Ankündigung

Einklappen
2 von 3 < >

Hilfe zum Erstellen von Tourenberichten

Immer wieder haben einige User Probleme beim Erstellen eines Tourenberichtes, insbesondere beim Hochladen und Einfügen von Bildern.
Ihnen soll die folgende kleine Anleitung ein wenig Hilfe geben, wie ein Tourenbericht ganz kurz und schmerzlos erstellt werden kann

In sechs einfachen Schritten kann ein neuer Bericht leicht erstellt werden:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
2. Bilder verkleinern
3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
4. Bilder hochladen
5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes und Veröffentlichen



Im Folgenden werden die einzelnen Schritte ausführlich erklärt:

1. Bilder zum Bericht aussuchen
Möglichst aussagekräftige Fotos wählen, die auch die Route und wesentliche Details darstellen.
Gegen einzelne "schöne" Landschafts- und Blumenbilder ist natürlich nichts einzuwenden ...


2. Bilder verkleinern
Bewährt hat sich ein Format mit der längeren Bildkante 900 Pixel.
Damit läßt sich bei Speicherung als JPEG eine recht ordentliche Bildqualität erzielen, bei Photoshop etwa abhängig vom Sujet 80/100.


3. Im Forum "Toureninfo & Verhältnisse" das passende Unterforum auswählen
z.B. "Wanderungen und Bergtouren" - "Steiermark"
+Neues Thema wählen

Titel etwa nach dem Schema
Gipfel (Höhenangabe), Anstiegsroute, Gebirgsgruppe (ostalpin nach AVE)

Möglichst bis zu 5 aussagekräftige Stichworte vergeben.

Zum Bilderhochladen weiter mit der "Büroklammer".


4. Bilder hochladen
Möglichst bitte NUR so:
a) "Büroklammer"
b) "Anhänge hochladen"


4.1 Bilder auswählen
Abhängig vom eigenen Rechner/Betriebssystem.
Maximal 15 Bilder pro Posting sind derzeit zulässig, eine größere Bilderanzahl erfordert Folgepostings (Antworten).
(Bewährt hat sich auch, 1-2 Bilder weniger hochzuladen, um für spätere Ergänzungen eine kleine Reserve zu haben.)

4.2 Liste der hochgeladenen Anhänge
Die Auflistung ist leider nicht chronologisch nach Bildbezeichnung geordnet.

Im Textfeld die gewünschte Einfügeposition mit dem Cursor markieren,
bzw. die gelisteten Bilder in der gewünschten Reihenfolge einzeln als "Vollbild" oder "Miniaturansicht" platzieren.
Eine oder mehrere Leerzeilen zwischen den Bildern erleichtern später das Einfügen von Text.


5. Die Bilder mit dem Text ergänzen
Die Bilder sind nun in der richtigen Reihenfolge im Textfenster positioniert.
Ich bevorzuge im ersten Schritt die Positionierung als "Miniaturansicht".
Das erleichtert beim Texteinfügen die Übersicht.
Muß aber nicht sein, natürlich lassen sich die Bilder auch gleich als Vollbild (also in der hochgeladenen Größe) platzieren.

5.1 Text
Jetzt kann der Text ergänzt werden.
Möglichst über dem Foto - ich finde das übersichtlicher ...
Der Text kann natürlich auch vorher erfaßt werden und anschließend einkopiert werden.

5.2 Bildgröße ändern
Wurden die Bilder vorerst als "Miniaturansicht" platziert, können sie einfach auf das finale Darstellungsformat skaliert werden:
a) Doppelklick auf die "Miniaturansicht" öffnet ein Pop-Up-Fenster
b) unter "Größe" idR "Vollbild" wählen
c) OK


6. Fertigstellen/Kontrollieren des Berichtes
Anschließend sollte der Bericht noch in der "Vorschau" kontrolliert werden.
In manchen Fällen muß zur Ansicht der "Vorschau" ziemlich weit nach unten gescrollt werden!

6.1 Veröffentlichen des Berichtes
Zum Schluß noch auf "Abschicken" klicken - und nach einer kurzen "Nachdenkpause" des Servers ist der Bericht online.



Nach dem ersten Durchlesen dieses Leitfadens mag das Erstellen eines Berichtes etwas kompliziert erscheinen - ist es aber nicht:
Viele Tourenberichte schreiben hilft sehr.

Die Reihenfolge der einzelnen Schritte ist nicht so starr wie es hier scheinen mag; natürlich kann auch zuerst der Text erstellt werden und die Bilder nachträglich eingefügt.

Änderungen am fertigen Bericht sind für den Ersteller 24 Stunden lang möglich, bei der Berichtigung später entdeckter Fehler hilft gerne ein zuständiger Moderator. Ebenso beim Verschieben eines Berichtes in das richtige Tourenforum.

Viel Freude bei euren Bergtouren UND dann beim Berichteschreiben,


P.S.: Diese Anleitung, ergänzt um verdeutlichende Screenshots, findet ihr auch unter http://www.gipfeltreffen.at/forum/gi...ourenberichten
3 von 3 < >

Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
- Werbung für konkurrenzierende Plattformen;
- Das Führen von Doppel- oder Mehrfachaccounts;

7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Mt. Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi; Tansania, 21.7. - 6.8.2010

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Mt. Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi; Tansania, 21.7. - 6.8.2010

    Meine Lieblingstourenpartnerin und ich sind wieder aus Ostafrika zurück und möchten hier einige unserer Eindrücke schildern, die wir auf dieser unserer ersten Bergtrekkingreise gewonnen haben.



    Der Bericht wird vielleicht etwas anders sein, als sonst üblich, nicht einfach nur die chronologische Fotostrecke mit ein paar Erläuterungen. Dem geschriebenen Wort möchte ich ein wenig mehr Platz einräumen.
    Das aus zweierlei Gründen:
    Der Hauptgrund ist sicher, dass im Forum schon hervorragende Bildberichte von z. Bsp.
    Elisabeth oder
    Mountainrabbit
    existieren. Da kann ich mit den Fotos meiner billigen Kompaktkamera sowieso nicht mithalten.
    Der zweite Grund ist, dass ich das Ganze eben aus dem Blickwinkel eines unroutinierten Fernreisenden erlebt habe und es auch so mitteilen will. Vielleicht findet es ja Mancher interessant. Wenn die Trekkingprofis über manchen Erkenntnisgewinn von mir milde lächeln werden, ist es mir aber auch Recht.

    Als Greenhorns, was Fernreisen betrifft, haben wir uns für die Standard-Tansania-Kombi entschieden, über die sehr viel Informationen zu kriegen ist und die praktisch von jedem Reiseveranstalter angeboten wird: Man kann sie bei den sogenannten Trekking-Spezialisten buchen oder aber auch ganz einfach im nächsten Reisebüro. Ist also nicht das originellste Trekkingziel, aber für uns hat es genau gepasst und wir haben vielfältige Eindrücke gewinnen können, die meinen Horizont schon auch ein Stück erweitert haben.

    Das erste Thema war natürlich die Wahl des Anbieters. Meine Frau und ich machen eigentlich die meisten Sachen zu zweit und so wollten wir das auch in Tansania machen. Pauschalangebote von Trekkingreisenanbietern, wie es sie allein in Österreich unzählige gibt, schieden damit schon einmal aus. Ich habe also Dr. Google kontaktiert und bei einigen größeren Agenturen in Arusha und Moshi direkt angefragt.
    Darunter waren Afromaxx, Ahsante, Zara und auch ein Angebot eines Grazer Reisebüros. Wir haben uns dann kurzerhand für das preisgünstigste Angebot entschieden, vom Touroperator Bobby Tours in Arusha.
    Recht gut hat uns dabei auch gefallen, dass die Burschen recht flexibel sind, und wir es uns zunächst offen gelassen haben, ob wir einen Rasttag zwischen Mt. Meru und Kilimanjaro machen oder nicht und was wir danach machen, Safari oder Sansibar oder Zwangsruhe aufgrund Unwohlseins, soll ja auch schon mal vorkommen.

