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Vorbereitung Training Eingehtouren für Mont Blanc Sommer 2018

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  • Vorbereitung Training Eingehtouren für Mont Blanc Sommer 2018

    Hallo Kameraden,

    ich würde gerne durch diesen Beitrag von Euch erfragen, wie ihr mir raten würdet mich auf meine geplante Tour auf den Mont Blanc nächstes Jahr im Sommer vorzubereiten.

    Ich habe grundsätzlich schon sehr viele 2000er gemacht. (Gefühlt sicher 30 oder mehr, ich weiß es wirklich nicht).

    3000er waren dabei:

    Großglockner (mit Bergführer);
    Wildspitz und Sexegertenspitze (mit DAV Summit Club beim Grundkurs Eis diese Jahr im Sommer);
    Mount Jade, Taiwan (ohne Bergführer).

    4000er:

    Breithorn (ohne Bergführer)


    Also ich hab wie gesagt den Grundkurs Eis am Taschachhaus dieses Jahr im Sommer gemacht, mit dem Ziel nach ausreichendem Training den Mont Blanc ohne Bergführer besteigen zu können.
    Von dem mir zugeteilten Bergführer beim Grundkurs Eis wurden mir dann folgende Touren vorgeschlagen, die ich davor machen sollte:

    1)Breithorn
    2)Allininhorn
    3)Castor
    4)Großvenediger
    5)Piz Palü
    6)Weismies

    Also mein Plan wäre gewesen, vor der Tour auf den Mont Blanc diese Touren in der obigen Reihenfolge abzugehen. Zusätzlich finde ich die Touren, die von der Gnifettihütte ausgehen auch sehr interessant. Hat da vielleicht irgendjemand Empfehlungen?

    Also meine konkreten Fragen wäre nun:
    1) Erscheinen die von mir vorgeschlagenen Touren als ausreichend zur Vorbereitung für den Mont Blanc?
    Ich weiß, sowas kann man nur selbst am besten wissen. Ich denke, ich werde es erst wissen, wenn ich dann auf der Weismies war und sehe, wie es mir bei den Touren gegangen ist, wie sicher ich mich gefühlt habe, ect.

    2) Als Eingehtouren vor der eigentlichen Mont Blanc Tour für die Akklimatisation wollte ich eben von der Gnifettihütte aus ein paar Touren starten, so dass man vielleicht in 2 Nächte oben übernachten und insgesamt ca. 3 Tage dort oben unterwegs ist. Reicht das eurer Meinung nach für die Akklimatisation direkt vor der Mont Blanc Tour? Mein Plan war für die Mont Blanc Tour die langsamere Variante zu wählen und zuerst auf der Tete Rousse zu übernachten, dann auf der Gouterhütte und dann am dritten Tag auf den Gipfel zu gehen.

    3) Kennt ihr noch andere Berge, die ihr für die Vorbereitung empfehlen würdet? (Ich wohne derzeit in München)

    4) Welche Möglichkeiten kennt ihr um Bergkameraden, die auch auf Touren, wie oben beschrieben, Lust haben könnten kennenzulernen?
    Ich hab bis jetzt mal primär an dieses Forum gedacht und ich bin auch seit einigen Monaten Mitglied im USC Alpenverein München und hatte da gehofft, bei einem Stammtisch oder so Leute zu treffen?!

    5) Bezüglich Ausrüstung
    Hab ich alles, was man für den Grundkurs Eis vom DAV Summit Club gebraucht hat + komplette Eisausrüstung.

    Es fehlen mir so wie ich das sehe noch:
    - Primaloft Jacke
    - GPS
    - Biwaksack
    - Warme Bergschuhe (Habe derzeit die GARMONT - Ferrata GTX. Sind die für den Mont Blanc warm genug?)

    Ich würde mich freuen mit diesem Thema eine objektive Diskussion für eine gute Vorbereitung auf die Mont Blanc Tour anzuregen und natürlich vielleicht auch den einen oder anderen auf mich aufmerksam zu machen, der vielleicht Lust haben könnte mitzumachen.

    Beste Grüße,
    Zuletzt geändert von Souldowser; 27.08.2017, 22:14.

