Ankündigung

Einklappen
2 von 2 < >

Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

Alle Forumsuser/-innen sind aufgefordert, das Regelwerk zu lesen und sich daran zu halten!

1) Registrierung

Die Registrierung und Benutzung unserer Foren ist kostenlos. Es ist registrierten Teilnehmern/-innen (Usern/-innen) erlaubt, den Forums-Account bis auf Widerruf im Rahmen der vorgegebenen, jederzeit änderbaren Forumsregeln für private Zwecke zu nutzen. Ein späteres Löschen des Forums-Accounts sowie der ins Forum eingebrachten Inhalte oder Bilder ist nicht möglich. Auf Wunsch des Benutzers kann der Account stillgelegt werden. Der Benutzername kann dann von niemandem mehr benützt werden und wird vor Missbrauch geschützt.

2) Hausrecht

Die Forenbetreiber legen Wert auf die Tatsache, dass alle User/-innen Gast in diesem Forum sind und die Betreiber als Gastgeber bei Bedarf ihr Hausrecht jederzeit ausüben können und auch werden. User, die sich überwiegend darauf beschränken zu provozieren, werden ausgeschlossen.

3) Haftung

Die von Usern/-innen verfassten Beiträge stellen ausschließlich die persönliche, subjektive Meinung des Verfassers dar, und keinesfalls die Meinung der Betreiber und Moderatoren dieses Forums. Die Forenbetreiber übernehmen keine Haftung für die Richtigkeit der ausgetauschten Informationen.

4) Umgangston

Die Forenbetreiber erwarten von allen Usern/-innen, sich an die Netiquette zu halten. Auf einen wertschätzenden, höflichen Umgangston wird Wert gelegt.

5) Thementreue

Die Forenbetreiber legen großen Wert auf Thementreue der Beiträge und Übersichtlichkeit von Threads, um den Informationsgehalt des Forums möglichst hoch zu halten. Überschneidungen der Inhalte verschiedener Threads sind zu vermeiden.

6) Verboten ist/sind:

- Beleidigungen, Sticheleien und Provokationen (auch per PN);
- Politische oder religiöse Themen;
- Rechtswidrige Inhalte (unter anderem rechtsradikale oder pornografische Inhalte, Hackinganleitungen, Verstöße gegen das Urheberrecht) sowie das Verlinken zu Seiten mit solchen Inhalten;
- Die Verwendung von fremdem Bildmaterial, Kartenausschnitten und Topos ohne Zustimmung des Autors;
- Die Veröffentlichung von persönlichen Nachrichten (PN), E-Mails oder dergleichen ohne Zustimmung des Verfassers;
- Das Aufdecken der Identität oder die Preisgabe persönlicher Daten eines Users/Moderators/Administrators;
- Werbung für konkurrenzierende Plattformen;
- Das Führen von Doppel- oder Mehrfachaccounts;

7) Moderation:

Die Moderatoren/Administratoren werden von den Forenbetreibern bzw. ihren Vertretern ernannt.
Sie sind von den Forenbetreibern verpflichtet, für die Einhaltung der Regeln zu sorgen und somit ermächtigt, die von Usern/-innen bereit gestellten Inhalte (Texte, Anhänge und Verlinkungen) daraufhin zu prüfen und im Bedarfsfall zu bearbeiten, verschieben, zu löschen oder Themen zu schließen. Im Falle der Löschung von Beiträgen können auch jene Beiträge anderer User ganz oder teilweise entfernt werden, die auf einen gelöschten Beitrag Bezug nehmen.

Änderungen von Beiträgen werden - soweit irgend möglich – unter Angabe des Änderungsgrundes gekennzeichnet. Eingriffe, die den Sinn eines Beitrags verändern, werden nicht vorgenommen. Für die geänderten Teile eines Beitrags haftet der ursprüngliche Ersteller nicht.

Wer etwas gegen das aktive Handeln der Moderatoren/-innen vorzubringen hat, kann dies sachlich, mit konkretem Bezug und zeitnah (innerhalb von 6 Wochen ab Anlass) im Unterforum "Zum Forum/Moderation..." darlegen. In allen anderen Foren werden solche Postings im Sinne der Thementreue der Beiträge kommentarlos gelöscht. Bloßes „Mod-Bashing“ führt zu einer sofortigen Sperre.

Das Unterlaufen von Handlungen und Maßnahmen der Moderatoren ist nicht zulässig. Darunter fällt auch das Fortführen des Themas eines geschlossenen oder gelöschten Threads in einem neuen gleichartigen oder ähnlichen Thread. Ergänzungen und Hinweise von Moderatoren und Administratoren dürfen von Usern in deren Beiträgen nicht verändert oder gelöscht werden.

8) Profil/Signatur

Ein übermäßiges Ausnutzen der Signatur ist unerwünscht. Diese sollte vor allem eine maßvolle Größe haben. Nicht mit der Forumsleitung abgesprochene Werbung (für kommerzielle Angebote), Beleidigungen oder Anspielungen in der Signatur oder dem Profiltext werden nicht toleriert.