    An dieser Stelle vielleicht einmal eine
    Kostenaufstellung, alles in Euro umgerechnet, bezogen auf eine Person:
    Flug Wien-Zürich-Nairobi u. retour...................839
    Flug Nairobi-Arusha Oneway...........................185
    Shuttlebus Arusha-Nairobi................................23
    Nächtigung in Nairobi im Nairobi Comfort Hotel..23
    Reiseversicherung Komplettschutz....................104
    4 Tage Mt. Meru, 6 Tage Kili über Rongairoute,
    5 Nächtigungen in Arusha im Arusha Tourist Inn (Zimmer mit Frühstück),
    alle Transfers......................................... ....1422
    3 Tage Campingsafari: Lake Manyara, Ngorongoro, Tarangire,
    Selbstverpflegung ohne Koch...........................435
    Trinkgelder Mt.Meru, Kilimanjaro, Safari..........320

    Die Flüge hatten wir im Reisebüro gebucht, da ließen sich noch ein paar Euro einsparen, wenn man über Internet bucht. Tickets gibt es sowieso keine mehr, und die Buchungsbestätigung kann ich mir auch selbst ausdrucken.
    Wir flogen mit Swiss von Wien (Frühflug) über Zürich nach Nairobi und dort gleich weiter mit der Tansanischen Regionalfluglinie Precision Air weiter zum Kilimanjaro Airport zwischen Moshi und Arusha, den Hauptstützpunkten in der Kili-Region.
    Am Nairobi Airport gab es dann schon das erste Greenhorn-Abenteuer: Das Gepäck gleich durchzubuchen war nicht möglich gewesen und so mussten wir uns selbst darum kümmern, dass unsere beiden Taschen die Reise nach Tansania weitermachten. Wir wurden dort von einem Schalter zum anderen geschickt, später das Ganze nochmals in umgekehrter Richtung. Die Flughafenangestellten machten einen recht überforderten Eindruck und wir hatten schon ein bisserl Angst, dass wir ohne unser Gepäck nach Tansania weiterfliegen. Die Lösung schaute nach gut 2 Stunden dann so aus, dass wir die beiden Taschen dann in die Hand gedrückt bekamen und damit in den Flieger geschickt wurden, wo wir sie dann auf frei gebliebenen Sitzen ablegen durften, nachdem den Stewardessen irgendwann klar geworden war, dass die Expeditionstaschen doch eine Nummer zu groß für die Handgepäcksfächer sind.

    Dafür funktionierte die Abholung durch einen Fahrer von Bobby Tours am Kilimanjaro Airport klaglos, die Fírma existierte also wirklich, bisher hatte ich ja nur über E-Mail Kontakt mit den Leuten gehabt und 20% der Kosten von Mt. Meru und Kili überwiesen. Der erste Tag war damit mit der Anreise draufgegangen, nach Mitternacht waren wir in unserem Hotelbett im Arusha Tourist Inn im Zentrum von Arusha.

    Hier die Aussicht auf den Kibo, dem Kilimanjarohauptvulkan, aus unserem Hotelzimmer:


    Unsere Agentur Bobby Tours:
    Nächsten Vormittag wurden wir dann wieder von einem Fahrer abgeholt und zur Agentur gebracht, wo wir einmal die Restzahlung in baren US-Dollars erledigten.

    Visa hätte der Big Boss auch akzeptiert, aber mit 10% Aufschlag. Wir deponierten nochmals unsere Sonderwünsche bezüglich der Verpflegung und teilten mit, dass wir, wenn alles klappt, im Anschluss auch an einer Safari interessiert wären. Alles kein Problem, sagte Don Kasim, so der Nickname von Mustaqali Y. Abdallah, einem in Tansania geborenen Inder.


    Wenn wir wieder vom Berg zurück wären, könne er uns kurzfristig alles anbieten, wir müssten nur sagen, was wir wollten.
    Der Fuhrpark von Bobby Tours besteht aus etwa 20 Allradfahrzeugen, die von ca. 50 Fahrern bewegt werden. Ist sicher keine ganz kleine Agentur, andere Tour Operators, wie z. Bsp. Zara scheinen aber noch um Vieles größer zu sein.

    Wir verbringen dann den Tag mit Herumspazieren in Arusha, um uns ein wenig mit der neuen Umgebung vertraut zu machen. In einigen Gehminuten von unserem Hotel erreichen wir praktisch alles, was wir brauchen: Banken, Apotheken, ein Outdoorladen, der unter anderem auch Schraubgaskartuschen für meinen Kocher anbietet, Internetcafe und ein Supermarkt der südafrikanischen Supermarktkette „Shoprite“, der ein annähernd westliches Warensortiment hat. Hier parken am Vormittag einige Dutzend Safarifahrzeuge, die sich mit Proviant eindecken, als ginge es monatelang auf Expedition.
    Auch der Gemüsegroßmarkt und der normale Markt ist ganz in der Nähe und so können wir die für uns fremde Welt ein wenig kennen lernen.


    Die Kilimanjaro-Stadt Moshi soll ja recht sauber sein, von Arusha kann man das sicher nicht behaupten. Besonders in der Umgebung des Gemüsegroßmarktes braucht man noch dazu auch eine unempfindliche Nase.

    Zum Geld:
    Banken und Bankomaten gibt es hier an jedem Eck: Mit Visa-Card oder Maestro-Karte kommt man am leichtesten zu Bargeld in Landeswährung. Oft sind die Automaten aber gerade offline und man muss ein paar abklappern, bis man sich Geld rausdrücken kann. Bei den ATMs von Barclays und Exim-Bank war in einem Vorgang ein Maximum von 300000 Tansanian Shillings behebbar, was ungefähr 150 Euro entspricht. Dabei fallen laut meinem Kontoauszug pro Behebung etwa 2 bis 3 Euro Spesen an, ist also eine recht günstige Möglichkeit, an Bargeld zu kommen.

    Mt. Meru, 4 Tage
    Wir werden von unserem Guide Joseph um 8 Uhr im Hotel abgeholt und fahren mit Koch und Waiter zum Arusha Nationalpark. Unterwegs wird noch frisches Obst und Gemüse eingekauft und gegen Mittag sind wir am Ausgangspunkt, dem Momella Gate. Dort erfahren wir, dass der Nationalparkranger Frederik unser eigentlicher Guide sein wird, der uns die ersten 2 Tage mit der Flinte begleiten wird und uns auch am 3. Tag zum Gipfel führen wird. Wir teilen uns den Ranger mit einem ebenfalls 2-köpfigen Team, den netten Damen Ulla und Ingrid aus Bonn, die bei Zara gebucht haben.
    Hier sehen wir erstmals, warum Bobby ein wenig günstiger ist als viele andere Agenturen: Wir haben wirklich ein kleines Team: Guide, Koch und 2 Träger, von denen einer den Waiter (Kellner) machen wird. Bei der Aufteilung der Traglasten, die vom Nationalparkpersonal mittels Waage kontrolliert wird, stellt sich heraus, dass Guide Joseph auch eine unserer beiden Taschen tragen muss, was eigentlich nicht üblich ist. Um den Standesunterschied zu den Trägern, die am Gate rekrutiert werden, klarzumachen, trägt er die Tasche aber wie von uns gewohnt mit den Rucksacktragegurten am Rücken, während die Träger alles in Textilsäcke stopfen und am Kopf tragen. Ich habe ihm ja auch angeboten, dass ich meine Tasche selbst trage, wäre ja auch kein Problem gewesen, da habe ich schon ganz andere Pinkel die Berge hochgeschleppt. Aber das hat schon gepasst für ihn, und ein extra Trinkgeld habe ich ihm dafür auch zugestanden.


    Das Schöne am Mount Meru ist, dass man in der halben Zeit der Kilirouten alle Vegetationszonen durchschreitet, und im unteren Bereich auch noch mehr Tiere anzutreffen sind als am Kili. War echt beeindruckend, wie nah man an Giraffen- und Büffelherden vorbeigeht.


