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Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

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  • Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

    Es ist interessant den Artikel zu diskutieren.

    Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

    An keinem anderen Schweizer Berg sind dieses Jahr so viele Menschen tödlich verunfallt wie am Mönch: Fünf Personen stürzten da im Verlauf dieser Saison ab und konnten nur noch leblos geborgen werden. Ausgerechnet am Mönch! Er gilt als einer der einfachsten Viertausender, gleich nach dem Breit- und Allalinhorn im Wallis. Aber ist der Mönch wirklich so einfach zu begehen? Die Normalroute, welche über den Südarm des Südostgrats führt, ist für geübte Berggänger bei guten Verhältnissen zwar keine extreme Herausforderung. Aber ein Sonntagsspaziergang ist sie sicher nicht. Auf dem Gipfelgrat wird es schmal und ausgesetzt (siehe Bildstrecke), bei schlechten Bedingungen wartet sogar Blankeis. Ein falscher Schritt, Stolpern oder Rutschen kann fatal enden.

    Was ist schwierig, was einfach?

    Der alpine SAC-Tourenführer «Jungfrau Region» stuft die Schwierigkeit der Normalroute am Mönch mit «ZS-» ein, die Begehung über den Westgrat mit «ZS+ III». «ZS» bedeutet «ziemlich schwierig». Der Mönch ist also nicht «L» (leicht) oder «WS» (wenig schwierig), wie andere Viertausender.

    Als «einfach» gilt der Mönch, weil man den 4107 Meter hohen Gipfel relativ bequem erreichen kann – als Tagestour. Dank der Jungfraubahn erreichen die Alpinisten das Joch (3454 Meter) sitzend im geheizten Zug – ab Interlaken überwindet man knapp 3000 Höhenmeter in gut zwei Stunden. Als Nebenwirkung dieses rasanten Aufstiegs sind Symptome von Höhenkrankheit keine Seltenheit. Der Mönch steht gleich neben der Station. Bis zum Gipfel sind es nur noch 653 Höhenmeter. Der Tourenführer gibt 3 Stunden Zeitbedarf an, und nochmals so viel für den Abstieg. Nicht viele Viertausender sind für so wenig körperliche Anstrengung zu haben. Kein Wunder also, stapfen an Schönwettertagen gegen 100 Leute Richtung Mönch-Gipfel und zurück. Darunter leider auch viele ungeübte Alpinisten.

    Aufschlussreiche Statistik

    Die Analyse der Unfall-Statistik 2011 am Mönch gibt bedenkliche Aufschlüsse. Urs Schäfer, Rettungschef der SAC-Rettungsstation Lauterbrunnen macht exklusiv für «alpin im Outdoorblog» folgende Angaben:

    1.Die Rettungsstation Lauterbrunnen hatte seit 1. Januar 2011 bis heute 7 Einsätze am Mönch (Normalroute und Westgrat). Davon 5 Einsätze mit Totenbergung und 2 Einsätze, bei denen Erschöpfte/Verletzte gerettet wurden.
    2.Bei diesen 7 Einsätzen waren 13 Alpinisten betroffen:
    - 5 Tote
    - 3 Erschöpfte
    - 5 Unverletzte (Begleitpersonen der Toten)
    3.Die 5 tödlich Verunfallten waren Männer. Unter den 3 Erschöpften/Verletzten gabs 1 Frau.
    4.Nationalitäten der 13:
    - 4 Deutsche
    - 3 Holländer
    - 3 Franzosen
    - 2 Tschechen
    - 1 Österreicher
    5.Nationalitäten der 5 Toten:
    Deutschland, Holland, Frankreich, Österreich
    6.Sechs der sieben Einsätze erfolgten am Nachmittag:
    8. Juli *11 Uhr 1 Totenbergung
    22. Juli 14.50 Uhr 1 Person verletzt geborgen
    4. August *14.25 Uhr 1 Totenbergung
    10. August *13.50 Uhr 1 Totenbergung
    31. August *17 Uhr 1 Totenbergung
    1. Oktober * 16.25 Uhr 1 Totenbergung
    (* Absturzzeit)
    7.Von den 5 Toten waren 2 Alleingänger. 3 waren in einer Gruppe unterwegs, aber unangeseilt. 1 Alleingänger wurde verletzt geborgen.
    Besonders die Punkte 6 und 7 geben zu denken:

    1.4 der 5 tödlichen Abstürze ereigneten sich am Nachmittag, zwei sogar nach 16 Uhr. Als Faustregel gilt allgemein, bis Mittag zurück vom Gipfel zu sein, insbesondere bei unsicherer Wetterlage oder bei Gipfelzielen, die deutlich unter der Nullgradgrenze liegen.
    2.Alle 5 tödlich Verunfallten waren unangeseilt und ungesichert unterwegs. 2 von ihnen waren Alleingänger.
    Selbstüberschätzung und alpinistische Unkenntnis


    Dass immer mehr ungeübte Hochgebirgsgänger den Mönch ohne Bergführer in Angriff nehmen, bestätigt Urs Schäfer, Rettungschef von Lauterbrunnen, ebenso wie Marc Ziegler, Rettungschef von Grindelwald. «Manche Leute überschätzen sich. Sie glauben der Mönch sei vergleichbar mit einer Wanderung in den Voralpen. Doch das stimmt nicht. Es braucht einen sicheren Umgang mit dem Seil, Trittsicherheit und Erfahrung», sagt Ziegler. Und Schäfer fügt an: «An den meisten heiklen Stellen sind sehr gute Sicherungsstangen angebracht, aber sie werden oft zu wenig oder gar nicht genutzt.»

    Bei vielbegangenen Bergen wie dem Mönch sind die Sicherungsstangen in der Hochsaison aufgrund mangelnder Seiltechnik sehr häufig so blockiert, dass man gar nicht mehr hinkommt. Nicht selten sind Leute zu beobachten, die zwar mit Skistöcken ausgerüstet zum Mönch-Gipfel aufbrechen, aber ohne Steigeisen an den Schuhen und ohne Seil, was auf grosse alpinistische Unkenntnis deutet.

    Alleingänger gefährden auch andere Alpinisten

    Auch Alleingänger und unangeseilte Gruppen sind häufig zu sehen – nicht nur am Mönch. Ich selber habe schon Dutzende angetroffen, die frischfröhlich ohne Seil über Alpen-Gräte stiegen. Selbst an grossen Viertausendern wie etwa dem Weisshorn. Die meisten stammen – subjektiv erlebt – aus dem Ausland, was die Statistik vom Mönch allerdings bestätigt. «Mentalitäten am Berg sind verschieden», sagt auch Rettungschef Marc Ziegler.

    Als ich zum Beispiel diesen Sommer in einer Zweierseilschaft via Festigrat auf den Dom (4545 Meter) stieg, kletterten da auch zwei junge Frauen und zwei junge Männer aus München als unangeseilte Gruppe hoch. Später, als wir zurück in der Hütte waren, habe ich sie darauf angesprochen. Sie sagten, da keiner von ihnen die Kurzseiltechnik beherrsche, hätten sie das Risiko als kleiner eingestuft, ungesichert aufzusteigen. Wären sie am Seil verbunden gewesen und einer wäre ausgerutscht, wären die anderen mitgegangen.

    Problematisch ist, dass Leute, die sich ungesichert oder mit laienhafter Seilhandhabung am Berg bewegen, nicht nur sich selber gefährden. Sondern auch Seilschaften unter ihnen, die sie bei einem Sturz mitreissen könnten (siehe Bildstrecke).

    Eine Prüfung wie im Strassenverkehr?