9) Werbung

Kommerzielle Werbung im Forum Gipfeltreffen ist kostenpflichtig (siehe Unterforum Werbung). Werbepostings müssten vor Platzierung mit der Forumsleitung vereinbart werden.

10) Gemeinschaftstouren/Bazar

Die Forenbetreiber stellen die Foren "Forum für Gemeinschaftstouren" und " Bazar" ausschließlich für private Kontaktzwecke zur Verfügung und gehen damit keinerlei Verpflichtungen oder Haftungen ein! Alle Kontakte in diesen Foren laufen ausschließlich zwischen den Usern/-innen und auf Basis des gegenseitigen Vertrauens. Bei nachweislichen Betrugsfällen stellen die Forenbetreiber alle vorhandenen Informationen zur Verfügung, um eine straf- und zivilrechtliche Verfolgung zu ermöglichen.

11) Regelwidriges Verhalten

User/-innen, die sich regelwidrig verhalten, werden per PN verwarnt und/oder gesperrt. Art und Dauer der Maßnahme richten sich nach der Schwere und der Häufigkeit der Regelübertretung/en. Die betroffenen User/-innen werden darüber per Mail informiert. Ein Posten unter einer anderen Registrierung in der Zeit der Accountsperre ist verboten und zieht automatisch eine Verlängerung der Sperre nach sich.

Wer gegen geltendes Recht verstößt, wird im Ernstfall von uns zur Anzeige gebracht.

12) Information

Die Forumsbetreiber behalten sich das Recht vor,
- alle registrierten User/-innen in unregelmäßigen Abständen über Themen rund um das Bergsteigen, alpiner Sicherheit, Risikomanagement und Weiterbildung per Mail zu informieren und
- dieses Regelwerk jederzeit abzuändern.

13) Nutzung von hochgeladenen Anhängen

Die User/-innen stellen den Forenbetreibern die eingestellten Bilder sowie sonstige Anhänge zur Nutzung im Forum zur Verfügung. Eine darüber hinaus gehende Nutzung der eingestellten Bilder und sonstigen Anhänge durch die Forenbetreiber erfolgt nicht.
Mehr anzeigen
Weniger anzeigen

Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

Einklappen
Das ist ein wichtiges Thema.
X
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • #61
    AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

    Zitat von Willy
    Das letzte Mal, wie ich auf der Zugspitze gewesen bin,
    war der Zugang zum Gipfelkreuz wegen gefährlicher Überwächtung gesperrt
    !
    Zitat von Landleben
    Wann war das ? Welcher Monat ?
    Nach ca. 2 Minuten hab ich`s im 4. Tourenbuch gefunden :

    Das war am 5. Dezember 1996.

    Ist also schon etwas länger her.

    Mein Ziel war damals der 2875 m hohe Schneefernerkopf.
    Angehängte Dateien
    Zuletzt geändert von Willy; 26.02.2006, 19:29.
    TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

    Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

    Kommentar


    • #62
      aus dem Web

      07. März 2006

      Mayday, Mayday: Schweiz bangt um Wahrzeichen

      Im Sommer schmelzen die mächtigen Frostflächen wegen des Klimawandels immer schneller ab, wie Naturschützer warnen. Auch in diesem Jahr rechnen Wissenschaftler mit weiterem Schwund im vermeintlich ewigen Eis der Hochlagen. In der Schweiz, mit fast 2000 Standorten alpine Gletschernation Nummer eins, beobachten Forscher die Veränderungen auch per Satellit. Skiregionen schirmen einige Pisten mit «Frischhaltefolien» gegen die Sonne ab.

      Welche Spuren die Gletscherschmelze in diesem Jahr hinterlassen wird, bevor im Herbst wieder neuer Schnee fällt, ist nicht genau zu prognostizieren. «Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass Gletscher, die 2005 zurückgegangen sind, 2006 weiter schrumpfen werden», sagt Max Maisch, Professor für physikalische Geographie an der Universität Zürich. Die jüngste Bilanz der helvetischen Gletscher dokumentiert jedenfalls einen ungebremsten Rückgang: Fast alle untersuchten Eisfelder hätten an Länge und Masse verloren, ergab die Messung der Versuchsanstalt für Glaziologie für die Periode 2004/2005.

      Kleine Gletscher mehr gefährdet

      Die Einbußen seien teils die größten der vergangenen zehn Jahre gewesen, konstatierten die Experten der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich. Bei 84 der 91 analysierten Gletscher zog sich die Zunge am unteren Ende gen Gipfel zurück, Zuwachs gab es nirgends. Am stärksten war der Schwund am Triftgletscher im Kanton Bern, der in einem Jahr 215,8 Meter verlor. Aber auch der Große Aletschgletscher im Wallis - mit über 90 Quadratkilometern der gewaltigste Eisstrom der gesamten Alpen - zog sich um 65,6 Meter zurück und damit so weit wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr.

