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Regelwerk für die Benutzung des Forums Gipfeltreffen

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Eine junge Bergführerin in der Schweiz auf Zeit Campus

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  • Eine junge Bergführerin in der Schweiz auf Zeit Campus

    Damit nicht nur Unfallmeldungen hier stehen, auf Zeit Campus, dem Teil für die jüngere Generation von Zeit.de gibt es aus meiner Sicht recht interessanten Artikel über die jüngste Bergführerin der Schweiz. Was mich überrascht hat, es droht ein Bergführermangel.

    Hier der Link zum Artikel: https://www.zeit.de/2018/33/bergfueh...ng-carla-jaggi

    Viele Liebe Grüße von climby
    Meine Nachbarn hören Metal, ob sie wollen oder nicht

  • #2
    Wirklich interessanter Artikel. Danke fürs Teilen.

    Ich habe jüngst auch länger über den Beruf des Bergführers mit all seinen Facetten nachgedacht. Ich wollte schon immer mal wissen, wie das Leben hinter den dortigen Kulissen aussieht. Lange erschien mir der Beruf des Bergführers als Traumjob: immer draußen, stets auf neuen großen Bergen unterwegs, keine Monotonie, täglich neue Herausforderung, man ist eine Autoritätsperson auf der Hütte und am Berg, sachkundig in allen alpinen Spielarten, hat ein riesen Repertoire an Fachwissen und besitzt einen ungeheuren Erfahrungsschatz, den man als Hobbyalpinist nie erwerben wird.

    Aber irgendwann begann dieses Bild zu bröckeln. Wir gehen in unserer Freizeit in die Berge. Wir suchen uns unser Ziel selbst aus und wenn wir keine Lust haben, bleiben wir daheim. Als Bergführer sieht die Welt schon anders aus. Man geht i.d.R. einer freiberuflichen Tätigkeit nach, zahlt ungeheuer viel Geld für Kranken- und Unfallversicherungen und sitzt ohne Einkommen da, wenn man keine Anfragen annimmt oder ein verregneter Sommer die Touren zunichte macht. Und dann kommen nicht immer die Traumtouren als Anfragen der Kunden. Da wohnt man beispielsweise in Neukirchen und rennt 30x im Jahr auf den Venediger. In der Mehrheit der Fälle über den Normalweg wohlgemerkt. Allein diese Monotonie würde mir die Freude am Bergsteigen nehmen.
    Zuletzt habe ich mich mal ausführlicher mit einem Bergführer aus Sulden unterhalten. 100Tage im Jahr ist er unterwegs - nicht immer auf Hochtouren, aber oft beginnt ein Arbeitstag vor Sonnenaufgang und endet weit danach. Zeit für Familie, Freunde und andere Hobbys kommt nicht selten zu kurz. Nicht immer macht es mit den Gästen Spaß. Das überrascht nicht. Wenn man während eigener Hochtouren mal nach links und rechts schaut und teilweise die Leute sieht, die von den Guides am Seil hinter sich hergezogen werden. Das kann schon sehr zäh werden. Nicht immer verbirgt sich hinter einer Tour-Buchung ein versierter Alpinist.
    Und auf schwierigen Touren steigt für den Berführer auch das Gefahrenpotential. Den besagten Bergführer aus Sulden traf ich auf dem Mischabelbiwak. Sein Gast hatte ihn für das Täschhorn gebucht. Sie kannten sich seit Jahren und als Bergführer begleitete er diesen bei seinem Projekt alle Walliser 4000er zu besteigen. Nun war das Täschhorn für ihn aber ebenso Neuland. Vieles lässt sich dort sichern, aber nicht alles. Es gibt schmale, oft überwechtete oder vereiste Firngrate und loses Bruchgelände ohne Fixpunkte. Da meinte er ganz ehrlich zu mir: Ich mache drei Kreuze, wenn ich von der Tour wieder gesund zurück komme. Einen kleinen Stolperer könne er beim Gast vlt noch halten, aber wenn er wirklich stürzt, sind sie beide weg. Da mache er sich gar keine Illusionen. Von sich aus brauche er solche Touren nicht (mehr). Die Gefahren seien immer da.
    Klar, wir haben bei ähnlichen Touren die gleichen Gefahren, mit dem Unterschied aber, dass wir uns unsere Seilpartner selbst aussuchen können. Das schützt vor Unfällen zwar nicht, aber man weiß immerhin mit wem man es zu tun hat. Wie derjenige im Fels oder Eis drauf ist, wie sicher er sich bewegt und wo Stärken/Schwächen liegen. Das macht ein Bergunternehmen schon planbarer.