    Bergführer Emanuel Schroth, der an 240 Tagen pro Jahr am Berg unterwegs ist, hat schon unzählige Fahrlässigkeiten beobachtet. Auch Leute, die zwar mit Seil unterwegs waren, aber derart dilettantisch, dass einem Angst und Bange wird (siehe Bildstrecke). «Es ist ein Wunder, dass nicht mehr Unglücke geschehen», sagt er. «Wenn ich als Bergführer solche Leute auf ihre fehlerhafte Seilhandhabung aufmerksam mache, werden sie noch hässig.» Darum würde er es befürworten, wenn Alpinisten eine Ausbildung mit Prüfung absolvieren müssten, bevor sie an den Berg dürften. Bei Widerhandlung sollte es Bussen geben, findet er. «Wie im Strassenverkehr, da darf man auch nicht ohne Ausweis losfahren. Am Berg soll hingegen alles erlaubt sein?» Er ist überzeugt, dass sich rund 80 Prozent aller Unfälle vermeiden liessen, wenn die Leute richtig ausgebildet wären und sich an die Regeln halten würden.

    Am 10. August, als ein Holländer am Mönch tödlich abstürzte, war Emanuel Schroth ebenfalls am Mönch unterwegs. «Wäre er mit einem kompetenten Seilpartner unterwegs gewesen, wäre das nicht passiert», sagt der Bergführer und Ausbildner der Gebirgskampfschule der Schweizer Armee. Auf das Argument, dass es manchmal vielleicht besser ist, dass Gruppen ungesichert auf- und absteigen, wenn keiner die Seilhandhabung beherrscht, antwortet er: «Was haben Leute an einem Viertausender zu suchen, solange sie die Technik nicht beherrschen? Es kann ja nicht sein, dass man aufgrund mangelndem bergsteigerischen Können und Fachwissen sein eigenes und das Leben anderer gefährdet, nur um auf einen Gipfel zu steigen.»
    Quelle

    Über den "Gebirgsführerschein" braucht man, glaube ich, nicht diskutieren. Für Bergführer ist das natürlich ideal, weil sie viel mehr benötigt werden würden.

    Interessanter ist das Gehen am kurzen Seil: Nirgendwo werden die teils furchtbaren Mitreißunfälle erwähnt. In der Schweiz ist das Gehen am kurzen Seil ohnehin Lehrmeinung. Am Mönch Gipfelgrat sehe ich das noch ein. Wenn einer stürzt, kann man den Totalabsturz dadurch verhindern, dass der andere auf die andere Seite springt. Aber in Firnflanken...

    Wir wurden beim Abstieg vom Mönch beim seilfreien Abklettern von älteren Schweizern angesprochen mit: "Kein Respekt vor dem Berg." Sie kamen am Morgen von der Bahn und sind am frühen Nachmittag, nachdem sie alles, immerhin über Stände, durchgesichert haben am Beginn des Gipfelgrats umgekehrt.

    Die Bewertung des Normalwegs am Mönch mit "ZS-" finde ich auch kritisch. Technisch gesehen ist er nicht mehr als PD. Die Felsstellen sind II und im Firn wird es auch nie richtig steil. An Gipfelgrat hat man dafür allerdings bei einem Stolperer beste Chancen zu sterben. Wenn man den Mönch technisch leicht findet und danach glaubt, die anderen "ZS-"-Berge sind ebenfalls einfach, dann kann das ganz schön schief gehen.
    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

    https://www.instagram.com/grandcapucin38/

  • #2
    AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

    Mei, is scho irgendwie cool und hebt das Selbstwertgefühl wenn man zusammen mit den ganzen Sandalentouris voll aufgerödelt im Zug sitzt*. Kratzerfreier Helm, glänzende Pickel und Steigeisen, möglichst noch einen Fetzen Seil außen dran damit ja jeder Japaner sieht das man ein Held ist. Natürlich im neu glänzenden, flickenlosen Urviech-Zwirn. Erkennt sich jemand wieder?

    So präsentieren sich meine Lieblings-Bergkameraden. Und es werden immer mehr, damit müssen wir im Zeitalter der Internet-Tourenbeschreibungen, der massiv werbenden "Outdoor"-Industrie wohl leben.


