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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Leider: Bergrettung mit Heli

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  • #16
    AW: Leider: Bergrettung mit Heli

    Zitat von bergsucht
    Sollte die Genesung erwartungsgemäs verlaufen, werde ich vermutlich in drei Wochen wieder auf einem Berg stehen.
    Das wünsche ich Dir -- und hoffentlich fällt Dir in der Zwischenzeit die Decke nicht auf den Kopf

    Im Sulz durchbrechen ist IMHO typisches Restrisiko ist mir schon paarmal passiert (inkl. Verkeilen des Fußes zw. Steinen oder Bruch der Schneeschuhbindung oder...) und meist war es nur 'ne Schramme oder so; wie gut das wenigstens Empfang bestand!

    Der Begleiter ist in sofern nur Redundanz für's Handy, das kann ich aus eigener Erfahrung mit einem nur geringfügig schwereren Freund sagen; für Stützen oder gar Tragen ist das Risiko viel zuhoch, das man sich dann noch daneben legt; von der Schmerzen (damals: Schienbein Spiralbruch) mal ganz zu schwiegen. Mit ein paar kräftigen Einheimischen ging's dann, waren günstigeweise nur noch 300 oder 400Hm bis zur Fahrstraße.

    Gute Besserung,
    Martin

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    • #17
      AW: Leider: Bergrettung mit Heli

      Erstmal gute Besserung!

      Und mach' Dir keine weiteren Gedanken darum, ob Du die Situation anders hättest bewältigen können, denn Du hast die richtige Endscheidung getroffen.
      Hinterher kommen immer alle wenn, aber und hätte ich doch. Völlig egal! Wichtig ist heil zurück.
      Ciao!

      Frank
      ---------------,,,
      --------------(. .)
      ----------oOO--(_)--Ooo-----------

      Do wat Du wullt, de Lüd snackt doch!

      Kommentar


      • #18
        AW: Leider: Bergrettung mit Heli

        Auch von mir gute Besserung!

        Ich finde auch, dass du richtig gehandelt hast, für solche Sachen bist du ja über einen Alpinverein versichert. Und jetzt bitte wegen dieser Aussage nicht gleich wieder aufschreien, Bergunfälle führt ja keiner absichtlich herbei und bei grob fahrlässigen Verschulden sind jederzeit Regressforderungen möglich.

        Eine Bemerkung möchte ich noch anfügen, ob es medizinisch richtig ist, sei dahingestellt. Aber eventuell bei abgelegenen Stellen ohne Handyempfang doch wichtig. Bei einer Verletzung, wenn irgendwie möglich, sofort weitergehen, weil solange der Fuß in Bewegung ist, schwillt er nicht so stark an. (Ausgenommen natürlich offene Knochenbrüche und sonstige groben Verletzungen)

        Ein eigener Erfahrungsbericht:
        Voriges Jahr ist mir ein großer Felsbrocken auf meinen Fuß gerutscht und hat mir den Vorderfuß ziemlich gequetscht. Bin dann sofort ohne größere Probleme mit Hilfe der Wanderstöcke noch 800hm abgestiegen.
        Erst am Parkplatz fing der Fuß stark anzuschwellen an, nach einer einstündigen Autofahrt ins LKH (mein Bergkamerad fuhr natürlich) konnte ich schon nicht mehr aufsteigen. Nach einem Röntgen stellte sich heraus, dass der 3. Mittelfußknochen glatt gebrochen war.

        Rückwirkend läßt sich sagen, hätte ich gewußt, dass der Fuß gebrochen ist, hätte ich mich sicher vom Hubschrauber bergen lassen. Andererseits, durch den rasch durchgeführten Abstieg wäre so eine Bergung, wie man sieht, nicht unbedingt notwendig gewesen.

        lg, spirit
        Zuletzt geändert von Spirit; 20.05.2007, 23:17.

