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Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

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- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
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7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

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Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

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User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
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WICHTIG - BITTE BEACHTEN!!!

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Drei Tage in den Haller Mauern / 29.06. - 02.07.2020

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  • Drei Tage in den Haller Mauern / 29.06. - 02.07.2020

    Wie seit etlichen Jahren wollten Klaus und ich auch heuer wieder einige Tage gemeinsam in den Bergen unterwegs sein. Bei der Wahl des Ziels spielten im beginnenden Hochsommer 2020 zwei Faktoren eine wichtige Rolle: die Einschränkungen und Erschwernisse bei Hüttenübernachtungen aufgrund der Corona-Pandemie sowie das für längere Zeit sehr wechselhafte Wetter. Beide sprachen letztlich klar gegen unser erstes Wunschziel, den Wilden Kaiser. (Auf der Gruttenhütte, einem wichtigen Stützpunkt, sind die Regeln für Übernachtungen derzeit wegen Bettwanzenbefalls zusätzlich kompliziert.)

    Von mehreren Alternativen, die wir erwogen, entschieden wir uns schließlich für den Westteil der Haller Mauern. Mit dem Großen Pyhrgas und dem Scheiblingstein stehen dort zwei Gipfel, die lohnende Ziele für Tagestouren bilden. Den Scheiblingstein kannten wir beide noch nicht, und meine Tour auf den Großen Pyhrgas liegt inzwischen 13 Jahre zurück (und erfolgte damals über den Nordanstieg).
    Das Rohrauerhaus der Naturfreunde bot sich wiederum gut als Standort an: Der Zustieg (mit großem Gepäck) ist nur kurz, und während der Woche ist nur mit wenigen Nachtgästen zu rechnen, da sämtliche Gipfel ja auch an einem Tag gut zu bewältigen sind.

    Am Montag, den 29. Juni sollte eine Schlechtwetterfront über Österreich ziehen. Als abzusehen ist, dass es am Nachmittag von Westen her bereits wieder auflockert, kündigen wir uns auf dem Rohrauerhaus an und nützen den Tag für die Anreise. Die erste Stunde der Fahrt bis zum Semmering schüttet es wie verrückt, aber spätestens ab dem Raum Leoben beginnen die Wolken tatsächlich wieder aufzulockern. Es scheint mit dem erhofften trockenen Hüttenaufstieg zu klappen.
    Wir fahren ab Spital am Pyhrn auf der schmalen, aber guten Asphaltstraße oberhalb der Dr. Vogelgesang-Klamm bis zum großen Parkplatz knapp unterhalb der Bosruckhütte. Es überrascht nicht, dass kaum Autos dort stehen.

    Die Haller Mauern begrüßen uns mit sehr stimmungsvollen Bildern, zu denen der Sonnenschein des späten Nachmittags ebenso beiträgt wie Dunst und Nebelbänke nach den starken Niederschlägen.
    05-Wolkenstimmung-Angerkogel.jpg

    Die eindrucksvolle Südwestflanke des Großen Pyhrgas. Durch sie werden wir übermorgen am Vormittag hoffentlich auf dem Hofersteig unterwegs sein.
    06-GrPyhrgas-Südflanke.jpg

    Nach weniger als einer Stunde erreichen wir das Rohrauerhaus, beziehen unser Nachtquartier (ein Viererlager für uns beide) und gönnen uns ein Abendessen.
    09-Rohrauerhaus.jpg

    Da das Wetter immer besser wird, gehen wir danach noch die wenigen Minuten hinüber zum Pyhrgasgatterl genau an der Grenze der Bundesländer Oberösterreich und Steiermark. Die Südansicht des Großen Pyhrgas von dort ist großartig, zumal der Gipfel seine Haube mittlerweile ablegen konnte.
    11-GroßerPyhrgas.jpg

    Auch der Scheiblingstein, der östliche Nachbargipfel, zeigt sich im Abendlicht von seiner allerschönsten Seite.
    15-Scheiblingstein.jpg

    Ein Zoom auf zwei Gesäusegipfel, die in der Abendsonne richtig leuchten: links der Admonter Reichenstein, rechts – mit sehr fotogenen Restwolken – das Sparafeld.
    Da steigt die Vorfreude auf die Touren der nächsten Tage!
    18-ZoomAdmReichenstein-Sparafeld.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 31.07.2020, 11:37.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)


  • #2
    Dienstag, 30. Juni 2020 – Scheiblingstein, 2197m

    Für Dienstag ist der Durchzug ausgedehnter Wolkenfelder angekündigt. Es soll dabei aber (nahezu) trocken und definitiv gewitterfrei bleiben. So ist klar, dass wir den Tag für den Scheiblingstein nützen wollen. Wegen der längeren Strecke und knapp 100m Höhenverlust vor Beginn der dauerhaften Steigung erfordert die Tour mehr Zeit als jene auf den Großen Pyhrgas.