    In der Regenwaldzone des 2. Tages, viele Wegabschnitte sind wie hier mit Stufen versehen, da es hier immer feucht ist und es ganz schön glitschig sein kann.


    Noch weiter oben wird es aber schon wieder lichter, der Bewuchs niedriger


    Hier ein Blick hinunter vom Little Meru auf die Sattle Hut, das 2. Camp, von dem aus noch in der Nacht der Gipfelanstieg auf den Mt. Meru Hauptgipfel unternommen wird. Der Anstieg führt von den Hütten im Bild nach rechts und dann den ein wenig in den Wolken versteckten Grat entlang zum Gipfel in Bildmitte.


    Geschlafen wird in den Hütten mit Vierbettzimmern, die Kapazitäten scheinen aber bei Weitem nicht ausgelastet, wir sind jeweils nur zu Zweit in einem Zimmer. Schlafsäcke muss man übrigens selbst mitbringen.

    Es wäre auch ganz einfach, den Mt. Meru ohne Trägerteam zu machen, für die Verpflegung muss man halt dann selbst sorgen, ist aber für eine 3- bis 4-Tagestour wohl kein Problem, sogar Trinkwasser in Flaschen könnte man in den Camps käuflich erwerben, natürlich schon ein wenig teurer als unten in den Supermärkten. Sogar eine von den Agenturköchen getrennte Kochhütte steht in den Camps zur Verfügung.
    Bloß ohne Rangerbegleitung geht nichts, der Bewaffnete muss mit, bis auf den Gipfel und auch wieder runter. Es wird an jedem Camp eine Registrierung vorgenommen, da wird recht sorgfältig gearbeitet. Verpflegen tut er sich in dem Fall von Selbstversorgern aber selbst, bei den Rangern in den Camps.
    Wir sehen einige Gruppen, die das so machen, eine ein wenig sportlichere Variante, aber eigentlich auch nix wirklich Ernstes.

    Der Gipfelanstieg erfolgt bei Nacht und kaltem stürmischen Wind. Wir haben beinahe Vollmond, können deswegen auf die Stirnlampen weitestgehend verzichten. Bisher ist es meiner Powerlady mit der Akklimatisierung sehr gut gegangen, aber jetzt kriegt sie im Gipfelbereich Probleme. Ihr wird speiübel, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Ranger redet ihr gut zu und kann sie doch motivieren, bis auf den Socialist Peak, den Gipfel, raufzugehen, wo wir noch vor Sonnenaufgang oben sind. Aber schon da setzt sich bei ihr der Gedanke fest, dass sie auf den Uhuru nicht raufgehen will, dafür ginge es ihr da oben zu schlecht, sagt sie.

    Ein ganzes Rudel Leute oben wartet nun, dass die Sonne über dem Kilimanjaro aufgeht.
    Nach uns die Sintflut.

  • #2
    AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

    Ein bisschen ziert sie sich noch, die Sonne, aber dann wird es allmählich doch:


    Mittlerweile ist uns allen recht kalt und wir schauen, dass wir runterkommen, bevor wir hier festfrieren.


    Wir bleiben aus Akklimatisationsgründen für den Kili noch eine Nacht auf dem unteren Camp, bevor wir am vierten Tag entlang der Hüttenzufahrtsstraße, also eine andere Route, als beim Aufstieg am ersten Tag, hinuntergehen.
    Die Trinkgeldauszahlung war am letzten Tag natürlich auch noch zu machen, aber über die Trinkgeldproblematik will ich an anderer Stelle noch schreiben.

    Das erste und einzige Mal beim gesamten Aufenthalt erwischt uns hier in der Regenwaldzone der Regen.


    Es geht dann zurück nach Arusha, wo wir nun fixieren, dass wir gleich am nächsten Tag die Kili-Tour starten wollen, also ohne Ruhetag, wie ihn manche Agenturen empfohlen haben.
    Die Tagesetappen sind ja immer so kurz, dass wir auch am Berg die meiste Zeit mit Relaxen verbringen.
    Aus irgendeinem Grund wollten uns die Bobbys noch die Machame-Route statt der Rongai-Route einreden, hätte ihnen irgendwie besser in den Kram gepasst, vielleicht weil die Zufahrt von Arusha viel kürzer ist. Aber egal, wir blieben bei unserem ursprünglichen Vorhaben und sie akzeptierten auch anstandslos, dass wir die Nord-Südüberschreitung machen wollen.

    6 Tage Kilimanjaro, Rongai- und Maranguroute
    Am nächsten Morgen holt uns nun Guide Samson vom Hotel ab und es folgt eine lange Anreise: Von Arusha einmal Richtung Moshi und von dort weiter zum Marangu Gate, dem Ausgangspunkt der Coca-Cola-Route, wo wir am 6. Tag runterkommen werden.


    Beim Marangugate erfolgt die Registrierung und die Entrichtung aller Gebühren durch den Guide in US-Dollar, die sich wie folgt zusammensetzen:
    Parkeintritt für 6 Tage, 2 Personen:………720 USD
    Campinggebühr für 5 Nächte, 2 Personen:.. 500 USD
    Rettungsgebühr, 2 Personen:………………. 40 USD
    Gebühr für das Begleitteam:………………… 5 USD
    Macht zusammen 1265 Dollar, pro Person also 632 USD

    Die Tour hat Bobby Tours mit 1150 USD im Programm, davon entfallen also mehr als die Hälfte an Gebühren an die Nationalparkverwaltung bzw. an den Staat. Finde ich aber auch gut so, sollen alle davon profitieren, die Nationalparks in Tansania sind eben unter anderem das Kapital, das das Land besitzt. Ist ja wohl legitim, dass es genutzt wird.

    Unterwegs steigen noch der Koch Spirian, der Assistent Guide Benedict und der Waiter Ima zu. Das Gepäck muss diesmal am Dach des Toyota Landcruiser verladen werden.
    Die Fahrzeuge der Agenturen sind überhaupt zu über 90 % Toyota Landcruiser, in verschiedenen Radständen. Der Rest sind Geländeautos anderer japanischer Marken, ganz vereinzelt sieht man noch Landrover oder einen Jeep. Große Agenturen wie Zara reisen zum Gate mit Bus und LKW an.

    Beim Marangu Gate gibt es auch einen Laden der Nationalparkverwaltung, bei dem Ausrüstung geliehen werden kann, wenn man noch irgendwas benötigt, z. Bsp. zusätzliche warmer Kleidung oder Gamaschen zum „Abfahren“ der Schotterriesen im obersten Bereich.

    Der letzte Teil der Anfahrt führt über Schotterstraße an der Ostseite des Kili herum durch Bananenplantagen. Hier wird nochmals in einem großen Ort gestoppt und Koch und Guide besorgen noch große Mengen frisches Obst und Gemüse. Der ganze Straßenrand ist praktisch kilometerlanger Markt, unablässig tragen Frauen frisch geerntete Bananen die Straße entlang.


    Um 8.30 Uhr sind wir im Hotel in Arusha weggefahren, um 13.45 Uhr sind wir endlich am Nalemoru-Gate, dem Startpunkt der Rongai-Route, die hier auch als Nalemoru-Route bezeichnet wird.

