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Cimone della Pala - Nordwestgrat, Dolomiten

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  • Cimone della Pala - Nordwestgrat, Dolomiten

    Kann mir jemand hier im Forum irgendwelche Informationen über den Nordwestgrad des "Cimone della Pala" geben? Das Gelände ist in einem Tourenführer mit III bewertet. Brauche dringend Informationen über die Schwierigkeit und das Gelände bzw. die Route selbst. Danke im Vorraus!

    Mike

  • #2
    AW: Cimone della Pala - Nordwestgrad

    Hallo MikeU

    ich hab vor einen monat die cima della vezzana gemacht, die gleich daneben ist.
    du kannst von san martino di castrozza mit der seilbahn rauf auf ca.2000m, dann gehts unschwierig ca. 30 min. zu fuß über schönes gelände bis zum klettersteig Bolver-Lugli. Über den recht anspruchsvollem klettersteig bis zum bivacco fiamme gialle 3005.
    Von da kannst du dann entscheiden: entweder cima della vezzana oder cimon della pala.
    ein ziemlich brüchiges gestein ansonsten nicht extrem schwierig
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    Zuletzt geändert von Strasoc; 29.08.2006, 13:49.

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    • #3
      AW: Cimone della Pala - Nordwestgrad

      Bin die Tour vor 10 Jahren gegangen (schon etwas lang her). Wir sind am Rollepass los auf ca. 1900m und über die Baita Segantini zum Einstieg ca. 2500m. Beim ersten Terassenband wählten wir die rechte Variante und stiegen den anschliessenden Grat (III) noch seilfrei hinauf. Die schwersten Stellen habe ich in meinem Tourenbuch mit III+ vermerkt. Obwohl die Beschreibung darauf hinweist nicht zu früh rechts hinaufzusteigen machten wir natürlich genau dies (IV) und mußten ziemlich mühsam wieder abseilen. Am Gipfel waren wir dann erst nach 7 Stunden. Im Abstieg seilten wir am Normalweg auch noch dreimal ab. In besonderer Erinnerung ist mir noch eine Höhle durch die der Normalweg führt. Anschliessend nahmen wir im jugendlichen Überschwang noch die Cima della Vezzana mit ehe wir um 19h30 bei der Rosettahütte einlangten.

      Als Beschreibung hatten wir nur die Seite aus dem Pause "Im Schweren Fels" (siehe Beilage). Die Tour ist zeitweise sehr schön, hat aber wie die meisten Touren in diesem Schwierigkeitsgrad auch einiges an Bruch zu bieten.

      Am nächsten Tag kletterten wir den Gran Pilaster (IV-) auf die Pala di San Martino, eine wunderschöne, lange (20 SL) Route mit kaum Schutt. Sehr zu empfehlen, aber etwas verwickelter Abstieg. Früher Aufbruch zu empfehlen.
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      • #4
        AW: Cimone della Pala - Nordwestgrad

        @Strasoc
        den Bolver-Lugli wollen wir auch machen. Jedoch hat unser Tourenführer gemeint diesen im Abstieg von dem Cimone hinunter zu klettern. Mal sehn...

        @salzkammergut
        danke für Deine Beschreibung. Das von Dir angehängte Bild ist genau die Tourenbeschreibung, welche ich auch kenne. Kannst Du Dich noch erinnern, ob es in der Tour eingebohrte Hacken gibt? Seid Ihr die ganze Tour seilfrei gestiegen oder habt ihr selber Sicherungen gelegt? Sind am Normalweg Abseilhacken vorhanden, oder habt Ihr die Abseilstellen selbst eingerichtet?
        Weiters würde mich noch interessieren, ob die Tour über den Nordwestgrad auch gekennzeichnet ist, oder man sich selber orientieren muß (was nach Deiner Beschreibung wahrscheinlich so war)?
        Danke im Vorhinein für die Antworten. Dadurch können wir die Tour besser einschätzen, denn über die Anstiegsvariante ist nirgendwo viel zu finden. Mir hat nur ein Kollege gesagt, welcher über den Klettersteig und Normalweg rauf ist, dass er mit jemanden gesprochen hat, der den Nordwestgrad gegangen ist und dieser gemeint hat, dass die Tour eher IV als III ist und die Orientierung im Gelände schwierig ist. Die Beschreibung ist jedoch aus den 80er Jahren. Da ist Deine schon etwas jünger.
        Zuletzt geändert von MikeU; 30.08.2006, 09:45.