    Gleich nach dem Pyhrgasgatterl zeigt sich der Scheiblingstein mit seiner markanten Südwand zunächst als attraktive Silhouette, die den Dunst zu seinen Füßen überragt.
    01-Scheiblingstein-Nebel.jpg

    Nach dem starken Regen am Vortag präsentiert sich das Ennstal zunächst in einem eher herbstlichen Kleid: Ausgedehnte Hochnebelfelder liegen zwischen unserem Standort und den markanten Gesäusegipfeln.
    05-Hochtorgruppe-AdReichenstein-Nebel.jpg

    Etwas weniger stark ausgeprägt bietet sich nach Westen zu ein ähnliches Bild: Auch hier liegen zwischen dem markanten Kamm des Bosrucks rechts und zahlreichen Gipfeln der Wölzer Tauern am Horizont ausgedehnte Hochnebelbänke.
    08-BlickNiedereTauern-Bosruck.jpg

    Großer Buchstein, Hochtor und Großer Ödstein sowie Admonter Reichenstein nochmals im „September-look“. Weiter oben sind nach einem sonnigen Morgen mittlerweile die angekündigten Schichtwolken aufgezogen.
    10-Hochtorgruppe-Nebel.jpg

    Wir sind mittlerweile in der Latschenzone unterwegs und sehen den Scheiblingstein nach wie vor genau vor uns.
    11-Scheiblingstein.jpg

    In knapp 1700m Höhe erreichen wir die „Lange Gasse“ – eine Kette von Dolinen mit teilweise noch stattlichen Altschneeresten. Durch sie verläuft auch der gern begangene Winteranstieg auf den Scheiblingstein. Überraschenderweise ist der Scheiblingstein der einzige große Gipfel der Haller Mauern, der sich für eine nicht allzu schwere Schitour anbietet.
    14-LangeGasse.jpg

    Rückblick in die Lange Gasse gegen die Aufstiegsrichtung.
    17-RückblickLangeGasse.jpg

    Es überrascht wenig, dass sich die Gämsen in dieser Umgebung wohl fühlen und dass sie sich im Sommer gern auf Schneefeldern aufhalten. Hier dürfte es sich jedoch um Jungtiere handeln, die zugleich auch „herumblödeln“. Wir haben sehr den Eindruck, dass sie aus Jux ein paarmal senkrecht abrutschen.
    18-jungeGämsen.jpg

    Beim Anstieg über die erstaunlich weite und einfache Westflanke des Scheiblingsteins werden die Ausblicke immer umfassender. Auch die letzten Reste der Hochnebelbänke lösen sich nun auf.
    23-Pleschberg-NiedereTauern-Bosruck.jpg

    Ein Zoom zum Grimming, dem imposantesten Einzelgipfel in Richtung Westen. Selbst in den Karen seiner Südflanke halten sich noch größere Altschneeflecken.
    27-ZoomGrimming.jpg

    In der nahen Umgebung dominiert natürlich der wuchtige Große Pyhrgas die Szenerie.
    29-GroßerPyhrgas.jpg

    Gut 100 Höhenmeter unter dem Gipfel erreichen wir dann den Nordkamm, der steil und felsig ins Laglkar abbricht. Hier öffnet sich erstmals der Blick nach Osten, wo viele markante Felsgipfel hintereinander stehen: ganz links der Hexenturm, dann der Stock des Großen Buchsteins, ganz rechts Lugauer und Hochzinödl sowie dazwischen u.a. Kaiserschild und Hochkogel.
    32-Hexenturm-GrBuchstein-Lugauer.jpg

    Bei einer leichten Drehung nach links gelangt im Vordergrund der felsige Kamm von der Kreuzmauer zum Langstein ins Blickfeld. Die Fernsicht ist trotz der Bewölkung gut und reicht bis zu den NÖ. Kalkalpen am Horizont (Ötscher und Dürrenstein etwas rechts der Bildmitte).
    33-Langstein-Kreuzmauer.jpg
    Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 31.07.2020, 10:34.
    Lg, Wolfgang


    Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
    der sowohl für den Einzelnen
    wie für die Welt zukunftsweisend ist.
    (David Steindl-Rast)

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    • #3
      Nach gut dreieinhalb Stunden haben wir unser Ziel, den geräumigen Gipfel des Scheiblingsteins, erreicht. Die Hochnebelreste haben sich mittlerweile in kleine Quellwölkchen verwandelt, die nun zunehmend zu den Gipfeln aufsteigen. Dennoch ist es fein, hier heroben zu sein!
      36-ScheiblingsteinGipfel.jpg

      Im Westen bis Nordwesten ist der Grat vom Kleinen zum Großen Pyhrgas zur Gänze zu sehen: eine sehr attraktive Tour, wegen ausgesetzten Passagen im 2. Schwierigkeitsgrad allerdings ausschließlich für komplette Alpinist*innen!
      Dahinter Teile der grünen Beckenlandschaft um Vorderstoder und Windischgarsten.
      38-BlickGroßerKleinerPyhrgas.jpg

      Auch mit Nebelbänken macht sich der Große Pyhrgas in der Nachbarschaft sehr gut!
      41-GroßerPyhrgas.jpg

      Attraktive Nebelfetzen auch auf diesem Blick in die Gegenrichtung: Genau über der felsigen Kreuzmauer steht (grün) das Große Maiereck, quasi der nordöstliche Trabant der Haller Mauern.
      Im Hintergrund u.a. Voralpe und Gamsstein, Ötscher, Dürrenstein und Hochkar.
      43-Langstein-Kreuzmauer.jpg

      Die Schichtwolken hüllen einige Gipfel ein wenig ein, so z.B. den – dennoch unverwechselbaren – Admonter Reichenstein und das Sparafeld.
      46-ZoomAdReichenstein-Sparafeld.jpg