    Es gibt also viele Vorteile, wenn man sein Hobby zum Beruf macht, doch für mich wäre es nichts. Denn sind wir mal ganz ehrlich: Was macht denn ein Bergführer, wenn er mal kein Bock auf Arbeiten hat? Bergsteigen?
    "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
    Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

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    • #3
      Danke für den Link. Mir war nicht bewusst, wie große die Nachwuchs-Probleme sind.
      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

      https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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      • #4
        Also mich überrascht das nicht!

        Wette nennt schon so ziemlich alle Gründe, die das Bergführerdasein nicht so rosig erscheinen lassen, wie es vielleicht auf den ersten Blick wirken könnte.
        Vor allem im Hinblick darauf, dass ein Bergführer oft nicht genau wissen kann, mit welchem (womöglich sehr unbeholfenen) Gast er es zu tun hat. Das Risiko ist enorm, schon im Hinblick auf nicht immer zuverlässige Sicherungsmöglichkeiten. Dann kommt noch dazu, dass ein sehr guter Bergsteiger sehr oft ja auch eigene Wunschziele hat. Genau an den Tagen, wo das dann passen könnte, musst er dann auf den x-mal bereits bestiegenen Glockner usw....
        Gäste wie unser Willy wären ja wahrscheinlich für jeden Bergführer ein Traum, da käme ein Führer zu den ausgefallensten Routen - also so etwas würde mir Spaß machen. Aber solche Gäste sind wohl die Seltenheit...
        Ich habe auch öfters mit diesem Beruf geliebäugelt, aber nein - dass das nichts geworden ist, bedaure ich keine Sekunde.
        Vielleicht nehme ich mir auch in fortgeschrittenen Jahren einmal einen Bergführer für unerfüllte Bergwünsche. Aber dann hätte ich wenigstens kein schlechtes Gewissen, weil ich in diesem Fall nur eine kleine Zusatzsicherheit und einen zuverlässigen Partner bräuchte.
        Ein Traumberuf ist Bergführer sicher nicht, aber ein sehr harter...

        LG

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        • #5
          Vollzeit-Bergführer (hauptberuflich) verlangt eine Menge Idealismus (nebst Können, Sozialer Kompetenz u.a. natürlich).
          Um einen (2018) Brutto-Tagessatz von 330 Euro für oft unbekannte, manchmal auch recht unbedarfte Kunden z.B. zehn Stunden arbeiten, Verantwortung übernehmen, Ausrüstung und Versicherungen selbst bezahlen ... klingt nicht immer lustig.
          Und bei Schlechtwetter gibt's natürlich oft - nichts, wenn man Glück hat: Kurse, die zwar noch weniger bringen, das aber sicher und bei jedem Wetter.

          Interessanter ist das "Nebenerwerbs-Bergführen", wenn man neben einem sicheren Brotberuf (sehr gut geeignet: Lehrer) z.B. in den zwei Monaten Sommerferien mit etwas Wetter- und Kundenglück doch einiges dazuverdienen kann.

          In jedem Fall gilt mein höchster Respekt all jenen, die sich das antun und damit vielen Touren ermöglichen, die ihnen ohne professionelle Unterstützung nicht möglich wären up.jpg

          lg
          Norbert
          Meine Touren in Europa
          ... in Italien
          Meine Touren in Südamerika
          Blumen und anderes

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          • #6
            Grantelnde, überforderte Gäste, mit einem Haxn im Häfn, mitn anderen im Grab, auf irgendwelche Hügl raufzahn, dazu musst geschaffen sein, mehr als für manch andere Berufe.