  • #2
    AW: Vorbereitung Training Eingehtouren für Mont Blanc Sommer 2018

    Hallo Kamerad,

    Zitat von Souldowser Beitrag anzeigen
    1) Erscheinen die von mir vorgeschlagenen Touren als ausreichend zur Vorbereitung für den Mont Blanc?
    Könnte ganz gut hinkommen.

    Zitat von Souldowser Beitrag anzeigen
    2) Als Eingehtouren vor der eigentlichen Mont Blanc Tour für die Akklimatisation wollte ich eben von der Gnifettihütte aus ein paar Touren starten, so dass man vielleicht in 2 Nächte oben übernachten und insgesamt ca. 3 Tage dort oben unterwegs ist. Reicht das eurer Meinung nach für die Akklimatisation direkt vor der Mont Blanc Tour?
    Jeder ist aber ein bisschen anders in der Höhenempfindlichkeit. Abgesehen davon finde ich das eine gute Akklimatisierung.

    Zitat von Souldowser Beitrag anzeigen
    3) Kennt ihr noch andere Berge, die ihr für die Vorbereitung empfehlen würdet? (Ich wohne derzeit in München)
    Gibt so viele. Lerne sie dir selber auszusuchen. Die den eigenen Fähigkeiten angemessene Zielauswahl inklusive der notwendigen Recherche ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Und dann die Fakten vor Ort und die Nachbereitung.

    Quellen gibt es etliche:
    - Hochtouren Ostalpen: 100 Fels- und Eistouren zwischen Bernina und Tauern (Rother Selection)
    - Leichte Hochtouren in den Alpen: Die 36 schönsten Touren in Fels und Eis (Erlebnis Bergsteigen)
    - Leichte 4000er in den Alpen. Die Normalwege auf 34 hohe Gipfel von F bis AD. Ein 4000er-Tourenführer für Frankreich, Italien und Schweiz. Leichte und ... über 4000 Höhenmeter. (Erlebnis Bergsteigen)

    30 Zweitausender ist schonmal ein kleiner Grundstock an alpiner Erfahrung. Aber viel ist das nun auch nicht. Streu doch zwischen deine Trainingsberge noch 30 Zweitausender und Dreitausender ein. Was ich bei dir nicht verstehe, ist, dass du so stark auf die Westalpen fixiert bist, mit der Fahrerei. Tirol und Salzburg ist doch voll mit tollen Gipfeln. Achte darauf, Touren bei anfangs nur optimalen Verhältnisse durchzuführen was die Spaltenabdeckung angeht. Also lieber nicht spät in der Sommersaison.

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    • #3
      AW: Vorbereitung Training Eingehtouren für Mont Blanc Sommer 2018

      Beim MB ist neben der Akklimatisation wohl die Kälte die größte Herausforderung.

      Daher wäre vermutlich ein guter Ausrüstungscheck im Winter hilfreich: Einfach an einem kalten Wintertag auf einen möglichst harmlosen 3000er gehen (bspw. in einem Skigebiet zwcks schnellem Rückzug, wenn was nicht paßt). Also Rettenbachferner, Stubaier Gletscher, ...

      Sonst paßt das schon. Gehst Du geführt oder ungeführt?
      Zuletzt geändert von Flachlandtiroler; 28.08.2017, 08:45.

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      • #4
        AW: Vorbereitung Training Eingehtouren für Mont Blanc Sommer 2018

        Dein Ansatz ist gut, die "Übungsberge" passen in meinen Augen auch gut und sind auch schöne Ziele.

        Zu Punkt 2: passt gut, die Gnifetti eignet sich sehr gut dafür. (die Mantova knapp drunter ist etwas schöner (Toiletten))
        Zur Taktik am Mont Blanc: am ersten Tag anstrengender, aber hinsichtlich Grand Couloir sicherer wäre, von der Tete Rousse direkt auf den Gipfel zu gehen und nach dem Gipfel auf der Gouter zu schlafen. So querst du das GC jeweils am Morgen, wo's tatsächlich wesentlich weniger Steinschlag gibt.
        Auch aus Wettertaktikgründen macht das Sinn: ist's am ersten Tag schlecht, kannst du nur von der Tete Rousse zur Gouter gehen und immer noch am zweiten Tag von der Gouter auf den Gipfel gehen und dann komplett ins Tal abstiegen.