    Das viele von den Leuten die auf einfach zugänglichen Touren unterwegs sind wenig bis keine Ahnung von Sicherungstechnik haben fällt offensichtlich nicht nur mir immer mehr auf.
    Kennen so Einige von Euch- das Glocknerleitl ist wohl oft blockiert weil erstmal jemand sein Seilknäuel aus dem Tube entwirren muß.

    Letztens mit meinen Kindern am Rhonegletscher:
    Kommt ein Paar vom Berg. Gletscher aper, aus jeder Spalte könnt man mit 2 beherzten Schritten raussteigen, die großen sieht man eh. ER mit Stecken, Pickel am Rucksack, dann 5m Seil an dem SIE hinterhertrottet. Ich sah weder Eisschrauben noch ein paar Reepschnüre. Pickel am Rucksack und ohne Handschuhe. Aber mich schaun sie an als ob ich meine Kinder morden wollte.

    Ob denen klar war was passiert wenn wirklich einer von Beiden in eine Spalte stürzt? Wahrscheinlich wären die Hände so blutig das sie nicht mal mehr das Handy bedienen könnten. Was soll man da sagen? Jahrelange Erfahrung und Gefahrenbewußtsein in ein paar Minuten weitergeben?



    *alternativ in den Seilbahnen im Saas-Tal oder in der Dachstein-Gondel oder... oder... oder...
    Wie schallts von der Höh? ... Hollaröhdulliöh!

    Kommentar


    • #3
      AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

      Hallo zusammen,

      danke für den interessanten Artikel. Nach den überdurchschnittlich vielen tödlichen Bergunfällen dieses Jahr in Österreich wird so eine Diskussion wohl auch wieder das Novemberloch füllen. Spätestens jedoch wenn die Statistik veröffentlicht wird.

      An den großen Modebergen würde es mich nicht wundern, wenn es einmal eine "Bergsteigerscheinkontrolle" (das brozene Murmeltierchen -> der silberne Steinbock -> der goldene Yeti) oder einen Führerzwang gibt. Allein schon aus kommerziellen Interessen. Da soetwas nicht flächendeckend möglich ist, sehe ich dem Blödsinn gelassen entgegen, ich gehe eh lieber auf einsame Berge und da weiß ich genau, dass mir die tollen und interessanten Ziele NIE ausgehen werden. Abseits von Rummel, Dilettieren mit dem kurzen oder langen Seil und Kontrollen.

      Dieses Jahr war ich auf meiner ersten Bergtour in der Schweiz (Altmann Ostgrat, wunderschön, ausser uns nur eine andere Seilschaft, obwohl das Ding wohl auch als Modetour durchgehen würde). Dabei habe ich zwei sehr interessante Beobachtungen machen können, die jetzt nicht direkt in einem Zusammenhang stehen, aber doch die hier angesprochenen Themen berühren.

      1. Die ersten 300 Hm sind wir mit der Gamplütbahn hinaufgegondelt. Da ist ein kleiner Parkplatz und ein paar Schweizer stehen ordenlich aufgereiht in der Station herum.
      Dann wurde es irgendwann laut und die zwei Kabinen mit Gepäckkorb dazwischen kamen angerumpelt. Man macht Platz für die Bahn ("is Bähnli"), Absperrung, Bodenmarkierungen oder Warnhinweise gab es nicht, Seilbahnangestellter war auch keiner da. Die Leute legen Ihre Rucksäcke nach Gutdünken in den Korb. Pro Gondel sind 6 Personen erlaubt (steht auf einem kleinen Schild), ich stehe als 7. ratlos davor. "Steigen Sie ruhig noch zu uns ein, wir sind doch alle schlank." Also hatten wir es recht gemütlich in der Gondel. Ein Klingeln ertönt, die Türen gehen zu und die Bahn fährt bergwärts.
      Oben steht man direkt am Ausgang, ein kleines Schild (keine Absperrung o.Ä.) lotst einen wieder zurück in die Station, wo im hintersten Winkel ein Kassenhäuschen ohne Blick auf den Ausgang ist. Alle gehen brav bezahlen, Quittung gibt es keine. Ein schönes Erlebnis.
      Alles hat wunderbar und sicher funktioniert, wenn man den Leuten einen Hauch von Eigenverantwortung und Selbsbestimmung erlaubt, endet dies nicht in der Katastrophe. Bei unseren Liften, die einem Viehtrieb gleichen, passiert es auch immer mal wieder, dass jemand hinunter- / dazwischen- / hineinfällt.

