Hairlacher Seekopf, 3040 m, Ötztaler Alpen 11.07.2008

[Willy]

PIlgert man in das Pitztal hinein,
dann erblickt man kurz nach der Benni Reich-Zentrale Jerzens
wieder linker Hand urlaubstrunken

Enzenstall und Hairlach mit dem Hairlacher Seekogel

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Schon seit Jahren lockt mich der Westgrat (rechts am Bild) dieses Ötztaler Urgesteines,
doch die Zeitangaben im AV-Führer wie auch bei der Ludwigsburger Hütte
hielten meine Begeisterung bergreiflicher Weise bisher in Grenzen :

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Zur Hütte hinauf zu kommen, ist ja kein Problem :

Entweder fährt man verbotener Weise mit der Seilbahn (das ist die dazugehörige Talstation)

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oder ebenso gesetzeswidrig mit dem Auto hinauf :

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Die echten Bergsteiger
- und ganz wenige derartige Sonder-Exemplare soll es (angeblich) noch geben -
starten jedoch hier knapp über Zaunhof - nehmen also den schweiß- und sonstwas-treibenden Steilanstieg :

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Da ich auch als pensionierter Lehrer noch verpflichtet bin, der Jugend ein Vorbild zu sein ,
gehe ich natürlich zu Fuß - aber : Kompromiss : den Fahrweg - hinauf
und werde durch mein asketisches Verhalten mehrfach belohnt :

Mit diesem

Blick zur umgletscherten Hohen Geige und zum (rechts davon) Puitkogel

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und - wie auch mein Sohn Stefan - durch höchst angenehme

Bio-Duschen

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Ein weiteres zusätzliches Erfolgserlebnis erwartet denjenigen,
der gemütlich den "Fortstweg" ( = die super angelegte Sandstraße ) hinaufschlendert :

h7zumutbar f.jpg

Dieser Schranken knapp unter der AV-Hütte kostet Dir dann nur ein mildes Lächeln :

h8 kein weidevieh wir waren das weidevieh f.jpg

Übrigens :

Diese Zeitangaben stimmen auf die Sekunde genau !

hh1a auf die sekunde genau.jpghh1b f.jpg

Und hier steht alles, was Ihr schon immer über die Ludwigsburger Hütte wissen wolltet :

hh2 alles was ihr schon immer wissen wolltet f.jpg

Die Aussicht (von) dort oben ist absolut sehenswert !

Hier der Beweis :

hh3 aussciht zufriedenstellend f.jpg

Und welcher Ignorant nicht wissen will, wie das symapthische Servier-Fräulein
sondern wie das - zugegeben - schöne Dreigestirn (von links nach rechts) im Hintergrund heißt - so :

Rofelwand (3354 m) , Gsallkopf (3278 m) , Gr. Dristkogel (3059 m)

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Eigentlich sollte auch mein zweiter Sohn Niki mitkommen.
Aber der verletzte sich am letzten Wochende beim sporteln.
( Wie man nur - verletzungsgefährlichen - Sport betreiben kann ? )

Beide Kinder lockte ich damit,
man würde von der Hütte über den Westgrat (ganz rechts am Bild) "nur" ca. 6 Stunden auf den Gipfel gehen.

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Doch Alfred
- er ist nicht nur der Erbauer dieses schönen Brunnens -

hh6 alfred brunnenerbauer und st. leonharder höhenweg f.jpg

sondern überhaupt des - liebevoll betreuten aber nicht ganz leichten - St. Leonharder Höhenweges
erzählte mir, dass schon viele am Westgrat umgedreht haben
- die AV-Angabe mit Schwierigkeit 1 ist nämlich viel zu nieder angegeben ! -
und dass er - vom Südl. Lehner Griesskogel kommend - durch diese Schuttrinne abgestiegen ist :

Schutt f.jpg

Schuttrinne ! Das war natürlich für einen Anti-Kletterer wie mich ideal !
Wo man eine Schuttrinne hinunter kommt,
dort kommt man - Ihr wißt, wie unglaublich logisch ich denken kann ! - auch hinauf !

Außerdem ist diese Route wesentlich kürzer als über den Westgrat-Umweg !