    Es erfolgt wieder die Aufteilung des gesamten Transportgutes auf die Kunststoffsäcke und die Kontrollwiegung durch die Nationalparkleute.
    Unser Guide teilt uns mit, dass er ein Gewichtsproblem hätte und dass wir noch einen zusätzlichen Träger benötigen, den wir zusätzlich bezahlen müssten. Bei Bobby ist halt alles knapp kalkuliert, das haben wir eh schon am Mt. Meru gesehen. Nachdem wir aber eh recht günstig unterwegs sind, hatte ich kein Problem damit: Der zusätzliche Träger bekommt einen Lohn von 20 US-Dollar für die 6 Tage, das sind gerade 3.33 Dollar pro Tag!
    Im Internet werben manche Agenturen damit, dass sie die Träger besonders gut entlohnen, ihnen 10 Dollar pro Tag zahlen. Ich bin da von Natur aus ein wenig skeptisch, das geschriebene Wort ist geduldig. Die Träger werden am Gate beim Nationalparkstützpunkt angeheuert, dass da Manche einfach so doppelt so viel kriegen wie Andere, kann ich mir da schlecht vorstellen. Ein bisserl habe ich versucht das herauszufinden, alle kriegen gleich viel, wurde mir mitgeteilt.
    Unser Begleitteam sind jetzt sieben Leute, und für alle ist genau das Maximalgewicht festgelegt, wieviel jeder neben dem eigenen Rucksack tragen darf:
    Guide: 0kg
    Assistent Guide: 15 kg
    Cook: 15 kg
    Waiter: 17 kg
    3 Porter: je 20 kg

    Wir sind da im Vergleich zu anderen Gruppen immer noch ein eher kleines Team, wie ich in Erfahrung bringen konnte. Andere Gruppen sparen da auch wenig bei der Ausstattung: Die meisten Gruppen haben auch noch ein Gemeinschaftszelt mit Tischen und Sesseln, ein eigenes WC-Zelt mit Campingtoilette. Da wird echt nicht gespart, bei den Sachen, die da auf den Berg rauf und runter geschleppt werden. Aber ist schon OK, jeder Träger, der da gebraucht wird, freut sich, dass er für ein paar Tage Arbeit hat.
    Bloß bei der Toilette denke ich mir, die Camps haben eh alle Plumpsklohütten, und es ist meiner Meinung nach ein Loch im Boden jedenfalls hygienischer als jeder Gemeinschaftssitz, auf einer Tour, wo man 6 Tage nicht duscht.

    Um 14.45 Uhr ist dann allgemeiner Abmarsch, auch die anderen Gruppen brechen ungefähr zeitgleich auf. Zuerst geht man noch durch landwirtschaftlich genutztes Gebiet, auch in der Gegenrichtung wird ordentlich schwer getragen.


    2 Stunden später sind wir schon am ersten Camp. Bei der Ankunft werden die Traglasten der Träger nochmals kontrolliert, das wird da offenbar schon sehr genau genommen. Ganz klar, jeder der mehr trägt, als erlaubt, tut sich erstens selbst nichts Gutes und nimmt auch noch Anderen die Arbeit weg.


    So sieht der übliche Willkommensgruß nach der Ankunft am jeweiligen Camp aus: Zunächst stellt der Waiter eine Schüssel warmes Wasser und Seife vors Zelt, dann kommt er mit einem Tischtuch und bringt eine Thermoskanne mit Teewasser, Instantkaffee, Schwarzteebeutel, Zucker und Milchpulver, dazu noch Popcorn und fallweise zusätzlich noch frisch geröstete Erdnüsse.


    Unsere beiden Zelte: Im grünen Eureka-3-Mann-Zelt schlafen wir, das rotweißrote Kuppelzelt ist Mannschafts- und Kochzelt für unsere 7-Köpfige Begleitmannschaft.

    Der Guide erklärt mir, dass sie fallweise auch 9 Mann da drinnen sind. Scheint mir ein bisserl eng zu sein, aber nach dem zu urteilen, was man aus dem Zelt hört, haben die jeden Abend ihren Spaß.

    Nachdem wir heute erst am Nachmittag weggegangen sind gibt es das Abendessen erst nach Sonnenuntergang, ein Candlelight-Dinner for Two:


    Nachdem wir vegetarische Verpflegung bestellt hatten sieht das Dinner meist so aus: Zuerst eine Gemüsecremesuppe, dann als Hauptgang irgendwas mit Nudeln oder Kartoffeln oder Reis, dazu immer so eine Art Gemüsegulasch. Als Nachtisch dann noch meist Palatschinken und ein Früchteteller.

    Zur Wasserproblematik:
    Das Wasser wird je nach Camp aus Bächen, Rinnsalen oder auch stehenden Gewässern entnommen und abgekocht. Wir hatten eine chemische Wasseraufbereitung (Aquaventure 2-Komponentensystem) dabei, haben sie aber nie benutzt. Es hat sich trotzdem nie etwas auf unsere Verdauung geschlagen.
    Am Abend gaben wir immer unsere Flaschen her, die wir mit kochendem Wasser gefüllt zurückbekommen. Dafür empfiehlt sich, nur Thermosflaschen oder Aluflaschen zu benutzen, weil viele Kunststoffe bei Füllung mit kochendem Wasser gesundheitsschädliche Stoffe abgeben, auch wenn die Hersteller das teilweise abstreiten. So eine heiß gefüllte Sigg-Flasche kann auch gut im Schlafsack als Wärmeflasche dienen, wenn es mal kälter sein sollte.
    Wenn man nicht immer nur Schwarztee oder Kaffee trinken will, sollte man auch was anderes dabeihaben. Wir haben den Flascheninhalt abwechselnd immer auch mit Kräutertee, Isostartabletten und Peerotonpulver zubereitet. Das abgekochte Wasser ohne Zusatz habe ich aus geschmacklichen Gründen gemieden.

    Als Frühstück kriegt man nach der Morgenwäsche mit der Warmwasserschüssel geröstetes Toastbrot mit Margarine und Marmelade, dazu je nach Wunsch Rührei, Omelett, Palatschinken oder Porridge (Maisbrei).

    Für den Tagesmarsch kriegt man ein Lunchpaket, mit Obst, Keksen, Sandwiches und ein Fruchtsaftpackerl.

    Die Verpflegung war gut und reichlich, allein für den Gipfeltag wäre es nicht schlecht, wenn man eventuell die gewohnten Müsliriegel, Studentenfutter oder Trockenfrüchte dabei hat, da man da als Frühstück nur Tee und Kekse und unterwegs gar nichts kriegt.

    Die Rongairoute ist auf der Nordostseite des Kilimanjaro, eher trocken mit keiner Regenwaldzone wie sie auf den Südrouten zu finden ist. Ich habe die Rongairoute gewählt, weil sie den Abstieg über die Maranguroute beinhaltet. Die klassische Coca-Cola-Hüttenroute, die recht viele gehen, wollte ich unbedingt kennen lernen.
    Zuletzt geändert von GrazerHans; 12.08.2010, 11:50.
    Nach uns die Sintflut.

    Kommentar


    • #3
      AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

      Folgend noch ein paar Fotos von der gesamten Route:
      Der Kibo im Morgenlicht, gesehen vom Kikilewacamp auf 3650m


      Das Camp beim Mawenzi-„See“ auf 4330m, direkt am Fuß des Mawenzi gelegen.



      Das Wasser wird hier aus der Lacke geschöpft, auch für den Weitermarsch bis zum Gipfel hochgetragen, oberhalb gibt es auf dieser Route kein Wasser mehr.

      Auf dem breiten Kibosattel zwischen den beiden Kilimanjarovulkanen Mawenzi und Kibo.

      Rechts des Weges liegen die Trümmer einer 2008 abgestürzten Cessna. Der Pilot, ein italienischer Zahnarzt hat schwer verletzt überlebt, die weiteren 3 italienischen Insassen kamen leider ums Leben.
      Direkt am Beginn des Steilhanges liegt die Kibohütte auf 4700m (H). Dort treffen auch die Rongairoute und die Maranguroute, die wir für den Abstieg nutzen werden, aufeinander.
      Von der Hütte zieht dann die markante Geröllrinne hoch bis auf den Gillmann’s Point (G) am Kraterrand auf 5681m. Von dort geht es dann noch den Kraterrand nach links, vorbei am Rebmanngletscher zum höchsten Punkt des Kraterrandes, dem Uhuru Peak mit 5895m.