        Schuhe: ich hab mir für den MB extra wärmere Schuhe gekauft (gibt hier auch einen Thread dazu) und halte das auch für vorteilhaft. Trägt auch fast jeder dort. Dennoch sind zusätzlich für Notfälle ein paar Wärmepads im Gepäck eine gute Idee.
        Zuletzt geändert von FloImSchnee; 28.08.2017, 12:37.

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        • #5
          AW: Vorbereitung Training Eingehtouren für Mont Blanc Sommer 2018

          Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

          @Rety: Du hast schon recht. Die Berge auf meiner Liste sind alle ziemlich weit weg von München. Das sind halt einfach die Berge, die mir von dem Bergführer am Kurs empfohlen wurden.
          Also wenn ich das richtig verstehe, muss ich mich nicht zwangsläufig auf niedrigen 4000ern auf den Mont Blanc vorbereiten. Ich kann die technischen Komponenten der Touren auch auf niedrigeren Bergen üben. Am Mont Blanc kommen dann "nur" die Höhe und wahrscheinlich die damit einhergehenden stärkeren Winde mit der Kälte hinzu?!

          @Flachlandtiroler: Ich will ungeführt auf den Mount Blanc gehen. Deinen Tipp werde ich nach Möglichkeit beherzigen. Wegen den Schuhen hatte ich an die Garmont Mount Guide Pro GTX gedacht. Die sollten auf jeden Fall warm genug sein, nehme ich an?

          @FlolmSchnee: Die Taktik mit der Übernachtung auf der Tete Rousse hab ich mir auch so in etwa überlegt gehabt, wobei ich eher, wenn es die Bedingungen zulassen würden, am Gipfeltag von der Gouter Hütte starten würde. Am meisten macht mir nämlich beim Mount Blanc eigentlich nicht das Couloir Sorgen, sondern der letzte Anstieg zum Gipfel ganz oben. Ich hab mir sagen lassen, dass wenn dort oben einer in der Seilschaft stürzt, ganz schnell ein Unglück passieren kann. Deswegen würde ich eher am Gipfeltag gerne ausgeruhter zu dieser Stelle kommen.

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          • #6
            AW: Vorbereitung Training Eingehtouren für Mont Blanc Sommer 2018

            Stichwort Seilschaft: ab dem Biwak bringt ein Seil nichts mehr (außer einen Mitreißunfall) -- weg damit!

            Und ja, niedrigere Berge reichen zum Üben genauso.

            Reservier die Hütten rechtzeitig -- ca 6 Monate vorher.

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            • #7
              AW: Vorbereitung Training Eingehtouren für Mont Blanc Sommer 2018

              Die genannten Garmont Mount Guide Pro GTX sollten passen.

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              • #8
                AW: Vorbereitung Training Eingehtouren für Mont Blanc Sommer 2018

                Mmn muss man nicht unbedingt darauf hinarbeiten, den Mont Blanc möglichst schnell machen zu können, sondern eher ein erfahrener Bergsteiger zu werden.

                Dazu gehört unter anderem die Fähigkeit, sich ohne GPS orientieren zu können und die Erfahrung, welche Ausrüstung der eigene Körper wo braucht bzw man sicherheitshalber mitnimmt sowie Trittsicherheit bei leichten Klettereien und mit Steigeisen auf Schnee/Eis. Dann natürlich noch die Fähigkeit der optimalen Routenplanung im Vorfeld und das Wissen, wie und wo man welche Ausrüstung einsetzt und das rechtzeitige Erkennen von Gefahrenstellen.

                Wegen der Ausrüstung: Grundsätzlich denke ich, dass wenn du bei deinen bisherigen 3000/4000ern keine Probleme mit kalten Zehen hattest, brauchst du keinen speziellen Expeditionsschuh. Und ob die Jacke jetzt eine Primaloft ist oder was andres, ist auch egal solange sie den Wind abhält, darunter kannst eh so viele Schichten anziehen wie du willst. Wenn du noch nie bei höheren Windgeschwindigkeiten am Berg warst, empfehle ich dir sowieso vorher, das mal kennenzulernen, um zu wissen, wie dein Körper darauf reagiert und ob dir deine Sturmhaube zb eh taugt

                Wichtiger als eine High-End-Ausrüstung ist mmn auf jeden Fall die Bergerfahrung...