      Dass die Riesen mit den weiß-bläulich schimmernden Oberflächen in Bewegung sind, liegt in der Natur der Sache. «Im Prinzip funktioniert ein Gletscher wie eine Unternehmensbilanz», sagt Geograph Maisch. Es gehe um das Verhältnis von Einnahmen und Ausgaben, also wie stark die Eismasse oben im Nährgebiet zulegt und unten im Zehrgebiet verliert. «Dabei leiden in Zeiten der Rezession, also in ungünstigen Klima- Verhältnissen, die kleinen Gletscher stärker, weil sie sozusagen eine geringere Kapitalbasis haben als große "Gletscherkonzerne".»

      Gefahr von Erdrutschen

      Der schleichende Schwund seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat sich aber wegen des Treibhauseffekts in den 1990er Jahren beschleunigt, wie nicht nur Umweltschützer beklagen. Auch die Forschung hat längst ein besonderes Auge auf die Gletscher, die zu «Fieberthermometern des Klimawandels» geworden sind. Zur Erfassung von Veränderungen klettern Experten auf die Berge und messen die Position von Gletscherzungen. An wenigen Exemplaren wird auch der Massebestand ermittelt: oben über Dicke und Wassergehalt des Schnees vom vergangenen Winter, unten mit Pegelstangen im Eis, an denen der Rückgang in Metern abzulesen ist.

      In einem weltweiten Pilotprojekt werten die Zürcher Forscher seit einigen Jahren auch Satellitenfotos aus, um längerfristige Prozesse samt Umfeld zu analysieren. Denn dass die Gletscher weiter schmelzen werden, gilt als gesichert. Das Ausmaß lässt sich aber nur in groben Szenarien abschätzen - je nachdem, wie stark sich die Erdatmosphäre erwärmt. «Die großen Gletscher werden das Ende dieses Jahrhunderts überleben», erwartet Professor Maisch. Viele kleine drohten aber zu schrumpfen und sich in Einzelteile aufzuspalten. An Stellen, wo der permanente Frost schwindet, steigt die Gefahr von Erdrutschen.

      Ungewöhnliche Schutzmaßnahmen

      Mit ungewöhnlichen Maßnahmen wappnen sich schon jetzt einige Schweizer Ski-Orte gegen die Schmelze, die auch das Geschäft mit dem Tourismus beeinträchtigt. Am Gemsstock in der Region Andermatt wurde im vergangenen Sommer eine Abfahrtsrampe auf den abgesunkenen Gurschengletscher mit Schutzfolien abgedeckt. Nach der geglückten Premiere wollen die Pistenbetreiber die Vlies-Bahnen auch in diesem Mai wieder aufziehen. Gletscherforscher Maisch spricht skeptisch von einem «punktuellen Pflaster». Und der Umweltverband Pro Natura sorgt sich um das Bild der grandiosen Landschaft: «Wir wollen nicht noch einmal einen Wildwuchs erleben wie beim Aufkommen der Schneekanonen.» (N24.de, dpa)

      Kommentar


      • #63
        Die Schweiz bangt um (ihr) Wahrzeichen

        Zitat von Mannerl

        07. März 2006 Schweiz bangt um Wahrzeichen
        Puuhhh ! Jetzt hast Du mir aber einen gewaltigen Schock eingejagt.

        Zum Glück hab` ich ein stabiles Herz !

        Und hoffentlich trifft das auch für alle anderen FORUMS-Teilnehmer zu !

        Denn ich habe - spontan - natürlich um dieses Wahrzeichen gefürchtet :
        Angehängte Dateien
        Zuletzt geändert von Willy; 10.03.2006, 01:35.
        TOUREN PLANEN - TOUREN (ERFOLGREICH) DURCHFÜHREN - TOUREN DOKUMENTIEREN

        Das ist auch eine Art "Heilige Dreifaltigkeit" !

        Kommentar


        • #64
          AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

          Klimawandel: Schlimme Folgen für Alpengletscher

          Für die Alpengletscher wird der Klimawandel schlimme Folgen haben: Steigen die Sommertemperaturen um drei Grad, verlieren die Gletscher 80 Prozent der Eisfläche, wie sie etwa von 1971 bis 1990 bestand.

          Erwärmung um fünf Grad macht Alpen eisfrei

          Bei einer Erwärmung um fünf Grad Celsius wären die Alpen praktisch eisfrei. Nach einer Studie der Universität Zürich, die am 15. Juli in der Zeitschrift "Geophysical Research Letters" erscheint, handelt es sich dabei um Klimaszenarien für das Ende des 21. Jahrhunderts.

          Gletscher seit 1850 um Hälfte geschrumpft

          Die Gletscher der europäischen Alpen haben bereits seit 1850 die Hälfte ihrer Fläche verloren. Ein Anstieg der Sommertemperatur von ein bis fünf Grad und eine deutliche Niederschlagänderung für das Ende des 21. Jahrhunderts bilden nach internationalen Expertenschätzungen ein realistisches Szenario.