Ich nehme es gleich vorweg :

Statt 7 Stunden den Westgrat hinauf
- und diese Zeit braucht man mindestens -
benötigten wir für die Strecke Hütte- Gipfel - Hütte und ausreichenden Pausen (nur) 8 Stunden.

hh7 Karte Hairlacher Seekopf f.jpg

Mit diesem traumhaften Anblick - Ihr wisst schon - von Rofelewand, Gsallkopf und Gr. Distkogel
starten wir um 5 Uhr 45 von der Ludwigsburger Hütte :

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[Willy]

HAIRLACHER SEEKOPF (3040 m) - Ötztaler Alpen ( 11. 7. 2008 )

Der (markierte) St. Leonharder Höhenweg, den wir bis zum Hairlacher Bach verfolgen,

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hat auch gefährliche Stellen : Hinter mir geht`s ca. 15 Meter fast senkrecht hinunter !
Sich bei dieser Kette anzuhalten, ist also durchaus g`scheit wie ratsam !

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Und von hier aus sehen wir schon "Alfreds" - und seit gestern auch Willys - Schuttrinne :

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Zunächst ist aber noch

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Almrausch-Romantik angesagt :

hs4 fffff.jpg

Aber dann wird`s wildromantisch !

Das ist der Einstieg zur berühmten und vieldiskutierten Rinne,
die - vom AV-Führer wegen der enormen Steinschlaggefahr ignoriert - übrigens
vor wenigen Tagen von zwei Bergsteigern (nur) im Abstieg durchgetreten worden ist :

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Beim Einstieg rechts befindet sich
- und das passt zu (Zufälle gibt`s) http://www.gipfeltreffen.at/showthread.php?t=29081 -
offenbar erst seit kurzer Zeit diese Warntafel :

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Weiter oben ist diese Rinne
- das wäre übrigens eine tolle Schiabfahrt im Frühjahr ! -
als (fast schon) zivilisiert zu bezeichnen :

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Auf dieser kleinen Scharte im oberen Teil des Westgrates angekommen,
werden wir vom doppelgipfeligenn Blockkogel, vom Plattigkogel und der Langkarlesschneid
freudig begrüßt :

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So leicht, wie er hier ausschaut, ist der Gipfelaufbau - überhaupt wenn man ihn wrong angeht - auch wieder nicht !

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Wir haxeln zuerst schräg nach rechts in die Südflanke hinein
und queren dann auf ca. 3000 m wieder - überraschend leicht - nach links

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zum Westgrat zurück.

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Diese Terrorismus-Familie
- eine ganz junge, mini-kleine, herzige, schneeweiße Gemse war (links oben) auch dabei -
bewirft uns vergeblich - weil erbärmlich schlecht zielend - mit kopfgroßen Steinen.

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Eine Mini-Kletterstelle gab`s noch. Dann folgten

die letzten Schritte zum Gipfel

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Heute freue ich mich am Gipfel besonders !

( Nicht wegen dem Fundusfeiler und dem Südl. Lehnergrieskogel hinter mir. )

Denn vor mir sitzt unverkennbar

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mein eigen Fleisch und vor allem Blut !

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Denke, Stefan ! Schön war`s wieder einmal !

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[Karlak]

AW: Hairlacher Seekopf (3040 m) - Ötztaler Alpen (11. 7. 2008)

PIlgert man in das Pitztal hinein,
dann erblickt man kurz nach der Benni Reich-Zentrale Jerzens
wieder linker Hand urlaubstrunken

Enzenstall und Hairlach mit dem Hairlacher Seekogel

Hallo,

Na da bist du ja diesselbe Tour gegangen wie ich offenbar. Ich habe sie im Juli gemacht und das kam so: Ich habe im Juni mir den Nördlichern Lehner Grieskogel 'geholt' und dabei genau diese Rinne vom NW-Grat gesehen. Ich habe da gedacht: Das wäre eine Stelle um anzusetzen, nun muß ich 'nur noch' in das Kar unterhalb des Berges hineinkommen.
Ich habe anders geplant und bin von Bichl aufgebrochen zur Hinteren Schwarzenberg Alm gegangen und brauchte ca. 5 Stunden bis zu dem Kar.
Es war dann schon 14:30 und das ist schon spät. Also mußte ich mich ranhalten und habe mich zu der Rinne vorangetastet. Sie war steil und natürlich äußerst mühsam (wie solche Rinnen, hier eher Gassen) so sind.
Dann kamen Platten und man mußte sich dann auf dem Grat raufarbeiten. An eine Plattenstelle kann ich mich erinnern die war unangenehm. Und nach so 6:30 Stunden war ich oben (von Bichl vom Tal). Dann das ganze zurück, das hat insgesamt knapp 10 Stunden gedauert und wohl etwa 2100 Höhenmeter ganz schon anstrengend...