      Dieser Szenerie verdankt die gesamte Gebirgskette ihren Namen: der Tiefblick über die 500m hohe Südwand des Scheiblingsteins zu Mühlau, Hall und Admont. Der Höhenunterschied bis zur Enns beträgt mehr als 1500m!
      47-BlickGesäuseAdmont.jpg

      Zoom zum Nazogl und Angerkogel südlich des Warscheneck-Stocks. Links hinter ihnen der Hochtausing: fraglos einer der am auffälligsten geformten Gipfel in Österreichs Alpen!
      50-ZoomHochtausing-NazoglAngerkogel.jpg

      Nach etwas über einer Stunde Gipfelrast beginnen wir mit dem Abstieg: gutes Timing, da gleich danach Nebelbänke den Scheiblingstein für einige Zeit einhüllen. Am Nordkamm gehen wir die paar Minuten bis zur Kote 2078 der AMap, wo der steile Steig ins Laglkar hinunter führt. Im Unterschied zu unserer Standardroute führt dieser Nordanstieg durch steiles Schrofengelände, erfordert Trittsicherheit und weist ein paar Kletterstellen im 1. Schwierigkeitsgrad auf.
      54-Scheiblingstein-Nordwestrücken.jpg

      Da schauen wir wieder in Richtung unseres Abstiegs vor dem Großen Pyhrgas und dem Bosruck. Auch ohne Sonne trägt die Blütenpracht im Vordergrund wesentlich zum Gesamtbild bei.
      57-GroßerPyhrgas.jpg

      Bereits wieder im Bereich der Dolinen in der Langen Rinne.
      60-LangeRinne.jpg

      20 Minuten später bietet der felsdurchsetzte Latschenhang einen attraktiven Vordergrund für den westlichsten Gesäusestock mit Admonter Reichenstein, Sparafeld und Kalbling.
      61-BlickSparafeldKalbling.jpg

      Die Gipfel der hohen Gesäuseberge stecken nun in Quellwolken, aber insgesamt kommt die Sonne wieder mehr heraus, und so weiß auch dieser Gesamtblick sehr zu gefallen.
      64-Hochtorgruppe-AdReichenstein.jpg

      Beim abschließenden Rückblick knapp vor dem Pyhrgasgatterl liegt der komplette Stock des Scheiblingsteins schließlich wieder in der Sonne. Wir hatten oben kaum Sonnenschein, dürfen in Summe mit dem Tag aber dennoch zufrieden sein, da wir wegen der Wetterentwicklung nie unter Zeitdruck standen. Und wir bekamen absolut repräsentative Eindrücke vom zweithöchsten Gipfel der Haller Mauern und den Ausblicken, die er bietet.
      66-Scheiblingstein.jpg
      Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 31.07.2020, 21:45.
      Lg, Wolfgang


      Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
      der sowohl für den Einzelnen
      wie für die Welt zukunftsweisend ist.
      (David Steindl-Rast)

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      • #4
        Mittwoch, 1. Juli 2020 – Großer Pyhrgas, 2244m, über Hofersteig

        Ein schöner sonniger Morgen, aber die Prognosen sind eindeutig: Das Wetter wird heute nur bis zum mittleren Nachmittag aushalten, ab dann ist mit zahlreichen teils heftigen Gewittern zu rechnen.

        So brechen wir nach einem recht kurzen Frühstück bereits gegen 7.30 Uhr zum Großen Pyhrgas auf. Die Route über den Hofersteig ist ja streckenmäßig nicht lang, dafür aber größtenteils sehr steil. Auch wegen ihrer südseitigen Lage ist ein möglichst zeitiger Aufbruch im Sommer fast Pflicht.

        Nur wenige Minuten nach dem Pyhrgasgatterl beginnen noch im Wald die ersten steilen Kehren. Dann verläuft der Steig einige Zeit auf einem Rücken, der mehrfach Ausblicke nach Osten bietet. Dort steht, natürlich wieder als Silhouette, unser gestriger Gipfel, der Scheiblingstein.
        02-Scheiblingstein.jpg

        Etwas weiter oben eine sehr schöne Perspektive zum Gesäuse: heute ohne herbstlich anmutenden Hochnebel, sondern nur mit leichtem, sehr fotogenem Dunst im Tal.
        06-BlickGesäusegipfel.jpg

        Bis in gut 1600m Höhe (also etwas länger als ich erwartet hätte) bleibt der Steig noch im Wald. Als er dann auf die steile baumfreie Südflanke des Großen Pyhrgas hinausführt, haben wir schon einiges an Höhe gewonnen. Der erste Prachtblick zum benachbarten Bosruck sowie dem Grimming und Angerkogel rechts.
        07-BosruckGrimming-Angerkogel.jpg

        Heute sind die großen Gipfel der Schladminger Tauern links vom Grimming komplett wolkenfrei, so bietet es sich sehr an, sie heranzuzoomen. Von links nach rechts am markantesten: Deichselspitze, Kieseck und – als Drüberschauer – der Hochgolling. Die großen Schneefelder gleichen aus der Distanz fast noch Gletschern. Ein deutlicher Hinweis darauf, in solchen Höhen nicht zu früh im Sommer Touren zu planen!
        11-ZoomDeichselspitze-Kieseck-Hochgolling.jpg