      Blick zurück zum Mawenzi


      Der Mawenzi ist 5148 m hoch und wird geführt nicht bestiegen. Unser Guide hat uns gesagt, dass eine Besteigung offiziell verboten wäre. Die Tansanische Regierung macht sich halt Sorgen um die Touristen, die viel Geld im Land lassen, und verbieten vorsichtshalber alles, was dem Bergtouristen gefährlich werden könnte. Deswegen darf man eben auch nicht ohne Guide auf den Mt. Meru oder auf den Kilimanjaro. Außerdem soll der Mawenzi ein rechter Bruchhaufen sein, und das verträgt sich eben schlecht mit offizieller Gipfelroute.
      Ich bin mir sicher, dass es immer wieder mal Leute gibt, die auf den Mawenzi raufklettern, aber die müssen das halt „illegal“ im Rahmen einer geführten Tour auf den Kibo machen. So riesig hoch ist er ja nicht vom Kibo-Sattel oder vom Kibo-See.

      Hier die Kibo-Hütte mit den Zelten der Rongai-Leute. Unser Zelt haben unsere Träger genau am Hauseck aufgestellt, aber egal, die Nacht ist sowieso sehr kurz, unser Guide will schon um Mitternacht losziehen.


      Wasser gibt es hier heroben wie gesagt keines mehr, deswegen ein guter Rat: Nehmt Feuchttücher in ausreichender Menge mit, die sind hier, aber auch schon weiter unten, echt angenehm. Man hat ständig dreckige Finger, weil alles schon total staubig ist. Rucksack, Tasche, Zelt: Alles was man angreift, macht einem schwarze Finger. Und probier zum Beispiel, dir einmal Sonnencreme ins Gesicht zu schmieren ohne vorherige Handreinigung, das wird dann gleich eine echte Naturbräunung.

      Für den Abtransport von Höhenkranken und anderweitig Maroden über die Maranguroute liegen hier diese Einradakjas bereit. Jetzt sehen wir, wofür wir die 20 Dollar Rescue-Fee entrichtet haben: Wir verzichten aber gerne auf die Talfahrt, obwohl es sicher ein Erlebnis wäre!


      Das Dinner gibt es heute früher als sonst, weil unser Guide schon um Mitternacht aufbrechen will. Nachdem wir an den Vortagen immer schon schlafen gegangen sind wenn es finster geworden ist, können wir sogar heute noch einige Stunden schlafen. Wir spüren keinerlei Höhenbeschwerden und deswegen bin ich eigentlich sehr zuversichtlich, dass wir es beide schaffen, obwohl meine Frau noch immer sehr skeptisch ist.
      Um 23.30 gibt es gleich wie am Meru noch Tee und Kekse und dann geht es los. Wir haben recht viel Gewand an, weil ich weiß, dass wir elendslangsam gehen werden und es uns dabei nicht warm werden wird.
      Es ist immer noch beinahe Vollmond und wir brauchen die Stirnlampen nicht. Die meisten Anderen denken da aber anders und wir sehen schon weit oben am Berg die Lichterketten derer, die schon eine Stunde früher aufgebrochen sind. Heute ist erstmals auch der Assistent Guide Benedict dabei, der den Rucksack meiner Frau nimmt. Es ist aber ohnehin nichts drin: Die Getränke habe ich, die Müsliriegel sind in der Jacke und das Gewand hat sie alles an.
      Guide Samson trägt auch keinen Rucksack, der hat auch alles in der Jacke.

      Elendig langsam bewegen wir uns höher und sind immer noch nicht die langsamsten, weil die anderen auch nicht schneller gehen und auch noch ständig Pausen machen.
      Nach 3 Stunden, der Höhenmesser zeigt 5380m, sagt meine Frau plötzlich ohne Vorwarnung, sie mag nicht mehr, ihr sei kalt, ihr beginne jetzt schlecht zu werden und sie wolle nicht wieder kotzen wie am Meru. Die Tonlage in der sie das sagt, kenne ich sehr gut. Da ist für mich klar, sie meint es ernst.
      Samson kennt sie aber nicht und will sie zum Weitergehen motivieren. Sie habe kein Kopfweh, sei nicht höhenkrank, sie würde es sicher schaffen, wenigstens bis zum Kraterrand. Auch hätte er noch ein Wundergetränk, das stark mache.
      Die Entscheidung ist aber gefallen, sie geht mit Benedict wieder zur Hütte runter, ich steige mit Samson alleine weiter.
      Wir gehen jetzt etwas schneller und Samson meint immer wieder, wir wären zu früh oben. Wir machen jetzt also immer wieder Pausen, ich trinke meinen süßen Kaffee und knabbere meine Müsliriegel. Von Appetitlosigkeit kann ich sowieso nichts bemerken, ich habe auch zum Dinner ganz normal gegessen. Beim Kraterrand am Gilmans Point sind wir auch noch zu früh, meint Samson und wir machen beim Spaziergang am Kraterrand entlang noch mehr Pausen und gehen erst wieder weiter, wenn mir zu kalt wird. Einmal nicke ich sogar kurz ein, scheint mir. Als wir dann am Stella Point vorbeikommen, wo man die Leute von der Machame-Route raufkommen sieht, beginnt es am Horizont doch endlich hell zu werden. Unser Timing stimmt jetzt und wir sind kurz vor Sonnenaufgang am Uhuru, wo sich immer mehr Leute einfinden.


      Und dann geht sie auf, die Sonne!
      Nach uns die Sintflut.

      Kommentar


      • #4
        AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

        Ich fotografiere noch ein bisserl herum, dann machen wir uns an den Abstieg. Immer wieder liegen Leute herum, vielleicht haben die pausiert wie ich und der Guide kriegt sie nicht mehr wach.
        Der Mt. Meru im Schatten des Kili, im Vordergrund der Rebmann-Gletscher


        Noch gibt es ihn, den Schnee am Kilimanjaro, wenn auch nur mehr wenig


        Und Aussichtsberg ist er keiner, zumindest nicht am Morgen. Da müsste man schon am Abend rauf, da haben wir ihn fast jeden Tag von Arusha aus gesehen. Wäre vielleicht gar keine schlechte Idee, da sind sicher weniger Leute oben und man braucht nicht die halbe Nacht in der Kälte ohne was zu sehen da oben herumirren. Aber ist halt gleich wie am Glockner, da derrennen sie sich auch in der Früh und am Vormittag und am späten Nachmittag kannst alleine sein.

        Blick in den Krater, man kann auch einen Pfad erkennen.


        Es werden ja auch Touren mit Kraterübernachtung angeboten, kostet halt extra.

        Der Abstieg vom Kraterrand zur Kibo Hütte hat mir echt Spaß gemacht. Von den knapp 1000hm sind geschätzt 800hm tiefer, feinkörniger Schotter. Da kann man es echt ordentlich runterstauben lassen, wenn man Gamaschen dabei hat.


        Achja, das Wundergetränk: Ich hatte ja in meiner Naivität vermutet, dass er da vielleicht irgendwas halblegales Aufputschendes mitführt.
        Was war’s wirklich? Eine Dose Red Bull, die er mir beim Runtergehen angeboten hat. Ich hab aber für das Saftl eigentlich wenig übrig und so hat er es mit Genuss selbst ausgezutzelt. Das Marketingunternehmen Red Bull ist aber in meiner Hochachtung weiter gestiegen. Big Didi schafft es wirklich auf der ganzen Welt, es den Leuten weis zu machen, was für ein Wundermittel da vom Fruchtsaftmacher Rauch in Vorarlberg in Blechdosen abgefüllt wird.
        Auch unser Safaritaxler hat sich eine Dose reingezogen, als ihm die Schaukelei im Landcruiser ein wenig zu einschläfernd wurde. Dabei kostet die Dose da unten umgerechnet etwa 2 Euro, was ja nicht gerade billig für die dortigen Verhältnisse ist.

        Unten ist mir dann noch ein Unterschied unserer Billigagentur zu den Konkurrenzunternehmen aufgefallen: Mir hat niemand die Schuhe abgeputzt, obwohl sie es auch gut vertragen hätten.


        Der Bericht ist schon ein bisserl arg lang, sehe ich jetzt. Ich werde einmal eine schöpferische Pause einlegen. Wer es bis hier her geschafft hat, sage ich nur: Meine Hochachtung!