        Kommentar


        • #19
          AW: Leider: Bergrettung mit Heli

          Hallo,
          auch von mir Wünsche zur baldigen Genesung! Als gestandener Bergsteiger bei einer Wandertour die Bergrettung zu rufen, war sicher schlecht für's Ego, aber ebenso sicher gut für's Knie. Ich hatte im Dezember 2002 einen Skiunfall (ich wollte nach rechts, mein linker Ski aber nicht). Zuerst dachte ich hinsetzen, ein paar Minuten warten und langsam weiterfahren bzw. -gehen. Ein Skilehrer, der meinen Sturz gesehen hatte, hat dann den Motorschlitten gerufen, was mir hochpeinlich war (Soviel Aufwand, tut doch gar nicht soo weh, passt scho'). Eine Stunde später wurde dann ein Kreuzband- und Innenbandriss diagnostiziert. Wäre wohl nicht so gut gewesen, sich noch heldenhaft ins Tal zu wuchten. Manchmal muss man den Purismus zugunsten des Pragmatismus etwas zurückstellen. Oder um es mit den Worten von Shackleton zu sagen: Besser ein lebender Esel als ein toter Tiger...

          LG
          Klaas
          Besucht mich auf www.klaaskoehne.de!

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          • #20
            AW: Leider: Bergrettung mit Heli

            Zitat von bergsucht
            Zur Versicherung: Ich bin Mitglied beim DAV und somit sollte ich bis zu 25.000 Euro versichert sein. Das war mir allerdings gar nicht bewust. Ich hab dies erst heute nachgelesen und bin natürlich froh darüber. Gestern am Berg war mir das zunächst einmal ziemlich egal.
            Das ich nun so hohe Kosten verursacht habe tut mir schon leid, aber es nun mal nicht mehr zu ändern.
            Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass zumindest die SUVA auch so einen Hubschrauberflug uebernimmt.

            Kommentar


            • #21
              AW: Leider: Bergrettung mit Heli

              ohoh,

              da kann ich mitfühlen. ich find's auch wieder mal bedenklich, dass die erste meldung gleich wieder dass alleinegehen verteufelt. wie gleich drauf angemerkt wird ändert das rein gar nix an der situation, ein begleiter nutzt nur was, wenn:
              - dieser selber nicht verunfällt
              - du selber schwer verletzt/bewusstlos bist
              - und dieser rettung organisieren kann.

              zugegeben, diese fälle können eintreten, aber bei touren die bergsucht (oder auch ich) machen ist es ziemlich unwahrscheinlich. wir lädieren uns eher einen haxn oder wir sind ziemlich sicher tot (abrutschen mehrere 100m, steinschlag. so als wichtigste gefahrenmomente). bei gehunfähigkeit gibt's entweder handyempfang oder ausdauer. ich bin mir sicher dass bergsucht auch mal eine nacht notbiwakieren könnte...

              jetzt zu deinem konkreten unfall: ja, das ist im frühjahr so ziemlich das blödeste, habe ich mir auch schon oft gedacht. die schneefelder sind so super praktisch zum "abfahren", aber auch so gefährlich. einen echten brauchbare trick habe ich auch noch nicht gefunden, ich begehe sie entweder mit steigeisen (grössere fläche, beim einsinken verhaken sich die vorderzacken genau an der stelle wo du ohne eisen eine schienbeinlänge tiefer mit dem knie aufschlagen würdest) oder dem "eiertanz" (progressives auftreten und extreme gewichtsverlagerung beim einsinken um ebendiese zu vermeiden).

              was mich am meisten irritiert (und dich wahrscheinlich auch), ist dass du vor ort nicht zwischen argen mechanischen schaden (bänder, knoche) und "oberflächlichem" unterscheiden konntest. da muss wohl der schock (aus medizinischer sicht) dann doch so gross gewesen sein. hast du im spital dann eine erklärung erhalten, warum dir das so weh tat?

              solche fälle sind immer unikate und nicht vergleichbar, des halb ist die frage "was hättet ihr gemacht" schon problematisch zu beantworten. wenn ich mir deine zeilen so durchlese, frage ich mich warum ein gehen mit durchgestrecktem knie nicht ging. in dieser postition "geht" normalerweise ziemlich viel, auch wenn nix mehr ganz ist... oder war in den 45min die schwellung schon so weit vorangeschritten? (beim knie kann man leider nicht die schuhbänder enger schnüren...)

              aja: gute besserung - und denk zwischendurch auch an was anders.
              servus, andré
              http://www.carto.net/andre.mw/photos/places/

              Kommentar


              • #22
                AW: Leider: Bergrettung mit Heli

                Richtige Reaktion, vielleicht hätte sofortiges Weitergehen Abstieg ermöglicht, vielleicht aber auch Unfall oder stärkere Verletzungen verursacht.