        Genau vor uns stehen einige von Oberösterreichs Felsriesen: der ausgedehnte Warscheneckstock sowie rechts hinter ihm Großer und Kleiner Priel.
        14-Warscheneck-GrKlPriel.jpg

        Auch dieser Blick gegen unsere Gehrichtung zum Gesäuse verdient es unbedingt, fotografiert zu werden.
        15-Gesäusegipfel.jpg

        Diese Stelle des Hofersteigs sieht deutlich wilder aus als sie ist: Der Steig wendet sich vor den großen Felsen nach rechts und führt die Flanke steil, aber problemlos weiter hinauf.
        18-Hofersteig-Kehre.jpg

        Im Süden stehen – hinter dem Dürrenschöberl in der Bildmitte – zahlreiche Gipfel der Rottenmanner und Wölzer Tauern. Am auffälligsten ganz links der Große Bösenstein. Die ersten Quellwolken über den Niederen Tauern sind noch klein und harmlos.
        21-Bösenstein-NiedereTauern.jpg

        Ein weiterer Zoom zu den Schladminger Tauern, diesmal mit dem Hochgolling links der Mitte und der markanten Hochwildstelle rechts. Dass die Gipfel bereits deutlich über dem 1992m hohen Bosruck stehen, ist nicht nur optisch beeindruckend, sondern enthält auch eine erfreuliche Aussage über die Höhe, die wir mittlerweile erreicht haben.
        24-ZoomBosruck-SchladmingerTauern.jpg

        Ich hätte im Vorfeld einer Schlechtwetterfront sicher nicht damit gerechnet, dass die Fernsicht heute rechts vom Grimming bis zur fast 140km entfernten Glocknergruppe reicht!
        Der Großglockner selbst ist an diesem Standort noch vom Grimming verdeckt, aber das Wiesbachhorn ist rechts – über Ausläufern der Dachsteingruppe – gut zu erkennen.
        25-ZoomGrimming-Glocknergruppe.jpg

        Auch stets ein prachtvoller Anblick: die Gletscher der Dachsteingruppe, hier hinter Nazogl und Angerkogel.
        26-ZoomAngerkogel-Dachsteingruppe.jpg

        Bereits recht weit oben am Hofersteig ist erstmals eine felsdurchsetzte Steilstufe durch eine Kette entschärft.
        28-Hofersteig-Kettensicherung.jpg
        Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 31.07.2020, 10:53.
        Lg, Wolfgang


        Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
        der sowohl für den Einzelnen
        wie für die Welt zukunftsweisend ist.
        (David Steindl-Rast)

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        • #5
          Da ist Klaus bereits auf der abschließenden Linksquerung des Hofersteigs unterwegs.
          29-Hofersteig-Schlussquerung.jpg

          Der Gegenblick: Nur mehr eine letzte kurze Felspassage, nochmals mit Kettensicherung, fehlt mir,…
          DSCN0162.jpg

          …und dann stehen wir plötzlich auf der überraschend weiten und grünen Westabdachung des Großen Pyhrgas. Unter uns im Tal Spital am Pyhrn, nach rechts das Becken von Windischgarsten. Warscheneckstock, Spitzmauer, Großer und Kleiner Priel bieten die beeindruckende Umrahmung.
          30-BlickSpitalPyhrn-Warscheneck-GrPriel.jpg

          Felsiger als hier im Vordergrund werden die letzten 20 Minuten Anstieg zum Gipfel nicht mehr, meist geht es recht bequem über Wiesenböden dahin.
          34-Warscheneckstock-GrPriel.jpg

          Ziemlich genau drei Stunden nach dem Aufbruch vom Rohrauerhaus stehen wir schließlich auf dem Großen Pyhrgas in 2244m Höhe. Kenner bezeichnen ihn als den schönsten Aussichtsberg im Umfeld von Admont. Und er kann heute sehr viel von dem zeigen, was er zu bieten hat.
          Der Grat zum Kleinen Pyhrgas, diesmal aus anderer Perspektive. Im Hintergrund zahlreiche Gipfel der OÖ. Voralpen sowie ganz rechts oben erneut der Ötscher.
          39-BlickNO-KlPyhrgas.jpg

          Beim Blick nach Osten dominiert natürlich der benachbarte Scheiblingstein. Von der Langen Gasse mit den zahlreichen Schneeflecken bis zum Nordkamm ist unser gestriger Anstiegsweg gut zu verfolgen.
          40-ScheiblingsteinHexenturm-BlickO.jpg

          Blick über die Südabdachung der Haller Mauern zu den Gesäusegipfeln und nach Admont.
          Im Gesamten ist das schon eine höchst beeindruckende Gebirgslandschaft!
          42-BlickGesäuseAdmont.jpg

          Die Rottenmanner Tauern hinter den beiden grünen Rücken von Pleschberg und Dürrenschöberl.
          In der letzten Stunde hat die Wolkenentwicklung über den Niederen Tauern deutlich Fahrt aufgenommen; die dunkleren Wolken bleiben allerdings bislang weitgehend ortsfest.
          43-Pleschberg-Bösensteingruppe.jpg