            Wie so oft, wenn das Hobby zum Beruf gemacht wird, sobald das MUSS da ist, ist es plötzlich nicht mehr der Traumberuf, sondern nurmehr ein Brotberuf wie jeder andere, mit dem Unterschied, dass man sein eigenes Leben dabei einsetzt.

            Ich bräuchte das nicht, wenn ich in die Berge geh, dann wenn ICH will und Lust dazu hab, nicht weil ich muss.
            Bierinduziertes Brainstorming
            setxkbmap -option ctrl:nocaps

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            • #7
              Zitat von Wette Beitrag anzeigen
              Da wohnt man beispielsweise in Neukirchen und rennt 30x im Jahr auf den Venediger. In der Mehrheit der Fälle über den Normalweg wohlgemerkt. Allein diese Monotonie würde mir die Freude am Bergsteigen nehmen.
              Wäre ich Bergführer, würde mir das sogar gut gefallen. Das Risiko ist, egal mit was für Gästen, sehr gering und man ist zumindest relativ oft abends zu Hause.

              Mit jemanden Wildfremden am kurzen Seil zu gehen, wäre für mich die absolute Horrorvorstellung. Selbst am kurzen Seil mit einem besseren Bergsteiger würde ich mich unwohl fühlen. Es gibt genau eine Person, mit der ich am Seil gehen würde, wenn ein Sturz von einem mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit den Tod von beiden bedeutet - mit Franzi. Erstens kenne ich ihre Fähigkeiten und Selbsteinschätzung gut und zweitens wäre es rational betrachtet der beste Tod, der uns treffen könnte, auch wenn wir natürlich alles versuchen ihn zu vermeiden. Und trotzdem versuchen wir so gut es geht entweder seilfrei zu gehen oder mit Standplatzsicherung. Bei anspruchsvollen Hochtouren ist es allerdings nicht immer möglich eines von beidem zu praktizieren.
              "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

              https://www.instagram.com/grandcapucin38/

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              • #8
                Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
                Vollzeit-Bergführer (hauptberuflich) verlangt eine Menge Idealismus (nebst Können, Sozialer Kompetenz u.a. natürlich).
                Um einen (2018) Brutto-Tagessatz von 330 Euro für oft unbekannte, manchmal auch recht unbedarfte Kunden z.B. zehn Stunden arbeiten, Verantwortung übernehmen, Ausrüstung und Versicherungen selbst bezahlen ... klingt nicht immer lustig.
                Und bei Schlechtwetter gibt's natürlich oft - nichts, wenn man Glück hat: Kurse, die zwar noch weniger bringen, das aber sicher und bei jedem Wetter.
                Also der oben genannte Bergführer beschrieb es mir ein wenig anders: Führe er einen Kunden beispielsweise auf den Ortler, stünden Risiko und Einnahmen in einem schlechten Verhältnis. Da müsste er eigentlich 1000€ verlangen, um die hohe Verantwortung und die objektiven Gefahren zu rechtfertigen. Nur zahlt das (in den Ostalpen) keiner. Also wird für die Hälfte geführt (plus/minus).
                Ähnlich verhält es sich bei Skitouren im Winter. Die Unfall- und Lawinengefahr sei teilweise derart hoch, dass man für ein gutes Gewissen fast zu Hause bleiben müsste (überspitzt formuliert).
                Und dann ergänzte er: Am besten seien eigentlich die Kurse. Grade die Grundlagenkurse fürs Hochtourengehen aber auch Schneeschuhwanderkurse, wo man Gruppen von 4-6 Leuten betreuen könnte, seien risiko- und gewinnorientiert eine zufriedenstellende Sache. Wenig Risiko und durch die große Gruppengröße eine gute Einnahme.

