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Ludwig Gramminger: Das gerettete Leben

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  • Ludwig Gramminger: Das gerettete Leben

    Vor allem die dramatischen Erzählungen sind es, die fesseln. Genauso wie die ungemein beeindruckenden, teils auch schockierenden Fotos. Etwa vom Juli 1936, aus der Eiger Nordwand. Der zerschmetterte Körper Willy Angerers, von Andreas Hinterstoißer, von Toni Kurz, leblos am Seil hängend. Oder vom Mai 1939: Als Georg Michel nur mehr tot aus der Vallot Hütte am Mont Blanc geborgen werden konnte. Die positiven Fälle, September 1937: Der 18jährige Erwin Vuzem wird nach zehn Tagen lebend aus der Hochwanner Nordwand gerettet. Nochmals Eiger Nordwand, August 1957: Die geglückte Bergung Claudio Cortis. Unglaubliche Dramen in der Watzmann Ostwand, die schwere Verletzung Anderl Heckmairs am Matterhorn. Nur wenige Beispiele von ungemein vielen Rettungsaktionen.

    Im Zentrum immer der gleiche Mann: Ludwig Gramminger. Der Vater der deutschen Bergrettung hat nicht nur hunderte Einsätze geleitet, sondern vor allem auch das Sicherungswesen weiterentwickelt. Er hat den „Gramminger Sitz“ erfunden, Akja, Streckschiene oder die Seilwinde eingeführt. Sechzig Jahre lang war er die personifizierte Bergrettung Deutschlands. In seinem Buch, fürwahr ein zeitgeschichtliches Dokument, spart er nicht mit Anekdoten. Etwa wenn er von der Errichtung der Biwakschachtel in der Watzmann Ostwand erzählt. Oder von seiner Fahrradtour, 1934, von München nach Zermatt, zum Matterhorn.

    In Summe ein absolut lesenswertes, auch empfehlenswertes Buch. Geschrieben von einem faszinierenden Mann, dem allerdings eine klare Abgrenzung zur NS-Zeit bis zuletzt schwer fiel.
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