Wildes Zelten in den Alpen

[ingmar]

AW: Wildes Zelten in den Alpen

Ich bin außerdem gespannt wer in den Bergen das Bußgeld eintreiben will? (HÜttenwirt, Alpenverein, ehramtliche Wichtigtuer vom DAV ? ))

Der Alpenverein hat damit sicher nichts zu tun. In Österreich ist das Sache der Länder, es ist halt eine Verwaltungsübertretung und wird von den vollziehenden Hilfsorganen der Behörde (Berg- und Naturwacht, Alpinpolizei) vollzogen. Es reicht ja, die Personalien aufzunehmen (oder auch nur das Kfz-Kennzeichen), den Rest kann man in einem normalen Verwaltungsstrafverfahren abwickeln.

Dass das idR nicht passiert, sich die Polizei sicher nicht mit Wärmebildkamera und Hubschrauber auf die Jagd nach "wilden" Zeltlern machen wird steht auf einem anderen Blatt.

[ingmar]

AW: Wildes Zelten in den Alpen

Wenn man sieht wie viel Mist in der Natur herumliegt, möchte ich diese Aussage bezweifeln.

Das kommt drauf an, wo Du unterwegs bist. Es gibt da schon auch Unterschiede zwischen Halbschuhtouristen und Bergsteigern.

[mountainrescue]

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Beitrag gelöscht

[petz]

AW: Wildes Zelten in den Alpen

Geh einmal auf den Eisenerzer Reichenstein im Frühjahr, was man da so erlebt (mit Jogginghigh, kurzen Hosen, ohne Steigeisen "schwindeln" sie sich über beinhart gefrorene Schneefelder) - unglaublich -

Ja, ja, was sich da für Leute am Reichenstein tummeln: Im vorletzten Mai hab ich dort eine Schwangere im achten Monat getroffen. Immer unvernünftiger werden´s die Leut`.

reichenstein.jpg

Aber im Ernst: Ich weiß, was du meinst.

[Rbn]

AW: Wildes Zelten in den Alpen

Wenn man sieht wie viel Mist in der Natur herumliegt, möchte ich diese Aussage bezweifeln.

es sind aber noch viele andere leute mittlerweile in den bergen unterwegs und außnahmen bestätigen die regel !

[MikeF]

AW: Wildes Zelten in den Alpen

Hallo liebe Camper und Biwakschläfer.
Möchte auch meinen Senf dazugeben. War im Juni 10 Tage um den Mont Blanc herum unterwegs (TMB) und auch mal fast oben auf dem Berg.
Habe alle 10 Nächte im Zelt verbracht, sei es Schweiz, Frankreich oder Italien.
Keine einzige Nacht auf einem ausgewiesenen Campingplatz. Das wollte ich aber auch von Anfang an nicht. Es waren jeweils Plätze die entweder gerade mal so groß waren wie das zelt selber, im Unterholz, in zusammgebrochenen Berghütten oder eine Nacht sogar mal direkt auf dem Pfad der TMB in 2600 Metern Höhe (da konnte mich jeder sehen und bei frühem wandern auch über mein Zelt stolpern). Hatte kein einziges Mal Probleme. Nun gut, das Zelt ist auch Tannengrün und recht unauffällig. Eine Nacht bin ich in der Nähe von Chamonix sogar bis 12 Uhr auf einem Hügelvorsprung geblieben um das Zelt trocknen zu lassen. Ein anderes Mal an der Mittelstation der "Tramway du Mont Blanc" bis mittags geblieben und Arbeiter haben sich 10 Meter weiter nicht wirklich um mich gekümmert. Umgeknicktes Gras war alles was ich hinterlassen habe. Ich glaube auch fest daran dass "wir Bergfreunde" wissen wie wir unsere Welt erleben möchten und hebe gern eine Müsliriegelverpackung von anderen am Wegesrand auf und entsorge es richtig.

Ach so, da ich es im Juli nicht ganz geschafft habe auf den Mont Blanc zu kommen (bei 3200 Metern war schluss/Schneesturm für 2 Tage) möchte ich im August nochmal hin. Wer kann da genauere Angaben machen zum Zelten am Ref. Gouter? Soll verboten sein? Biwaken geht aber (nach sonnenuntergang aufstellen/bei aufgang wieder abbauen?)
Mike

[Guru]

AW: Wildes Zelten in den Alpen

Ach so, da ich es im Juli nicht ganz geschafft habe auf den Mont Blanc zu kommen (bei 3200 Metern war schluss/Schneesturm für 2 Tage) möchte ich im August nochmal hin. Wer kann da genauere Angaben machen zum Zelten am Ref. Gouter? Soll verboten sein? Biwaken geht aber (nach sonnenuntergang aufstellen/bei aufgang wieder abbauen?)
Mike

Als ich vor 2 Jahren zuletzt dort war, war das Zelten nur mehr im Bereich der Tete Rousse erlaubt. Warum, haben wir nicht erfahren, aber wir haben uns zusammengereimt, daß oben auf der Gouter der Platz für den Hubschrauber gebraucht wird.
Alternativ würd ich, wenn möglich, zur Vallot aufsteigen und dort "notbiwakieren". Aber ich weiß nicht, wie streng Verstöße (und das könnte zumindest als einer ausgelegt werden), dort geahndet werden.