                In der Schweiz empfiehlt sich generell Gönnerschaft bei der REGA, der Schweizerischen Rettungsflugwacht:
                http://www.rega.ch/de/goenner/start_goenner.aspx
                30 Euro pro Jahr für Einzelpersonen.

                Baldige Besserung und lg
                Norbert
                Meine Touren in Europa
                ... in Italien
                Meine Touren in Südamerika
                Blumen und anderes

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                • #23
                  AW: Leider: Bergrettung mit Heli

                  Hallo, Bergsucht.

                  Willkommen im Club!
                  Ich denke, Du hast richtig gehandelt. Bei so einer Fleischwunde am Knie kann man nie sicher sein, ob nicht doch ein Band oder ein Knochen mit betroffen ist. Und mit einem Bänderriß 1500 Meter abzusteigen ist mit Sicherheit ungesund. Abgesehen von den unnötigen Qualen.
                  Man muß auch bedenken, daß man bei starken Schmerzen nicht mehr die volle Kontrolle über seine Bewegungen hat (Schmerzreflex). Das kann u. U. zu weiteren Verletzungen führen.

                  Ich habe vor Jahren ein ähnliches Problem gehabt: Habe mir an der Vertainspitze in 3300m Höhe einen Knöchelbruch zugezogen. Ohne das zu wissen, konnte ich noch bis zum Laaser Ferner absteigen, wenn ich den Fuß vorsichtig augsetzte- hätte vermutlich auch noch weiter absteigen können, aber das wäre elend langsam gegangen. Darum habe ich den Hubschrauber gerufen (bzw. rufen lassen ) und es nicht bereut. Der Knöchelbruch war ohne OP heilbar, nur mit 6 Wochen Gipsverband. Hätte ich den Abstieg fortgesetzt, wären die Bruchstücke vermutlich verschoben gewesen, was eine OP nötig gemacht hätte.
                  Warum darf man nicht hin und wieder einfach mal was Unvernünftiges tun- solange man es vernünftig tut... ?

                  Kommentar


                  • #24
                    AW: Leider: Bergrettung mit Heli

                    Auch von mir gute Besserung. Denke auch, dass ich in deiner Situation die Bergrettung gerufen hätte. Gerade wenn man die Verletzung im Knie nicht richtig einschätzen kann, könnte man da mit einem erzwungenen Abstieg noch einiges kaputt machen und letztlich nach 200hm wieder vor dem selben Problem stehen. Dann hat man ein kaputtes Knie und muß die Bergrettung dennoch rufen. Angesichts der Länge des Abstiegs ist deine Entscheidung meiner Meinung nach vollkommen korrekt.
                    Ein Begleiter hätte dir wahrscheinlich auch nicht helfen können, allerdings könnte er halt im Falle eines Mobilfunk-Lochs, die Rettung mobilisieren. Das einzige was mich noch interessieren würde, wäre, ob du z.B. Biwaksack u.ä. Notfallausrüstung dabei gehabt hättest, um zur Not eine Nacht auszuharren, falls du die Rettung nicht per Handy rufen hättest können?
                    lg deconstruct