      2. Beim Absteig vom Gipfel sind wir zwei schweizer Führern begegnet, die je eine junge Frau am kurzen Seil hatten. Die Damen waren wohl das erstemal auf einem "Kletterberg" und hatten Todesangst (Weinen, Zittern, Krampfen, Resignieren, Blockieren, ...).
      Die Führer haben sich meist mit den Fersen an einer Leiste festgehakt und die Damen dann mit dem Seil über die Schulter hinuntergesichert. So wie in den alten Louis-Trenker-Filmen.
      Das wichtigste Element ist hier natürlich die psychische Unterstützung, so ein leichter Seilzug wirkt ja bekanntlich Wunder. Aber richtig sicher ist sicher etwas anderes... z.B. mit jemandem, der so brutalst überfordert ist, erst gar nicht so eine Tour unternehmen.
      Ich will jetzt nicht den Bergführern ans Bein undsoweiter, es ist beeindruckend wo die die Leute rauf und wieder runter kriegen und das mit einer den Umständen entsprechenden großen Sicherheit.


      Lange Rede, gar kein Sinn, sollen sie doch nach Führerscheinen und Nummernziehen krähen. Es wird immer Bergunfälle geben und immer Möglichkeiten, sich dem Wahnsinn zu entziehen.


      Viele Grüße aus Innsbruck, Johannes
      Meine Arbeit - http://www.johannesplattner.com
      Mein Vergnügen - http://www.tirol-foto.at

      Kommentar


      • #4
        AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

        Was mir bei Diskussionen übers Bergsteigen immer wieder auffällt ist, dass fast jeder der Ansicht ist, dass er den kompletten Durchblick hat und ausser ihm praktisch nur Vollidioten am Berg unterwegs sind.
        Mein Schluss daraus ist, dass die Wahrnehmung so einiger ziemlich arg verschoben ist.

        Kommentar


        • #5
          AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

          macht nicht der umstand, dass am berg die natur die regeln vorgibt, das bergsteigen so interessant?

          ich halte die idee eines berg-scheins für hirnrissig, hingegen sollte man ausführlichere aufklärungsarbeit leisten, welche gefahren einen erwarten. wie sollte das außerdem kontrolliert werden? bergsteigen mit dem straßenverkehr zur vergleichen ist auch weit hergeholt...
          aber da das sowieso nicht kommen kann, brauche ich mir darüber den kopf gar nicht zerbrechen...

          die statistik ist zweifellos erschreckend, im straßenverkehr passieren aber auch tödliche unfälle, trotz kontrollen, trotz regeln, trotz führerschein!

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          • #6
            AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

            Dass jeder einzelne Bergtote einer zu viel ist, ist eh klar. Ganz ohne wird es leider nie gehen. Setzt man die Zahl der Bergtoten in Relation zu Verkehrstoten oder den Opfern diverser "Zivilisationserscheinungen" wie Fressen, Saufen, Rauchen usw. sieht man rasch, dass die Prioritäten nicht in einer noch dazu pekuniär orientierten - Reglementierung des Bergsportes liegen können.

            Aufklärung ist meiner Ansicht nach ein guter Ansatz. Für die "Ausreisser" in Bezug auf Fremdgefährdung reicht die derzeitige Rechtslage schon jetzt.
            Und die Beratungsresistenten erreicht man so und so nicht.

