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  • #16
    Original geschrieben von daHannes
    wenn der letzte mann über mehrere minuten mitgeschliffen wird, ohne daß es der erste merkt, dann war da wohl eine ziemlich asoziale bagasch unterwegs - um es mal spontan & provokant auszudrücken
    Die Spalten (Gefahren) lagen damals hinter uns. Im Gletscherauslauf haben wir eben Gas gegeben und in der überschwänglichen Gaudi nichts gehört (Haube, Fahrtwind) und nichts gesehen (Augen zum Tal). Asozial? Nein, ein Fehler. Wir sind heute - 15 Jahre danach - noch zusammen.

    Sicher war auch die Einteilung nicht perfekt: Der letzte war damals auch einer der Schwächeren - er hätte an zweiter, wenn nicht sogar an erster Stelle fahren sollten.

    Tom
    Ich liebe die Berge. Ich will sie nicht erobern. Ich komme als Pilger zu ihnen. Tenzing Norgay

    www.BergNews.com - Neues aus den Bergen ...

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    • #17
      abend thomas,

      dieser ausdruck ist mir nur so spontan rausgerutscht - ich entschuldige mich hier auch dafür. wir haben nach den spalten das seil sofort wieder verstaut, drum bin ich auch nicht auf die idee gekommen, daß man aus jux&tollerei am seil fährt.

      aber es kristallisiert sich eh raus, daß sich die meinungen ziemlich gleichen.

      hannes

      ps: ich komm grad vom moarwipfel heim: tolle abfahrt - und gottseidank ohne seil möglich
      oba frogz mi ned wia

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      • #18
        Passt schon, Hannes.

        Eine grundlegende Frage würde ich aber dennoch diskutieren, weil es da auf der "Gletscherpiste" immer wieder zu Unklarheiten kommt:
        Wer fährt an der Spitze der Ski-Seilschaft? Der schwächste Skifahrer, des beste Gletscher-Kenner, der erfahrenste Skifahrer? Wer macht den Schluss?

        Gibt es diesbezüglich Lehrsätze?

        Tom
        Ich liebe die Berge. Ich will sie nicht erobern. Ich komme als Pilger zu ihnen. Tenzing Norgay

        www.BergNews.com - Neues aus den Bergen ...

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        • #19
          @thomas:
          der erfahrenste und der den gletscher am bessten kennt fährt vorne, der schwächste als zweiter.

          im sommer jedenfalls waren die spalten riesig und abgrund tief. wenn man das sieht, bekommt man eine andere einstellung zum anseilen, auch im winter.
          die gefahr wird oft unterschätzt und meistens passiert auch nichts. aber sicherheit ist wohl wichtiger als abfahrtsvergnügen.

          abstieg in die spalte vor der hohen riffl war freiwillig.
          Angehängte Dateien
          Barbara

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          • #20
            erstmals vielen dank an alle für ihre beiträge - der tenor der meinungen geht ja ziemlich eindeutig in eine einheitliche richtung. ein thema ist für mich jetzt aber noch offen: wie groß ist die optimale seilschaft? und: was macht man wirklich, wenn man nur zu zweit geht? gibt's da besondere regeln?

            lg
            Susanne


            Denn die Dinge sind nie so wie sie sind, sondern immer das, was man daraus macht.
            Jean Anouilh

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            • #21
              @sumi:
              optimale seilschaft: 3 bis 5 personen, ab 6 personen macht man normalerweise 2 seilschaften, da zu große seilschaften sehr mühsam und langsam sind.
              seilschaft zu zweit: 12 m abstand, bremsknoten in der mitte und je zwei knoten 2m von der mitte weg (also drei bremsknoten), restseil aufgeteilt. wichtig ist die seildisziplin. das wichtigste aber ist die anlage der spur, nicht blind einer vorhandenen spur nachgehen, sondern selbst überlegen.
              lg,
              Barbara

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              • #22
                zu Barbaras Super-Foto

                Über dutzende solcher Spalten fahren wir im Spätwinter bzw. Frühjahr mit Schiern.
                ( Und gehen im Frühsommer d`rüber )
                Eigentlich sind wir wahnsinnig !