                    Kommentar


                    • #25
                      AW: Leider: Bergrettung mit Heli

                      Hallo Frank,
                      zunächst gute Besserung, ist ja zum Glück halbwegs glimpflich ausgegegangen.
                      Zur Sache selbst kann ich Dir sagen, auch ich wurde schon einmal mit dem Heli vom Berg geholt.
                      Ereignet hat sich das während einer Klettertour im alpinen Gelände. Wir waren zu sechst, also 3 Seilschaften. In der letzten Seillänge bin ich dann im Vorstieg 3-4 Meter gestürzt und rücklings auf einen Felsvorsprung gefallen. Wäre da nicht mein gut gepackter Rucksack gewesen, wärs anders ausgegangen. Jedenfalls fand ich mich geschockt wieder, Schmerzen hatte ich zunächst kaum, ich stellte jedoch schnell fest, daß der rechte Fuß ziemlich instabil war und beim Belasten stark schmerzte. Meine Freunde (2 Jungs, 3 Mädels) kamen mir natürlich gleich zu Hilfe und planten nach einiger Beratung, mich selbst ins Tal zu bringen.
                      Das Problem: alle waren schon ziemlich ausgepowert, es war ein heißer Tag, die Trinkreserven für eine langwierige Bergung wohl zu gering, und von der Uhrzeit her ca. 17:30.
                      Die Bergung hätte von dieser Stelle aus etliche Stunden gedauert. Wir wären jedenfalls tief in die Nacht gekommen. Und mein medizinischer Zustand war alles andere als klar. Arzt war keiner dabei und unter Schock übersieht man vieles.
                      Also habe ich gebeten, die Bergrettung zu alarmieren. Nach genauer Analyse des Kartenmaterials wegen Absturzstelle hat die Bergrettung zurückgerufen und uns mitgeteilt, daß der Hubschrauber kommen würde. Allerdings wurde uns mitgeteilt, daß eine Bergung aus unserer Position wegen Baumbewuchses nicht möglich ist und wir es irgendwie in eine benachbarte Rinne schaffen müssen.
                      Unter tatkräftiger Mithilfe meiner Freunde, Sicherung von oben, Hilfe von unten etc. gelang es mir, mit 2 Händen, einem intakten Fuß und einem Knie noch ein Stück wieterzuklettern und in besagte Rinne auf dem Hosenboden zu rutschen.

                      Der Hubschrauber hat mich dann am Tau rausgeholt und mich ins nächste UKH geflogen. Der Notarzt diagnostizierte zunächst Verdacht auf Sprunggelenksbruch, Beckenbruch, Wirbelsäulenverletzung. Im UKH kam dann zum Glück Entwarnung.
                      Ich dachte zuerst an einen "übervorsichtigen" Notarzt, erst am nächsten Tag wußte ich, daß seine Diagnose zwar zum Glück nicht zutraf, aber auch nicht unbegründet war. Ich war schwarz von oben bis unten. Hauptproblem war eine schwere Prellung des Sprunggelenks. Das hat mich 4 Wochen auf Krücken gezwungen. Der Rest waren multiple Hämatome und Prellungen. Leicht hätte da auch eine schwerere Verletzung dabei sein können, die meine Freunde definitiv nicht diagnostizieren hätten können.

                      Nachträglich bin ich froh, die Bergrettung in Anspruch genommen zu haben. Das Risiko für meine Freunde und auch mich wäre zu groß gewesen.

                      Ich gehe seit 39 Jahren Bergsteigen und bis auf diesen Zwischenfall unfallfrei. Aber ich denke, man muß bei aller Planung und Vorsicht auch wissen, wann es besser ist, den Schalter umzulegen und professionelle Hilfe zu holen.

                      Ich hätte in Deiner Situation auch so reagiert. Du hast ja nicht in der ersten Sekunde gleich hysterisch den Notruf betätigt sondern besonnen die Situation analysiert; und dann, das ist auch wichtig, keine Zeit mit weiteren Versuchen verschenkt. Wenn es nämlich dunkel wird, kann der Hubschrauber nicht mehr fliegen und die Bergrettung "darf" dann zu einem langwierigen Nachteinsatz ausrücken.

                      lG
                      BCM
                      Zuletzt geändert von BCM; 21.05.2007, 11:48.
                      Wer die Wahrheit sagt, braucht ein schnelles Pferd. (Buffalo Bill)

                      Kommentar


                      • #26
                        AW: Leider: Bergrettung mit Heli

                        Ups, da gab es ja ganz schön viele Rückmeldungen.
                        Vielen Dank für die netten und aufmunternden Worte.