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        • #5
          AW: Cimone della Pala - Nordwestgrad

          Die Kletterei ist sehr schön, genußreich und mit 3 sicherlich nicht überbewertet. Was heute an Sicherungsmitteln vorhanden ist, kann ich nicht sagen. Als ich die Tour gemacht habe (>30 Jahre her), steckte praktisch nichts und wir haben uns selber ein paar Haken rein- und wieder rausgeschlagen. So wie ich die Dolomiten kenne, würde ich auf keinen Fall mit vielen BH rechnen, sondern mobile Sicherungsmittel selber mitnehmen. Im Moment muß man mit Schnee rechnen, der wegen der Höhe und NW-seitigen Ausrichtung nicht so schnell wegtaut. Als wir die Tour gingen, war es Juli, das Wetter war bestens und es war trotzdem reichlich Eis vorhanden. Wenn Du mir Deine Mailadresse mitteilst, lasse ich Dir mehr Information zukommen.
          lg
          Zuletzt geändert von dokta; 30.08.2006, 10:34.
          www.reichensteiner.at

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          • #6
            AW: Cimone della Pala - Nordwestgrad

            Wie dokta schreibt war auch bei uns die Tour selbst einzurichten (war aber kein Problem). Wir sind sehr viel seilfrei gegangen und haben erst ziemlich weit oben angeseilt.

            Vierer ist die Tour sicher keiner - der Gran Pilaster mit IV- war steiler und ausgesetzter. Abseilstellen haben wir am Normalweg keine eingerichtet, aber ich glaube mich zu erinnern, daß ich im Verhauer ein Stück Bandschlinge geopfert habe.

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            • #7
              AW: Cimone della Pala - Nordwestgrad

              Im Sommer 2008 - nach Lektüre eurer Diskussion - haben wir den NW-Grat des Cimone gemacht – eine imposante Tour, was Länge und landschaftliche Eindrücke bstrifft. Es ist aber mehr eine Berg- denn eine Klettertour. Trotzdem würde ich das Seil nicht zu Hause lassen. Die Informationen hier waren recht hilfreich, aber dennoch ist die Orientierung nicht einfach, daher wollten wir sie hier vervollständigen, für alle, die bei der Recherche auf diesen Thread gestoßen sind:

              Zur Verfügung standen uns
              - der alte (Walter) und der neuere (Michael) Pause mit identischem Text und anderen Bildern („Topos“)
              - der Langes DAV-Führer aus den 60ern.
              - der italienische Führer von Versante Süd (viel italienisch, wenig deutsch)
              - Goedeke „3000-er der Dolomiten“

              Der Pause birgt das gleiche Problem wie immer: Manches ist sehr großzügig und anderes wieder sehr detailliert beschrieben (in unserem Fall aus dem Langes abgeschrieben).

              Aus diesem Grund hier der Versuch einer vollständigen Wegbeschreibung:

              Zugang wählten wir von oben, von der Rosettahütte. Da muss man erstmal ganz schön runter, aber mit Gepäck wollten wir den Grat halt nicht als Eingehtour machen. Sonst wie in allen Beschreibungen in den Winkel, in dem der Bach vom unteren Terassenband herunterkommt.

