Straßenbau Kulmalm - Pfaffingalm

[widdel48]

AW: Straßenbau Kulmalm - Pfaffingalm

arbeitest etwa bei der kammer?

bei aller - drastisch formuliert - polemik beider seiten: wir haben einen ressourcenverbrauch, der sich gewaschen hat. und die land+ forstwirtschaft ist einer der größten verbraucher an naturraum. weil im gegensatz zu industrie und siedlun nahzu unreguliert und hochgefördert. das märchen mit bauer als naturerhalter ist ja weitverbreitet. kulturerhalter vielleicht, aber auch die alten kulturräume werden immer mehr agroindustriezonen. gut, das ist der fortschritt. fleisch und milch dürfen ja nix kosten. da sind wir alle mitbeteiligt mit der geiz-ist-geil-mentalität.

weiters geh ich im konkrten fall davon aus, dass sich der bau nicht mit den paar kübel milch (blödsinn, die wird dann in milfinapackerln raufgekarrt werden!) und für die paar tafelspitz, den man aus den rindviechern rausholt, rechnet.
der rechnet sich nur durch förderungen und jagderlöse bzw wenn dies privat bejagert wird ideell. aber kofinanziert durch dich und mich.

btw: ich persönlich würde ein vielfaches für landwirtschaftliche produkte zahlen, wenn der landwirt ein entsprechendes entgelt bekäme und der förderungswahn aufhörte. im übrigen, speziell fürn hans, bin ich weder wiener noch grazer und hab selber eine (kleine) wirtschaft (mittlerweile verpachtet).

Hab erst gestern 2 Kalbsschnitzerln beim Fleischhauer gekauft. Dünn geschnitten für ein Wiener, seltener Luxus und 8,- Euro bezahlt von wegen Förderung und darf nichts kosten. Angeblich ist der "Bauer" auch Landschaftsschützer , jetzt meine Frage" wo und was wird geschützt". Es wird einem ständig eingetrichtert " kauf regionale Produkte" wegen dem CO2 etc. Ich empfehle nur jedem das Buch "Tiere Essen" von Jonathan Safran Foer. Eine Diskussion über dieses Thema wäre dann wesentlich einfacher.
Im übrigen bin ich bei pivo. Wird eine Straße gefördert, muss ich das Benützungsrecht zumindest für MB haben. Auch sollte wie beim PKW aber eine "Haftpflichtversicherung" obligat sein und der Grundeigentümer aus ev. Haftungen befreit werden. Aber wie wir alle wissen, darum geht es doch nicht. Ist halt wie bei den Viechern (Revierdenken!!)

[HansS]

AW: Straßenbau Kulmalm - Pfaffingalm

arbeitest etwa bei der kammer?

Nein, aber ich kenne die Holzbringung und Heuernte als reine Handarbeit und habe sie als Kind und Jugendlicher genossen!
Würden heute Forstarbeiter mit den damaligen Methoden arbeiten, würde der Arbeitsinspektor jede Holzernte verbieten!
Ich gönne jedem Bauern die Erleichterung, diese schwere Arbeit mit den entsprechenden Maschinen zu machen!

bei aller - drastisch formuliert - polemik beider seiten: wir haben einen ressourcenverbrauch, der sich gewaschen hat. und die land+ forstwirtschaft ist einer der größten verbraucher an naturraum. weil im gegensatz zu industrie und siedlun nahzu unreguliert und hochgefördert

Genau das Gegenteil ist der Fall!
Brauchst nur die Speckgürtel der Städte und größeren Orte mit Ihren Einkaufsmärkten und Zersiedelungen anzuschauen. Das sind die wahren Verbraucher von Naturraum!
Das du von Naturraum sprechen kannst, hast du eben diesen Bauern zu verdanken die aus einer Wildnis in Jahrhunderten diese Kulturlandschaft bis zu den Almen hinauf geschaffen haben.
Die Land-u. Forstwirte nutzen den Naturraum seit jeher, aber sie würden den Ast absägen auf dem sie sitzen, wenn sie ihn verbrauchen würden!
Wenn, wie im konkreten Fall die Almwirtschaft aufgelassen würde, dann ist sie mittelfristig verbuscht und zugewachsen. In Westösterreich und der Schweiz haben sie schon die größten Probleme mit den Grünerlen!