          Dies habe enorme Auswirkungen auf den Wasserkreislauf, auf die Wasserwirtschaft, den Tourismus und für Naturgefahren.

          Davon 15 Prozent in den letzten 36 Jahren


          Ein komplettes Inventar der Alpengletscher für die 1970er Jahre zeigt, dass etwa 5.150 Alpengletscher eine Fläche von 2909 Quadratkilometer bedeckten.

          Der gesamte Flächenverlust der alpinen Eisbedeckung seit 1850 beläuft sich auf etwa 35 Prozent bis in die 1970er Jahre und auf fast 50 Prozent bis 2000.

          [science.ORF.at/APA, 10.7.06]

          Kommentar


          • #65
            AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

            Gletschertagebuch 2006: Wieder schlechte Sommeraussichten


            Der vergangene Winter war lang und ist uns als sehr schneereich in Erinnerung geblieben, ja, man sprach von einem Rekordwinter. Der subjektive Eindruck: Dieser Winter muss für die Gletscher viel Schnee gebracht haben. Dem war aber weitgehend nicht so - einzig die wenigen Nordalpengletscher profitierten zunächst davon. Die Niederschläge reichten jedoch nur abgeschwächt in die stark vergletscherten Zentralalpen hinein.

            Kein Schneerekord im Winter



            Die langjährigen Schneehöhenmessungen am Stubacher Sonnblickkees im Weißseegebiet der Hohen Tauern bestätigen es: Am 1. Mai lagen am Gletscher vier Meter Schnee (Graphik 1) - das ist etwa gleich viel wie in den letzten vier Jahren und um 0,7 Meter weniger als im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre.

            Der Winter war weit entfernt von einem Rekord. Im Jahr 1979 konnte man davon sprechen, als 7,75 Meter, also nahezu das Doppelte, gemessen wurden. Dabei wird wohlgemerkt immer der gesetzte Altschnee und nicht der Neuschnee erhoben.

            Auch am Vernagtferner in den Ötztaler Alpen war der Winterschnee der Kommission für Glaziologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zufolge unterdurchschnittlich. Es gab zeitweise 40 Prozent weniger Schnee, und die Westalpen waren auch eher schneearm.

            Verzögerung der Abschmelzung im Frühjahr


            Das feuchte Frühjahr bremste bis in das erste Junidrittel hinein den Abbau der Schneedecke auf den Gletschern, das Winterdefizit wurde dadurch kompensiert.

            Der rasche Übergang zur sommerlichen Witterung ab etwa 12. Juni und das warme, gewitterreiche Wetter hatten laut der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) einen um rund zwei Grad zu warmen Juni zur Folge.

            Am 1. Juli lagen zwei Meter Altschnee an der Messstelle am Gletscher (Graphik 2), was etwa dem Durchschnitt entspricht - und gleich war wie am 1. Juli 2005.

            Heuer schmolzen vom 1. Juni bis 1. Juli 1,6 Meter Schnee, im Rekordsommer 2003 waren es zwei Meter. Das heißt, die Verhältnisse sind durchaus ähnlich denen im Juni vor drei Jahren.


            Noch Anfang Juni war die Gletscherzunge der Pasterze schneebedeckt. Am 15. Juni war der Großteil der Zunge dann blank.

            Anfang Juli lag die (temporäre Altschnee-)Grenze, die die blanke Eisfläche von jener mit Altschneebedeckung trennt, schon hoch oben im Hufeisenbruch.

            Anfang Juli begann auch beim Stubacher Sonnblickkees die Eisabschmelzung, die steilen Buckel aperten aus und zeigen damit an, dass die Altschneedecke rasch dünner wird.

            Von nun an geht's bergab!


            Der bisher nicht extrem heiße, aber ständig warme Sommer zeigt seine Wirkung. Die winterliche Altschneedecke wird rasch abgebaut. Glaubt man dem Siebenschläferlostag, der eine Eintrittwahrscheinlichkeit von 80 Prozent hat, so steht eine Fortsetzung des Witterungscharakters bevor.

            Die meisten Alpengletscher werden mit hoher Wahrscheinlichkeit wieder einen Massenverlust erleiden. Das liegt aber in dem nun schon bekannten Trend.

            Fest steht: Der Winter hat den Gletschern nicht das (hineininterpretierte) "Guthaben" gebracht, um den Verlust im Sommer kompensieren zu können oder zumindest in Grenzen zu halten.

            Eine Fortsetzung des sommerlichen Wettercharakters in den Herbst hinein - beispielsweise wenn der ganze September warm ist und es keine Kaltlufteinbrüche mit Schneefällen im Gebirge gibt - würde wieder zu einem starken Massenverlust der Gletscher führen.

            Die Bilanz wird erst am Ende des Sommers gezogen!
            Zuletzt geändert von Mannerl; 04.08.2006, 12:09.