              Entweder durch das Bachbett oder dem begrünten Rücken links davon bis zum Beginn des unteren Terassenbandes. Zunächst mittig hoch und wenn es schwieriger wird in der linkesten Rinne; dort eine Stelle III (feucht-glatt), oben Abseilstelle mit 1BH + 1H. Weiter einfach bis auf die Schulter im Grat (ca.2700m). Von dort kurz auf Band nach Osten [wenn man dieses 10 Meter weiter verfolgt super Blick auf Cima Vezzana und den Gletscher], dann rechts Rinne bis in schärtchenartigen Absatz. Hier links Wand (III, schlecht abzusichern) bis auf den Grat. Den Grat entlang, auf dessen linker Seite auf schmalem Band weiter, bis man vorgezeichnet diesen rechts hinauf wieder gewinnt. Jenseits im Schutt absteigen, links auf abschüssigem Bändchen (Heikel:Rollsplitt) unterhalb gelber Überhänge soweit, bis man links aufwärts steigen kann. Zunächst gestuft, dann durch eine auffallende Verschneidung. Weiter in der Rinne hinauf, wo sie sich teilt im rechten Ast (III-) bis in flacheres Gelände Hier nicht dem Verlauf der Rinne weiter folgen (Verhauer!), sondern kurze Wandstufe links (III-) und weiter direkt in die Scharte zwischen Klotz und dem Grat. [Folgt man weiter geradeaus, so kommt man in eine winzige Scharte, oberhalb derer (links) Platten und ein noch kletterbarer Riss (IV) hochziehen, welcher von einem Türmchen gekrönt wird – dort ebenso wie in der glatten Wand Abseilschlingen. Hier ist unser Ansicht nach das sonst sehr brauchbare Bild aus dem ital. Führer S.153 falsch!]
              Vom Absatz weiter direkt auf dem zunächst plattigen, dann schmalen Grat 3 SL hinauf. Weiter dem Grat folgen (inklusive einer richtig schmalen Stelle – PAUSE:“nahezu Reitgrat“) bis unter die gelben Überhänge des Gipfelaufbaus. Hier linksansteigend über Platten und eine schuttige Rinne bis in eine Scharte. Von hier links um den Berg herum auf ansteigendem Band/Rampe [der Langesführer spricht hier von einem Spalt!? Weggebrochen?]. Man umklettert durch einen kuzen Riss einen Felsturm und steigt wenige Meter ab. Nach Langes hier rechts durch Rinne hinauf zum Gipfelgrat. Alternativ dem Band weiter folgen (Steigspuren und z.T. Steinmänner), bis diese hinauf zum Grat leiten. Über diesen links (2 SL) zum Vorgipfel mit Gipfelbuch.

              Abstieg:
              Für den Abstieg fande wir den Goedeke und den Versante-Führer recht hilfreich. Der obere Teil ist dank der (betonierten) AH gut zu finden. Dann sollte man vor allem bei schlechter Sicht den Weg durch das Loch nehmen – war selbst für mich als Klaustrophoben halb so wild. Darunter nicht weiter geradeaus absteigen, sondern in Richtung Vezzana leicht ansteigend queren. Jenseits einer Kante hinab mit deutlichen Steigspuren. Rechtshaltend gelangt man an das Ende des Klettersteigs, eher linkshaltend zur Biwakschachtel – diese ist in der Karte zu weit südlich verzeichnet, meinen wir. In diesem Bereich kann man sich im Nebel sehr leicht verirren! Im Zweifel eher links halten (so man nicht den Klettersteig runter will), und keine Experimente! Hier ist alles Gehgelände – bis zur Schachtel und auch von dort zur Hütte.


              Viel Spaß und schönes Wetter!

              Uli

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              • #8
                Hallo Uli,

                danke für deine Beschreibung! Dürfte ich dich zum obersten Teil noch ein paar Dinge fragen?

                VG Tobias

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                • #9
                  Zitat von Tobias B. Beitrag anzeigen
                  Hallo Uli,

                  danke für deine Beschreibung! Dürfte ich dich zum obersten Teil noch ein paar Dinge fragen?

                  VG Tobias
                  Der User war 2017 das letzte Mal Online, vielleicht probierst du's mit einer PN, er bekommt dann eine Mailbenachrichtigung.

                  LG, Günter

                  Meine Touren in Europa

                  Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                  (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                  • #10
                    Hallo Günter,

                    vielen Dank für den Hinweise! Ich habe gleichmal eine persöhnliche Nachricht verfasst...

                    VG

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                    • #11
                      Tobias hatte nach Bildern gefragt - das ist noch so das aussagekräftigste ... aber schön, diese Erinnerung aufzuwärmen
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