                        Ich habe mich beim Eröffnen des Threats nicht so wohl gefühlt, habe es jedoch als meine Pflicht angesehen, nicht nur schöne Tourenberichte im Forum zu plazieren, sondern eben auch mal von der Kehrseite der Medaille zu berichten.

                        Ich bin mir mitlerweile auch hunderprozentig sicher, die einzig richtige Entscheidung getroffen zu haben.

                        Ich fand ein paar Passagen eurer Beiträge recht interessant und werde dazu noch kurz Stellung nehmen.

                        Kommentar


                        • #27
                          AW: Leider: Bergrettung mit Heli

                          Zitat von bergsucht
                          Ich bin mir mittlerweile auch hunderprozentig sicher, die einzig richtige Entscheidung getroffen zu haben.
                          Das ist auch, was ich mir gleich dachte - erfreulicherweise haben es sehr viele zu diesem Zeitpunkt bereits geschrieben gehabt.

                          Ich wünsche dir in jedem Fall eine möglichst rasche Heilung deines Beins
                          und bis dahin die nötige Geduld und Gelassenheit!

                          Kommentar


                          • #28
                            AW: Leider: Bergrettung mit Heli

                            Zitat von a666

                            ich find's auch wieder mal bedenklich, dass die erste meldung gleich wieder dass alleinegehen verteufelt. wie gleich drauf angemerkt wird ändert das rein gar nix an der situation, ein begleiter nutzt nur was, wenn:
                            - dieser selber nicht verunfällt
                            - du selber schwer verletzt/bewusstlos bist
                            - und dieser rettung organisieren kann.

                            zugegeben, diese fälle können eintreten, aber bei touren die bergsucht (oder auch ich) machen ist es ziemlich unwahrscheinlich. wir lädieren uns eher einen haxn oder wir sind ziemlich sicher tot (abrutschen mehrere 100m, steinschlag. so als wichtigste gefahrenmomente). bei gehunfähigkeit gibt's entweder handyempfang oder ausdauer. ich bin mir sicher dass bergsucht auch mal eine nacht notbiwakieren könnte...
                            Auf ein Notbiwak war ich nicht wirklich eingerichtet, aber aufgrund der günstigen Wetterlage an diesem Tag, wäre es auch nicht lebensbedrohlich geworden. Ich hatte auch dieses mal eine Jacke und ein Hemd mehr mit, als nötig. Das sind so minimale Sicherheitsmechanismen die selbstverständlich sein sollten.

                            Hat man kein Mobilfunknetz und ist zudem völlig gehunfähig ist die Lage natürlich vor allem mental problematisch. Geschätzte 16-24 Stunden am gleichen Ort zu liegen und zu hoffen dass am nächsten Tag jemand hochsteigt ist halt dann auch so eine Sache. Im Gipfelbuch war der letzte Eintrag immerhin eine Woche alt. Da wird eine Entscheidung schon komplizierter:
                            - gewaltsamer Abstieg ohne Rücksicht auf Verluste mit der Gefahr sich noch schlimmer zu verletzten oder gar irgendwo abzustürzen
                            -warten und hoffen dass man irgendwann gefunden wird
                            Diese Entscheidung blieb mir glücklicherweise erspart.

                            Aus genau diesem Grund ist die Aussage man solle eben nicht alleine in die Berge gehen schon berechtigt. Aber auch das Gehen in der Gruppe kann so seine Nachteile haben. Wichtig ist, das man sich als Sologeher verantwortungsbewusst verhält sowie seine Fähigkeiten und mögliche Gefahren richtig einschätzt. Das wird selten zu 100% gelingen, aber es muss ja auch nicht immer gleich etwas passieren. Nun hat es mich eben erwischt und ich hoffe es kommt nicht wieder vor.
                            Ich werde auch weiterhin alleine in die Berge gehen und versuchen mit noch mehr Vorsicht und Weitblick zu agieren.