        LG Hans
        Nach uns die Sintflut.

        Kommentar


        • #5
          AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

          sehr toller bericht mit schönen bildern
          danke
          tu was du willst, aber tu was!!!

          Kommentar


          • #6
            AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010



            sehr ausführlich, danke - und vor allem danke für den hinweis auf die veggie-tauglichkeit des trips. somit steht dem nachmachen ernährungstechnisch nix mehr im weg - bis auf die 'kleinigkeit' mit dem geld
            NixTun gibt's ned!

            Kommentar


            • #7
              AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

              Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
              Der Bericht ist schon ein bisserl arg lang, sehe ich jetzt.
              Aber geh. Passt perfekt und ist absolut genial gelungen.
              Herzliche Gratulation zum Gipfel und natürlich schade, dass es bei deiner Frau nicht geklappt hat.Sie braucht offentlich eine noch ausgiebigere Höhenanpassung.

              Gruß, Günter
              Meine Touren in Europa

              Nicht was wir erleben, sondern wie wir es empfinden, macht unser Schicksal aus.
              (Marie von Ebner-Eschenbach)

              Kommentar


              • #8
                AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

                lang? aber geh, für das was man bei solchen sachen, egal ob geguidet oder ungeguidet erlebt, is eh wenig.

                super beitrag aus einer gegend die mir noch fehlt.

                schad, dass die deinige etwas länger akklimatiesieren müsst, soll sie aber ja nicht davon abhalten wieder mal sowas zu machen (i denk da nur an all die unvergesslichen touren ausserhalb europas mit meiner frau). in vielen fällen (mediziner sagen zwar was anderes) ist mir aufgefallen, dass man mit der anzahl der aufenthalte in großen höhen doch immer besser und schneller anpasst - irgendwie ist unser organismus lernfähig.
                bevor ich die hohen bergerl gmacht hab, hatte ich sogar in den ostalpen ab 3000 schädelweh. heut spür i gar nix mehr.

                jetzte seids eh auftrainiert und randvoll mit roten blutkörperchen, könnts euch mal blicken lassen zum biken.
                mei bier is net deppat! (e. sackbauer)

                bürstelt wird nur flüssiges

                Kommentar


                • #9
                  AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

                  Hallo Hans,

                  herzlichen Glückwunsch zur Meru- und Kibo-Besteigung!

                  Danke für deinen äußerst interessanten Bericht und die Fotos einer anderen Route bzw Jahreszeit finde ich sehr interessant! Der Bericht hat natürlich die Erinnerung an meine heurige Tour wieder aufgefrischt! Schade, dass deine Frau nicht weiter gegangen ist, aber das ist zweifellos eine Angelegenheit, die jeder für sich entscheiden muss. Es ist schon toll, so weit gekommen zu sein. Ehrlich gesagt, hatte ich auch nicht damit gerechnet, ganz hinauf zu kommen und mein Wunsch war es vor allem, durch die verschiedenen Vegetationszonen zu wandern. Das alleine ist nämlich schon ein tolles Erlebnis.

                  Viele Grüße
                  Elisabeth
                  Allen Menschen Recht getan, ist eine Kunst die keiner kann

                  Kommentar


                  • #10
                    AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

                    Gratuliere euch zu dieser schönen Tour.

                    helmut55
                    Lg. helmut55

                    Kommentar


                    • #11
                      AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

                      Zitat von GrazerHans Beitrag anzeigen
                      Der Bericht ist schon ein bisserl arg lang, sehe ich jetzt. Ich werde einmal eine schöpferische Pause einlegen. Wer es bis hier her geschafft hat, sage ich nur: Meine Hochachtung!
                      Ich finde es gut, wenn sich jemand die Mühe macht einen langen Bericht zu schreiben. Deiner ist gut leserlich, also . Ich freue mich schon auf den restlichen Teil.
                      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

                      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

                      Kommentar


                      • #12
                        AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

                        Guter Bericht - hab mich gefreut das zu lesen , ich bin 2006 auch über die Rongairoute gegangen und habe viele Paralleln bei deinem Bericht gefunden, ich wäre damals froh gewesen so einen guten Bericht zu finden - die Bücher tec sind nicht so gut - hat mir auch sehr gut gefallen und ist allen zu empfehlen deine Ausführung zu lesen ...die Tour sollte jeder einmal machen ...und Afrika sowieso .aber da binich voreingenommen ich bin nun mal ein Afrikafan ....unsere Führer hab ich über Afromaxx angeheuert ..sehr zu empfehlen .....die Leiterin ( Madelene ) ist eine Deutsche und sehr nett .......insgesamt war unsere Tour eigentlich ganz easy ..und unprobelmatisch ...da wird oft viel zu dramatisch geschrieben ...Unser Guide war Jackson siehe Bild ....ein Superkerl ....kann ich nur empfehlen
                        Angehängte Dateien
                        Zuletzt geändert von PETER652; 13.08.2010, 20:56.

                        Kommentar


                        • #13
                          AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

                          So, nun geht’s weiter:
                          Erstmal danke an alle für die netten Kommentare, aber ich hätte auch weitergeschrieben, wenns euch nicht gefallen hätte. Wer weiß, vielleicht werd ich einmal senil, und dann kann ichs wenigstens selbst noch lesen, wenn ich schon alles vergessen hab.

                          Um 8.30 Uhr waren wir schon wieder bei der Kibo-Hut. Wir machten dann Pause bis Mittag bevor wir den Abstieg über die Marangu-Route begannen.

                          Es war schon die Rongai-Route nicht schlecht besucht aber hier sind jetzt halt die Absteiger von Rongai und Marangu gemeinsam unterwegs.
                          Ist aber nicht die ganze Zeit so schlimm wie am Anfang, weiter unten hat sich das Ganze dann aufgelockert. Ich hab mir immer gedacht, da wäre auch gut mit dem Bike runterrauschen, das nächste Mal nehme ich mir einen Porter extra, der mein Radl rauftragt, ich deklariere es einfach als persönliches Rettungsequipment.


                          Beeindruckender Senecienwald


                          Unser Camp bei den Horombohütten auf 3720m, dahinter der Mawenzi


                          Am Abend machen wir noch die Trinkgeldverteilung und ein wenig Kleinkram wie Handschuhe, Socken, Stirnbänder und Mützen schenkte ich auch noch her. Dem Guide war gar nicht recht, dass ich die Sachen direkt an das Team zu verteilen begann. Er nahm mir dann die Sachen aus der Hand und verteilte selbst. Die vermeintlich wertvollsten Stücke (u. a. meine 15 Jahre alten Bergschuhe, die jetzt wirklich ausgedient hatten) behielt er dabei gleich für sich selbst.


                          Die Trinkgeldproblematik („Tipping“):
                          Ich habe da natürlich ein wenig recherchiert, vor allem im Internet, aber auch im empfehlenswerten Kilimanjaroführer von Tom Kunkler gibt es einige Vorschläge und Richtlinien über das angemessene Trinkgeld, das einen wesentlichen Bestandteil der Bezahlung des Begleitteams darstellt.

                          Die Empfehlungen sind meist irgendwo zwischen 10 u. 15 USD für den Guide, dann absteigend über Assistent Guide, Koch, Waiter, bis zu den 5 bis 7 USD für die Porter, je Tag.

                          Manchmal findet man auch Empfehlungen, dem Guide das ganze Trinkgeld der Gruppe zu geben, in der Größenordnung von 15% des Tourpreises, wovon die Meisten aber abraten, weil da nicht sichergestellt ist, dass dann auch jeder einen entsprechenden Anteil bekommt.
                          Afromaxx, eine Agentur, die öfters genannt wird, meint, 120 USD pro Client wären angebracht. Wenn man sich das durchrechnet, z. Bsp. für eine Sechsergruppe, kommt man da auch eher an die Untergrenze der obgenannten Empfehlungen.