                Zitat von csf125 Beitrag anzeigen
                Interessanter ist das "Nebenerwerbs-Bergführen", wenn man neben einem sicheren Brotberuf (sehr gut geeignet: Lehrer) z.B. in den zwei Monaten Sommerferien mit etwas Wetter- und Kundenglück doch einiges dazuverdienen kann.
                Auch hier muss ich kurz einhaken. Da du grad das Beispiel "Lehrer" bringst. Ich weiß ja nicht, wie die Situation in Österreich aussieht, aber acht Wochen Sommerferien haben wir hier nicht. In Deutschland sind es beispielsweise 6 Wochen, wovon man die letzte Woche abziehen darf, weil da Vorbereitungsveranstaltugnen aufs neue Schuljahr auf der Agenda stehen. In den meisten Bundesländern stehen davonab auch Lehrern erstmal nur 30Tage Urlaub im Jahr zu, die auch beantragt werden müssen. In der restlichen Ferienzeit muss man auf Bereitschaft bei Fuß stehen, z.B. für Telefondienste usw. Das kommt in den meisten Bundesländern und Schulen eher selten vor, aber ruhigen Gewissens werden die wenigsten Lehrer außerdem ihrer Urlaubsgenehmigungen in den Urlaub fahren/fliegen.

                Als angehender Lehrer seh ich davon ab, was die Kollegen bei mir an der Schule alles zu tun haben. Außer der Ferienzeiten (und in diesen hört die Arbeit ja nicht auf) und gerade zu Stoßzeiten (v.a. ABI-Zeit) sind 60-70h Wochen keine Seltenheit. Aber ok, ich schweife ab und wahrscheinlich war dein Satz ganz anders gemeint, als er bei mir ein wenig ankam. Ich begegne zurzeit einfach viel zu viel Menschen mit der Ansicht: Lehrer sein wäre der einfachste und entspannteste Job den man sich vorstellen könne.

                Also zurück zum Ursprungsgedanken: Bergführen als Nebenerwerb. Ich könnt es mir nicht vorstellen - unter der Prämisse ich hätte die Berechtigungen und Fähigkeiten dazu. Da freut man sich wochenlang auf die ersehnte Freizeit, in der man ganz eigenverantwortlich den eigenen Freuden nachgehen kann und dann wird man schon wieder fremdgesteuert. Und die Zusatzeinnahmen werden dann saftig versteuert. Ein Bekannter von mir hat letztes Jahr seinen Trainer-C im Bergsteigen gemacht. Das hat ihn viel Energie und Freizeit gekostet. Seitdem hat er aber keine einzige Gruppe geführt bzw. Tour organisiert. Nicht weil ihm das keinen Spaß bereiten würden, aber letztendlich war ihm sein Urlaub bzw. seine Freizeit bisher immer zu kostbar und seine eigenen, oft anspruchsvolleren Ziele wichtiger.

                "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
                Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

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                • #9
                  Zitat von placeboi Beitrag anzeigen

                  Wäre ich Bergführer, würde mir das sogar gut gefallen. Das Risiko ist, egal mit was für Gästen, sehr gering und man ist zumindest relativ oft abends zu Hause.
                  Klar, wenn man nur auf das Gefahrenpotential schaut, geb ich dir recht. Die Wahrscheinlichkeit, wohlbehalten wieder heimzukehren, ist auf den "leichten" Normalwegen sicher am größten. Betrachten wir aber den Umstand, dass Bergführer ihren Beruf aus Leidenschaft am Bergsteigen gewählt haben, dann ist die Vorstellung, 30x im Jahr auf den Venediger zu steigen, nicht mehr so rosig. Nimmt einem eine derartige Monotonie nicht die Freude an der eigentlich Passion?