            Kommentar


            • #66
              AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

              auch bei uns in den (östlichen) Hohen Tauern war der "Pfingstwinter" ein Tropfen auf den heißen Stein, gerade gut genug, um die Skitourengeher bei Laune zu halten. Am 31.Juli 2006 war das Hochalmkees, immerhin der zweitgrößte Gletscher Kärntens an manchen Stellen bis zum Bergschrund ausgeapert, vielleicht wird man den Gletscher heuer ohne Altschneeschicht bis zum Gipfel begehen können. Und das nach einem durchschnittlich schneereichen Winter....
              I nix daham bliem!

              Kommentar


              • #67
                AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

                Naja, wenigstens hat es jetzt wieder ein bißchen geschneit, auf den Gletschern, und kühl bleibt es auch weiterhin.....................

                Kommentar


                • #68
                  AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

                  Zitat von heindl08
                  Naja, wenigstens hat es jetzt wieder ein bißchen geschneit, auf den Gletschern, und kühl bleibt es auch weiterhin.....................
                  Laut SLF bis zu 1 Meter Neuschnee. Wenn es so weiter geht, dann wirds vielleicht noch was mit schönen Firntouren.
                  Bei den Bergen ist es so: Je höher man steigt, umso weiter ist die Sicht; bei den Menschen ist es oft umgekehrt (Otto Baumgartner-Amstad)

                  Kommentar


                  • #69
                    AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

                    Neue Tagebuchseite ist da!!

                    Gletschertagebuch 2006: Fortsetzung des bisherigen Trends
                    Mit den Schneefällen im Gebirge am Mittwoch und Donnerstag ist die Abschmelzung auf den Gletschern zu Ende gegangen. Damit kann Bilanz gezogen werden: Wieder haben die meisten Gletscher einen Massenverlust erlitten, nur bei kleinen, hochgelegenen Gletscherflecken war ein Zuwachs möglich.





                    In erster Linie war der heiße Juli dafür verantwortlich (er war um rund vier Grad Celsius zu warm), dazu kamen ein zu warmer Juni (0,5 bis zwei Grad über dem Mittel) und ein September mit warmem Altweibersommer - Tage ohne ergiebige Schneefälle im Gebirge.

                    Nur der kühle August - an der Wetterstation Rudolfshütte war er um 2,6 Grad Celsius zu kalt - mit Schneefällen, die eine schützende Neuschneedecke bildeten, rettete die Gletscher vor einem größeren Verlust.

                    Das Stubacher Sonnblick Kees

                    [

                    Das Stubacher Sonnblick Kees am 14. September

                    Der warme Witterungscharakter im Frühsommer führte im Juni zu einem raschen Abbau der winterlichen Schneedecke. Im heißen Juli erreichte die Eisabschmelzung hohe Werte.

                    Aber auch im Akkumulationsgebiet (Nährgebiet) wurde der Schnee rasch reduziert, die Fläche der Altschneebedeckung war schon Ende Juli gleich wie im Vorjahr am 30. September: das Stadium war also bereits zwei Monate früher erreicht. Die Massenbilanz war zu diesem Zeitpunkt -0,6 Mio. Kubikmeter - und zwei Monate Abschmelzung standen möglicherweise noch bevor.

                    Der abrupte Wechsel zu kühler Witterung (am 4. August schneite es bis 1.800 Meter herab), die den ganzen August andauerte, "konservierte" die "temporäre" Massenbilanz - erst im September war das Sonnblick Kees wieder etwa so ausgeapert wie Ende Juli.

                    Die Abschmelzung des Eises und die des Altschnees setzten sich ab Anfang September fort; in 2.500 Meter Seehöhe schmolzen drei Zentimeter Eis pro Tag. Mitte September hatte das Sonnblick Kees eine vorläufige Massenbilanz von ca. -0,8 Mio. Kubikmeter.

                    Ein neuer See entsteht



                    Der Eisrandsee am 27. Juli 2006 vor dem Auslaufen

                    Seit 1990 ist am linken Rand des Sonnblick Keeses die Entstehung eines Eisrandsees im Gang. Der See vergrößerte sich ab 1994 von 80 Meter auf über 200 Meter Länge, die maximale Tiefe betrug ca. 13 Meter. 2006 hatte der See eine maximale Fläche von 2,05 Hektar.

                    Der Eisrandsee entwässerte über den "Eis(l)bach". Der - weiter südlich gelegene - Keesbach als zweiter Abfluss von der Gletscherzunge liegt um sechs Meter tiefer als der Seespiegel.

                    Zwischen beiden Bächen dämmte bisher der Gletscher den See ab. Schon vor einigen Jahren war abzusehen, dass der Gletscher so weit abschmelzen würde, dass die Gletscheroberfläche dasselbe Niveau hätte wie der Seespiegel. Dann würde der See in Richtung des Keesbaches entwässern und gleichzeitig der alte Auslauf "Eis(l)bach" trocken fallen.

                    Am 27. Juli war es so weit: Der Seespiegel senkte sich vom 27. bis 29. Juli ab, das Wasser lief subglazial - unterirdisch durch das Eis - in Richtung Keesbach weg; von jetzt an entwässert der neue See nur mehr über diesen Überlauf.