          Einige Zoomaufnahmen, beginnend mit Ausblicken nach Osten.
          In der Bildmitte der Kamm der Kräuterin in den Ybbstaler Alpen. Am Horizont sind sowohl der Hochschneeberg links als auch die Heukuppe rechts zu erkennen. Die Distanz zum Schneeberg beträgt gute 105km.
          45-ZoomKräuterin-SchneebergRax.jpg

          Links hinter dem Hexenturm ist, ebenfalls in respektabler Distanz, das Hochschwabmassiv zu sehen. Ringkamp, Hauptgipfel, Zagelkogel und Ebenstein lassen sich eindeutig identifizieren.
          47-ZoomHexenturmHochschwab.jpg

          Der Bösenstein-Stock in den Rottenmanner Tauern. Die Wolken rechts dahinter sind nun bereits recht dunkel, wahren aber nach wie vor Abstand zu uns.
          51-ZoomBösensteingruppe.jpg

          Der Warscheneck-Stock liegt hingegen noch teilweise in der Sonne. Sowohl der (von links) zum Gipfel hinaufführende Südostgrat als auch der vorgelagerte Ramesch sind deutlich zu erkennen.
          53-ZoomRamesch-LiezenerWarscheneck.jpg

          Da schafft die Bewölkung einen verblüffenden Licht-und-Schatten-Effekt: Die Spitzmauer wirkt komplett im Schatten einer Wolke fast bedrohlich dunkel, während weite Teile des Plateaus des Toten Gebirges dahinter in der Sonne liegen.
          54-ZoomSpitzmauer.jpg
          Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 31.07.2020, 10:59.
          Lg, Wolfgang


          Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
          der sowohl für den Einzelnen
          wie für die Welt zukunftsweisend ist.
          (David Steindl-Rast)

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          • #6
            Nach etwa 45 höchst genussvollen Minuten auf dem Großen Pyhrgas beginne ich mit dem Abstieg. Klaus bleibt noch etwas länger oben, er wird mich im Abstieg ohnehin bald einholen…
            Längst hat das Panorama unsere Erwartungen bei weitem übertroffen, und zugleich wollen wir das Wetterglück nicht überstrapazieren. Grimming und Dachstein vor mir bieten dabei im beginnenden Abstieg immer noch einen prachtvollen Anblick.
            57-BlickEnnstalGrimming-Dachsteinmassiv.jpg

            Rückblick zum Gipfel. So bequem wie hier oben wird allerdings nicht der gesamte Abstieg verlaufen…
            60-RückblickGroßerPyhrgas.jpg

            Allmählich wird der Westrücken des Großen Pyhrgas felsiger.
            64-BlickNiedereTauern-Bosruck.jpg

            Eine Erinnerung daran, dass es klug ist, die Wetterentwicklung stets gut im Blick zu behalten:
            Die dunklen Wolken über den Rottenmanner Tauern haben sich nun doch in Bewegung gesetzt. Aber es handelt sich zum Glück „nur“ um einen Regenschauer ohne Blitz und Donner, und zweitens ist offensichtlich, dass der Regen weiter südlich über den Admonter Reichenstein und den Eisenerzer Hauptkamm zieht, während wir sogar im Sonnenschein verbleiben.

            65-Reichensteingruppe-Regenschauer.jpg

            Nach dem steilsten und zeitweise unangenehm gerölligen Abschnitt des Steigs erreichen wir die Latschenzone. Wie erwartet, hat Klaus längst zu mir aufgeschlossen.
            66-BeginnLatschenzone-Bosruck.jpg

            Zoom ins Tal zum großen ehemaligen Kollegiatsstift Spital am Pyhrn. Um 1200 wurde während der Kreuzzüge zunächst ein Spital errichtet, daher auch der Name der Siedlung. Die heutigen Gebäude stammen vorwiegend aus der frühen Barockzeit.
            69-TiefblickSpitalamPyhrn.jpg

            Die Arlingalmen links unter dem scharfen Ostgrat des Bosrucks.
            71-Arlingalmen-Bosruck.jpg

            Mittlerweile haben wir fast schon den Hofalmsattel erreicht. Auch über dem Warscheneck quillt es nun bereits stärker. Aber noch wirkt die Bewölkung nicht akut bedrohlich. Unser Timing dürfte passen.
            72-Stubwieswipfel-Warscheneckstock.jpg

            Beim Hofalmsattel rasten wir nochmals kurz im Schatten eines Baumes. Ganz eindeutig ist sie noch nicht zu erkennen, aber ich ahne hinter dem Grimming eine hochaufragende Gewitterwolke. Wie zur Bestätigung erreicht mich genau jetzt die Nachfrage von Felix per SMS, ob wir ohnehin schon im Abstieg wären.
            73-Hofalmsattel-GrimmingAngerkogel.jpg

            Nun fehlt uns nur mehr der letzte Abschnitt auf dem Wanderweg zurück zum Rohrauerhaus. Bei der Abzweigung zur Bosruckhütte muss jemand über die Zeitangabe sehr erleichtert gewesen sein.
            76-WegweisermitKommentar.jpg