                            Zitat von a666
                            jetzt zu deinem konkreten unfall: ja, das ist im frühjahr so ziemlich das blödeste, habe ich mir auch schon oft gedacht. die schneefelder sind so super praktisch zum "abfahren", aber auch so gefährlich. einen echten brauchbare trick habe ich auch noch nicht gefunden, ich begehe sie entweder mit steigeisen (grössere fläche, beim einsinken verhaken sich die vorderzacken genau an der stelle wo du ohne eisen eine schienbeinlänge tiefer mit dem knie aufschlagen würdest) oder dem "eiertanz" (progressives auftreten und extreme gewichtsverlagerung beim einsinken um ebendiese zu vermeiden).
                            Natürlich weiss ich um die Tücken dieser Frühjahrschneefelder. Das dumme war, dass sie überall recht fest waren und somit superleicht begehbar. Während des Aufstiegs und auch noch zu Beginn des Abstiegs habe ich mich auf ihnen recht misstrauisch und entsprechend vorsichtig bewegt. Jedoch gibt es natürlich kein Rezept gegen plötzliches einsacken, vor allem wenn man nicht damit rechnet. Ein Schneeschuh schützt noch am besten, aber ich bewegte mich hier auf einem grösstenteil ausgeaperten Block/Schuttgrat. Ich denke du weißt was es bedeutet dort mit Schneeschuhen wegen gelegentlicher Schneefelder unterwegs zu sein.
                            Steigeisen sind in solchem Gelände prinzipiell nie schlecht. Da geb ich dir recht.
                            Die hatte ich halt im Rucksack und hätten bei meinem Unfall vermutlich gar nichts geändert. Sofortige und extreme Gewichtsverlagerung beim ersten Verdacht auf Einsinken praktiziere ich übrigens gegebenenfalls auch. Ist aber situationsabhängig. Hier hatte ich null Chance und keine Zeit zu reagieren.

                            Die einzige Alternative wäre ein jeweiliges Ausweichen in eine Schuttflanke gewesen. Als Walliskenner bin ich allerdings bislang immer bemüht gewesen genau das möglichst zu vermeiden. Immer schön brav am „Grat“ bleiben war bislang meine Taktik.

                            Zitat von a666
                            was mich am meisten irritiert (und dich wahrscheinlich auch), ist dass du vor ort nicht zwischen argen mechanischen schaden (bänder, knoche) und "oberflächlichem" unterscheiden konntest. da muss wohl der schock (aus medizinischer sicht) dann doch so gross gewesen sein. hast du im spital dann eine erklärung erhalten, warum dir das so weh tat?
                            solche fälle sind immer unikate und nicht vergleichbar, des halb ist die frage "was hättet ihr gemacht" schon problematisch zu beantworten. wenn ich mir deine zeilen so durchlese, frage ich mich warum ein gehen mit durchgestrecktem knie nicht ging. in dieser postition "geht" normalerweise ziemlich viel, auch wenn nix mehr ganz ist... oder war in den 45min die schwellung schon so weit vorangeschritten? (beim knie kann man leider nicht die schuhbänder enger schnüren...)
                            Die Frage habe ich im Spital auch gestellt. Man hat mir gesagt, dass sich im Knie sofort ein Bluterguss gebildet hat, der die starken Schmerzen und die schnelle Schwellung auslöste und gerade ein Durchstrecken des Beines so schmerzhaft machte.

                            Der erste starke Schmerz wurde natürlich durch den Schlag auf die Kniescheibe ausgelöst. Das kennt sicherlich jeder. Hat man die Möglichkeit (wie ich in diesem Fall) mit Schnee zu kühlen, klingt dieser Schmerz normalerweise nach ein paar Minuten ab.

                            Nachem ich aber das Beim kaum noch bewegen vernünftig bewegen oder belasten konnte, hatte ich vermutet, dass ein Band oder Knochen kaputtgegangen ist.

                            Zitat von a666

                            ...und denk zwischendurch auch an was anders.
                            Keine Angst, das bekomme ich hin.

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                            • #29
                              AW: Leider: Bergrettung mit Heli

                              Auch von mir noch die besten Genesungswünsche.
                              Ich hoffe deine Abneigung gegenüber Schnee wurde durch den Unfall nicht noch größer.
                              Das Bergwandern ist bezüglich der relativen Unfallhäufigkeit übrigens auch nicht so ohne:
                              Statistisch liegt die Unfallgefahr niedriger als beim klettern aber höher als beim skitourengehen.

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