                    Hydrographische Veränderungen



                    Eisrandsee nach dem Auslaufen (zwischen 27. und 29.7.06

                    Der Prozess der Seenbildung und die hydrographischen Veränderung wurden durch den Hydrographischen Dienst Salzburg (Hans Wiesenegger) anhand von Abfluss und Seestandsregistrierungen erfasst.

                    "Laserscan"-Vermessungen ergaben ein Auslaufen einer Wassermenge von ca. 100.000 Kubikmeter, das führte im Stausee Weißsee der ÖBB (Österreichische Bundebahnen) immerhin zu einem Anstieg des Seespiegels um 20 Zentimeter.

                    Neue See wird zukünftig größer



                    Eiskliff und Eisberge im August 2006 und der neue "Unterer Eisboden See"

                    Der neue See, der nun bestehen bleiben und in den nächsten Jahren größer werden wird, hat den Namen "Unterer Eisboden See" erhalten. Sein Spiegel liegt in 2.492 Meter Höhe. Der Gletscher wird in Zukunft in den See kalben und mit den Eisbergen einige Jahre lang arktische Verhältnisse bieten.

                    Gletscherschmelze von oben, Unterhöhlung von unten



                    Erst der starke Gletscherrückgang in jüngerer Zeit hat eine bisher vernachlässigte, weil nicht erlebte und daher nicht vorstellbare Komponente aufgezeigt: Gletscher schmelzen nicht nur an der Oberfläche in Abhängigkeit von bekannten strahlungsphysikalischen Vorgängen, sondern: Erstens verlieren sie zum Teil in noch größerem Ausmaß an Substanz durch das Unterhöhlen durch Gletscherbäche und Schmelzung aufgrund der nachfolgenden Luftzirkulation.

                    Zweitens verlieren sie durch das Perforieren der Eisdecke, weil Felskanten und -stufen auftauchen sowie drittens durch das Kalben in Seen hinein bzw. Aufschwimmen der randlichen Teile der Gletscherzunge.

                    Zusammenbruch der Gletscher



                    Zerfall der Gletscherzunge am Stubacher Sonnblick Kees

                    Alles zusammen führt zu einem mechanischen Zusammenbrechen der Gletscher(zungen). Der Massenverlust und Rückgang wird dadurch außerordentlich beschleunigt.

                    Endgültige Jahresbilanz 2006



                    Mit dem Kaltlufteinbruch Anfang Oktober und damit verbundenen Schneefällen unter 1.500 Meter herab war die heurige Abschmelzperiode beendet.

                    Der ungewöhnlich warme Altweibersommer - er war einer der wärmsten bisher - im September mit einer Null-Grad-Grenze über 4.000 Meter und damit Tag- und Nacht-Schmelzung führte beim Sonnblick Kees schließlich zu einer negativen Massenbilanz von ca. einer bis 1,5 Mio. Kubikmeter.

                    Auch die Nordalpengletscher wie am Dachstein haben trotz des reichlichen Winterschnees negativ bilanziert. Die Tauerngletscher hatten überwiegend negative Bilanzen, noch schlechter dürften die Tiroler Zentralalpen- und auch die Westalpengletscher abgeschnitten haben.

                    Die Längenänderungen der österreichischen Gletscher werden im Frühjahr 2007 nach Auswertung der Ergebnisse des Alpenverein-Messdienstes in den OeAV Mitteilungen (BERGAUF) veröffentlicht.

                    "Nachhaltiger" Gletscherschwund



                    Die Summenwirkung macht es aus: Es ist nicht so sehr ein Einzeljahr mit einem extremen Massenverlust - wie etwa 2003 - was ins Gewicht fällt, sondern es sind die kontinuierlichen jährlichen negativen Massenbilanzen.

                    Dazu gehört nun auch wieder das Haushaltsjahr 2006. Durchschnittlich gut eine Mio. Kubikmeter pro Jahr Massenverlust seit 1982 führten zu einem Gesamtabbau beim Sonnblick Kees von rund 26 Mio. Kubikmeter, das sind ein Viertel bis ein Drittel der Gesamtmasse des Gletschers.

                    Das Gletschersterben ist nachhaltig geworden. Auch wenn ab jetzt gletschergünstigere Zeiten kommen würden - mit einer Serie von 20 positiven Massenbilanzen hintereinander: Erst danach wäre ein Vorstoß zu erwarten. Aber: Es spricht mehr für eine Fortsetzung des Gletschersterbens
                    Zuletzt geändert von heindl08; 06.10.2006, 15:06.

                    Kommentar


                    • #70
                      AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

                      schon traurig, solche zahlen zu lesen. das sonnblickkees ist ja nicht gerade der allergrößte gletscher. wenn ich dann die zahlen lese und mir diese gigantischen mengen vorstelle, wird es mir ganz anders
                      26mio kubikmeter...das ist ein klotz von 100m*100m*2,6km !!!
                      gruss, vdniels

                      Kommentar


                      • #71
                        AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

                        Vollständigkeitshalber stelle ich noch den Nachtrag vom November 2006 herein!

