auch „Transsilvanische Alpen“) von Sibiu (Hermannstadt) bis Băile Herculane (Herkulesbad).
8 Tage (Samstag bis Samstag), laut GPS-Aufzeichnung eine Wegstrecke von 408km bei 7362 Höhenmetern.


Die Anregung für diese Tour hab ich mir aus dem Programm des Linzer Reiseveranstalters „Bergspechte“ geholt. Herzlichen Dank jedenfalls für die Infos, die ich mir dabei aus der Beschreibung der Tour holen konnte, sie bildeten das Grundgerüst meiner Vorbereitung. Die Streckenführung wurde ein wenig abgeändert, um dem Ganzen doch eine persönliche Note zu geben, die Route hab ich mir dabei mit Google Earth und Open Street Map zusammengesucht und aufs GPS geladen. Statt einem rumänischen Guide sind war damit eben einem elektronischen gefolgt, hat bestens geklappt.
Den Gepäcktransport mussten wir halt selbst übernehmen, und um eventuellen Problemen bei der Quartiersuche aus dem Weg zu gehen, haben wir auch Campingzeug mitgeführt. Für die Räder sollte man bei einer solchen Tour natürlich auch etwas mehr Material mithaben als nur den Ersatzschlauch plus Reifenheber und Druckgaspatrone. Damit hatten wir natürlich etwas mehr an Gewicht mitzuführen, was uns sicher die eine oder andere Schiebepassage beschert hat, die man mit einem Tagesrucksack noch fahren hätte können. Das ist halt der Preis der Unabhängigkeit, aber für uns passts so.
Um die Urlaubswoche voll auszunutzen, haben wir die Tour Freitag nachmittags gestartet:

Nein, das sind noch nicht die Karpaten, im Hintergrund ist der Grazer Schlossberg, auf der Fahrt zum Hauptbahnhof.
Dort wurden die Räder am Bahnsteig in schon bewährter Manier auf Reisegepäcksgröße gebracht und ab gings mit dem Zug um 16.25 nach Wien. Im Railjet, der ja keine Räder mitnimmt, schaut das dann so aus, Leser meiner Radreiseberichte kennen das eh schon, unsere beiden Bikes in Wickelfolie:

In Wien dann umgestiegen auf den Nachtzug Wien-Bukarest, wir haben uns einen Liegewagen gegönnt und die doch lange Anreise sehr angenehm zugebracht. In Simeria in Transsilvanien (Siebenbürgen) mussten wir am frühen Vormittag nochmals auf einen Regionalzug umsteigen um zu unserem Ausgangspunkt Sibiu (Hermannstadt) zu kommen. Geld hatte ich vorher keines gewechselt und einen Bankomat oder eine Wechselstube gabs in Bahnhofsnähe nicht. Wir befürchteten schon, unseren Kaffeedurst nicht stillen zu können, weil die Imbissbuden und die Automaten auf die heimische Währung, den Lei bestanden. Ein Taxler hat uns aber gerettet und uns 10 Euro umgewechselt, dafür kriegt man in Rumänien im Restaurant 20 Kaffees oder 8 Krügel Bier.
1.Tag, Samstag
Noch vor Mittag kamen wir in Sibiu an, bauten unsere Radln wieder zusammen und rollten einmal ins historische Stadtzentrum.


Leider hatten wir nicht viel Zeit, um uns in Sibiu, das 2007 den Titel Kulturhauptstadt Europas tragen durfte, viel umzusehen. Nach Geld abheben bei einem Bankomaten einer Raiffeisenbank und einem Pizzeriabesuch in der Fußgängerzone machten wir uns gleich an die erste Etappe, etwa 30km und gut 900 Höhenmeter auf einer Asphaltstraße rauf in die Berge. Unser Ziel war Paltinis (Hohe Rinne), ein ehemaliger Luftkurort des Habsburgerreichs und nun Wintersportort mit einigen Liften.
Diejenigen, die in Geschichte ein wenig aufgepasst haben, wissen natürlich, dass dieser zentrale Teil Rumäniens, Siebenbürgen, eine mehrere Jahrhunderte dauernde deutsche Geschichte hat. Im 12. Jahrhundert kam es zu ersten Einwanderungswellen aus dem heutigen Deutschland und bis zum Ende des ersten Weltkriegs war das Gebiet auch Teil der Monarchie Österreich-Ungarns. Mit Ende des 2. Weltkriegs war die deutsche Bevölkerungsgruppe Übergriffen ausgesetzt und es setzte eine Flucht ein, sodass die deutsche Minderheit zahlenmäßig nur mehr geringe Bedeutung hat. Die Ortstafeln sind aber dennoch noch teilweise zweisprachig beschriftet:

Bei der Heimfahrt lernten wir im Zug einen deutschstämmigen Rumänen aus Brașov (Kronstadt) namens Peter kennen, der uns erzählt hat, dass er noch in den Sechziger Jahren eine deutsprachige Schule besucht hat, in der Rumänisch nur als Fremdsprache unterrichtet wurde.
So, aber eigentlich solls ja nicht um Geschichteunterricht gehen, sondern ums Radln in den Bergen.
Also los, nachdem wir Sibiu hinter uns gelassen haben wird es gleich zunehmend ländlich, wie die Kühe auf der Straße beweisen:

Aber sie halten sich brav an den Rechtsverkehr, also stellen sie keine Gefahr für uns dar.
Oben erwartet uns eine schöne Almlandschaft und Schafherden werden wir auf unserer Tour noch sehr viele sehen:

Wir erreichen nach einer etwas schweißtreibenden Auffahrt in der Nachmittagshitze den Wintersportort Paltinis, wo wir eine reiche Auswahl an Nächtigungsmöglichkeiten haben. Hier sitzen wir schon beim Abendessen und genießen den Ausklang unseres ersten Urlaubstages:

Für die Statistik: 35km und 940 Höhenmeter sind wir am ersten Tag gefahren.
2.Tag, Sonntag
Zunächst geht’s noch ganz kurz die Asphaltstraße bis ans Ende, wo sogar jetzt im Sommer ein Doppelsessellift in Betrieb ist. Der Tiroler Ex-Snowboardprofi Martin Freidanemetz hat hier auch investiert, es soll auch schon eine Beschneiungsanlage geben und natürlich auch einen Funpark. Aber auch im Sommer ist er hier umtriebig und organisiert hier alljährlich die Red Bull Romaniacs, ein Endurorennen das zur Rennserie „Hard Enduro“ gehört, wie auch das bei uns besser bekannte Erzberg-Rodeo.
Man könnte nun auf Schotterstraßen im Rozdesti-Tal weiterfahren, wie die Bergspechte das machen, aber mich hat auf Google Earth die Variante über den Bergkamm angelacht und so biegen wir bald ins steilere Gelände ab, wo wir auch immer wieder mal ein Stück zu schieben haben:

Als Belohnung kommen wir aber über die Waldgrenze auf ein weitläufiges Gelände, das durch sanfte Rücken geprägt ist:

Unsere Route ist als Wanderweg markiert, aber die Gegend hier ist kein Nationalpark und es gibt damit auch keine Beschränkungen fürs motorisierte Fahren im Gelände und das sieht man leider auch:

Hier geht mir auch die Luft aus und der Schaden stellt sich als etwas problematischer heraus:

Die scharfkantigen Schieferplatten haben die Reifenflanke an meinem Hinterrad beschädigt und an einer Stelle will beim Wiederaufpumpen der Schlauch ins Freie. Einen Reservereifen haben wir mit, aber das ist nur eine Notbereifung in sehr schmaler Dimension, den ich noch nicht zum Einsatz bringen will. Ich versuchs mit Reifenflicken auf der Innenseite um den Schlitz abzudecken und montiere den Patienten nun vorne, wo der Reifen weniger belastet wird und ich beim Reifendruck ein wenig sparsamer sein kann. Es hat dann tatsächlich bis zum Schluss gehalten.
Bei meinem Schatz waren noch die Bremsgummis der V-Brake zu wechseln, das waren auch schon die einzigen Pannen. Dafür wird nun zu Hause die Felge entsorgt, die ist schon ziemlich durchgeschliffen und würde bald brechen.
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