                          Die Kili Warriors bieten überhaupt das All-Inclusive-Paket an, in dem auch schon die Trinkgelder enthalten sind.
                          Dazu muss man sich aber schon auch vor Augen führen, dass unsere Bobby-Tour auf den Kili 1150 USD veranschlagt ist, die Kili Warriors die Rongai-Route mit (jetzt haltet euch an!) 3500 USD bzw. 4800 USD (die Luxusvariante) angeboten wird. Da dürfte dann ja Einiges an Trinkgeldern für das Team abfallen, wahrscheinlich haben die dann alle Mammut-Gwand an und trinken die ganze Zeit Red Bull.

                          So, jetzt zur Problematik:
                          Am Meru habe ich mich vor der Verteilung noch mit Guide Joseph zusammengesetzt und ihm meine Vorstellungen geschildert. Nachdem wir mit dem Team eigentlich vollkommen zufrieden waren habe ich mich ziemlich an der Obergrenze der obgenannten Beträge orientiert: Für die 4 Tage 60 USD für den Guide, bis 25 USD für die Porter. Joseph hat ein bisserl herumgedrückt und gemeint, es wäre schon OK, aber wenn ich wirklich super zufrieden wäre, könnte ich schon noch was drauflegen. Ich habe mir aber dann gedacht, er probierts halt, und es dabei belassen.
                          Am Kili habe ich erst gar nicht vorgefühlt, sondern gleich ausbezahlt, die selben Beträge, halt für 6 Tage berechnet.
                          Am nächsten Morgen war Samson dann ein wenig komisch, und da habe ich ihn gefragt ob alles OK sei, was er über die Tipps denke.
                          Dann ist er herausgerückt: Das Trinkgeld sei natürlich freiwillig, jeder könne geben so viel er will usw. Aber, wenn ich mit dem Team wirklich ohne Einschränkungen zufrieden gewesen wäre, wie ich ihnen gebenüber betont hatte, seien die Tipps etwas mickrig. Die empfohlenen Zeltroutentipps am Kili wären 20 USD für den Guide, 15 für den Assistent und den Koch bis 7 bis 10 für die Porter. Ich hab ihm dann gesagt, meine Infos wären eben andere gewesen, außerdem hat eine 2-er Gruppe wie wir anteilsmäßig ja auch höhere Kosten zu tragen, verursache ja aber wohl auch weniger Arbeit bei der Organisation, beim Kochen usw. Ist ja wohl tatsächlich ein Unterschied, ob z. Bsp. der Koch für 9 Leute kocht oder für 25, wie bei den anderen Gruppen.
                          Aber daran solle es nicht liegen, ich sei ja wirklich sehr zufrieden, und sie sollten es auch sein. Ich hab dann noch die erhebliche Differenz zwischen seinen und meinen Vorschlägen an alle einzeln ausbezahlt, nachdem der Guide sie nochmals beim nächsten Camp zusammenbeordert hatte.
                          Ich hatte ja wirklich kein Problem damit, ich hab die Tour günstig gebucht und bis auf den fehlenden Schuhputzer und Privat-WC ist mir gegenüber den anderen Gruppen nicht wirklich was abgegangen.
                          Wäre aber für mich interessant zu wissen, was die routinierten Trekker dazu sagen: Ist das einfach gängige Strategie, dass eine gewisse Unzufriedenheit gezeigt wird, um noch was rauszuschinden oder war die Unzufriedenheit berechtigt? Habe ich jetzt die Leute mit meinen großzügigen Trinkgeldgaben verdorben und es nachfolgenden Touristen schwerer gemacht? Wie hättet ihr euch verhalten?


                          Unten geht’s dann jedenfalls noch durch die Regenwaldzone


                          bevor wir kurz nach Mittag das Gate erreichen. Nachdem Samson alle Formalitäten erledigt hat, gehen wir noch in einer urigen Kneipe mit Lehmboden auf ein gemeinsames Abschluss-Kili-Bier. Nur einer trinkt Fanta, aus zwei Gründen: Omar ist der Fahrer der uns abholt und Moslem.


                          Omar bringt uns zurück ins Büro nach Arusha und wir werden am Sonntag nachmittag vom Chef persönlich empfangen.
                          Ja, die Safari, die könnten wir natürlich morgen starten, wenn wir wollen, wir müssten nur sagen was wir vorhaben: Wie viele Tage, welche Parks, welche Nächtigung: Lodge oder Campingplatz, alles möglich, nur eine Frage der Kosten.
                          Wir entscheiden uns für 3 Parks: Lake Manyara, den Ngorongoro Krater und den Tarangire-Nationalpark, alle nicht allzuweit von Arusha entfernt. Nächtigung einmal auf einem Campingplatz am Kraterrand des Ngorongoro Kraters und einmal nahe des Lake Manyara auf einem Zeltplatz im Garten einer Lodge.
                          Einen Koch sollten wir aber jedenfalls auch mitnehmen, wir hätten ja sonst nichts zu essen. Wir versichern ihm aber, dass wir in Austria gewohnt sind auch ohne Koch nicht zu verhungern und so werden wir nur zu Dritt sein: Der Fahrer und wir zwei.
                          Er errechnet mit Zettel und Bleistift noch schnell die Kosten: 860 Euro (Dollar sind mittlerweile schon etwas spärlich) für uns zwei, das erscheint mir ganz in Ordnung, da habe ich auch schon von höheren Preisen für 3 Nationalparks gelesen.

                          Kurzerhand wird gleich Omar (der Chef ruft ihn liebevoll Omari) verpflichtet und in 5 Sätzen unterwiesen, welche Tour er mit uns machen solle. Alles fixiert, Omar bringt uns noch ins Hotel und wird uns morgen früh wieder abholen.

                          Nachdem wir Selbstversorger sind haben wir am nächsten Morgen noch einige Besorgungen zu machen. Omar bringt uns zum Shoprite-Einkaufszentrum, wo wir Verpflegung einkaufen, eine Gaskartusche für unseren Kocher besorgen, beim Bankomaten Geld abheben.
                          Dann geht es los, von Arusha westwärts ins Massailand. Die Gegend um Moshi und Kilimanjaro ist ja vom Volk der Chagga besiedelt.
                          Laufend sehen wir von der Straße aus Massai, die in ihrer traditionellen roten Kleidung, bewaffnet mit einem Speer, mit ihren Rinderherden entlangziehen.


                          Unser erstes Ziel ist der Lake Manyara Nationalpark. Die Versuchung ist jetzt schon riesengroß, euch Bilder von allen Tieren, die wir in den Parks gesehen haben zu zeigen, weil es schon beeindruckend ist, hier alles in freier Wildbahn, teilweise hautnah zu sehen, was man sonst nur aus dem Fernsehen oder aus dem Zoo kennt.
                          Aber ich möchte auch ein bisschen erzählen, wie so eine Safari abläuft:
                          Am Parkeingang erfolgt die Registrierung und die Bezahlung der Parkgebühren, die sehr unterschiedlich sind: Für den Ngorongorokrater samt Camping am Kraterrand und Einfahrt in den Krater waren 360 USD zu bezahlen, da war der Tarangire-Nationalpark mit 78 USD vergleichsweise echt billig.
                          Der Fahrer öffnet das Dach des Geländewagens, sodass man dann zwischen den Rücksitzen stehend die Gegend beobachten und fotografieren kann.


                          Ich habe fast nur Toyota Landcruiser gesehen, in unterschiedlichen Fahrgestellvarianten. Unserer wäre für maximal 6 Touristen geeignet, die Langversion hat mit einer 3. Rückbank für 9 Kunden Platz. Das ist dann natürlich auch um Einiges billiger, da auch Parkgebühren pro Fahrzeug berechnet werden.
                          Es wird dann kreuz und quer auf den staubigen Fahrwegen durch den Park gefahren, während Omar uns laufend viel Interessantes über die Massai, die Tiere, die Geologie des Rift-Valley erzählt.
                          Ganz allgemein kann gesagt werden, dass die Tiere an die vielen Autos gewöhnt sind und die Besucher eigentlich total ignorieren. Man findet sich da immer wieder mal mitten in einer Gnu- oder Zebraherde wieder oder eine Gruppe Elefanten kreuzt genau vor dem Auto gemächlich die Fahrbahn. Ist eigentlich ganz ähnlich wie mit den Rindviechern auf unseren Almen, mit der Zeit gewöhnt man sich dann auch an den Anblick und gerät nicht mehr so aus dem Häuschen wie bei den ersten Begegnungen.
                          Nach uns die Sintflut.

