Drei kroatische Bergsteiger starben am Sonntag nach einem Lawinenabgang in den Julischen Alpen in Slowenien,
nur wenige Kilometer südlich der Kärntner Grenze.
Drei Bergsteiger starben am Sonntag [5. Oktober 2025] bei einem Lawinenabgang, wenige Kilometer südlich der Kärntner Grenze unter dem Tosc-Gipfel in Slowenien.
70 Bergretter suchten unter widrigen Wetterverhältnissen nach den Verschütteten. Einer wurde bereits am Sonntagnachmittag, zwei am Montagmorgen geborgen, leider alle tot. Freunde und Familien in Kroatien trauern nun um einen 38-jährigen Vater zweier Kinder und um zwei Brüder. Der 31-Jährige hat erst kürzlich geheiratet, der jüngere Bruder, 26, plante gerade seine bevorstehende Hochzeit. Sie stammten alle aus Dalmatien, die Brüder lebten in Kaštel, der Familienvater, Mitglied eines kroatischen Bergsteigervereins [...] kam aus Sveti Kajo.
Die drei Bergsteiger haben sich nicht - wie ursprünglich berichtet - alleine auf den Weg gemacht, sondern waren beim Lawinenabgang in Begleitung der gesamten siebenköpfigen Seilschaft. Es seien großteils erfahrene Alpinisten gewesen, alle hatten eine Alpinausbildung absolviert. Der Erfahrenste hatte die Bergtour seit etwa zwei Monaten geplant, erklärte die Polizei. Die Bergsteiger seien am Vorabend, nach der Besteigung des Triglav im „Vodnikov dom“ angekommen, in der Berghütte hätten sie die Nacht verbracht. Sonntag gegen 9 Uhr seien sie gemeinsam aufgebrochen, hintereinander in Abständen von ein bis drei Metern.
350 Meter mitgerissen
„Vor dem „Studorski preval“ wurden sie dann gegen 10 Uhr von der Lawine überrascht“, berichtet die Polizei Kranj bei der am Montag einberufenen Pressekonferenz. Der Leiter der Rettungsaktion, Miha Arh von der Bergrettung Bohinj, ergänzte: „Der letzte der Seilschaft schrie noch eine laute Warnung, als er die Lawine bemerkte, doch da war es für die drei schon zu spät. Die Lawine erfasste sie und riss sie etwa 350 Meter mit. Die Umstände deuten darauf hin, dass sie aufgrund der Geländebeschaffenheit sofort schwer verletzt wurden“. Die vier Überlebenden hätten sofort mit der Suche der Verschütteten begonnen, konnten sie aber nicht finden.
Zwei Stunden brauchten die Bergretter bis zum Unfallort, ein Hubschrauber konnte wegen der Wetterverhältnisse nicht aufsteigen: „Es war sehr schwierig, teilweise reichte uns der Schnee bis zur Brust. Angekommen haben wir sofort die vier Überlebenden versorgt, gleichzeitig bereiteten 20 Bergretter den Zugang zur Lawine für nachfolgende Helfer vor“, berichtete Arh. Die Lage sei äußerst gefährlich gewesen, kaum Sicht, Nässe und Kälte haben allen Helfern zugesetzt. Nachdem einer der Verunglückten gefunden wurde, habe sich plötzlich erneut eine Lawine gelöst: „In der engen Schlucht gibt es kaum Ausweichmöglichkeiten, die meisten Helfer konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen. Einer wurde verletzt“, sagte der Einsatzleiter. Man musste die Suche dann abbrechen und am Montag fortsetzen.
Am Heimweg
Dass die Seilschaft wegen der Wetterverhältnisse ein zu hohes Risiko beim Abstieg einging, bestreiten die Verwandten der tödlich Verunglückten. „Es ist furchtbar. Wir haben eine Stunde zuvor noch telefoniert“, erzählt ein Angehöriger und erklärt, Sie hätten mehrere Wetterapps zur Rate gezogen, bevor sie sich schließlich entschlossen hätten den Abstieg zu wagen. „Am Abend wollten sie zuhause sein“, erzählte der Verwandte mit zitternder Stimme dem kroatischen Nachrichtenportal.
Wie die Polizei bestätigt, haben sich auch andere Bergsteiger am Sonntagmorgen auf den Weg ins Tal gemacht. So wurden zwei Ungarn beim Aufstieg zum Unfallort von Bergrettern angetroffen und sicher ins Tal gebracht. Der Einsatzleiter der Bergrettung Bohinj glaubt nicht daran, dass einer der Bergsteiger die Lawine ausgelöst hatte: „Der Schnee war frisch und der Boden noch verhältnismäßig warm. Das Gebiet ist mit Gras bewachsen und der nasse Neuschnee hat sich höchstwahrscheinlich spontan vom rutschigen Gras gelöst“.
Die Leichen der tödlich Verunglückten wurden am Montag in die Gerichtsmedizin in Ljubljana (Laibach) überstellt. Eine Obduktion soll Klarheit über die genaue Todesursache bringen.
https://www.kleinezeitung.at/kaernte...-stunde-vorher
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Der Artikel verweist auf den Bericht der Bergrettung Bohinj in slowenischer Sprache:
https://www.facebook.com/grs.bohinj?ref=embed_post
Die letzten beiden Sätze dieses Berichts auf Deutsch (google-Übersetzung):
"Am Ende können wir nicht auf den Rat verzichten, den wir (zu) oft mit euch geteilt haben:
Überlegt wann, warum und wie ihr in die Berge fahrt - nicht wegen uns, sondern wegen denen, die zu Hause auf euch warten."
nur wenige Kilometer südlich der Kärntner Grenze.