                Ich stieg einmal im Herbst über den sogenannten "Gletschersteig" im Pitztal vom Hinteren Brunnenkogel - Seilbahn-Bergstation -
                ( Umweg über den 3246 m hohen Brunnenkarkopf ) abwärts neben dem total zerklüfteten und mit Monsterspalten versehenen TASCHACHFERNER ab.
                Seit ich das damals gesehen habe, war es für mich klar:
                den Taschachferner niemals mit Schiern abzufahren.

                Ich weiß :
                Da gibt`s die "geführten" Abfahrten vom Mittelbergjoch.
                Und viele Snowboarder fahren da allein `runter
                - ist überhaupt schon jemals ein Snowboarder angeseilt gewesen ?
                Die ärgern sich dann eh im flachen Taschachtal,
                wenn sie hoffentlich so weitkommen, weil dort nix weitergeht.

                Aber passiert ist am Taschachferner wirklich schon genug.
                Wär´ interessant, wieviele Tote an dieser Nordseite der Wildspitze es schon gegeben hat !
                ( Einen tödlichen Unfall habe ich "live"am 2. Februar 1998 erleben müssen )

                Danke Barabara nochmals für das "abschreckend gute" Bild,
                das uns alle doch sehr nachdenklich macht !
                Zuletzt geändert von Willy; 29.01.2004, 20:26.
                TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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                • #23
                  kleine ergänzung:

                  die bremsknoten wurden eine zeitlang in frage gestellt, weil sie den selbstaufstieg mittels prusiktechnik etwas behindern. allerdings überwiegt der vorteil und es gibt auch viele andere möglichkeiten die eingebrochene person wieder raus zu bekommen.

                  lg
                  j.

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                  • #24
                    Zu den optimalen Seilschaften:

                    Klettern: Meistens ist die Zweierseilschaft zu bevorzugen. Natürlich ist auch möglich, zwei Nachsteigende gleichzeitig zu sichern(MagicPlate), allerdings gibt das meistens, wenn nicht vieeeeellll Erfahrung in Sachen Seil vorhanden ist, einen unglaublichen Seilsalat, von dem man nicht wirklich was hat.

                    Gletscher:

                    Optimum für eine Seilschaft auf dem Gletscher sind 3-4 Personen. Ab mehr Leuten sollte auf jedenfall eine weitere Seilschaft gebildet werden. Ansonsten ist eine ungeheuere Seildisziplin von Nöten!

                    In Eissteilwänden oder extrem geneigten Hängen kann auch wie beim Klettern vorgegangen werden, einer Sichert über Fixpunkt während der andere sich bewegt und umgekehrt.


                    gruß

                    moritz
                    Bergsteiger aus Leidenschaft.


                    "Der Berg gehört Dir erst dann, wenn Du wieder unten bist, bis dahin gehörst du dem Berg!" Kurt Diemberger


                    Sämtliche Technikanfragen bitte an >>> nessy <<<

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                    • #25
                      noch eine frage ...

                      habt ihr bei gletscher-skitouren IN JEDEM FALL seil, gurt, etc. tutti-completti dabei? oder macht ihr das ebenfalls von den individuellen verhältnissen abhängig?

                      lg
                      Susanne


                      Denn die Dinge sind nie so wie sie sind, sondern immer das, was man daraus macht.
                      Jean Anouilh

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                      • #26
                        früher nicht

                        jetzt aber : JA

                        Aber ehrlich muß ich hinzufügen :
                        Das hat bei mir allerdings weniger `was mit dem Gletscher zu tun
                        als mit der Kletterei ab dem Schidepot.

                        (Die meisten) Bergführer gehen mit Dir nur dann über einen Gletscher,
                        wenn Du zumindest den Klettergurt um hast !
                        Zuletzt geändert von Willy; 29.01.2004, 20:11.
                        TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

                        Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

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                        • #27
                          Re: noch eine frage ...