                  Dazu möchte ich dann auch als beispielhafte Untermalung mal eine meiner jüngsten Erfahrungen wiedergeben. Am vielzitierten Venediger haben wir im Abstieg zur Kürsingerhütte einen Bergführer mit sechs Gästen überholt. Sie waren langsam unterwegs...sehr langsam. Jeder einzelne der Gäste sah müde und fertig aus. Auf einen kurzen Gruß unsererseits kam nur kraftloses Gemurmel zurück. Ein Trauerspiel. Am Ende des Gletschers angekommen, machten wir eine ausgiebige Rast und ließen unser ganzes Material ein wenig trocknen. Nach einer gefühlten Ewigkeit sahen wir dann endlich die 7er Gruppe auf uns zusteuern. Einer der Gäste - ein Schwergewicht - verhing sich mit seinen Steigeisen in der Hose und fiel hin. Allein kam er nicht mehr hoch und so musste ihm von den anderen geholfen werden. Nach 5Min ging es weiter. Bei uns angekommen, sagte der Bergführer der Gruppe, dass sie sich ausbinden und die Steigeisen ausziehen könnten. Die Hälfte der Gruppe bekam in der Folge ihre Knoten nicht mehr selbstständig auf und der Bergführer musste behilflich sein. Anschließend meinte er, sie könnten sich ruhig ein Plätzchen suchen und ein wenig verschnaufen. Anstatt die 5m zu uns und den großen einladenden Steinen herüber zu laufen, setzte sich der etwas stärker gebaute Mann direkt an Ort und Stelle in den nassen Schnee. Auch 10Min später machte er keine Anstaltungen sich aus diesem zu erheben. Die Kräfte fehlten dafür schlicht und weg.
                  Keine Ahnung, wie lang die Gruppe noch gebraucht hat, bis zur Hütte zu kommen. Keine Ahnung, welche Gedanken sich der Bergführer dabei immer wieder gemacht hat. Ich persönlich fänd es frustrierend, für einen Abstieg, für den ich beispielsweise selbst nur 2h brauchen würde, mit einer Gruppe das Dreifache unterwegs zu sein. Da will man sich gar nicht ausmalen, wie spät er abends daheim war. Ganz ehrlich: Dann lieber die ganze Woche in der Stadt im Büro sitzen. Dafür aber mit dem Wissen, nach Feierabend und am Wochenende sein eigener Chef zu sein. Dann bleibt noch genug Zeit für Natur und Berge. Dann aber ganz selbstgesteuert.
                  Zuletzt geändert von Wette; 15.08.2018, 19:07.
                  "Meine Spur ziehe ich am liebsten, wohin keine andere führt. Ich kann zurückblicken und sie beurteilen, was ich sonst nicht könnte, weil sie sich durch die vielen anderen verlieren würde.
                  Auch mein Leben will ich unter Kontrolle haben. Darum gehe ich einen eigenen Weg, dem nicht jeder folgt." (Heini Holzer)

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                  • #10
                    Zitat von Wette Beitrag anzeigen
                    Auch hier muss ich kurz einhaken. Da du grad das Beispiel "Lehrer" bringst. Ich weiß ja nicht, wie die Situation in Österreich aussieht, aber acht Wochen Sommerferien haben wir hier nicht.
                    Die Diskussion über die Freizeit von Lehrern habe ich schon viel zu oft geführt, daher möchte ich sie hier nicht erneut führen. Nur so viel, die Situation in Österreich ist deutlich anders als in Deutschland. Die Sommerferien sind hier 9 Wochen lang und Lehrer verdienen deutlich schlechter. So weit ich das beurteilen kann, sind hier relativ viele Nebenerwerbsbergführer Lehrer.
                    "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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                    • #11
                      Zitat von Wette Beitrag anzeigen
                      Nimmt einem eine derartige Monotonie nicht die Freude an der eigentlich Passion?
                      Wer macht seinen Beruf schon aus Passion? Ich bin mit meinem Job sehr zufrieden Die Arbeit ist abwechslungsreich und herausfordernd, ich kann vom Gehalt gut leben, habe eine gewisse Arbeitszeitflexibilität und extremes Glück mit den direkten Kollegen. Dennoch würde ich sofort kündigen, wenn ich auf das Einkommen nicht angewisen wäre. Gerade Routinearbeiten (z.B. Gruppen auf den Venediger führen) wird es in fast allen Berufen geben.
                      "Glück, das kann schon sein: man hat es fast hinter sich und einen Schluck Wasser noch dazu." (Malte Roeper)

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                      • #12
                        Interessanter Artikel!
                        Ich hätte gedacht, dass es gerade in der Schweiz da weniger Nachwuchs- und finanzielle Probleme gäbe, angesichts der vielen zahlungskräftigen Kunden und der hohen Preise für einen Bergführer.

                        Kurz noch zu Lehrern in AT: 13 Wochen Ferien sind es hier, 9 davon im Sommer.

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                        • #13
                          In Bulgarien gibt es allein 12 Wochen Ferien im Sommer.

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