                        ...

                        Nachtrag zum Gletschertagebuch 2006
                        Die Schneefälle Anfang Oktober bedeuteten diesmal nicht das Ende der Gletscherschmelze. Die warmen Temperaturen im außergewöhnlich schönen Spätherbst ließen den Neuschnee im Gebirge bis Ende Oktober wieder schmelzen.




                        Die Gletscherzunge der Pasterze war bis zum Hufeisenbruch hinauf blank, auch das Stubacher Sonnblickkees wurde in den letzten Oktobertagen wieder aper.

                        Die Abschmelzung an den Gletschern endete daher heuer erst am 30. Oktober und damit ungewöhnlich spät.

                        Bisher spätestes Einschneien
                        Im langjährigen Durchschnitt wird das (natürliche) Haushaltsjahr um den 1. Oktober beendet. Beim Stubacher Sonnblickkees war seit 1958 - dem Beginn der Aufzeichnungen und Messungen - der früheste Zeitpunkt des Einschneiens am 25. August (1965) und der bisher späteste am 19. Oktober (1987).

                        Seit 1912 waren späte Termine des Haushaltsendes am Sonnblickkkees: 16. Oktober 1947, 22. Oktober 1946, 23. Oktober 1921, 25. Oktober 1940 und der erwähnte 19. Oktober 1987.


                        Wieder ein ungünstiger Sommer
                        Die negativen Massenbilanzen der Gletscher wurden heuer wegen der lang anhaltenden Ablationsperiode verstärkt, doch nur bei besonders tief herabreichenden Gletscherzungen, wie bei der Pasterze, waren die Abschmelzbeträge relativ hoch. Den Hauptanteil am Eisverlust hatte jedoch der warme Juli.

                        Erst der massive Wintereinbruch ab 30. Oktober mit Schneefällen bis unter 800 Meter herab beendete den für die Gletscher wieder ungünstigen Sommer.

                        [10.11.06]

                        Kommentar


                        • #72
                          AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

                          Ein neuer Bericht ist da, aus dem Gletschertagebuch 2007
                          - keine rosigen Aussichten...
                          http://science.orf.at/science/slupetzky/148045
                          Servus!
                          baru

                          http://www.sagen.at

                          Kommentar


                          • #73
                            AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

                            hallo!

                            Hab den Bericht gerade gelesen!
                            Schaut heuer echt nach Rekordverlust aus!!
                            Man muß nur mal diese beiden Fotos miteinander vergleichen:

                            Pasterze, heute 11.Mai, nach einer sehr niederchlagsreichen Woche:

                            panorama_kfjh_1.jpg

                            am 15.6.06:

                            storypart_221334.jpg


                            Ende Mai 05:

                            storypart_196702.jpg

                            und im Vergleich am 5 Juni nach dem recht schneereichen Winter in den Zentralalpen 04:

                            storypart_163004.jpg

                            .....trübe Aussichten lg Matthias

                            Kommentar


                            • #74
                              AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky vom 13.93.2007

                              2007: Es geht weiter an die Substanz der Gletscher


                              Drei Jahreszeiten oder neun Monate waren bisher hintereinander zu warm. Im Frühjahr wurde die Winterschneedecke auf den Gletschern kontinuierlich abgebaut. Die Folge davon sind bis hoch hinauf blanke Gletscherzungen. Die Eisabschmelzung war in Summe selten so hoch wie heuer.


                              Am 1. Juli 2007 weniger Schnee als 2003



                              Am 1. Juli lagen am Unteren Boden des Stubacher Sonnblickkeeses in den Hohen Tauern an der Messstelle in 2.500 m Seehöhe nur 45 Zentimeter Schnee, davon waren zehn Zentimeter Neuschnee. D.h. netto lagen nur mehr 35 Zentimeter Altschnee. Sogar im Rekordjahr 2003 waren es um dieselbe Zeit noch 90 Zentimeter.

                              Eine Schneehöhe von 45 Zentimetern bzw. 35 Zentimetern ist die geringste seit über 30 Jahren am 1. Juli. "Normal" sind drei bis vier Meter, der bisherige positive Rekord der Messreihe liegt bei 4,8 Meter am 7. Juli 1965.



                              Angaben in Zentimetern, gemessen jeweils am 1. Juli. 2007: 45 Zentimeter Altschnee. Rekordhöhe mit 4,80 Metern am 7. Juli 1965.

                              Die Pasterze schmilzt
                              An der Pasterzenzunge begann äußerst früh, nämlich schon Ende April/Anfang Mai, die Ausaperung, d.h. zuerst tauchte nach dem Abbau der Winterschneedecke das darunter liegende Gletschreis fleckenhaft auf, bis sich die schneefreien Stellen rasch zu größeren aperen Eisflächen vereinigten. Die Grenze Eis-Schneebedeckung, die temporäre Altschneelinie, wanderte höher und lag am 8. Juni unter dem Hufeisenbruch und ist jetzt bei 2.800 Metern Seehöhe.