            Für Berge wie den Mönch könnte ich mir statt der meist existierenden Tafeln "Vorsicht - alpine Gefahren" etwas genauere Hinweise vorstellen. Wer keine Ahnung von alpinen Gefahren hat, weiß auch nicht, was er mit dem Begriff anfangen soll und hat daher auch keinen Respekt davor.
            Den Abstand zwischen Brett und Kopf nennt man geistigen Horizont

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            • #7
              AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

              die Outdoor-Industrie wächst seit über 25 Jahren jedes Jahr im soliden 2-stelligen Bereich. Nach allem was ich bisher an Statistiken gesehen habe (ist ja leider nicht viel vorhanden): mehr Leute = mehr Tote

              Edit: wobei - hoffnungsvoller Optimist der ich nunmal bin - prinzipiell annehmen würd das der Anteil an Noobs geringer geworden ist bzw. mehr Information auch mehr Sicherheit bedeutet
              Zuletzt geändert von pingus; 19.10.2011, 18:08.

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              • #8
                AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

                Zitat von roger_h Beitrag anzeigen
                Was mir bei Diskussionen übers Bergsteigen immer wieder auffällt ist, dass fast jeder der Ansicht ist, dass er den kompletten Durchblick hat und ausser ihm praktisch nur Vollidioten am Berg unterwegs sind.
                Mein Schluss daraus ist, dass die Wahrnehmung so einiger ziemlich arg verschoben ist.
                Das nervt mich auch sehr. Warum muss in solchen Situationen stets so herablassend und polemisch geschrieben werden? (auch (oder besonders?) in diesem Forum häufig der Fall)

                Zum Thema: auch ich find's schade, dass die Problematik der Mitreißunfälle komplett ignoriert wird.

                Immerhin, "Roger" schreibt einen guten Kommentar und verweist auch auf bergundsteigen-Artikel der letzten Jahre zu dem Thema:
                Die Aussage “Das gehen am kurzen Seil ist gemäss neueren Tests nicht zu empfehlen bzw. sogar gefährlich” würde ich gerne korrigieren zu ” “Das gehen am kurzen Seil ist sehr kritisch zu betrachten und in gewissen Situationen nicht zu empfehlen.” Es ist richtig, dass das Gehen am kurzen Seil unter Umständen die schlechtere Variante ist.

                Dia Aussage, dass auf dem ersten Bild am Grat seilfrei die einzig richtige Variante ist, ist falsch. Ein Grat bietet bei richtiger Seilhandhabung sogar gute Möglichkeiten, einen Sturz des Seilpartners zu halten.

                Zudem ist die Entscheidung seilfrei oder nicht von sehr viel mehr Faktoren abhängig als die von ihnen geschilderten. Zudem sind Lehrmeinungen oft auch länderspezifisch und sollten sowieson nie völlig unreflektiert übernommen werden. Wenn schon dieser Bergundsteigen-Artikel erwähnt wird…
                http://www.bergundsteigen.at/file.ph...n%20tod%29.pdf

                dann sollte dieser auch nicht unerwähnt bleiben…
                http://www.bergundsteigen.at/file.ph...merzlos%29.pdf

                Die Diskussion “Seil oder nicht” wird seit Jahren intensiv geführt, was angesichts der Mitreissunfälle auch dringend nötig ist. Falsch oder nicht ist meistens von vielen Faktoren abhängig und nicht immer eindeutig zu bestimmen.

                Kommentar


                • #9
                  AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

                  interessant sind auch die tests von pit schuber zum thema seilschaft sturz!
                  kenne wohl aber die meisten schon: http://books.google.at/books?id=w7p-...page&q&f=false

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

                    Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
                    .