                          Original geschrieben von sumi
                          habt ihr bei gletscher-skitouren IN JEDEM FALL seil, gurt, etc. tutti-completti dabei? lg
                          eindeutig: JA.
                          schon allein, wenn ich an die geschichte denk, die vor ein paar jahren einem freund in der ortler-gruppe passiert ist: er ist (kein witz!) für ein foto ein paar meter aus der spur gestiegen & in eine spalte gerutscht ist, und gottseidank nach ca. 3 auf einer sehr breiten brücke gestanden. an diesem tag hatte natürlich keiner ein seil dabei - warum auch, "bei diesen verhältnissen".

                          klingt wie ein klischee, war aber wirklich so. und es hat zumindest eines gezeigt: es kann immer blöd hergehen, man sollte aber wenigstens gerüstet sein

                          empfehlenswert ists auch, die gurten schon vorm weggehen anzulegen, das spart zeit, ärger & nerven, wenns zum anseilen kommt.

                          hannes
                          oba frogz mi ned wia

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                          • #28
                            wow ...

                            bin beeindruckt über soviel konsequenz! muss wohl meine bisherige handhabung diesbezüglich massiv überdenken ...

                            habt ihr auch immer ein seil mit (nämlich JEDER eines)?
                            Susanne


                            Denn die Dinge sind nie so wie sie sind, sondern immer das, was man daraus macht.
                            Jean Anouilh

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                            • #29
                              Re: wow ...

                              Original geschrieben von sumi
                              bin beeindruckt über soviel konsequenz! muss wohl meine bisherige handhabung diesbezüglich massiv überdenken ...

                              habt ihr auch immer ein seil mit (nämlich JEDER eines)?

                              Servus sumi,


                              da ich nicht zu den absolut extremen Bergsteigern gehöre, sondern nur ambitioniert bin und es bei mir nicht auf jedes g Gewicht ankommt haben wir prinzipiell so gut wie alles jeder für sich dabei.

                              Mindestens:
                              2x Seil
                              2x Handy
                              2x Apotheke
                              jeder LW-Sonde,LVS, und LW-Schaufel (was hilft dir denn eine Sonde in einer Truppe, wenn genau der verschüttet ist?!) Da kann ich viele nicht verstehen

                              usw....

                              Wenn noch mehr in der Seilschaft sind manchmal sogar noch mehr. Ich hab nämlich keine Lust wegen 200g Gewichtesersparnis unnötig was zu riskieren, wenn es nicht unbedingt nötig ist.

                              Bei extremen Touren mag das was anderes sein.
                              Bergsteiger aus Leidenschaft.


                              "Der Berg gehört Dir erst dann, wenn Du wieder unten bist, bis dahin gehörst du dem Berg!" Kurt Diemberger


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                              • #30
                                Re: noch eine frage ...

                                Original geschrieben von sumi
                                habt ihr bei gletscher-skitouren IN JEDEM FALL seil, gurt, etc. tutti-completti dabei? oder macht ihr das ebenfalls von den individuellen verhältnissen abhängig?
                                hi sumi,

                                wie soll ich von wien aus oder auch vom talort aus individuelle verhältnisse kennen ?

                                es kann tatsächlich nur so sein, dass JEDER teilnehmer einer schi(hoch)tour die vollständige !! ausrüstung trägt.
                                dazu gehören bei hochtouren zu den bereits genannten u.a. auch reepschnüre, bandschlingen, eisschrauben, pickel, steigeisen, hms, div. karabiner usw.

                                ACHTUNG: für LVS zustand der batterien prüfen !*!

                                bei jeder bergsteigerschule bzw. bei den alpinen vereinen erhälst du entsprechende informationen bzw. vollständige ausrüstungslisten.

                                lg und schöne touren
                                Mein Lieblingssong - [B]Lied 16 [/B]...

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