            Das letzte Foto, weniger als 10 Minuten vor dem Rohrauerhaus aufgenommen. Kein schlechter Zeitpunkt für die baldige Rückkehr zur Hütte.
            Das erste Gewitter wird dann übrigens nördlich von uns vorbei ziehen. Aber die Prognosen waren gut zutreffend: Mehrere Stunden lang wird es danach keine völlige Unterbrechung des Donnerns und Regnens mehr geben.
            Umso erfreulicher, dass wir die schönen Stunden des Tages noch für die Tour auf den aussichtsreichsten Gipfel der Region nutzen konnten!
            79-Angerkogel-Warscheneckstock.jpg
            Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 05.08.2020, 13:00.
            Lg, Wolfgang


            Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
            der sowohl für den Einzelnen
            wie für die Welt zukunftsweisend ist.
            (David Steindl-Rast)

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            • #7
              Donnerstag, 2. Juli 2020 – Dr. Vogelgesang-Klamm

              In der Früh ist es einigermaßen freundlich, aber erneut ist sehr labiles Wetter angekündigt.
              Das macht uns keinen Druck: Wir haben beide Gipfeltouren bereits hinter uns, und das Pflichtprogramm besteht heute nur mehr im Abstieg zum Parkplatz bei der Bosruckhütte. Selbst die Dr. Vogelgesang-Klamm wäre bereits eine Zugabe.

              So lassen wir uns beim Frühstücken diesmal mehr Zeit und können danach in aller Ruhe von der Hütte Abschied nehmen, die uns drei Nächte lang ein gutes Quartier war.
              21-Rohrauerhaus.jpg

              Sehr fein, dass sich die attraktive Südflanke des Großen Pyhrgas über der Hütte nochmals völlig wolkenfrei zeigt!
              22-GroßerPyhrgas.jpg

              Am bequemen Abstiegsweg zur Bosruckhütte. Ganz oben am Warscheneck hängen zwar schon Wolken, aber für nicht zu exponierte Wanderungen wirkt der Vormittag durchaus geeignet.
              23-Warscheneckstock.jpg

              Der scharfe Kamm des Bosrucks. Für einen Gipfel, der nicht einmal ganz 2000m Höhe erreicht, bietet er schon ein beeindruckend alpines Aussehen!
              24-Bosruck.jpg

              Ist das vielleicht die aktuelle Hüttenkatze der Bosruckhütte?
              In jedem Fall kommt sie von dort, quert knapp vor uns in aller Ruhe den Weg und verschwindet dann rechts im Wald.
              25-Bosruckhütte-Katze.jpg

              Beim Auto wechseln wir auf leichtere Schuhe und – vor allem – einen kleinen Rucksack. Da der Steig durch die Klamm nur knapp unterhalb des Parkplatzes endet, lassen wir den Wagen gleich stehen und beginnen mit dem Abstieg neben der Klamm. Zu Beginn führt die Route nochmals sehr attraktiv auf den Bosruck zu, bevor sie dann deutlich nach rechts wendet.
              27-Bosruck.jpg

              Ein Wechsel aus flachen und steileren Abschnitten führt uns schließlich zum Klammbach hinunter, wo wir bald zum Eingang der Dr. Vogelgesang-Klamm gelangen. Wie in etlichen anderen Klammen herrscht wegen der Pandemie derzeit eine – sonst unübliche – Einbahnregelung: Um Begegnungen auf dem engen Steg zu vermeiden, darf er nur im Aufstieg begangen werden.

              Einmal um eine Linkskurve vom Eingangshäuschen,…
              02-UntererAusgang.jpg

              …und schon stehen wir im zentralen Klammbereich: einem nur wenige Meter breiten Taleinschnitt mit etlichen Wasserfällen. Bereits hier beginnt der Steig in vielen Stufen bergauf zu führen.
              04-Klammausgang-Wasserfall.jpg

              Es ist schon beeindruckend, wie der Steig über längere Zeit eine senkrechte Felswand entlangläuft!
              09-Klamm-Holzsteg.jpg

              Dann folgen wieder Ecken und Steilstufen, hinter denen der weitere Verlauf erst im letzten Augenblick sichtbar wird.
              11.jpg

              Im Hochsommer sind Klammen - ähnlich wie Wasserfälle - allein schon wegen der guten und angenehm kühlen Luft lohnende Ziele.
              13-Wasserfall.jpg
              Der obere Teil der etwa 1500 Meter langen Klamm ist nicht mehr ganz so eng wie der untere, am grundsätzlichen Charakter des Steigs ändert sich allerdings wenig.
              15-obererAbschnitt.jpg

              Nach dem Ende der eigentlichen Klamm wartet noch ein Anstieg von gut 60 Höhenmetern, der – an einem weiteren Wasserfall vorbei – schließlich zum Strässchen zur Bosruckhütte hinauf führt.

              Wir entscheiden uns für die nur wenige Minuten über dem Parkplatz gelegene Ochsenwaldalm im Angesicht des Bosrucks als Ort für eine abschließende Stärkung. Hier sitzen wir im Schatten eines Baumes, genießen die deftige Almkost, baumeln etwas mit der Seele und lassen die insgesamt sehr gelungenen Tage in den Haller Mauern noch einmal Revue passieren.
              30-Ochsenwaldalm-Bosruck.jpg
              Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 31.07.2020, 11:15.
              Lg, Wolfgang


              Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
              der sowohl für den Einzelnen
              wie für die Welt zukunftsweisend ist.
              (David Steindl-Rast)

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              • #8
                Informationen zu den Touren


                Rohrauerhaus

                Das Rohrauerhaus der Naturfreunde steht seit 1925 knapp nördlich des Pyhrgasgatterls und somit gerade noch auf oberösterreichischem Boden. Das heutige Gebäude stammt größtenteils aus den 1950er-Jahren und bietet aktuell etwa 50 Schlafplätze. Der (bequeme) Anstieg vom großen Parkplatz unterhalb der Bosruckhütte dauert weniger als eine Stunde.