                Zu den Hütten: Aus meiner Erfahrung schläft man auf der Tête Rousse bzw Gouter kaum bis gar nicht (oft heiß, stickig, Unruhe dank Großraumlager, Höhe), von dem her würde ich nicht vor der Besteigung 2 Nächte dort verbringen wenn man eh schon akklimatisiert ist.

                Noch ein Tipp am Ende: Nach Möglichkeit Wasser in einer isolierten Flasche mitnehmen (oder bei einer Blase regelmäßig am Schlauch zuzeln), gerade bei Kälte und starkem Wind friert es sonst schnell ein.

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                • #9
                  AW: Vorbereitung Training Eingehtouren für Mont Blanc Sommer 2018

                  Hey Schnurzl,

                  vielen Dank für den hilfreichen Beitrag.

                  Ich verstehe deinen Rat primär darauf zu schauen, besser zu werden, anstatt sich so auf einen Berg zu fokussieren.

                  Dennoch ist für mich derzeit primär das Ziel Mont Blanc und folglich steht das Aneignen aller Fähigkeiten, die dafür notwendig sind, im Vordergrund und auf der ToDo-Liste ganz oben.


                  Wegen der Ausrüstung sollt ich wohl echt mal bei so richtig widrigen Bedingungen rauf aufn Berg, um zu sehen, wie das so ist .

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                  • #10
                    AW: Vorbereitung Training Eingehtouren für Mont Blanc Sommer 2018

                    Zitat von Souldowser Beitrag anzeigen
                    Wegen der Ausrüstung sollt ich wohl echt mal bei so richtig widrigen Bedingungen rauf aufn Berg, um zu sehen, wie das so ist .
                    Bei richtig widrigen Bedingung kannst du nicht absteigen, aber auch nicht am Berg überleben. Es sind doch gerade erst wieder welche in der Region erforen:
                    http://www.spiegel.de/panorama/mont-...a-1162131.html

                    Natürlich kannst du das Gros deiner Sachen wie Planung, Kleidung, Orientierung, Materialbedienung, Gehtechnik, Klettertechnik, Sicherungstechnik, Gruppendynamik, Selbstwahrnehmung an jedem 3000er üben.

                    An den hohen Dreitausendern kannst du auch schon Akklimatisierungserprobungen machen. Versuch mal den Fluchtkogel als Tagestour im Frühjsommer, dann Abstieg auf's Brandenburger Haus, 3000 m. Similaun als Tagestour. In den Gebieten gibt es noch mehr Ziele.

                    Natürlich macht es Sinn, dann auch auf 4000er und höhere 4000er zu gehen um dich in Sachen Akklimatisierung besser kennenzulernen und deine Taktik zu wählen.

                    Achte echt auf den Wind. Unbedingt warme Klamotten haben. Wenn du bei unerwartetem Wind wegen den Klamotten frierst und deshalb gezwungen bist auf Ruhepausen zu verzichten, dann kann das dein Ende sein, weil es dich unter Druck setzt, der eventuell deine Möglichkeiten übersteigt, so das Fehler passieren.

                    Nimm Handschuhstulpen mit, achte darauf, dass du den Spalt zwischen Hose und Jacke schnell und zuverlässig abdichten kannst. Bevorzuge Steigeisen mit Kipphebel hinten, damit festgeschnallte Körbchen hinten dir nicht die Durchblutung im Vorderfuß abschnüren, habe immer eine Sturmhaube und Ersatzhandschuhe dabei, dünne Liner unter den Handschuhen, wenn du die mal schnell ausziehen musst um was zu richten. usw, usw.

                    Bei auftretendem Wind in der Höhe sollte man schon auf einen Erfahrungsschatz zurückblicken und nicht anfangen zu experimentieren und zu improvisieren. Da muss man auch seine Grenze kennen, dann heißt es auf den Gipfel verzichten, aber möglichst nicht erst im letzten Augenblick, wenn es schon in Richtung an die Existenz geht.
                    Zuletzt geändert von Rety; 31.08.2017, 23:32.

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