Drei Bergsteiger starben am Sonntag [5. Oktober 2025] bei einem Lawinenabgang, wenige Kilometer südlich der Kärntner Grenze unter dem Tosc-Gipfel in Slowenien.
70 Bergretter suchten unter widrigen Wetterverhältnissen nach den Verschütteten. Einer wurde bereits am Sonntagnachmittag, zwei am Montagmorgen geborgen, leider alle tot. Freunde und Familien in Kroatien trauern nun um einen 38-jährigen Vater zweier Kinder und um zwei Brüder. Der 31-Jährige hat erst kürzlich geheiratet, der jüngere Bruder, 26, plante gerade seine bevorstehende Hochzeit. Sie stammten alle aus Dalmatien, die Brüder lebten in Kaštel, der Familienvater, Mitglied eines kroatischen Bergsteigervereins [...] kam aus Sveti Kajo.
Die drei Bergsteiger haben sich nicht - wie ursprünglich berichtet - alleine auf den Weg gemacht, sondern waren beim Lawinenabgang in Begleitung der gesamten siebenköpfigen Seilschaft. Es seien großteils erfahrene Alpinisten gewesen, alle hatten eine Alpinausbildung absolviert. Der Erfahrenste hatte die Bergtour seit etwa zwei Monaten geplant, erklärte die Polizei. Die Bergsteiger seien am Vorabend, nach der Besteigung des Triglav im „Vodnikov dom“ angekommen, in der Berghütte hätten sie die Nacht verbracht. Sonntag gegen 9 Uhr seien sie gemeinsam aufgebrochen, hintereinander in Abständen von ein bis drei Metern.
350 Meter mitgerissen
„Vor dem „Studorski preval“ wurden sie dann gegen 10 Uhr von der Lawine überrascht“, berichtet die Polizei Kranj bei der am Montag einberufenen Pressekonferenz. Der Leiter der Rettungsaktion, Miha Arh von der Bergrettung Bohinj, ergänzte: „Der letzte der Seilschaft schrie noch eine laute Warnung, als er die Lawine bemerkte, doch da war es für die drei schon zu spät. Die Lawine erfasste sie und riss sie etwa 350 Meter mit. Die Umstände deuten darauf hin, dass sie aufgrund der Geländebeschaffenheit sofort schwer verletzt wurden“. Die vier Überlebenden hätten sofort mit der Suche der Verschütteten begonnen, konnten sie aber nicht finden.
Zwei Stunden brauchten die Bergretter bis zum Unfallort, ein Hubschrauber konnte wegen der Wetterverhältnisse nicht aufsteigen: „Es war sehr schwierig, teilweise reichte uns der Schnee bis zur Brust. Angekommen haben wir sofort die vier Überlebenden versorgt, gleichzeitig bereiteten 20 Bergretter den Zugang zur Lawine für nachfolgende Helfer vor“, berichtete Arh. Die Lage sei äußerst gefährlich gewesen, kaum Sicht, Nässe und Kälte haben allen Helfern zugesetzt. Nachdem einer der Verunglückten gefunden wurde, habe sich plötzlich erneut eine Lawine gelöst: „In der engen Schlucht gibt es kaum Ausweichmöglichkeiten, die meisten Helfer konnten sich gerade noch in Sicherheit bringen. Einer wurde verletzt“, sagte der Einsatzleiter. Man musste die Suche dann abbrechen und am Montag fortsetzen.
Am Heimweg
Dass die Seilschaft wegen der Wetterverhältnisse ein zu hohes Risiko beim Abstieg einging, bestreiten die Verwandten der tödlich Verunglückten. „Es ist furchtbar. Wir haben eine Stunde zuvor noch telefoniert“, erzählt ein Angehöriger und erklärt, Sie hätten mehrere Wetterapps zur Rate gezogen, bevor sie sich schließlich entschlossen hätten den Abstieg zu wagen. „Am Abend wollten sie zuhause sein“, erzählte der Verwandte mit zitternder Stimme dem kroatischen Nachrichtenportal.
Wie die Polizei bestätigt, haben sich auch andere Bergsteiger am Sonntagmorgen auf den Weg ins Tal gemacht. So wurden zwei Ungarn beim Aufstieg zum Unfallort von Bergrettern angetroffen und sicher ins Tal gebracht. Der Einsatzleiter der Bergrettung Bohinj glaubt nicht daran, dass einer der Bergsteiger die Lawine ausgelöst hatte: „Der Schnee war frisch und der Boden noch verhältnismäßig warm. Das Gebiet ist mit Gras bewachsen und der nasse Neuschnee hat sich höchstwahrscheinlich spontan vom rutschigen Gras gelöst“.
Die Leichen der tödlich Verunglückten wurden am Montag in die Gerichtsmedizin in Ljubljana (Laibach) überstellt. Eine Obduktion soll Klarheit über die genaue Todesursache bringen.
https://www.kleinezeitung.at/kaernte...-stunde-vorher
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Der Artikel verweist auf den Bericht der Bergrettung Bohinj in slowenischer Sprache:
https://www.facebook.com/grs.bohinj?ref=embed_post
Die letzten beiden Sätze dieses Berichts auf Deutsch (google-Übersetzung):
"Am Ende können wir nicht auf den Rat verzichten, den wir (zu) oft mit euch geteilt haben:
Überlegt wann, warum und wie ihr in die Berge fahrt - nicht wegen uns, sondern wegen denen, die zu Hause auf euch warten."