                Ich denke, dass die Hütte in den Nächten nur selten voll belegt ist. Sowohl der Große Pyhrgas und der Scheiblingstein als auch der Klettersteig auf den Bosruck sind gut als Tagestouren möglich. Am ehesten könnten Weitwanderer einen Schlafplatz brauchen oder jene, die mehrere Gipfel in der Region besteigen wollen.
                Wir waren in der ersten Nacht die einzigen Gäste, danach gab es sieben bzw. drei weitere Nachtgäste.
                So stand nie in Frage, dass wir zu zweit im Viererlager schlafen konnten, und auch bei den Mahlzeiten herrschte nie Platzmangel. Kein geringer Vorteil in Zeiten der Pandemie!

                Der neue Hüttenwirt Martin Heidlmair war bis 2019 im Bankwesen tätig und ist somit ein klassischer „Aussteiger“. Er wirkt zielbewusst und zugleich unkompliziert und vor allem wohltuend entspannt. Die Lagerplätze waren mit Polstern und Bettwäsche ausgestattet, und die Möglichkeit des Duschens habe ich nach den Touren gern genützt. Am ehesten besteht bei der Verpflegung Luft nach oben, aber das mag auch an der vermutlich noch reduzierten Besetzung in der Vorsaison gelegen haben.
                In Summe ein bestens geeignetes Quartier für unsere Zwecke, mit viel Platz und auch guten Möglichkeiten, einen langen Gewitternachmittag im Haus zu verbringen.


                Scheiblingstein

                10,5km Strecke, etwa 1100hm. Anstieg dreieinhalb bis dreieinviertel Stunden.
                Eine relativ lange Tour – auch deshalb, weil man östlich vom Pyhrgasgatterl vor Beginn des durchgehenden Anstiegs zunächst knapp 100hm verliert. Haupterfordernis ist daher Ausdauer. Angesichts der Südwand des Scheiblingsteins ist die Route erstaunlich unschwierig. Der untere Teil durch lockeren Wald und die Latschenzone ist durch zahlreiche Wurzeln und Steine teilweise holprig, der Abschnitt oberhalb der Langen Gasse im Vergleich dazu sogar angenehmer zu begehen. Erst die obersten 10-15 Minuten zum Gipfel sind dann stärker schottrig. Umfassender Rundblick, der nur im Westen durch den Großen Pyhrgas etwas eingeschränkt wird. Keine Möglichkeit zur Einkehr ab dem Rohrauerhaus.


                Großer Pyhrgas

                Gut 7km Strecke, ca. 950 hm. Anstieg über den Hofersteig zweieinhalb (sportlich) bis drei Stunden (gemütlicher).
                Schon aus den Zahlen ergibt sich, dass ein größerer Teil der Route steil sein muss. Der Hofersteig verläuft zwischen ca. 1800 und 2100m Höhe direkt durch die sehr steile, schrofige Südwestflanke des Großen Pyhrgas. Hauptanforderungen sind Kondition und Trittsicherheit in solchem Gelände. Ein paarmal braucht man die Hände ein wenig zur Unterstützung. Drei kurze versicherte Passagen rechtfertigen eigentlich keine Klassifizierung als Klettersteig, zumal nur die untere Kettenversicherung vom Gelände her wirklich notwendig scheint. Im Sommer wegen der ausgeprägten Südlage nicht zu spät starten!
                Der „Normalweg“ über den Westkamm ist in Summe etwas weniger steil. Die obersten 20-25 Minuten auf der Rasenschulter sind angenehm zu begehen, die dann folgende felsdurchsetzte Steilstufe erfordert jedoch durchaus konzentriertes Gehen. Auch in der Latschenzone bleibt der Steig holprig und schottrig.
                Nicht unterschätzen und genügend Zeit für ihn einplanen!
                Im Sommer 2007 bin ich von Norden über das Holzerkar und den Bad-Haller-Steig auf den Großen Pyhrgas gestiegen. Ich habe dort etwas mehr versicherte Abschnitte als auf dem Hofersteig in Erinnerung und würde ihn ein klein wenig anspruchsvoller einschätzen.
                Wenn man den Großen Pyhrgas sieht, wundert man sich allerdings eher, dass gleich drei Anstiege ohne wirkliche technische Schwierigkeiten auf den eindrucksvollen Gipfel führen. Mehrere Stützpunkte und Einkehrmöglichkeiten zu Füßen des Berges bieten eine Vielfalt an Routenkombinationen für die Besteigung.


                Dr. Vogelgesang-Klamm

                Sie gilt als die „schönste und längste Felsenklamm Oberösterreichs“ und ist für Naturliebhaber, die in die Region kommen, in jedem Fall ein lohnendes Ziel. Den originellen Namen verdankt sie ihrem Erschließer Dr. Moritz Vogelgesang, seines Zeichens am Beginn des 20. Jahrhunderts Gemeindearzt in Spital/Pyhrn.
                Bis zum Ausstieg des Wanderwegs an der Straße zur Bosruckhütte sind 300 Höhenmeter zu überwinden. Aktuell wegen der Pandemie Einbahnregelung: Der Steig durch die Klamm darf nur im Aufstieg begangen werden.