LG Hans

PS.: Mit der Öffnung der Straßen, bei Förderung der öffentlichen Hand, bin ich absolut bei Dir!

[Bassist]

AW: Straßenbau Kulmalm - Pfaffingalm

Genau das Gegenteil ist der Fall!
Brauchst nur die Speckgürtel der Städte und größeren Orte mit Ihren Einkaufsmärkten und Zersiedelungen anzuschauen. Das sind die wahren Verbraucher von Naturraum!

Das ist Unsinn und das weißt Du auch. Nirgendwo ist der pro-Kopf-Flächenverbrauch geringer als in Städten und deren "Speckgürtel". Stapeln spart eben Platz

Das du von Naturraum sprechen kannst, hast du eben diesen Bauern zu verdanken die aus einer Wildnis in Jahrhunderten diese Kulturlandschaft bis zu den Almen hinauf geschaffen haben.
Die Land-u. Forstwirte nutzen den Naturraum seit jeher, aber sie würden den Ast absägen auf dem sie sitzen, wenn sie ihn verbrauchen würden!

Den Bauern verdanken wir, nebst der nicht ganz unwichtigen Produktion von Nahrungsmitteln, dass ursprünglicher Naturraum mit größtem Aufwand zerstört und in eine "Kulturlandschaft" umgebaut wurde. Wo früher z.B. Latschen den Boden sicherten sind heute Almen, auf denen halbtonnenschwere Rindviecher flächendeckend Trittschäden produzieren, die alle MTB-ler der Welt auf einem Berg nicht schaffen würden.
Wird die Weidewirtschaft kurzfristig eingestellt, kommt es ohne Begleitmaßnahmen häufig zu schweren Erosionsschäden. Deren Folgen reichen von Bodenabtrag über Vermurungen bis hin zu Beeinträchtigungen der Trinkwasserversorgung. Das peckt dann - so wie die Förderungen - wieder die Allgemeinheit.
Net falsch verstehen - wenn`s wir alle nicht fressen täten, täten`s die Bauern nicht produzieren. Aber zu den gelobten Naturbewahrern macht sie das auch nicht.

Wenn, wie im konkreten Fall die Almwirtschaft aufgelassen würde, dann ist sie mittelfristig verbuscht und zugewachsen. In Westösterreich und der Schweiz haben sie schon die größten Probleme mit den Grünerlen!

Die Grünerele ist "eine Pionierart, welche zur Sicherung von Rutschungen und gefährdeten Hängen beiträgt. Besonders in lawinengefährdeten Nordhängen bildet sie oft die einzige Baumart, da sie durch ihre biegsamen Äste gut das Gewicht des Schnees abfedert. Die Grün-Erle wächst auch auf Rohboden, wie er etwa nach Hangrutschungen ansteht, recht gut, da sie über eine Symbiose mit dem Strahlenpilz Frankia Luftstickstoff binden kann."

Somit ist sie aus Sicht der Bodensicherung das Beste, was uns allen passieren kann.
Der Bauer mag sie nicht, weil er dadurch hochsubventionierte Almfläche verliert. Deswegen versucht der Landmann auch, sie wieder los zu werden, auch wenn die Weidefläche an und für sich oft gar nicht mehr benötigt wird - Personal für die Pflege der Weideflächen wird sowieso immer rarer.

LG Michael

[widdel48]

AW: Straßenbau Kulmalm - Pfaffingalm

Neuigkeiten von der Pfaffingalm. Mein Bergkumpel aus Eisenerz hat mir bei der letzten Bergtour erzählt, dass die Pachtverträge für alle Hütten nicht mehr verlängert werden. D.h. ein Urtümliches Hüttenjuwel gehört somit der Vergangenheit.

[Grabenresi]

AW: Straßenbau Kulmalm - Pfaffingalm

Wann sperrt denn die Pfaffingalm für Wanderer wieder auf?