                    Interessanter ist das Gehen am kurzen Seil: Nirgendwo werden die teils furchtbaren Mitreißunfälle erwähnt. In der Schweiz ist das Gehen am kurzen Seil ohnehin Lehrmeinung. Am Mönch Gipfelgrat sehe ich das noch ein. Wenn einer stürzt, kann man den Totalabsturz dadurch verhindern, dass der andere auf die andere Seite springt. Aber in Firnflanken...
                    .
                    Die Methode gefällt mir.....:-)
                    Kurzes Seil, leicht gespannt, der zweite stürzt wie beim Winnetou laut schreiend, der erste springt ohne zu zögern...

                    funktioniert das so?

                    lg
                    tch

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

                      Zitat von tch Beitrag anzeigen
                      funktioniert das so?
                      Da dir diese Sicherungstechnik bekannt ist und ebenso ihre Probleme, werde ich dir die Frage nicht beantworten müssen.

                      Allgemein machst du in vielen deiner Beiträge zu Recht auf Probleme aufmerksam, leider erwähnst du selten Alternativen und Vorteile.
                      Ich denke, viele Leser deiner Beiträge wissen nachher gar nicht mehr, was sie machen sollen.
                      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

                        Ich halte schon die Überschrift des Beitrags für grob irreführend.

                        Dafür was sich jedes schöne Wochenende in den Alpen abspielt,
                        gleich ob in der Schweiz oder in Österreich,
                        passiert eigentlich überraschend wenig.

                        Aber ein "Bergführerschein" ist sicher eine gut Idee,
                        das Beispiel der Motoradfahrer zeigt ja, dass es dann keine Unfälle mehr gibt.
                        „Bier und Schnaps - die Getränke der Völker, denen Nebel und Regen vertraut sind.“
                        Heinrich Heine

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                        • #13
                          AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

                          Zitat von placeboi Beitrag anzeigen
                          Da dir diese Sicherungstechnik bekannt ist und ebenso ihre Probleme, werde ich dir die Frage nicht beantworten müssen.

                          Allgemein machst du in vielen deiner Beiträge zu Recht auf Probleme aufmerksam, leider erwähnst du selten Alternativen und Vorteile.
                          Ich denke, viele Leser deiner Beiträge wissen nachher gar nicht mehr, was sie machen sollen.
                          Bei dieser Methode sehe ich keinen Vorteil...

                          Seilfrei oder sichern, dazwischen gibt es nichts für den "normal" Anwender.
                          Bergführer werden speziell drauf vorbereitet, und machen auch einen Abflug wenn es sie am falschen Fuß erwischt.
                          Viele meiner Leser..... ja das mag so sein, es gibt aber für kaum etwas ein Rezept
                          lg
                          tch

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                          • #14
                            AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

                            Zitat von tch Beitrag anzeigen
                            Seilfrei oder sichern, dazwischen gibt es nichts für den "normal" Anwender.
                            Wir sind seilfrei gegangen - genau aus diesem Grund.
                            "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                            https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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                            • #15
                              AW: Weshalb so viele Alpinisten tödlich verunglücken

                              Zitat von chaya Beitrag anzeigen
                              Ich halte schon die Überschrift des Beitrags für grob irreführend.

                              Dafür was sich jedes schöne Wochenende in den Alpen abspielt,
                              gleich ob in der Schweiz oder in Österreich,
                              passiert eigentlich überraschend wenig.

                              Aber ein "Bergführerschein" ist sicher eine gut Idee,
                              das Beispiel der Motoradfahrer zeigt ja, dass es dann keine Unfälle mehr gibt.
                              Die Radfahrprüfung für Kinder hat gegriffen und die überlebenswahrscheinlichkeit doch etwas erhöht.
                              Bei Alpinisten ist es allerdings wirklich egal ob diese ausgebildet sind oder nicht..... laufen eh genug herum.

                              Manche haben einfach Pech-ist leider so.

                              Wenn ich mich in den großen nicht überdachten Irrenhäuser Österreichs umsehe bin ich der festen Meinung das viele Glück haben, mehr als Verstand

                              lg
                              tch

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