                Persönliches Fazit

                Die Haller Mauern faszinieren mich seit vielen Jahren. Die schmale Kette wirkt zwischen den Kalkplateaus des Hochschwabs und des Toten Gebirges fast wie ein Fremdkörper und gefällt durch ihre besonders eleganten Formen.

                Ich konnte bereits auf vielen Gipfeln der Haller Mauern stehen, so 2005 mit Klaus auf dem Hexenturm und dem Grabnerstein, 2007 erstmals auf dem Großen Pyhrgas, 2008 auf dem Großen Maiereck sowie bereits zweimal auf dem Natterriegel und der Admonter Warte. 2010 hatte ich mit zwei lieben Forumsfreunden unter dem Admonter Haus ein starkes Gewittererlebnis, das mir die Region aber auch nicht verleiden konnte. Mit dem Scheiblingstein ist die Liste der Gipfelziele in den Haller Mauern erneut um ein prominentes Mitglied länger geworden. Von den Gipfeln, die ohne Kletterei erreichbar sind, fehlt mir nun nur mehr der Kleine Pyhrgas – und der wird sich irgendwann schon ergeben! Sein großer Bruder ist ein wahrlich genialer Aussichtsplatz. Es ist speziell fein, dass ich das Panorama von seinem Gipfel schon zweimal bei sehr guten Bedingungen erleben durfte!

                Sowohl in Hinblick auf das unsichere Wetter als auch die Einschränkungen durch die Pandemie freut es mich doppelt, dass wir drei Tage in einer Region verbringen konnten. Ich blicke auf die Tage in den Haller Mauern ebenso zufrieden wie dankbar zurück.
                Zuletzt geändert von Wolfgang A.; 10.08.2020, 22:16.
                Lg, Wolfgang


                Für mich ist Dankbarkeit ein Weg,
                der sowohl für den Einzelnen
                wie für die Welt zukunftsweisend ist.
                (David Steindl-Rast)

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                • #9
                  Servus Wolfgang,
                  eine sehr schöne Trilogie von meinen Lieblingsbergen. Ich bin auch immer wieder gerne dort.
                  Besonders deine Nah- und Fernaufnahmen von den umliegenden Bergen begeistern mich immer wieder.
                  Besonders das Spitzmauer im Schatten-Foto hat mich beeindruckt.
                  Danke dir für den wunderschönen Bildbericht!
                  lg, Manfred (manfredsberge.blogspot.com)

                  Meine Tourenberichte auf gipfeltreffen

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                  • #10
                    Servus Wolfgang !

                    Dein wunderschöner Bericht ist für mich eine kleine Zeitreise.

                    2003 war ich mit Schi auf Pyhrgas und Scheiblingstein und schon wesentlich früher (1982 oder 1983) bin ich am Weitwanderweg 01 mit meinen Eltern durch die Dr. Vogelgesang Klamm gewandert.

                    Zu unserem Glück haben bei euch die Verhältnisse gepasst, die zahlreichen tollen Aufnahmen beweisen eindrucksvoll, welch perfekte Aussichtsberge diese Gipfel sind.

                    Vielen Dank für's Mitnehmen auf diese 3 Tage.

                    ​​​​​​​LG, Günter
                    Meine Touren in Europa

                    Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
                    (Marie von Ebner-Eschenbach)

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                    • #11
                      Grüß Dich Wolfgang!

                      Wunderbare umfassend beschriebene Touren mit tollen Fotos von einer Region die ich derzeit noch weniger kenne, aber mir von Dir schmackhaft gemacht wurde!

                      LG
                      Erich


                      "Gesundheit ist des Menschen höchstes Gut"

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                      • #12
                        Schöne Aufnahmen von den Heimatbergen, hier gibt es immer wieder schöne Touren.
                        Lg. helmut55

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                        • #13
                          Schöne Kombination, gut dass das Wetter fast ideal mitgespielt hat - keine Selbstverständlichkeit in diesem Sommer.
                          carpe diem!
                          www.instagram.com/bildervondraussen/

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                          • #14
                            "Großes Kino" fällt mir dazu nur ein.
                            Vor allem die sehr stimmungsvollen Wolken- und Hochnebelbilder haben es mir angetan.

                            Dieses Eck der Ennstaler Alpen würde sich sicherlich auch (wieder) mehr von meiner Aufmerksamkeit verdienen.

                            Eine verlockende Tour gibts du mir ja auch schon vor:

                            Zitat von Wolfgang A. Beitrag anzeigen
                            Im Westen bis Nordwesten ist der Grat vom Kleinen zum Großen Pyhrgas zur Gänze zu sehen: eine sehr attraktive Tour...
                            "And the People bowed and prayed
                            to the neon god they made."


                            Simon&Garfunkel "The sound of silence"

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                            • #15
                              sehr schön und ein wunderbar bebilderter Bericht

                              auf der Ochsenwaldalm und am Rohrauer Haus war ich sogar schon einmal
                              wenn das Wetter für beide Ziele passt, lohnt sich vielleicht sogar eine Anfahrt aus dem Rheinland
                              www.kfc-online.de

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