                          Kommentar


                          • #14
                            AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

                            Es ist schwer, da eine Fotoauswahl zu treffen.
                            Zum Lake Manyara gehört natürlich der Lake:


                            und auch viele, viele Paviane


                            und Unmengen an Wasservögeln verschiedener Art:



                            Die erste Nächtigung war dann an einem Campingplatz am Kraterrand des Ngorongoro-Kraters auf über 2000 m.
                            Der Kraterkessel hat einen Durchmesser von ca. 19 km und ist 600m tief. Blick hinunter in der Abendstimmung:


                            Es gibt am Campingplatz eine eigene Kochhütte, in der sicher ein Dutzend Köche der Safariagenturen für ihre Kunden schon früh am Morgen werken. Ich bin auch da hinein, um meinen Gaskocher anzuwerfen und war, so weit ich das Geschehen überblicken konnte, der einzige Tourist.
                            Da war er ein bisserl arm, unser Fahrer Omar, weil wir auf den Koch verzichtet hatten: Kalt wars und es gab für ihn kein gscheites Frühstück: Statt Spanish Omelett oder andere Köstlichkeiten nur heißen Kaffee und ein paar Kekse.


                            Geschlafen hatte er im Auto. Es gibt am Campingplatz eine eigene Kochhütte, in der sicher ein Dutzend Köche der Safariagenturen für ihre Klienten schon früh am Morgen mit einer Vielzahl an Töpfen werken. Ich bin auch da hinein, um meinen Gaskocher anzuwerfen und war, so weit ich das Geschehen überblicken konnte, der einzige Tourist.

                            Bevor wir in den Krater hinunter fahren besuchen wir als erstes ein Massai-Dorf: Für 50 USD können wir das Dorf besichtigen und kriegen eine Führung, wo uns ein junger Massai alles über seine Kultur und die Probleme, die mit der Einschränkung des Lebensraums erwachsen sind, erzählt.


                            Am Kratergrund fahren wir dann stundenlang kreuz und quer herum und sehen auch wirklich viele Tiere: Elefanten, Nashörner, Flusspferde, Löwen, Antilopen, Warzenschweine, Paviane, Strauße, Flamingos, große Gnu- und Zebraherden. Aber es ist auch sehr viel Verkehr da unten. Der Ngorongoro-Krater ist nicht nur am teuersten sondern auch am beliebtesten bei den Safaritouristen, scheint mir. Wenn irgendwo ein Löwenrudel gesehen wird, spricht sich das gleich bei den Fahrern herum und dann kanns schon auch einmal einen Stau geben:


                            Dafür gibt es einen wirklich schönen Lunchplatz am Seeufer, wo vor Einem die Hippos herum schwimmen.


                            Wir fahren dann zurück Richtung Lake Manyara, wo wir im Garten der Njake Jambo Lodge unser Zelt aufschlagen. Camping light sozusagen, aber hat auch Vorteile: So eine Safarifahrt ist eine recht staubige Geschichte, da ist es dann auch ganz angenehm, wenn man warm duschen kann und im Pool planschen.


                            Die Lodge hat auch ein Restaurant dabei, aber fast alle Safarigäste lassen sich von ihren mitgebrachten Köchen versorgen.
                            Nach uns die Sintflut.

                            Kommentar


                            • #15
                              AW: Mt.Meru, Kilimanjaro (Rongai), Safari, Nairobi, 21.7. bis 6.8.2010

                              Am dritten Tag fahren wir noch zum Tarangire Nationalpark.
                              Dieser Park hat mir von den Dreien, die wir uns angesehen haben, irgendwie am Besten gefallen. Während der Manyara-Park etwas klein und teilweise mit dichtem Wald bewachsen war und der Ngorongoro Krater von den Kraterwänden umgrenzt, ist der Tarangire-Park eine weitläufige Savanne in der sich mittendurch der Tarangire-Fluss windet, wo sich die Tierherden hinbewegen, um zu Wasser zu kommen.



                              Der Park ist eben viel weitläufiger als die anderen, und deswegen sieht man auch viel weniger andere Besucherfahrzeuge.



                              Überall die Affenbrotbäume mit ihren gewaltigen Stammdurchmessern


                              „Little Serengeti“ wird dieser Teil genannt:


                              Die drei Parks, die wir besucht haben, haben schon jeder eine eigene Charakteristik, aber irgendwie reichts dann doch. 3 Tage mehr oder weniger passives herumschaukeln lassen ist für uns schon mehr als genug. Eine 6- oder 8-tägige Safari, wie sie von allen Agenturen auch angeboten wird, wäre da nichts mehr für mich. Da versteh ich die Leute besser, die sagen, ein Tag reicht auch. Mit unserem Driver Omar hatten wir wirklich Glück, er hat echt viel zu erzählen gewusst und war auch recht lustig. Einmal hat er uns ein Massai-Dorf gezeigt und gemeint, dort lebe ein sehr reicher Massai, der habe 1000 Rinder und könne sich 10 Frauen leisten. Ich habe ihm darauf erzählt, dass Didi Mateschitz, von dessen Saftl er auch ein Fan ist, bei uns in Österreich als einer der reichsten Männer gilt. Er habe aber keine einzige Frau. Daraufhin hat der Moslem Omar die Augen verdreht und gesagt: „All money for nothing!“

                              Wir hatten zwischen unseren Unternehmungen nie einen Pausentag eingeschoben und so entschlossen wir uns einen Tag früher als geplant nach Nairobi zu fahren und dort noch einen Tag zu verbringen. Am ersten Tag sind wir ja geflogen, aber nun auf der Rückreise wollten wir schon auch den Landweg kennen lernen. Mit dem Flieger bist halt eine Stunde unterwegs und mit dem Bus einen Tag.

                              Die Bustickets für den Riverside-Shuttle-Bus, der 2 mal täglich von Moshi über Arusha nach Nairobi und retour fährt haben wir auch über Bobby Tours reservieren lassen, war sogar billiger als auf der Riverside-Homepage angegeben.

                              Der Bus hat uns sogar direkt beim Hotel abgeholt und uns auch direkt beim gewünschten Hotel in Nairobi abgesetzt. Ein Toyota für 20 Passagiere, das Gepäck am Dach, so rumpelten wir stundenlang gegen Norden.


                              Wir waren noch etwas zu früh dran, sowohl in Tansania als auch in Kenya wird an der Straße gebaut und so waren wir die meiste Zeit auf echt wilden Parallelpisten neben der in Bau befindlichen Straße unterwegs. Um 8.30 sind wir in Arusha gestartet um 16.30 waren wir bei unserem Hotel in Nairobi.

                              Unser Rückflug war erst am nächsten Tag um 23.25 Uhr und so hatten wir den ganzen Tag Zeit, uns ein wenig von Nairobi anzusehen.

                              Nairobi:
                              Unser Hotel war mitten im Regierungs- und Business-Viertel und so spazierten wir da noch ein wenig herum und nahmen am nächsten Tag einen Taxler als Stadtführer, der uns sonst noch Einiges zeigen sollte.
                              Folgend also einige Eindrücke, von unserem Nairobi-Trip mit Simon: Eine andere Facette von Afrika, als diejenige, die wir in den letzten beiden Wochen erlebt hatten.
                              Vierspurige Einfahrtsstraßen, viel Verkehr, am Abend sind wir mit dem Taxi im Stau gestanden wie die Wiener am Morgen auf der Süd-Ost-Tangente.


                              Gepflegte Parks vor modernen Hochhäusern

                              Nach uns die Sintflut.

                              Kommentar

                              Lädt...
                              X