                              Bei einem Messpegel in 2.150 Metern Seehöhe (Messnetz zur Bestimmung der Massenbilanz der Pasterze durch die ZAMG) war die Abschmelzung vom 1. Oktober 2006 bis 8. Juni 2007 2,48 Meter; ein Teil dieser Abschmelzung fällt auf den schönen Oktober 2006. Zwei Meter Abschmelzung schon Anfang Juni ist ungewöhnlich viel.


                              Die Grenze zwischen der blanken Eisfläche und dem noch schneebedeckten "Nähr-" Gebiet lag am 8. Juni 2007 bei 2.600 Metern am Fuß des Hufeisenbruches.

                              Erst am Anfang der Gletscherschmelze
                              Die Ablation am Hintereisferner in den Ötztaler Alpen hat gegenwärtig bereits die Hälfte der durchschnittlichen Jahresablation erreicht (Institut für Meteorologie und Geophysik der Uni Innsbruck). Auch in der Goldberggruppe, wie z. B. am Wurtenkees ("Mölltaler Gletscher"), hat der vergangene Winter nur wenig Schnee auf den Gletschern gebracht (Messungen durch die ZAMG).

                              Am Ödenwinkelkees im Stubachtal, Gem. Uttendorf (Nationalpark Hohe Tauern) sind bis 28. Juni 2007 an der Gletscherzunge bereits 1,5 Meter Eis abgeschmolzen. Das ist bereits die Hälfte der Abschmelzung des Rekordjahres 2003 mit dem bisher größten jährlichen Massenverlust.



                              Das Ende des schuttbedeckten Gletschers ist beim Austritt des Gletscherbaches (längliches Schneefeld links unten). Die Zunge hat schon 1,5 Meter Eis an Dicke verloren.


                              Kommt wieder ein (extremer) Massenverlust der Gletscher?

                              Die schon Anfang Mai sich abzeichnende und für möglich eingeschätzte Entwicklung "Wenn nur die halbe Zeit im Mai und Juni warm bzw. heiß ist, sind die gut zwei Meter Altschnee am Stubacher Sonnblickkees vom 1. Mai schon bei Sommerbeginn weg" ist eingetreten.

                              Noch steht die eigentliche sommerliche Abschmelzperiode bevor, sodass schon jetzt feststeht, dass die meisten Alpengletscher wieder deutlich an Masse verlieren werden. Der Sommer braucht nicht extrem heiß zu werden, sondern "nur" zu warm, und wenn der September ebenso warm wird und kein Neuschnee die Gletscher bedeckt, könnten die diesjährigen Massenbilanzen zu den am stärksten negativen gehören. Nur nachhaltige Kaltlufteinbrüche mit Schneefällen bis unter 2.000 Meter könnten die Verluste dämpfen (vgl. die Neuschneebedeckung beim Ödenwinkelkees).

                              Summenwirkung von vielen Jahren

                              Es muss aber kein neuer Rekordwert werden, der medial größere Beachtung finden würde: Es ist die Summenwirkung von vielen Jahren mit mehr oder weniger jährlichen Verlusten hintereinander, wie dies besonders seit 1982 der Fall ist.

                              Das Gletschersterben geht weiter, verstärkt durch das Zusammenbrechen und Einstürzen unterhöhlter Gletscherteile und die Auflösung der Eiskörper aufgrund ausapernder Felsstufen und -insel.

                              [13.7.07]
                              ...
                              Persönlicher Kommentar
                              Mein Bericht bemüht sich Fakten zu bringen, wenn auch manchmal spannend-emotional formuliert, ohne vorzugeben, ob das "Gletschersterben" nun als gut oder schlecht gesehen und empfunden wird. Faktum ist aber, dass die Gletscher unübersehbar anzeigen, dass vor unseren Augen ein Prozess abläuft, der ungewöhnlich rasch vor sich geht. Gletscher sind ein empfindlicher Indikator und Anzeiger der Klima- und Umweltveränderungen.

                              Wenn auch drei Jahreszeiten bzw. neun Monate hintereinander zu warm waren - sobald es zur Normalität zurückgehen würde, vergisst man rasch wieder; auch die guten Vorsätze. Daher hätte ich persönlich nichts dagegen, wenn es "zu warm" weitergehen würde. Es wäre dies eine Chance, "dass die Auswirkungen der Klimaerwärmung in vielen Köpfen hängen zu bleiben", um eine kritische Masse zu überschreiten, die Handlungen einfordert: Bei sich und bei den politischen Verantwortungsträgern.

                              Kommentar


                              • #75
                                AW: Gletschertagebuch von Heinz Slupetzky

                                Schade, dass hier nichts mehr passiert, ich finde die Berichte ausgesprochen interessant, daher hier noch aktuelle Bilder von der Pasterze
                                Angehängte Dateien

                                Kommentar

                                Lädt...
                                X