Ankündigung

Einklappen
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Königsjodler 23.6.2012

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Königsjodler 23.6.2012

    Nachdem ich bis jetzt immer nur Berichte gelesen habe, möchte ich heute zum ersten Mal einen Bericht über meine Hochkönig Besteigung über den Königsjodler schreiben.

    Die Wetterprognose für den Samstag war eher mäßig, im gesamten Ostalpengebiet waren Regenschauer und teilweise Gewitter angesagt. Im Hochkönig Gebiet sollten die Schauer aber nur sehr unausgiebig sein und gegen Nachmittag könnte das Wetter besser werden. Gewittergefahr war nördlich des Alpenhauptkamms auch nur sehr gering. Um 9.00 Uhr haben wir den Parkplatz Erichhütte erreicht - eher spät für diese Tour, aber wir wollten die Chance auf eine Wetterbesserung am Nachmittag nützen. Das Wetter ist besser als erwartet gewesen, zum letzten mal hat es in der Nacht geregnet. Hin und wieder sind sogar ein paar Sonenstrahlen durchgekommen, aber meisten war der Hochkönig von Nebel und Wolkenfetzen umgeben. Kurz nach 11.15 Uhr erreichten wir dann den Einstieg zum Königsjodler, alles wie erwartet schneefrei.

    1.jpg

    Beim Einstieg haben wir dann wie geplant die Wettersituation noch einmal überlegt. Der Fels war trocken, es ist immer schöner geworden und der Wetterbericht hat eine Besserung im Laufe des Tages vorhergesagt - also sind wir eingestiegen.

    2.jpg

    Am Klettersteig haben wir dann immer wieder ausgebrochene Haken gefunden, die Winterschäden sind also offensichtlich noch nicht repariert gewesen. Problematisch war das aber nicht, technisch schwierige Passagen, in denen man unbeding ein straff gespanntes Seil als Hilfe benötigen würde, gibt es im Königsjodler nicht allzu viele. Vielmehr als die Schwierigkeit zeichnet nämlich den Königsjodler sein Ausgesetzheit und das Erlebnis, im absolut alpinen Gelände unterwegs zu sein, aus.

    3.jpg
    4.jpg

    Leider hat sich die Wetterprognose dann nicht ganz bewahrheitet. Es ist zwar immer trocken geblieben, aber gegen Nachmittag ist es immer nebeliger geworden, deshalb gibt es auch nicht allzu viele Fotos vom oberen Teil des Klettersteigs

    Kurz nach fünf Uhr war es dann geschafft, wir haben diesen beeindruckenden Klettersteig durchstiegen! Oben angekommen wurde der Nebel immer dichter und zum ersten mal wurde die Orientierung mangels Drahtseil schwieriger.

    5.jpg

    Dank der top Markiertung war das aber auch zu schaffen und wir erreichten gegen 6 Uhr abends, 9 Stunden nach dem Beginn unserer Tour, das Matrashaus.

    Ein paar Worte muss ich jetzt noch über den Schwierigkeitsgrad dieser Tour verlieren. Dieser liegt absolut nicht in der Schwierigkeit der Einzelpassagen (jeder Königsjodler-Aspirant sollte D Passagen sowieso problemlos draufhaben), sondern in der Länge der Tour. 700 Höhenmeter über mehrere Stunde im Klettersteig sind eine ganz andere (und höhere!) Belastung als jeder noch so schwere Sportklettersteig der nur ein bis zwei Stunden dauert. Man sollte sich außerdem im alpinen Gelände wohlfühlen, es gibt auch eine kurze ungesicherte 1- Passage. Die Dauer des Klettersteigs kann je nach Leistungsniveau stark varieren. Wir haben knapp unter 6 Stunden gebraucht, bergsteigen.at gibt 5 Stunden 30 Minuten an, am Klettersteig selbst steht 6 bis 7 Stunden. Ein Freund von mir brauchte letztes Jahr nur knapp unter 4 Stunden, eine Gruppe die wir am Klettersteig überholt haben, hätte mindestens 8 Stunden gebraucht, hätten sie nicht abgebrochen.

    Nach gutem Abendessen (inklusive Bier ) am Matrashaus und einer mehr oder weniger erholsamen Nacht war es dann endlich soweit. Als wir am Sonntag morgen, kurz nach Sonnenaufgang aus der Hütte gegangen sind, war der Nebel endlich weg... Bilder sagen mehr als 1000 Worte...

    6.jpg
    7.jpg
    8.jpg

    Nach dem tollen Frühstück - das Matrashaus is eine Spitzenhütte, samt netten und kompetenten Hüttenwirten - ging es am Normalweg über die Mitterfeldalm zurück ins Tag, wo wir dann mit dem Bus zurück zum Ausgangsort gefahren sind.

    9.jpg

    Der Abstieg übers Birgkar war nicht unbedingt zu empfehlen, weil dort noch sehr viel Schnee liegt. Macht aber nix, der Abstieg über die Mitterfeldalm is landschaftlich wirklich wunderschön.

    Kurz nach Mittag waren wir dann zurück am Ausgangspunkt, dem Parklatz Erichhütte.

  • #2
    AW: Königsjodler 23.6.2012

    Vielen Dank für die Eindrücke. Für den Abstieg über den Normalweg ist keine besondere Ausrüstung, so wie im Birgkar, also Steigeisen und Eispickel nötig oder? Werde den Königsjodler etwa Mitte Juli machen. Wenn jemand Lust hat sich anzuschließen dann bitte melden

    Und noch kurz zu den Fotos vom nächsten morgen: Wunderschön und sehr zu beneiden!


    Edit: Die Frage wegen Steigeisen und Pickel beim Normalabstieg hat sich erübrigt. Hab deine Antwort schon im anderen Thread gefunden.
    Zuletzt geändert von Hibbe; 27.06.2012, 08:29.

    Kommentar


    • #3
      AW: Königsjodler 23.6.2012

      Servus Slime,

      Toller Bericht! Optimal erwischt, tolle Stimmungen hast du da eingefangen.

      Grüße,
      Plessberger
      Alle meine Beiträge im Tourenforum

      Kommentar


      • #4
        AW: Königsjodler 23.6.2012

        Super Bericht, der Königsjodler war mein erster richtiger Klettersteig
        Hat mir extrem gut gefallen und werd ihn auch bei Zeiten wieder mal heimsuchen, die Lieblingszeit für diesen Steig ist bei mir aber ganz klar der Herbst!
        Die Aussicht auf die Hohen Tauern bei klar Herbstluft ist einfach traumhaft!
        ...a Tog ohne Bier is wia a Tog ohne Wein....
        google online Album

        Paul

        Kommentar

        Lädt...