[Flachlandtiroler]

AW: Wildes Zelten in den Alpen

Im Juni herrschen bezüglich Überwachung und Ahndung sicher andere Verhältnisse als im August.

Eine Nacht in 4300m draußen ist mehr was für 7000er-Gurus als für TMB-Wanderer...

Gruß, Martin

[Guru]

AW: Wildes Zelten in den Alpen

Eine Nacht in 4300m draußen ist mehr was für 7000er-Gurus als für TMB-Wanderer...

Hast eh recht, aber in der Vallot kann man schon fast von drinnen reden.

[Odysseus]

AW: Wildes Zelten in den Alpen

Urig auch die Ansage im Text, man solle doch erlaubte Zeltplätze mit Feuerstellen und möglicher Überwachung andenken. "Alpine Campingplätze" sozusagen. Ev. in Hüttennähe. Genau DAS wünscht sich der Biwakierer/Zelter...

Warum nicht. Ich wäre froh, wenn es mehr geben würde. Es gibt zwei im Nationalpark Kalkalpen (Reichramiger Hintergebirge). Liegen super idyllisch, man kann Lagerfeuer machen (was mein beim illegalen biwakieren besser unterlässt) und los war zumindest wie ich dort war auch nichts. Es ist ja keineswegs so, dass jeder plötzlich mit dem Zelt in die Berge rennt, nur weil es irgendwo einen legalen Biwakplatz gibt.

Und bevor ich mein teures Hilleberg irgendwo im Fichtenwald zwischen den Zweigen aufstelle (wo es möglicherweise kaputt wird), weil eine Jagdhütte in der Nähe ist und wir nicht ganz sicher sind, ob nicht in der Früh doch jemand kommt - wie schon passiert, gehe ich allemal auf so einen legalen Biwakplatz.


lg,
Andy

[wichtl59]

AW: Wildes Zelten in den Alpen

Die Begründungen, warum das Zelten/Biwakieren am Berg verboten sein soll gleichen halt den früheren, als es noch kein Wegerecht gab und den bekannten Unterstellungen warum das Mountainbiken unerwünscht ist: In der Regel wollen die Grünröcke unter sich sein und jeder ohne Geweih stört.
Ausserdem ist das Gewicht des Rucksacks in der Regel limitierend genug, daß ein die Hüttenwirte schädigender Ansturm eh nicht zu erwarten ist. Das tät ich gern mal sehen, wer von den die Hütten Frequentierenden einen mindestens zwanzig Kilo Rucksack 1500 Höhenmeter raufschleppt, sich im Anschluss noch genüsslich sein Abendessen und Tee kocht, eventuelles Schlechtwetter in Kauf nimmt und dann seine Abfälle wieder mit bergab nimmt... Solange es kein Trockenbier gibt und keine Gratisträger warten ist die ganze Diskussion akademisch.
So es doch mal zu einer brenzligen Situation kommt, empfehle ich zu argumentieren, daß ein Notbiwak notwendig war. Gründe liefert unsere reiche Phantasie immer.
Oft frage ich mich, wo all die produzierten (und verkauften?) Zelte hingehen.
Ich habe mich jedenfalls das letzte Vierteljahrhundert nicht abschrecken lassen und genieße "meine" Platzerl irgendwo möglichst weit weg und versteckt.
Komisch, anderswo, etwa in Neuseeland oder im Himalaya erweckt sowas eigentlich immer Interesse und Sympathie, bei uns Mitteleuropäern haben da wieder die Spiesser das Sagen.
Wir waren gerade Mittwoch/Donnerstag im H*****gebirge unterwegs, so schön, daß es sich zum Glück kein Hüttenwanderer vorstellen kann.
Sowas stell ich mir unter Outdoor vor!
Lasst euch nicht einschüchtern.

[ChristiYana]

AW: Wildes Zelten in den Alpen

Genau - als Outdoortrainerin ist das auch ein heikles, bekanntes Thema: Man sollte die Zuständigen fragen, ob übernachten ok ist, aber es ist nicht immer umsetzbar.